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Orlanda
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@Emirena: "... Scheitert die "Freundschaft" dennoch daran, dass ein neuer Partner "die Bühne betritt", war auch schon zuvor "der Wurm drin".
Vermutlich war es mehr Abhängigkeit als Freundschaft..."
Das mag in manchen Fällen stimmen, ist aber keine generell gültige Aussage.
Wenn der neu hinzugekommene Freund oder die Freundin sich als absolut unsympathisch darstellt und die Freundin/der Freund nur mehr im Zweierpack auftritt, dann wählt man eben das kleinere Übel und das heißt Bruch der Freundschaft.
Ich erlebte dies zweimal: Bei einer Freundin, die, durch eine Erbschaft sehr reich geworden, plötzlich einen Mann an der Seite hatte, der sie offensichtlich nur ausnutzte und gemeinsam mit seiner erwachsenen Tochter auch nicht vor hanebüchenen Lügen zurückschreckte, um der Freundin das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie sah das alles auch, aber weil sie ihn liebte, wie sie sagte, verzieh sie ihm alles.
Man konnte mit ihr nichts mehr unternehmen, immer war er dabei. Bei einem Konzert unterbrach er jegliches Gespräch über das Konzert ständig mit der Schilderung seiner großartigen Kunst auf der Gitarre zu spielen und zu singen. Er war wie ein Kind, das ständig im Mittelpunkt stehen will.
Ein Mann, mit dem ich befreundet und mit ihm oft beim Bergsteigen und Radfahren war, stellte mir eines Tages seine neue Freundin vor. Auf unserer ersten und letzten gemeinsamen Radtour quängelte sie ständig und von da an durfte der Mann auch mit mir nichts mehr unternehmen. Er gab es offen zu, dass sie eifersüchtig sei, an Radfahren und Wanderungen keine Freude fände und er deshalb mit mir nichts mehr unternehmen könnte.
Er war ein Freigeist, intellektuell und künstlerisch begabt. Mit dieser Frau begann er ein bürgerlich-spießiges Leben und baute mit ihr sogar ein Haus. Wir haben noch ein paar Male telefoniert, aber er war an nichts mehr interessiert außer an den Befindlichkeiten seiner Frau und dem Fortschreiten des Hausbaus...
Leider dulden viele Partner die Freundinnen oder Freunde des Partners und so zerbrechen interessante Beziehungen. Scheinbar gibt es nur selten Freundschaften, die solche Katastrophen überstehen.
Je älter ich werde, umso größer wird meine Abneigung gegen diese allgemein üblichen Beziehungen. Man trifft auch kaum Menschen, die etwas mitbringen, die eine Beziehung aus dem allgemeinen Trott herausheben könnten (wohl aber solche, die alles nur auf eine sexuelle Ebene stellen möchten).
Dieser gnadenlose Ablauf: Sich kennenlernen (man schildert sich gegenseitig was man hat, was man ist und stellt auch seine Bücher und Lieblingsmusik vor). Danach, wenn es Beiden angebracht erscheint besucht man sich gegenseitig, lernt die Kinder, so verhanden, vor, begutachtet alles.
Wenn dieser Schritt zufriedenstellend ausfällt, kommt der biologische Teil und es kommt zur Verpaarung.
Damit beginnt oftmals der gemeinsame Lebenslauf. Der Alltag wird nun mehr und mehr ein gemeinsamer. Es kommt zu einer Art Kernschmelze.
In manchen Fällen geht es aber auch wieder schnell vorbei, weil eine gesunde Angst oder Abscheu vor dem was kommen wird, die Oberhand bekommt.
Nach ein, zwei Jahren ist die Beziehung, falls sie bestehen blieb, eingefahren und gefestigt. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man alles duldet, alles auf sich nimmt, nur um nicht wieder allein zu sein. Es ist die Zeit der Rituale (Schatz, warum gibt es heute keinen Apfel am Abend, sonst gibt es schon immer einen....!)
Bis einer, so wie bei meiner Nachbarin - in diesem Fall der Mann - es nicht mehr aushält und sich eine eigene Wohnung sucht oder auch in einer Partnerbörse herumsucht... Supergau.
Jede Beziehung birgt das Risiko, dass sie auch wieder zerbricht. Es ist wie beim Autokauf - dabei denkt man kaum dass man mit diesem Auto zu 80% einen schlimmen Unfall haben wird...
Die Glücks- und Sexualhormone verhindern das klare Denken - weniger beim Autokauf, aber in der Liebe 100%ig...
Um welchen Preis? Nix Billiges und manches kommt teuer zu stehen (Tränen, Seelenqual, Eifersucht, Langeweile, Grauen...)
Orlanda
(don't worry, be single...)