Beiträge zum Thema: Gelassenheit oder nicht - Eisberg vs. Vulkan?

 
Beitrag aus Archiv
Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Manche Menschen regen sich leicht auf, manche bleiben in allem ruhig und gelassen...

Worüber lohnt es sich, sich aufzuregen? - denn manchmal verpufft alle Aufregung im Nirwana und was bleibt ist nur eine innere Erschöpfung.

Aber auch das gibt es: Man merkt zu spät, dass man sich hätte durchaus aufregen können und sollen...

Kann man sich eigene Regeln schaffen oder gibt man dem Gaul Emotionen lockere Zügel...?

Orlanda
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 38
In der Ruhe liegt die Kraft! :-)
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
manchmal will ich mich aufregen, manchmal nicht.
Kommt ganz auf die Situation an.

Als lebendiger Mensch bin ich ein "duales System". Eisberg und Vulkan stellen verschiedene "Zustände" dar.
Dazwischen gibt es unzählige Stufen. Gelassenheit entsteht dann, wenn man jeweils seine eigene individuelle Position zwischen den beiden Polen gefunden hat.

Was tangiert mich der Vulkan, wenn ich gerade ein Eisberg bin, oder umgekehrt?

emirena
 
Beitrag aus Archiv
LightandKi
LightandKi
Anzahl Beiträge: 71
"Gott gebe mir..." kann doch genauso gut heißen. "Ich gebe mir...oder ich finde in mir..." - Es kommt eben daruaf an, wie der einzelne Mensch Gott - oder was immer das ist - für sich interpretiert. - Für mich ist Gott nichts, was losgelöst von mir, außerhalb von mir existiert. - Der Verstand sucht nun einmal nach Erklärungen, nach Erläuterungen, nach "Verständnis" und kann das, was ist, das SEIN nun eben mal nicht sein lassen. ohne es gleichzeitig auch fassen zu wollen-) -- Deshalb hänge ich mich auch nicht an Worten auf.

Der Sinn des Gelassenheitsspruch ist es doch, was zählt und es geht immer in Richtung "Erkennen" und "Loslassen".

Ich bin ein Mensch, der sich relativ schnell "aufregt", obwohl ich meinen Herzinfarkt schon hinter mir habe. Manche meiner Lebenssituationen lassen es aber gar nicht zu, dass ich gelassen bleibe. Gesund ist das sicher nicht. --

Aber die Meditation ist da ein guter, hilfreicher Weg, weil sie mich manchmal die Lächerlichkeit erkennen lässt, über die ich mich aufrege:-)

"Gelassenheit" ist für mich übrigens sehr realitätsbezogen und bedarf gerade der Auseinandersetzung. Mit Weglaufen oder Vermeiden hat Gelassenehit für mich überhaupt nichts zu tun. Jeglicher Gelassenheit geht aus meiner Sicht stets die Auseinandersezung voraus...ohne die geht es nicht, denn jeder innerer Konflikt wirkt ja nach...wie will man da gelassen werden?..-)
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Hallo Orlanda,
es gibt keine gute oder schlechte Meditaion - dafür werden keine Noten verteilt. Ich wollte anfänglich auch immer die Beste sein - und nun nach vielen Jahren: auch in meinem Kopf schnattern ab und zu die Affen ---- dann soll'n sie eben - dann ist es halt heut so - und morgen wieder besser.
Bloß nicht entmutigen lassen - und den Ehrgeiz: ganz auf die Seite legen.
Ich empfinde jedes Sitzen in der Stille als Geschenk - diesen "Luxus" kann mir keiner wegnehmen.

Alles Liebe
Merope
 
Beitrag aus Archiv
Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Ja, Anonymous, der Eisberg verbirgt vieles und vorallem einen Teil von sich selbst. Mir fallen dazu auch die Isländischen Vulkane mit Eiskrone ein - eine hochexplosive Mischung...

Cardia nennt es Gott oder Jeder nach seinem Gutdünken oder Gefühl: Auf jeden Fall findet man die Gelassenheit in sich selbst, im Innersten.

Der Einstieg in die Meditation zeigt eigentlich recht gut das Problem: Man kann sich anfangs nur schwer auf sich zurückziehen - ständig schnattern die "Affen" - in meinem Ohr ist es ein Geräusch von Eisenketten, die beginnen immer zu scheppern, wenn ich mich ärgere oder überarbeitet bin.

Höchste Zeit, liebe Kirie, wie Du sagstest. Man muss selbst die Grenzen ziehen...
Gehe morgen Früh zum Arzt.

Orlanda
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Gelassenheit bedeutet m. E. doch nicht, dass man ein "stiller Dulder" ist. Auch ein Mensch, der als Grundhaltung Gelassenheit "eingeübt hat, kann mal aus der Haut fahren, das hilft - je nach Temperament - auch Ärger abzubauen und sich wieder den Dingen zuzuwenden, wo sich der Einsatz von Energie wirklich lohnt.

Ich denke, wie hier auch schon gesagt wurde, Gelassenheit ist nicht angeboren, sondern erlernt - meist mit dem Älter-werden. Es lohnt sich das zu lernen, der Lohn ist ein wesentlich stressfreieres Leben.

In diesem Sinne,
Merope
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 2136
Hallo Jocki und Kirie,

es geht mir eher um den Satz: "...andere bleiben immer ruhig und gelassen!"

Das müssen dann " Übermenschen " sein.-

Selbst Jesus hat seinen Ärger kund getan: " Ihr Heuchler " und " " Ihr Schlangenbrut "....

Jocki, weder perfekte Umstände, noch andere Menschen können uns echte Zufriedenheit geben.-

Warum Leid, Kirie?

Da ich täglich mit Leid konfrontiert werde, weiß ich, dass Leid nicht nur negativ ist; denn...
nur durch Leid wird der Mensch leider oft zur Umkehr bewegt und zur wirklichen Menschlichkeit.

Ein kleines Beispiel, wie ich es jeden Tag erlebe:

Ist ein Mensch immer nur in guten Lebenslagen und gesund, zählen für ihn ganz andere Prioritäten.-

Und....ich habe es NIEMALS anders erlebt:

Wird ein Mensch schwer krank oder erfährt schweres Leid, dann kann er auch Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und hat plötzlich ganz andere Wesentlichkeiten.-

Geht es jemanden immer gut, dann kommen oft: Gesundheit und Erfolg an vorderster Stelle und die Menschen aus nächster Nähe oft an letzter Stelle.
Bei den " Leidgeprüften " kehrt sich dieses Denken dann um: Alles, was bisher wichtig war, wird dann sehr klein und nichtig....

Liebe Jocki, mit der Kirche geht es mir genauso, wie Dir....

Ruhe und Gelassenheit kann ICH nur erleben, wenn Gott im Zentrum meines Willens steht und ich das, was ich nicht schaffe, abgeben kann und das ist einiges....

Cardia
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1522
Einspruch, liebe Cardia :-)

wenn ich nicht an Gott glaube, kann ich also auch nicht ruhig und gelassen sein???
Dann bin ich mutlos und kann mich dem Leben nicht stellen???

Ich bin kein gläubiger Mensch (gläubig im Sinne der Kirche!!!), habe jedoch mein Leben IMMER gemeistert - mit allen Höhen und Tiefen . . .
und aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen.

Kann ich mich mit Menschen umgeben, die mir gut tun - gut für mich sind - gibt mir das schon Zufriedenheit . . .

Jockeline
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 2136
Jeder Mensch lernt auf seiner eigenen Art mit Ärger und negativen Dingen umzugehen.

Wer ständig seinen Ärger und seine Wut hinunter schluckt, bekommt Magengeschwüre.-

Ärger ist also unvermeidlich, nicht aber, -WIE- wir darauf reagieren.

Wir haben auch die Wahl, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen:

Diese Selbstrechtfertigungen mögen ein Selbstschutz sein.-
So könnten wir auch sagen: " Gott erhalte uns unsere guten Ausreden!"

Es beunruhigt und ängstigt uns nämlich, den Angelegenheiten ins Auge zu sehen.

Viel lieber machen wir uns da selbst etwas vor und gaukeln uns dann vor, unser Streben sei " gelassen " und gut.-

Für mich ist diese " Friede-Freude-Eierkuchenmentalität" nicht gleichzusetzen mit Gelassenheit, -sondern mit GLEICHGÜLTIGKEIT.-

Das Vertrauen auf die eigene Kraft verhindert echtes geistiges Wachstum: Deshalb sagen uns diese Zeilen, gebe es ab; denn

Ruhe und Gelassenheit kann ich nur erleben, wenn Gott im Zentrum meines Willens ist, und so kann ich mich auch mit Mut den Herausforderungen des Lebens stellen.-

Weder perfekte Umstände, noch andere Menschen können mir echte Zufriedenheit geben.-

Cardia
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 2136
Bei der Suche nach perfekten Formulierungen, *besonders Gott betreffend *
Obwohl er für viele gar nicht interessant ist,-

-wundert es mich doch, dass nach solchen Gaben gerufen wird.....

Kann jetzt eine Nachbestellung aufgegeben werden, woran Gott bei der Erschaffung des Menschen nicht gedacht hat?

Das, was wir am dringensten brauchen, hat er einfach weggelassen? " Gelassenheit, Mut, Weisheit, Kräfte, Fähigkeiten....weit und breit keine Spur?

Alles ist immer und sofort veränderlich.-

Das Leben ist endlich und Leiden gehört dazu.-

Dass Leben ist nicht immer gerecht.-

Ohne Emotionen kein Mensch!
Auch Wut und Ärger gehören dazu.-

Menschen sind nicht immer liebevoll und loyal, auch nicht weiß oder schwarz.-

Wo bleibt denn der Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern Kann?????????????????????????????

Da weichen wir oft aus, belügen uns selbst, verzerren das Denken und die Wahrnehmung und vergessen, dass wir alles an Gott abgeben dürfen.-
Wir müssen authentisch werden, vor uns, vor Gott und vor anderen.-
Cardia
 
Beitrag aus Archiv
Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Liebe Kirie, ich bemühe mich... Meine Lebenserfahrung ist, dass man sich vieles erkämpfen muss - aber auch, dass man manches aussitzen kann.

Liebe Silberstaub, leider gibt man Veränderungen nicht immer genügend Zeit, so dass auch dem Menschen nicht die Zeit bleibt, die er braucht, um sich mit den Veränderungen auseinander zu setzen.
HPO nennt sich das: "High Performance Organisation" und nun setzt man noch eines drauf mit HPO.02 - noch schneller, noch rasender... Der Mensch verliert den Blick auf sich und auf die Welt, weil sich der Kreisel so schnell dreht... Wer vom Schwindel erfaßt ist, läßt sich überall hin schubsen, hat keine Gewalt mehr über sich. Absicht?

Liebe Feuerherz, Gelassenheit gegenüber den Dingen, die man nicht ändern kann, weil man keinen Einfluss darauf hat - oder Rückzug, weil Dinge unerträglich sind und am Ende nur der Herzinfarkt steht, wenn man es mitmacht...?

Vermutlich ist Meditation ein gutes Mittel um sich effektiv zeitweise "zurückzuziehen" von dem, was einem Stress bereitet. Denn in Wirklichkeit ist da nichts außer man selbst. Alles Andere ist außen herum. Zeit-Raum finden, um sich abzukehren, den Blick nach innen zu richten...

Orlanda
(ein wenig von Schlaflosigkeiten geplagt...)

© 2023 lebensfreude50 . All Rights Reserved.

Scrollen