Zunächst einmal möchte ich etwas zu "Liebe macht blind! Blind für die eigenen Bedürfnisse ...." von Jadestern sagen.
Ich glaube, blind sind wir bereits vor der Beziehung und der Entwicklung einer (neuen) Liebe, nämlich blind von dem, wer wir wirklich sind und blind vor lauter Erwartungen, die meist nur Löcher in uns stopfen sollen, die wir selbst nicht in der Lage sind zu füllen.Wwer weiß denn schon wirklich von sich zu sagen, wer er ist und was ihn/sie wirklich ausmacht? Wo haben wir unsere Defizite, die wir durch ein Gegenüber kompensiert wissen möchten?
Ich fragte einmal eine Freundin, was sie sich für einen Mann wünsche. Nach Aufzählung all seiner Kriterien fragte ich sie, ob sie einen einzigen selbst erfüllen könne. Stilles Schweigen!
Ich bin fest davon überzeugt, dass ich nur wirklich anziehen kann, was ich selbst bin, aber fernab von ausschließlichen Äußerlichkeiten! Je mehr ich mich selbst lieben kann, so wie ich bin, mit all meinen Fehlern, umso mehr bin ich in der Lage, auch in einer Partnerschaft zu lieben, und natürlich auch zu akzeptieren, dass der Partner seine "Macken" hat (das Wort Fehler möchte ich hier gar nicht erst benutzen!).
Hadante spricht von "Egal, wie ehrlich, bemüht, loyal und fürsorglich, ja selbstaufopfernd,..." . Wo bleibt da die wirkliche Hadante? Liebe ist nicht sich zu verbiegen, dem Partner gefallen zu müssen (bis hin zur Opferrolle!!!) , sondern und gerade und insbesondere in einer Partnerschaft, so zu sein wie man wirklich ist! Je mehr ich das für mich selbst in Anspruch nehme, sollte ich gelernt haben, es selbst auch beim Partner zu praktizieren/akzeptieren.
Mittlerweile habe ich gelernt, dass alle Menschen , denen ich in meinem Leben begegne , mir etwas spiegeln. Und wenn ich mit einigen Menschen ein Problem habe, schaue ich mir an, in welchem Bereich, denn das hat etwas mit mir selbst zu tun, dass es in mir zu transformieren gilt. Alles zielt im Leben darauf ab, die Liebe zu werden, voll und ganz und wo die Liebe ist, da ist Frieden und alles was mich in Unfrieden bringt, ist in mir selbst noch zu bereinigen und zu transformieren.
Deshalb gilt es nach so vielen Jahren mit "sog. verfehlten Beziehungen" sich nicht von der Liebe zu distanzieren und immer misstrauischer zu werden sondern vielmehr umso mehr an sich selbst zu arbeiten und immer wieder neu die Liebe fließen zu lassen, aber eben immer mehr ohne Bedingungen und Erwartungen (dann gibt es auch keine Ent-Täuschungen!) . Wer ehrlich zu sich selbst ist, der sagt doch: Ich mag keinen Druck, sei er noch so klein. Sei es durch Erwartungen (eigene oder von anderen) oder Bedingungen (soo viele sind da von außen, wie wir allein schon konditioniert wurden in unserer Gesellschaft!!!!) Warum also wiederholen wir das Spiel und steigen nicht aus? Es befreit uns selbst in allererster Linie und schafft viel Raum für Neues! Es befreit unglaublich!!!
Partnerschaft heißt auf Augenhöhe und sie ist die engste Form der Herausforderung mit sich selbst. Allerdings gebe ich zu, wenn der Wille gemeinsam an Herausforderungen zu wachsen nicht gegeben ist (oder nicht mehr, weil Couchpotatoemodus nunmehr nur noch erwünscht ist) , dann ist bei mir die gemeinsame Reise zu Ende. Aber auch das ist nicht schlimm. es hat dann eine gemeinsame Zeit des Wachstums gegeben und sie ist immer schön, da sie mir zu mehr inneren Frieden verholfen hat!
Drum: ES LEBE DIE LIEBE! Denn es gibt nichts schöneres als sie!