Beiträge zum Thema: Einfach nur Mensch sein!

 
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Ehemaliges Mitglied
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Darf ich noch leben wie ich leben will?

Tun können was ich möchte - nicht bevormundet werden durch andere.

Ernst genommen werden und respektiert werden, so wie ich bin.

Lachen, wenn ICH lachen möchte, weinen, wenn ICH weinen möchte.

Bin ich hilfsbedürftig, nur weil ich älter werde?

Wer hat das Recht mich als tatenlos, als nicht brauchbar, als unnütz, als griesgrämig und vielleicht auch noch als Belastung zu sehen?

Wer hat das Recht, mir meine Meinungsäußerung zu untersagen?

Wer sich so unterordnet, sich seelisch „pathologisch“ sezieren lässt, lebt nicht mehr, sondern wird „gelebt“.

Ich will einfach nur Mensch sein, weil das LEBEN ist, weil ich nicht eingesperrt sein will, weil ich spüren mag was es heißt zu LEBEN.

Weil ich frei sein will, weil ich ein Recht habe auf Leben, weil es MEIN Leben ist. Weil es Sinn hat, egal WO ich bin - egal WIE ich bin.

Einfach der Mensch der ich bin, egal ob Jung oder Alt.

Wie sagte schon Goethe mit diesem wundervollen Zitat:

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.......“

Tun wir's doch einfach.

E.
 
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Orlanda
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Das war bei meiner Schwiegermutter so: Die HEILIGE Waschmaschine! Die durfte niemand bedienen, außer ihr, obwohl sie von Technik überhaupt nichts verstand. Wenn jemand auch nur daran dachte, diese Waschmaschine zu benutzen, erfand sie die absurdesten Dinge, die geschehen würden, wenn jemand außer ihr (die sie ja DIE Fachfrau fürs Waschen war) die Waschmaschine anfaßte.

Sie erklärte uns auf umständliche Weise ihre Sicht der Waschmaschinentechnik und mein Schwiegervater, der von Beruf Elektriker war, schüttelte darüber nur den Kopf.

War eine Wäsche besonders schmutzig (Badematten, Geschirrtücher etc.), dann wurde diese in der "alten" Bottichwaschmaschine oder gar per Hand vorgewaschen, damit das neue gute Stück nicht "schmutzig" würde...

Mein Sohn war damals noch klein und ständig darauf aus, alle möglichen Geräte zu zerlegen, und er war deshalb das Schreckgespenst seiner Oma. Wenn sie ihn nicht sah, vermutete sie ständig, dass er womöglich schon an der Waschmaschine herumschrauben würde...

Heute amüsieren wir uns oft über diese Erinnerungen...
Die Gefahr, die von meinem kleinen Sohn für alle Geräte ausging, war ja nicht von der Hand zu weisen: Einmal schlich er in den Keller, wo wir einen älteren Elektroherd abgestellt hatten, den wir verkaufen wollten.
Der Kleine schraubte die Schalter heraus und schnitt mit der Schneidezange aus dem Kabel der Schalter jeweils ein zwei Zentimeter langes Stück heraus. Der Herd konnte nicht mehr repariert werden und war nur mehr für den Spermüll gut...
Wir waren auch erstaunt, denn er fand ständig die passenden Werkzeuge für seine Aktivitäten, so dass ihm fast alles gelang, was er sich vorgenommen hatte..

Später reparierte er aber meisterlich alle möglichen Geräte, für die kein Fachmann mehr einen Heller gegeben hätte....

Orlanda
 
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Orlanda
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Früher hab ich beim Auto noch alles mögliche selbst gemacht: z.B. die Batterie ausgebaut, mit dem Fahrrad zum Aufladen gebracht und wieder eingebaut. Das geht heute nicht mehr, nicht einmal Mann kann das, sagt mein Sohn, weil alles sehr viel komplizierter geworden ist.

Ich hab auch immer meine mechanische Schreibmaschine selbst repariert, zerlegt und geputzt. Bei der elektrischen war das schon nicht mehr möglich und den PC zu zerlegen - das wage ich erst gar nicht zu denken...

Hab aber noch eine uralte Kaffeemühle, da war das Kabel kaputt und ich hab ein neues drangebaut - jetzt läuft sie wieder super! Mein Sohn ist vom elektrischen Fach, der hat meine ARbeit gelobt!

Ich konnte auch schon als Kind als einzige in der Familie Nägel grad in die Wand schlagen - meinem Vater gelang das meistens nicht..

Also: Frauen sind nicht immer technische Nieten - das gibts auch bei Männern!
(Noch ein Beispiel: Der Nachbar, der die Nut-und-Federbretter verkehrt an die Garagenwand nagelte und sich über das tolle Muster freute, das da entstanden war! - Übrigens ist seine Frau diejenige, die alles im Haus repariert, weil er, wie sie sagt, zwei linke Hände hat...).

Jetzt genug, Madln und Buam, jetzt wißt's wo der Bartl sein Most holt...

Pfiat Eng!
Orlanda
 
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Orlanda
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Der Begriff "Ratgeber" wird schön langsam zum Brechmittel...

Beim Auto würde ich es aber auch "Bedienungshandbuch" nennen...

Ich geh jetzt heim, dafür brauch ich keinen Ratgeber...

Orlanda
 
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@ Mondavia,

die Betriebsanleitung reicht nicht, da benötigt man schon ein Reparatur-Ratgeberbuch zu dem entsprechenden Autotyp.

Was nützt aber ein 'Ratgeberbuch zum Sensor-Ventil', wenn man das Ventil nur in der Werkstatt bekommt, zur Montage der Reifen ab- und wieder aufgezogen werden muss (von der Felge) und zum Schluss noch eine elektronische Einstellung nötig ist?

Da hilft auch nicht ein Flirt mit dem Autoschlosser, da muss es schon der Werkstattbesitzer sein.

Da dies aber gar nicht meine Fragen waren, kann ich Dir für Deinen "Rat" leider keine Vergütung zukommen lassen.

E.

PS: Ratgeberbücher kommen auch allmählich aus der Mode. Inzwischen kann man zu aktuellen Fragen per entsprechendem Handy die neuesten Informationen gezielt abrufen. Bei Bedarf mit entsprechenden Anleitungen. Alles auf den Punkt gebracht.

Theoretisch wäre so auch eine "Selbst-OP" möglich, wenn da nicht das Problem mit der Narkose wäre.
 
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Hallo Orlanda,

machst Du das jeden Mittag so? Wenn ja, dann bist Du ja ganz schön fit und beherzigst die Weisheit der alten Griechen „Nur in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist“.

Nun, ich musste mich heute auf eine andere Weise „fit“ halten. Da ich morgen zu einer Hochzeit auf einem kleinen Schloss eingeladen bin, war noch eine der Vorbereitungen, den Reifendruck am Auto zu überprüfen.

Am letzten Rad gab es plötzlich ein lautes Zischen und ich hatte das abgebrochene Ventil in der Hand. Dabei ist dies ein „Sensor-Ventil“, welches permanent den Reifendruck prüft und, sollte er zu gering sein, optische Warnsignale gibt. Dieses Ventil bekommt man nur in der Herstellerwerkstatt.

Zunächst blieb mir aber nichts anderes übrig, als das Reserverad aufzuziehen und das Rad in die Fachwerkstatt zu bringen. Das Ventil muss natürlich erst bestellt werden und frühestens Samstag kann das Rad wieder montiert werden.

Nun zeigt der „elektronische Ratgeber“ aber permanent an, dass im linken Hinterreifen keine Luft ist (am Reserverad ist nur ein Ventil ohne Sensor) und fordert mich ständig auf, sofort zu stoppen.

Dies betrachte ich aber nun als weitere „Übung“, um noch "beratungsresistenter" zu werden.

Was ich aber nun gerne gewusst hätte: Ist dieser Vorfall ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Im Hinblick auf die Hochzeit oder auch so? Brauche ich einen speziellen „Sterndeuter“ oder sonstige Wahrsager?

E.

PS: Zumindest ist es ja nicht während einer Autobahnfahrt passiert.
 
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Orlanda
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UPS! Alle Beiträge sind weg!
Na gut, dann hab ich ja einen doppelten Grund zui schreiben:

Mensch sein, auch im Berufsleben!

Um 12 Uhr Kleidung gewechselt und in die Walking-Klamotten geschlüpft...
Eine Stunde durch den Wald gedüst - das ist ein Genuss! Es duftet nach allem möglichen Grünzeug, das gerade blüht... Vogelgezwitscher..

Zurück in der Firma schnell Tomaten, die wieder gut schmecken, mit Italienischem Dressing, Mozzarella und frischem Basilikum gemischt, ein Olivenchiabatta dazu - jetzt fehlt nur noch ein Glas Bianco - aber den verschmerz ich mir, es gibt Wasser!

Ein Espresso rundet das 'frugale' Mahl ab und los gehts wieder mit Volldampf...

Ja, ich bin Mensch, vorallem Frau und lebe im Hier und Jetzt...

Nebenbei noch eine Antwort auf eine nette Post im Postfach geschrieben...

Orlanda
http://www.youtube.com/watch?v=E2VCwBzGdPM
 
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Danke, Mama Mondavia,

ich wünsche Dir das Gleiche.

E.
 
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Korrektur:

Statt "vergessen" muss es heißen: "glauben"

E.
 
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Ich bedaure die Menschen, die vergessen, dass es außer z.B. „Psychologie (vorwiegend aus Büchern) und Börse" fast nichts Wichtiges mehr in ihrem Leben gibt.

E.
 
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Hallo Emirena,

zu Deiner Aussage ".....Sie meinen es ja nur gut..." fällt mir das Zitat von Kurt Tucholsky ein:

"Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse, sondern gut gemeint.“

E.
 
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"einfach nehmen"
(das Recht zu leben wie ich will, zu sagen was ich denke etc) ist ein Prinzip, nach dem ich schon lange lebe. Es ist einfach selbstverständlich.

Nur weiß ich auch, daß manche Menschen das gar nicht können.
Eine Freundin ist von der ehemaligen DDR, vom Elternhaus, vom späteren Ehemann, durch Konventionen und wohl auch auf Grund ihrer Mentalität so geprägt, daß sie sich nicht genügend durchsetzen kann, obwohl sie sieht, daß sie immer wieder übervorteilt, ausgenutzt, "fremdgelebt" wird. Sie erkennt die Folgen und läuft sehenden Auges in ihr eigenes Unglück. Ich glaube manchmal, sie braucht es.

In solchen Fällen helfen auch gut gemeinte Ratschläge nichts.

Und dann gibt es noch solche, die so handeln, als stünde ihnen nicht nur die Entscheidungsvollmacht für sich selbst sondern auch die für die Menschen in ihrer Umgebung zu.

Klar soll man leben wie man will, soweit dies möglich ist, ohne die lieben Mitmenschen mit diesem individuellen Heilswegen, Lebenentwürfen und Lebensweisen permanent zu traktieren.

"Fluchtdistanz" und "Fluchtzeit" sind für mich nicht verhandelbar; wenn ich physisch oder psychisch über Gebühr strapaziert werden, lege ich den Rückwärtsgang ein und ziehe mich dorthin zurück, wo ich meine Ruhe habe.

"Einfach nur Mensch sein" heißt auch, den Anderen SEIN zu lassen.
Missionierende Eiferer scheinen damit ein Problem zu haben. Sie "meinen es ja nur gut".

emirena
 
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Orlanda
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Warum, liebe Kirie, bist Du an 4 Tagen enthaltsam?

Orlanda
(fassungslos....)
 
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Hallo Orlanda,

mit dieser Formulierung .....

"...Das Unterlaufen der "Fluchtdistanz" geschieht leider zu häufig, so dass sich Unmut aufbaut gegen die Menschen. Ungebetene Ratschläge sind auch ein Unterlaufen von psychischer Fluchtdistanz. Da wird auch das friedfertigste Individuum sauer und knurrt..."

hast Du etwas Wichtiges sehr gut beschrieben.

E.

PS: Du hast mich jetzt auch daran erinnert, dass ich noch Wäsche in der Maschine habe. Hatte ich glatt vergessen.
 
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Orlanda
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Das, liebe Erinnerung, müssen wir uns einfach nehmen! Wer lange wartet und sich verunsichern läßt, wartet vergebens...

Wir haben ein Recht auf alle Gefühle und auch auf alle Zeit, mit diesen Gefühlen fertig zu werden... Der Mensch ist auch nicht vollkommen, deshalb haben wir auch ein Recht auf Unvollkommenheit.
Wir müssen nicht alles und alle lieben, wir können uns Zeit damit lassen, wen und was wir lieben wollen oder können...

Man muss uns aber auch einen Raum geben und das ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Überall rückt einem die Masse auf den Leib: In der Bahn, beim Einkaufen und auch in den Medien: Die einen sind's körperlich, die anderen seelisch/geistig.
Das Unterlaufen der "Fluchtdistanz" geschieht leider zu häufig, so dass sich Unmut aufbaut gegen die Menschen. Ungebetene Ratschläge sind auch ein Unterlaufen von psychischer Fluchtdistanz. Da wird auch das friedfertigste Individuum sauer und knurrt...

Mir gefällt mein TAg heute: Ruhig, effektiv, mit recht viel Bewegung, auch mit etwas Ärger (weil die Politik bzw. der Gesundheitsminister Hüft- und Kniegelenksoperationen für alte Menschen einschränken will - das ist ein eigenes Thema!), mit neuen Kartoffeln, neuen Schuhen, Balkonblumen und einem Hund, der sich an meiner Brotzeit beim Radln beteiligt hat und einem netten Tratsch mit seinem Frauchen und vielen anderen Begegnungen...

Da bin ich Mensch, so fühlt es sich gut an...

Jetzt gehts weiter: Wäsche aufhängen...

Orlanda
 
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Ergänzende Bemerkung:

Menschen, die ein erfülltes Leben führen, tun das, was sie für richtig halten, auch wenn sie dabei auf Kritik stoßen.

Negativ eingestellte oder unsichere Menschen übernehmen meist die Maßstäbe und Normen anderer Menschen.

Sie lassen sich von diesen sehr stark in ihrem Handeln beeinflussen. Sie neigen dazu, sich ihr Leben so einzurichten, wie andere es für gut und richtig finden. Sie lassen sich von anderen in ihre Angelegenheiten hineinreden.

Tatsächlich hat aber Jeder unterschiedliche Erwartungen und Vorstellung vom Leben. Niemand kennt seine Sehnsüchte besser als er/sie selbst.

Deshalb sollte sich jeder Mensch auch nur an den eigenen Bedürfnissen orientieren.

Jeder, der sich von anderen Menschen in seinem Tun „vergewaltigen“ lässt und so seinen eigenen Bedürfnissen zuwider handelt, wird mit der Zeit unzufrieden und schadet sich nur.

E.

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