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Orlanda
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Grundsätzlich schreibe ich fast jeden Tag, morgens auf dem Weg in die Arbeit, in meinem Tagebuch. Das sind Gedanken über alles Mögliche, manchmal Konkretes, das gerade geschieht (Lustiges, Merkwürdiges im Zug oder auch draußen, im Vorbeifahren...), vertiefe Gedanken über etwas, das mir nachdenkenswert erscheint. Manchmal sind es auch nur ein, zwei Sätze, die ich festhalte... Man glaubt gar nicht, was einem alles vor die Feder kommt, wenn man offenen Auges und Ohrs durch die Welt geht. In manchen Augen Banales ist dabei, lustige Dialoge von Mitreisenden liebe ich besonders...!
Hier schreibe ich vorallem das nieder, von dem ich meine, es könnte entweder zum Thema passen oder auch jemanden interessieren. Manchmal schreibe ich in der Tat nur für mich, weil es mir Freude macht - oftmals freuen sich aber auch Andere darüber, es finden sich Gemeinsamkeiten, Seelenverwandtschaften...
Es geht auch manchmal darum, Erfahrungen weiterzugeben und man geht damit natürlich Gefahr, dass man aneckt. Aber wo kein Risiko ist auch kein Erfolg...
Der Mensch hat die Möglichkeit durch Kommunikation mit seinen Mitmenschen in Verbindung zu treten und sich auseinanderzusetzen, seine eigene Meinung zu überdenken...
Ich gehe nicht davon aus, dass das, was ich schreibe ÜBERALL positiv aufgefaßt wird. Aber will man das? Das hieße ja, dass man sich auf ein allgemein übliches Maß einpendelt, sich anpaßt, nur um Harmonie zu ernten.
Ich meine, dass jeder Mensch seine Erwartungen hat über das, was er von seinen Mitmenschen für sein Geben zurückbekommen möchte und manchmal geht man aus vielerlei Gründen auf das ein, was andere Menschen möchten. Auf Dauer wäre das aber eine Selbstkastration, ein Zurückstutzen auf etwas, was man nicht ist. Genausowenig möchte ich mich abmühen müssen, um ein hehres Ziel zu erreichen, nur um anderen Ansprüchen zu genügen.
Jeder ist wie er ist und gibt was er zu geben hat. Derjenige, der nichts erwartet, freut sich über das, was andere Menschen zu geben haben. Wenn nicht, dann gehört auch das zum Leben.
Orlanda
PS: Heute gabs im Büro eine nette Begebenheit, die mich ans Forum erinnerte: Meine Kollegin teilte den Außenstellen etwas mit, was von unserem höchsten Boss vorgegeben wurde. Sie hat dabei den Herrn UNTER dem höchsten Boss vergessen, hat ihn nicht erwähnt. Er unterstellte ihr, dass ihr Text mißverständlich sei und flocht daraus etwas, was niemand in dem Text finden konnte.
Sie hat mit ihrem Unterlassen seines Namens bei ihm etwas ausgelöst und er konnte nicht gut sagen: Ich bin nicht genannt, das ist gemein! - So zog er sich darauf zurück, dass er ihr Mißverständlichkeit im Text vorwarf.
Vielleicht hat er den Text wirklich so gelesen, so empfunden, aber es war SEINE Interpretation und hatte nichts mit dem tatsächlichen Inhalt des Textes zu tun!
Es zeigt mir wieder, wie MENSCHLICH es hier zugeht! Schließlich sind wir noch nicht im Himmel und müssen keine Engel sein!!
Orlanda