Beiträge zum Thema: Sommerloch
Ich denke nicht, dass man Defizite haben muss, um sich auf Partnersuche zu machen. Das Streben nach Zweisamkeit halte ich grundsätzlich für ein zutiefst menschliches. (Wieder) alleine zu sein, kann jedem passieren. Aus unterschiedlichen Gründen. Das halte ich nicht für einen Makel.
Für "schwieriger" halte ich es im fortgeschrittenen Alter, weil man in der Regel nicht irgendeinen Partner sucht. Man kennt sich schon selbst und sucht jemanden, mit dem das Leben gemeinsam besser ist. Jemanden, der wirklich passt. Und so jemanden tatsächlich zu finden ist, glaube ich, immer nicht einfach und bedarf auch einer Portion Glück.
Warum ist es so schwer? Weil keiner mit einem Zettel auf der Stirn herumläuft, auf dem steht: Bin alleine, suche Partner oder Gleichgesinnte/en. Ich empfinde es auch als sehr schwierig, irgendwo alleine hinzugehen. Da sitzt du an einem Tisch rum, hast niemanden mit dem Du ein Gespräch führen kannst, isst halt Dein gutes Essen, zahlst und das war es dann. Oder nehmen wir einmal Spazieren gehen, auch das macht zu Zweit mehr Spass, auch wenn man nicht viel redet, man "tappt" nicht alleine durch die Welt. Oder gehst Du gerne allein ins Kino, isst Deine Popkornpackung allein leer?? Man teilt doch gerne, oder??
Ich bin 65 Jahre und seit 4 Monaten Witwe. Ich habe meinem Mann auf seinem 6-jährigen Leidensweg begleitet bis zum Schluß. Ich habe es gerne gemacht, aber dadurch ging auch viel Lebensfreude verloren. Man stirbt ein bisschen mit. Nun möchte ich wieder ins Leben zurück finden. Allerdings brauch ich auch nicht das volle Programm - wie Du es bezeichnest - . Für mich wäre wichtig dass jeder seine Wohnung hat und die Eigenständigkeit bestehen bleibt. Anpassen ist wahrlich in unserem Alter nicht mehr so leicht. Nur für die schönen Dinge im Leben wäre es eben toll einen Begleiter zu haben.
Ich denke schon, dass Männer etwas anderes wollen. Eher eine feste Beziehung - eine Versorgung fürs Alter???? Eine Frau kommt im Alltagsleben leichter zurecht.
Für mich bedeutet das: Ich möchte, auf der einen Seite meine -leider- wieder gewonnene Freiheit und Selbstständigkeit nicht aufgeben .... auf der anderen Seite aber gerne mit einem Partner die schönen Dinge des Lebens geniessen. Und diese Konstellation sehe ich für mich als größtes Problem.Mal schauen ob ich eine Lösung finde.LG Alexandra
Um das "Sommerloch" etwas zu füllen, starte ich mal einen Versuch, die Lethargie im Forum etwas aufzurütteln und ein Thema anschneiden, das, so wie ich annehme, hier jeden betrifft.Die Frage ist: Warum ist es besonders im fortgeschrittenen Alter so schwierig, einen Partner zu finden !? Ich denke zu dieser Frage kann wohl jeder User SEINEN Teil dazu beitragen das Thema zu erhellen, wohl, weil wir alle uns hier angemeldet haben, weil wir Defizite haben.Noch nie war es so einfach wie heute, Kontakt zu Gleichgesinnten, will sagen, zu Menschen mit gleichen Intentionen zu finden. Z.B. auf dieser, eng eingegrenzten 50 + Plattform.
Lasst mich mit einer Selbstanalyse beginnen: Ich, männlich, fast 70, verwitwet, in einigermaßen geordneten Verhältnissen lebend, suche nach Menschen, mit denen ich meine restliche Zeit die mir noch bleibt so angenehm, lebenslustig, abenteuerlich, spannend, reizvoll, befriedigend… what ever…, verbringen kann. Auf dieser Suche bin ich ! Und ich denke Ihr auch !? Meine Zweifel sind, ob ich mich noch mal auf das "volle Programm" einlassen will !? Ihr wisst schon, - so mit Verlieben und so…
Was ist es nun, was die Suche so schwierig macht ?
Wollen Frauen in diesem Alter was anderes als Männer ?
Sind wir alle derart extreme Individualisten, dass wir keine Kompromisse mehr machen wollen (können).
Sind es die eigenen Ressentiments ? Unsere Ängste ? Der fehlende Mut ? Der ungenügende Leidensdruck ?
Bitte sagt mir, was Eure Selbstanalyse ergibt !
Grüße
Peter