Beitrag aus Archiv
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Liebe Emirena, Du sagst es und schreibst es sehr schön:
"Es gibt so unendlich viele, die in uralten Traditionen so sehr verhaftet sind und nichts dazu gelernt haben, dass unter all diesen Angepassten und anpassungsbereiten die wenigen wirklichen Freigeister wenig Chancen haben, auf einen einzigen Gleichgesinnten zu treffen."
Darin liegt des Pudels Kern, aber auch darin, dass es nach meiner Erfahrung viel zu viele Menschen (aus meiner Erfahrung Männer) gibt, die außer ein paar profanen Interessen wie Biergarten, Wohnmobil, Essen&Trinken, Haus&Garten, Fußball oder ein anderer Sport per TV kaum Interessen haben.
Das Spielerische, Leichte ist vielen Menschen verloren gegangen. Was zählt ist die materielle Absicherung, es wird gejammert was das Zeug hält (vorallem von Menschen, die offenbar viel zu verlieren hätten), das was tagtäglich von den Medien in die Köpfe gestülpt wird. Da bleibt nicht viel übrig für freie Fantasien, für Interessen an ungewöhnlichen oder gar gewöhnlichen Dingen.
Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass der Mensch ein Lebewesen ist, das angeblich nicht wirklich erwachsen wird, weil es ständig forscht und auch im Alter noch fähig ist zu spielen. Wildtiere legen die Jugendlichkeit mit dem Eintritt der Geschlechtsreife ab.
Man vermutet, dass die Entwicklung zum Menschen eingetreten ist, weil dieses menschliche Urwesen über lange Zeit jugendlich blieb, das heißt, neugierig blieb und seine Umwelt bis weit ins Erwachsenenalter hinein zu erforschen begann.
Es ist ja auch heute noch so, dass Menschen, die aufgeschlossen, neugierig und lernbereit bleiben, bis ins hohe Alter geistig und körperlich fit bleiben. Wer aufhört neugierig zu sein, das Interesse an der Umwelt und an neuen Dingen verliert und auch körperlich rostet, siecht rasch dahin und verkümmert.
Für mich ist das ein hochinteressantes Feld, denn ich sehe natürlich auch mein Verhalten, das Nachlassen von Kräften und den Wunsch zum Rückzug.
Ich merke auch, wie die Abkehr von meinen Interessen und Hobbies wegen der starken beruflichen Belastung mir ein Gefühl der inneren Verarmung bereitet.
Ich lebe, wenn ich all das machen und denken darf, was ich will, was aus mir kommt, und nicht, wenn ich eingekerkert und domestiziert das machen muss, was andere Menschen sich für mich ausgedacht haben.
Meine Beziehungsmänner haben mich immer blockiert bzw. ich habe mich blockieren lassen.
Wahrscheinlich sind es vorallem die Männer, die gerne vorgeben, was getan oder nicht getan wird und Frauen sind viel weicher und geben gerne nach (bis auf Ausnahmen natürlich!). Männer ziehen alles mögliche durch: Beruf oder Sportliches. Auch anfangs harte Frauen sehe ich nachgeben, der Familie, der Kinder wegen.
Wenn man einen Mann kennenlernt, so bekommt man meist schon in den ersten Stunden vorgesetzt, was ER gerne macht, liest, wie er seine Wohnung einrichtet etc. Was denn Mann an der Frau interessiert ist, ob sie Wohnungseigentum oder andere materielle Werte besitzt.
Für mich kein guter Einstieg bzw. akurat das, was ich eh schon weiß.
Doch, es gab einen Freund, mit dem teilte ich viele Interessen: Radfahren, Kunst&Malerei, Fotografie, Landschaften, und er hatte einen Humor wie ich ihn liebe (ein wenig schwarz, ein wenig boshaft)... Als Freund war er perfekt...
Orlanda