Beiträge zum Thema: Konfliktbewältigung

 
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Wer nie Konflikte hat und hatte, möge bitte weiterblättern.
DA ich jedoch davon ausgehe, daß dies nur wenige Ausnahmen sein werden, möchte ich mal zur Diskussin stellen, wie man eurer Meinung nach mit Konflikten umgehen und auf welche Art und Weise man sie bewältigen sollte.

Das Thema passt sowohl in die Rubrik Partnerschaft als auch zu Gesellschaft und Leben bzw. auch zu Gruppenverhalten uvm
 
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Nice-Live
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wie die anderen damit umgehen ist mir in DEM Fall sowas von egal - - vor allem dann, wenn es ganz OFFENSICHTLICH WIEDER einmal mißverstanden werden soll/will . . .

wie recht Du hast, Jockeline - schön !

Es geht mir auch nicht darum um Recht zu haben oder jemand schulterklopfend beiseite zu stehen - es geht mir mehr darum Konflikte erst gar nicht "aufkommen" zu lassen.

Wenn sie einmal jedoch "Da" sind, versuche ich das Ankommen (also alles zu seiner Zeit) mit der jeweiligen Person des Konfliktes zu klären, (jedoch nicht öffentlich).

Lieben Gruß
N.L.
 
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Konflikte treten überall dort auf, wo mehrere Menschen aufeinander treffen - in welcher Weise auch immer.

Partnerschaftliche Konflikte können nicht nur - sie MÜSSEN geklärt werden. Sonst war es das mit der Partnerschaft.
Kommen bei MIR irgendwelche Unklarheiten oder Mißverständnisse vor, denke ich ERST mal drüber nach:
woher kommen die???
wie wichtig sind die??
wie kann ich sie klären??
Oftmals ist es sinnvoll, eine Nacht drüber zu schlafen - - dann sind nämlich die ganz großen Wogen geglättet und ich kann ziemlich realistisch an die Sache ran gehen.
SOFORT lösen wollen . . . für MICH nicht gut - da gehen oft die Emotionen mit mir durch :-) und es fallen vielleicht Worte, die weh tun können und SO nicht gemeint sind.

Berufliche Konflikte:
möglichst mit ALLEN Parteien besprechen. Ist nur EIN Kollege /Mitarbeiter beteiligt, hole ich ihn mir in ein stilles Kämmerlein und frage nach, was eigentlich los ist.
Schlecht geschlafen??? Irgendwelchen "Entzug"???
Und dann versuchen wir, dasProblem/Konflikt aus der Welt zu schaffen.
Gelingt es beim ersten Anlauf nicht, wird auch hier drüber geschlafen und an einem anderen Tag NOCHMAL drüber gesprochen. Evtl. die Meinung eines anderen Kollegen dazu hören.

Hier im Forum:
kann ich manchmal nur der allerwichtigsten Regel folge leisten:
wenn du nichts zu sagen hast, sei still.
Dann schalte ich den Kasten ab und ruh ist . . für MICH :-)
wie die anderen damit umgehen ist mir in DEM Fall sowas von egal - - vor allem dann, wenn es ganz OFFENSICHTLICH WIEDER einmal mißverstanden werden soll/will . . .

Jockeline, von der Schwüle ziemlich geplättet
 
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Anzahl Beiträge: 7477
Herrjeh Kirie, ja, wir haben beide Recht.
Und nein, man braucht keine 50 neue Themen.

Jetzt sind es gerade mal zwei, aber mit unterschiedlicher Focussierung;
Deine in erster Linie auf das Forum bezogen, meine in erster Linie auf Paarbeziehungen bezogen. Dann gäbe es noch die mit den Enkelkindern.

Du bist doch wie ich auch lange genug dabei, um zu wissen, daß immer mal wieder ein altes Thema frisch aufgelegt wird, weil das alte in der hintersten Ecke gerade unauffindbar ist.

Lange, lange her, da dachte auch ich mal, es müßte mehr kanalisiert und strukturiert werden.
Inzwishen habe ich kapiert, dass das kaum mehr möglcih ist.

Geht es denn um Brauchen oder Nicht-Brauchen oder geht es um Wollen und Dürfen? "wir" wollen doch niemanden in seinen Rechten beschneiden, oder?
Ich denke, auch darin sind wir uns einig.
Verschiedene Perspektiven führen zu verschiedenen Sichtweisen.

voila! Alles ist gut.

emirena
 
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na klar:

"Ist die Basis einer Partnerschaft Vertrauen und Ehrlichkeit, dürfte eine Konfliktbewältigung nicht schwer fallen." Zitat Eule

Eine Vertrauensbasis muss ja erst einmal geschaffen werden. Wodurch wird sie geschaffen?

Vertrauen und Anerkennung setzen voraus, daß man sich zunächst mal kennenlernt. Dafür wäre Ehrlichkeit eine gute Zugangsvoraussetzung. Und ehrlich ist man in der Regel dadurch, daß man sich äußert. Wie soll mich ein anderer Mensch sonst kennenlernen? Mit dem Verdacht, daß er das gleiche denkt, ist das ein Vabanquespiel.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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Da sieht man wieder, welch unendlich großes Thema das ist!

In Paarbeziehungen sollte unbedingt miteinander geredet werden! Schweigen ist da meistens tödilich für die Beziehung - und auch für die Menschen. Magengeschwüre, Astma etc. können die Folgen sein, wenn jemand immer nur schluckt.

Das heißt natürlich nicht, dass man ständig nöhlen muss. Bei zwei in sich ruhenden Persönlichkeiten dürfte das Gespräch auch kein Problem sein.

IMMER seine Meinung sagen? Es gibt viele Situationen, wo man sich seinen Teil denkt und geht. Aber manchmal, wenn es gilt Schaden abzuwenden von Kindern, ist es wichtig Dinge anzusprechen. Das muss ja nicht gleich ein Ratschlag sein! Ich finde den Einstieg zu einem Gespräch oftmals auch mit meiner Tocher über sie, als Kind. Manchmal erleben wir Dinge heute, die aus der Vergangenheit sind. "Wie hast Du Dich damals gefühlt?" - ich sehe durchaus meine Mängel und über manche Brücke führt dann der Weg zum Einvernehmen. Die Reaktionen des Kleinen sind manchmal gar nicht so anders als die des kleinen Mädchen von damals. Vieles macht meine Tochter besser als ich es getan habe. Das sage ich ihr auch.

Es geht doch nicht um win/win oder um Rechthaben. Es geht immer darum, eine für beide oder alle akzeptable und zu verstehende Lösung zu finden.
Sich hinter seiner Verbitterung oder Resignation zurückzuziehen finde ich falsch. Das sind dann meistens diese Ressentiments, die in manchen Familien herumschwirren. Jeder wirft jedem irgendwas vor und erwartet von diesem oder jenen immer dasselbe Ungute. Meine Güte, wie sehr ich das hasse!

Wenn ich meiner Tochter und meinem Sohn begegne, mag ich das ohne Vorbehalte. Ich wäre auch todunglücklich, würde ich bei den beiden eine Gehemmtheit entdecken.

Manchmal kracht es bei uns auch, dann läuft es recht leidenschaftlich ab. Aber am Ende gibt es immer eine Versöhnung und alle haben das Gefühl, dass wie nach einem Gewitter alles wieder gut ist.

Meine Tochter sagte neulich, wir hätten so ein gutes Verhältnis, weil wir über alles sprechen können...

Mehr braucht man dazu wohl nicht zu sagen, oder?

Orlanda
 
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Nice-Live
Nice-Live
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Hallo,

es entstehen meist keinerlei Konflikte, wenn ein gegenseitiges acht- sowie repektvolles Miteinander da ist.
Ich erlebe es tagtäglich. So wie jemand in den Wald ruft. . .

Das geht jedoch nicht mit allen so - viel zu viele Leute haben mit sich und ihrer Umwelt große Probleme oder Sorgen und versuchen ihre Unzufriedenheit oft an anderer Stelle abzuladen.

Sei es durch irgendwelche schulmeisterlichen Aufforderungen, sei es durch gezielte Manipulationen, Selbstdarstellungen udgl..

In der Esoterik-Branche können diese Leute oft angetroffen werden. . . . letztendlich wollen sie ja doch nur "Dein" Bestes ;-)
Leute die sich wichtig tun müssen, ständig die Bewunderung von anderen brauchen, sich ständig in einer Art "Arena"aufhalten (müssen).
Diese Leute sind mir von vornherein suspekt und ich lasse mich nicht großartig auf sie ein.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold - So fahre ich meistens recht gut - meist ohne tiefgreifende Konflikte.

N.L.
 
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Immer seine Meinung sagen?

Für mich auf gar keinen Fall, auch ich reagiere allergisch auf ungebetene Ratschläge.

Wenn es darum geht, Schaden abzuwenden, dann sollte man in jedem Fall eingreifen ---- aber einfach so, weil der andere es eben anders macht?

Ich habe auch viel anderes gemacht als meine Eltern und Gott sei Dank haben sie sich nicht eingemischt.

Man kann über alles reden - aber man kann nicht mit jeden über alles reden.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Kirie, ich weiß, was Du meinst,
aber Konfliktbewältigung ist der Weg; während die Win-Win-Situation das wünschenswerte ERgebnis wäre.

Meine Frage lautet: wie kommt man am sinnvollsten zu einem Ergebnis und ich ergänze jetzt, daß ich damit VOR ALLEM Beziehungs-Konflikte gemeint habe.

Deswegen können natürlich auch gerne andere Aspekte beleuchtet werden, wie immer.

Trotzdem würde ich gerne meinen "roten Faden" weiter verfolgen.

emirena
 
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Hallo Orlanda,

Du hast es klarer formuliert als ich, wie oft.
Man muß nicht schweigen, um sich rauszuhalten, sondern kann sachlich die verschiedenen Aspekte abwägen.

GErne würde ich jetzt zur Konfliktbewältigung - hauptsächlich in Paarbeziehungen - zurückkommen.
Dabei halte ich von Schweigen noch weniger.
Ich finde es dann nicht nur kontraproduktiv sondern oft auch unfair, weil man den Partner im Unklaren läßt.

Konfliktbewältigung heißt auch nicht immer und nicht zwangsläufig Versöhnung, er kann auch in eine faire Trennung münden. Alles ist möglich, aber ein Totschweigen hilft in aller Regel keinem Beteiligten.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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@Merope: "Hast du Enkel????? Dann solltest du die 3 "S" für Großmütter kennen: "Schenken, Schlucken, Schweigen...."

Das gilt nur begrenzt! Wenn ich der Meinung bin, es könnte meinem Enkel schaden, nehme ich mir sehr wohl das Recht, in sachlichem Ton mit meiner Tochter darüber zu reden und ihr meine Sichtweise zu unterbreiten. Wenn ich ins Großwerden meiner Enkel eingebunden bin, wenn meine Hilfe in Anspruch genommen wird, dann fühle ich mich sehr wohl auch verpflichtet 'mitzureden'. Sehr oft schon wurde mein Einwand ernstgenommen und führte auch zu einer 'Reformation' des elterlichen Verhaltens.

Ich wäre manchmal froh gewesen, hätte sich eine ältere, nahestehende Person ein wenig in das eingemischt, was ich an meinen Kindern an Erziehung versuchte. Einige Fehler hätte ich dann nicht gemacht. Manchmal sind Eltern auch arg überfordert und nehmen eine 'Beratung' auch gerne an. Das darf allerdings nicht in Schuldzuweisungen ausarten und man muss immer versuchen, auch die Sichtweise der Eltern zu verstehen.

Im allgemeinen muss man als Großmutter aber die erzieherischen Leitlinien der Eltern unterstützen. Manchmal wurde ich auch schon davon überzeugt, dass diese die richtigen sind.

"Stillhalten" hat einen etwas merkwürdigen Grundgeschmack: Dinge, die man nicht ändern kann, auf die man keinerlei Einfluss hat, sollte man tatsächlich loslassen. Meiner Meinung nach wird das aber viel zu oft gemacht und damit Tür und Tor für himmelschreiendes Unrecht geöffnet. Wieviel Unheil wäre schon verhindert worden, hätten die Leute nur ihren Mund aufgemacht! Es geht ja nicht darum, sich überall einzumischen, sondern darum, erkennbare negative Geschehnisse und Folgen zu verhindern.

Es liegt allerdings meistens in der Mentalität des Menschen, ob er vorwärts galloppierend "annimmt" oder sich abwendet und aus dem Staub macht...

Jetzt hab ich Hunger auf ein Frühstück... In meiner Frühzeit, vor 30 Jahren, wäre ich an einem solchen Morgen zum Rehe-Zählen gefahren... Biorythmen lassen sich (auch) nicht vertreiben. Aus einem bäuerlich-jägerisch strukturierten Menschen wird niemals ein Langschläfer...

Orlanda
 
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das stimmt, Merope,
an diesen Fall habe ich dabei nicht gedacht.

Ja ich habe Enkel - und mische mich in deren Erziehung garantiert NICHT ein. Meine Kinder würden das jederzeit bestätigen.

Dem Regelwerk "3 S für Großmütter" mag ich trotzdem nicht Folge leisten, meine Kinder, meine Enkel und ich regeln das nach eigenem Gutdünken.
Meistens ist Schweigen im Sinne von Raushalten in diesem Zusammenhang sicher der richtige Weg, aber auch da gibt es Grenzbereiche.

Ich gebe Dir REcht darin, daß man nicht alles über einen Kamm scheren kann und soll.
Tatsächlich habe ich mehr an andere Konflikte gedacht.

emirena
 
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hallo emirena,

deine Bemerkung: "man könnte doch auch lieber schweigen und das Mäntelchen des VErgessens über die Angelegenheit breiten. " - klingt etwas abwertend.
In manchen Fällen ist Mund halten die einzige gangbare Möglichkeit.

Hast du Enkel????? Dann solltest du die 3 "S" für Großmütter kennen: "Schenken, Schlucken, Schweigen...."

Ich z. B. hätte mit meiner Tochter, die im gleichen Haus wohnt, die größten Probleme, wenn ich mich in ihre Erziehung, die mir manchmal ganz und gar nicht gefällt, einmischen würde...

Ich glaube, an diese Konflikte hast du nicht gedacht. Ich meine eben, man kann das nicht über einen Kamm scheren: Manchmal ist ein klares Wort angebracht - aber manchmal ist Schweigen eben doch besser.

Schönen Abend noch
Merope
 
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Orlanda
Orlanda
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Liebe Emirena, mit dem Totschweigen hab ich's auch nicht, weil das erfahrungsgemäß dazu führt, dass sich, wie Du so schön beschreibst, in der Asche noch Glut befindet.

Die Entladung geht dann meistens völlig uneffektiv los.

Besser einen Moment verharren, vielleicht sogar eine Nacht 'darüber schlafen' und dann in Ruhe das Thema ansprechen.

Oftmals klären sich auf diese Weise die Fronten.

Wenn allerdings Bosheit oder eine Neurose dahinter stecken, die zu Angriffen verleiten, dann sollte man eine Grenze ziehen und klare Worte finden.

Vermutlich bergen aber auch die verschiedenen Methoden der Konfliktbewältigung auch Konfliktstoff.

Orlanda
 
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wer mich kennt, und das sind ja doch einige hier, wird wissen, wie ich darüber denke:

Die strittigen Punkte müssen auf den Tisch; es muß darüber geredet werden, sonst wird das nix, denke ich.

vielleicht gibt mir der eine oder andere Recht damit, aber bestimmt gibt es auch Gegenstimmen, die meinen, man könnte doch auch lieber schweigen und das Mäntelchen des VErgessens über die Angelegenheit breiten. Weil Schweigen ja angeblich GOLD sein soll und weil der Klügere angeblich nachgibt. Ich glaube, daß beides nicht richtig ist.

Kann man tun, ja, aber hilft es wirkich weiter? Bricht ein solcher nicht ausgeräumter Konflikt, der weiterhin wie die Asche eines inaktiven Vulkan leise vor sich hin schwelt, nicht doch irgendwann durch? Dann vielleicht aber mit Gewalt und ohne Rücksicht auf die Befindlichkeit der Betroffenen?

Die Diplomatie ist eine Kunst, mit deren Hilfe man Lösungswege auf die sanfte Tour anpeilen kann.
Ohne Diplomatie geht in der großen Politik gar nichts.
Ist Diplomatie im Privatleben ebenso wichtig oder eher eine Verschleierungstaktik?

Ich gestehe, daß Diplomatie mögliherweise nicht meine Kernkompetenz ist, weil ich im Privatleben vor allem ehrlich sein möchte. Ich bin mir dessen bewußt, daß damit nicht jeder umgehen kann.

emirena

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