Beiträge zum Thema: Erfahrungsaustausch: Welche Gründe haben unsere Partnerschaft(en) kippen lassen?

 
26.02.2018 10:58
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
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Ehemaliges Mitglied schrieb:
Zunächst einmal möchte ich etwas zu "Liebe macht blind! Blind für die eigenen Bedürfnisse ...." von Jadestern sagen.
Ich glaube, blind sind wir bereits vor der Beziehung und der Entwicklung einer (neuen) Liebe, nämlich blind von dem, wer wir wirklich sind und blind vor lauter Erwartungen, die meist nur Löcher in uns stopfen sollen, die wir selbst nicht in der Lage sind zu füllen.Wwer weiß denn schon wirklich von sich zu sagen, wer er ist und was ihn/sie wirklich ausmacht? Wo haben wir unsere Defizite, die wir durch ein Gegenüber kompensiert wissen möchten?
Ich fragte einmal eine Freundin, was sie sich für einen Mann wünsche. Nach Aufzählung all seiner Kriterien fragte ich sie, ob sie einen einzigen selbst erfüllen könne. Stilles Schweigen!
Ich bin fest davon überzeugt, dass ich nur wirklich anziehen kann, was ich selbst bin, aber fernab von ausschließlichen Äußerlichkeiten! Je mehr ich mich selbst lieben kann, so wie ich bin, mit all meinen Fehlern, umso mehr bin ich in der Lage, auch in einer Partnerschaft zu lieben, und natürlich auch zu akzeptieren, dass der Partner seine "Macken" hat (das Wort Fehler möchte ich hier gar nicht erst benutzen!).
Hadante spricht von "Egal, wie ehrlich, bemüht, loyal und fürsorglich, ja selbstaufopfernd,..." . Wo bleibt da die wirkliche Hadante? Liebe ist nicht sich zu verbiegen, dem Partner gefallen zu müssen (bis hin zur Opferrolle!!!) , sondern und gerade und insbesondere in einer Partnerschaft, so zu sein wie man wirklich ist! Je mehr ich das für mich selbst in Anspruch nehme, sollte ich gelernt haben, es selbst auch beim Partner zu praktizieren/akzeptieren.
Mittlerweile habe ich gelernt, dass alle Menschen , denen ich in meinem Leben begegne , mir etwas spiegeln. Und wenn ich mit einigen Menschen ein Problem habe, schaue ich mir an, in welchem Bereich, denn das hat etwas mit mir selbst zu tun, dass es in mir zu transformieren gilt. Alles zielt im Leben darauf ab, die Liebe zu werden, voll und ganz und wo die Liebe ist, da ist Frieden und alles was mich in Unfrieden bringt, ist in mir selbst noch zu bereinigen und zu transformieren.
Deshalb gilt es nach so vielen Jahren mit "sog. verfehlten Beziehungen" sich nicht von der Liebe zu distanzieren und immer misstrauischer zu werden sondern vielmehr umso mehr an sich selbst zu arbeiten und immer wieder neu die Liebe fließen zu lassen, aber eben immer mehr ohne Bedingungen und Erwartungen (dann gibt es auch keine Ent-Täuschungen!) . Wer ehrlich zu sich selbst ist, der sagt doch: Ich mag keinen Druck, sei er noch so klein. Sei es durch Erwartungen (eigene oder von anderen) oder Bedingungen (soo viele sind da von außen, wie wir allein schon konditioniert wurden in unserer Gesellschaft!!!!) Warum also wiederholen wir das Spiel und steigen nicht aus? Es befreit uns selbst in allererster Linie und schafft viel Raum für Neues! Es befreit unglaublich!!!
Partnerschaft heißt auf Augenhöhe und sie ist die engste Form der Herausforderung mit sich selbst. Allerdings gebe ich zu, wenn der Wille gemeinsam an Herausforderungen zu wachsen nicht gegeben ist (oder nicht mehr, weil Couchpotatoemodus nunmehr nur noch erwünscht ist) , dann ist bei mir die gemeinsame Reise zu Ende. Aber auch das ist nicht schlimm. es hat dann eine gemeinsame Zeit des Wachstums gegeben und sie ist immer schön, da sie mir zu mehr inneren Frieden verholfen hat!
Drum: ES LEBE DIE LIEBE! Denn es gibt nichts schöneres als sie!
Ich bin mir nicht sicher Dich richtig zu verstehen, den Dein erster Teil ist anders als der letzte Abschnitt.

Was unsere eigene Blindheit angeht, da ist jeder anders unterwegs. Manche die nicht hinsehen und -spüren wollen, sich auch deswegen oft betäuben, andere, die sich ein Leben lang abmühen immer besser mit sich eins zu werden.
Allein geht es bis zu einem gewissen Grad. Eine Beziehung kann den Zweck haben sich wesentlich besser zu vervollständigen, zu erkennen. Das setzt allerdings einen Willen und Offenheit dazu und auch gewisse Rituale voraus. Das ist aber nicht unbedingt jedermanns Thema und Sache.
Da kommt der Begriff BeziehungsARBEIT rein, denn es ist nicht nur genießen, das schöne Leben zu zweit, das so oft genannt wird. Ich kenne keinen anderen Weg, als den regelmäßigen Austausch über das eigene Innenleben mit dem Partner und das Anhören wie der Partner gerade sich, das Leben und die Beziehung sieht. Und das ohne zu werten. Nur aus Erkenntnisgewinn, aus Neugier, aus dem Wunsch, sich in den anderen hinein zu versetzen und zu verstehen. Eine zeitlang in seinen Schuhen laufen um die Welt aus seiner Sicht zu begreifen. Darauf kann eine gute Auseinander - und Zusammensetzung immer wieder erfolgen.
Um zurück zum Thema zu kommen - welche Gründe haben unsere Partnerschaft kippen lassen - das hängt auch an dem Anspruch eines jeden an die Beziehung, und wie dieser sich im Verlauf der Beziehung evtl. auch verändert. Da es ein gemeinsames "Projekt" des Lebens ist, bedarf es der Abstimmung von beiden. Da hakt es schon oft, da nicht jeder das gleiche Bedürfnis dazu hat. Oder an den erlernten Fähigkeiten. Es braucht nicht unbedingt am Willen mangeln, aber vielleicht an der Unklarheit und Hilflosigkeit, wie dies umzusetzen und auch sein Ego zu zähmen. Letzteres sollte heutzutage kein Thema mehr sein, da gibt es externe Hilfe. Setzt aber wiederum den gemeinsamen Willen voraus.
 
25.02.2018 19:39
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 2
Zunächst einmal möchte ich etwas zu "Liebe macht blind! Blind für die eigenen Bedürfnisse ...." von Jadestern sagen.
Ich glaube, blind sind wir bereits vor der Beziehung und der Entwicklung einer (neuen) Liebe, nämlich blind von dem, wer wir wirklich sind und blind vor lauter Erwartungen, die meist nur Löcher in uns stopfen sollen, die wir selbst nicht in der Lage sind zu füllen.Wwer weiß denn schon wirklich von sich zu sagen, wer er ist und was ihn/sie wirklich ausmacht? Wo haben wir unsere Defizite, die wir durch ein Gegenüber kompensiert wissen möchten?
Ich fragte einmal eine Freundin, was sie sich für einen Mann wünsche. Nach Aufzählung all seiner Kriterien fragte ich sie, ob sie einen einzigen selbst erfüllen könne. Stilles Schweigen!
Ich bin fest davon überzeugt, dass ich nur wirklich anziehen kann, was ich selbst bin, aber fernab von ausschließlichen Äußerlichkeiten! Je mehr ich mich selbst lieben kann, so wie ich bin, mit all meinen Fehlern, umso mehr bin ich in der Lage, auch in einer Partnerschaft zu lieben, und natürlich auch zu akzeptieren, dass der Partner seine "Macken" hat (das Wort Fehler möchte ich hier gar nicht erst benutzen!).
Hadante spricht von "Egal, wie ehrlich, bemüht, loyal und fürsorglich, ja selbstaufopfernd,..." . Wo bleibt da die wirkliche Hadante? Liebe ist nicht sich zu verbiegen, dem Partner gefallen zu müssen (bis hin zur Opferrolle!!!) , sondern und gerade und insbesondere in einer Partnerschaft, so zu sein wie man wirklich ist! Je mehr ich das für mich selbst in Anspruch nehme, sollte ich gelernt haben, es selbst auch beim Partner zu praktizieren/akzeptieren.
Mittlerweile habe ich gelernt, dass alle Menschen , denen ich in meinem Leben begegne , mir etwas spiegeln. Und wenn ich mit einigen Menschen ein Problem habe, schaue ich mir an, in welchem Bereich, denn das hat etwas mit mir selbst zu tun, dass es in mir zu transformieren gilt. Alles zielt im Leben darauf ab, die Liebe zu werden, voll und ganz und wo die Liebe ist, da ist Frieden und alles was mich in Unfrieden bringt, ist in mir selbst noch zu bereinigen und zu transformieren.
Deshalb gilt es nach so vielen Jahren mit "sog. verfehlten Beziehungen" sich nicht von der Liebe zu distanzieren und immer misstrauischer zu werden sondern vielmehr umso mehr an sich selbst zu arbeiten und immer wieder neu die Liebe fließen zu lassen, aber eben immer mehr ohne Bedingungen und Erwartungen (dann gibt es auch keine Ent-Täuschungen!) . Wer ehrlich zu sich selbst ist, der sagt doch: Ich mag keinen Druck, sei er noch so klein. Sei es durch Erwartungen (eigene oder von anderen) oder Bedingungen (soo viele sind da von außen, wie wir allein schon konditioniert wurden in unserer Gesellschaft!!!!) Warum also wiederholen wir das Spiel und steigen nicht aus? Es befreit uns selbst in allererster Linie und schafft viel Raum für Neues! Es befreit unglaublich!!!
Partnerschaft heißt auf Augenhöhe und sie ist die engste Form der Herausforderung mit sich selbst. Allerdings gebe ich zu, wenn der Wille gemeinsam an Herausforderungen zu wachsen nicht gegeben ist (oder nicht mehr, weil Couchpotatoemodus nunmehr nur noch erwünscht ist) , dann ist bei mir die gemeinsame Reise zu Ende. Aber auch das ist nicht schlimm. es hat dann eine gemeinsame Zeit des Wachstums gegeben und sie ist immer schön, da sie mir zu mehr inneren Frieden verholfen hat!
Drum: ES LEBE DIE LIEBE! Denn es gibt nichts schöneres als sie!
 
25.02.2018 17:12
Ehemaliges Mitglied
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Anzahl Beiträge: 55
Hadante hat es auf den Punkt gebracht:
Liebe macht Blind! Blind für die eigenen Bedürfnisse und Blind für die Vostellung, dass das Beziehungsverhältnis sich vom Vertrautsein miteinander in Befremden und Abwenden ändern kann. Es kann durchaus auch ein Liebesbeweis sein, sich abzuwenden, um dem Liebsten, was man "hat" nicht länger zur Last zu fallen!
 
25.02.2018 16:55
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 39
Ähnliche Erfahrungen eines Menschen haben sicherlich andere Mitglieder auch. Oder auch andere Erfahrungen. Dies hier mitteilen kann vielleicht helfen sich über sich selbst klarer zu werden.

Was Hadante hier beschreibt sind Erfahrungen die vermutlich schwer in ihr, und auf ihre nächste Beziehung lasten werden, egal ob es dann eine Zweckbeziehung oder eine Liebesbeziehung wird. Der massive Vertrauensverlust der Beziehung wendet sich gegen einen selbst. Ich kann mir vorstellen, dass sehr viele eigene Schuldzuweisungen bei solchen Erfahrungen aufkommen.

Nun gibt es Menschen, die sich im Laufe der Zeit dramatisch verändern. Bei manchen mag es nicht helfen, doch die offene Aussprache, das Zwiegespräch, wesentliche Gespräche über die Themen die einen bewegen mögen ein Mittel sein solche Entwicklungen früher mitzubekommen.

Und es gibt auch solche, die von Anfang an mit verdeckten Karten gespielt haben und langsam das wahre Gesicht zeigen. Kaum jemand ist davor gefeit auf letzteren Typus reinzufallen.

Und wir dürfen nicht vergessen, dass in jedem mindestens zwei verschiedene Rollenspieler stecken. Der Eine ist der bei Sonnenschein seine Rolle lebt, der Andere zeigt sich, wenn diese unglücklich sind, unter Druck stehen, am Rande ihrer Komfortzone stehen. Dies ist in einer Krise besonders dramatisch, wenn dann auch der andere Partner aus seiner Mitte kommt und ebenfalls den anderen Part zeigt.
Wichtig erscheint mir, das wir Menschen Erfahrungen gemacht haben und nicht die Erfahrungen sind oder werden. Eine gewisse Distanz zu Erfahrungen hilft vielleicht nicht die gleichen Fehler wieder zu begehen und dennoch offen zu sein - auch für neue Fehler.
 
25.02.2018 16:14
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1
....meistens sind beide beteiligt...wenn man sich früh kennenlernt, reicht die Basis vielleicht nicht so lange, man entwickelt sich weiter, findet neue Interessen, die er andere nicht teilt.....möchte etwas nachholen, weil man meint, dass man etwas verpasst hat...bei manchen geht es gut, bei manchen nicht..
 
25.02.2018 16:04
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 4
Vielleicht zu lange geschwiegen, wenn etwas nicht stimmte.
Vielleicht Dinge, Anzeichen nicht sehen wollen, die aber vorhanden waren.
Andererseits... wie kann ich mich davor schützen, dass mein Partner psychisch abdreht, mich nur noch anlügt, betrügt und bestiehlt? Wie hätte ich das denn verhindern können?

Man lernt einen Menschen wohl nie ganz kennen, auch in 50 Jahren nicht. Trotzdem weiß ich, dass es Anzeichen gab. Gibt mir das eine Garantie, diese Anzeichen beim nächsten Mal nicht erneut zu übersehen? Macht Liebe nun blind oder nicht?

Egal, wie ehrlich, bemüht, loyal und fürsorglich, ja selbstaufopfernd, man ist - es gibt keine Garantien. Im Umgang mit Menschen muss man einfach jederzeit auf einen völligen Wechsel der Persönlichkeit gefasst sein.
Das ist jedenfalls mein Fazit aus 2,5 Jahren Beziehung mit einem Mann, von dem ich niemals geglaubt hätte, dass er sich so verändern kann.

Wird der Lerneffekt wirklich gegen erneute Dummheit, blindes Vertrauen und Unachtsamkeit helfen?
Nein.
Liebe macht blind.
Vielleicht... sollte man das Lieben sein lassen. Dann behält man auch einen klaren Kopf.
Vielleicht, ist eine Zweckbeziehung der bessere Weg. Dass daraus irgendwann nicht doch Liebe wird - ist ja nicht ausgeschlossen.

Ich weiß es nicht.
 
11.02.2018 08:22
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 39
Immer noch auf der Suche nach den tieferen Gründen, die für eine Wende in der Partnerschaft verantwortlich sind, frage ich in die Runde:
Wie seht ihr das rückblickend bei Euch?
Die Hintergründe sind immer individuell, doch eingekocht auf das Wesentliche werden allgemeingültig „Fehler“ oder Ereignisse übrig bleiben, aus denen wir lernen können.
Das Wort Schuld sollte hier keine Rolle spielen.

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