Beiträge zum Thema: Mütterrente

 
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Ehemaliges Mitglied
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mit der neuen Regierung gibt es zugleich einen neuen Trend in der "Volksmeinung"

Die vorgesehene Mütterrente wird als "Geschenk" für die Mütter vor 92 gesehen und als Abstrafung für die gegenwärtigen und zukünftigen Rentenbeitragszahler.

Ich sehe es nicht als Geschenk, sondern als Selbstverständlichkeit. Allerdings wäre es gerechtfertigt, wenn die Gelder hierfür aus Steuermitteln erbracht würden.
 
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Orlanda
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Warum kann es sich eine so reiche Gesellschaft wie die unsere nicht leisten, dass Mütter in den ersten drei Jahren bei ihren Kindern bleiben können und zwar mit einem Müttergehalt, mit dem man auch als Alleinerziehende leben kann? Und natürlich sind auch die Väter entsprechend finanziell heranzuziehen - grundsätzlich ist es aber im Interesse der ganzen Gesellschaft bzw. der Staatsbürger, dass Kinder in Geborgenheit heranwachsen können.

Aber das ist an sich ein eigenes großes Thema, dazu gehört auch, dass jedes Kind ein Recht auf gute Pflege, gute Erziehung und Ausbildung hat und dass im Prinzip jeder einzelne Staatsbürger damit ein wenig in der Pflicht ist. Und gewissermaßen zahlen wir ja alle auch dafür unsere Steuern. Die Tatsache zu diskutieren, dass Steuern aber an anderer Stelle verpraßt werden, anstatt notwendiges damit zu finanzieren, würde aber das Thema sprengen...

Oje, es bleibt wieder nur das, dass man selbst und in seinem Umfeld einigermaßen für Recht und Gerechtigkeit sorgen kann. Was stünde dagegen, wenn Menschen wieder ihre angestammte Fähigkeit in sich entdeckten, dass sie soziale Wesen sind, die, aus dem Berufsleben ausgeschieden, sich um Kinder kümmern und dafür im Alter nicht alleine gelassen werden? Ich glaube, dass das, wie wir mit unseren Eltern umgehen, auf die Kinder abfärbt und diese dann genauso mit uns, den Eltern und Großeltern umgehen. Der Mensch wird mit sozialen Anlagen geboren, aber sie müssen trotzdem positiv geweckt und durch Nachahmung gelebt werden können. Unser Verhalten anderen Menschen gegenüber ist wie vieles Andere auch Nachahmung dessen, was wir als Kind bei den Erwachsenen gesehen und erlebt haben.

Früher waren Mütter auch berufstätig, jede Bäuerin war es und ist es heute noch. Aber es gab unzählige Frauen und Männer, die sich der Kinder annahmen. Das Problem der Depression nach der Geburt, das so viele junge Frauen haben, ist m.E. darauf zurückzuführen, dass junge Frauen in der Tat alleingelassen sind, wenn sie ein Kind geboren haben. Der Mann geht nach einer angemessenen Zeit wieder zur Arbeit und die Frau bleibt mit dem Kind alleine daheim zurück. Früher kümmerten sich viele Menschen um die Frau, nicht nur die Hebamme, man besuchte Mutter und Kind, brachte Speisen, betreute die Mutter, hütete das Neugeborene. Das ist alles verloren durch diese Neuerfindung der Kleinstfamilie. Freilich war früher auch nicht alles gut, aber viele Dinge die gut waren, sind verschwunden und was bleibt ist nur ein Scherbenhaufen, aus dem Menschen und Politik versuchen etwas Neues zu schaffen.

Orlanda
 
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das "Rentenmesser" ist in der Tat für jede Mutter bedrohlich, ganz besonders natürlich wieder für alleinstehende und alleinerziehende Mütter.
Vielen bleibt doch gar keine andere Möglichkeit, als in irgendeinem "Drecksjob" (sorry) Geld zu verdienen.

Ich weiß ganz genau, wovon ich rede, obwohl ich noch relativ "Glück" hatte. Habe es gerade so mit Ach und Krach am Rande meiner Leistungsfähigkeit hingekriegt, auch ohne väterliche Mithilfe und Unterstützung am Ende ein paar mehr Euros Rente zu bekommen, als es das Gnadenbrot der Grundsicherung mir zugestehen würde.

Da schwillt mir wirklich der Kamm, wenn ich mir dann noch Vorwürfe gefallen lassen muss, eine "schlechte Mutter" zu sein.

Ich verstehe es auch gut, dass manche Frau solche Risiken, am Ende des Lebens mit einem Existenzminimum dazustehen, nicht eingehen mag.

emirena
 
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Orlanda
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@Merlin: "... Es wäre nichts einzuwenden, wenn Frauen nicht "nur" mehr Mutter sein wollten, aber die Statistik zeigt eben, dass sie "nicht mehr" Mutter sein wollen. Etwas, das ich zwar gut nachvollziehen kann, aber auch seine unvermeidlichen Konsequenzen hat..."

Nein, ich kann es nicht gut nachvollziehen!
Es ist und bleibt doch etwas ganz Natürliches, dass man als Frau ein Kind gebiert und es dann auch versorgt und aufzieht!
Ich verstehe nicht diese verkorkste Einstellung vieler Frauen (kenne ich aus Gesprächen mit jüngeren Kolleginnen), dass jede bescheuerte Beschäftigung z.B. im Büro, mehr Wert sein soll als die Beschäftigung mit seinem Kind!
Das sind Sekretärinnen, die sich von irgendwelchen sich in hierarchischen "Höhen" vermeintlichen Menschen herumkommandieren lassen und dies auch noch als Selbstverwirklichung empfinden, während sie sich selbst darüber bedauern, dass sie nun heimgehen müssen, um ihre Kinder zu versorgen! Ist das Dummheit oder eine besondere geistige Fehlleistung? Die Aussage einer jungen Frau mit Studium: Sie hat nun einen Mann, ein Haus, einen 'tollen' Beruf und nun möchte sie auch noch ein Kind. Sie wird aber ihren Beruf nicht aufgeben, ihre Eltern werden das Kind betreuen! Na klar, man kann es ja leider nicht zurückgeben, wenn man merkt, dass es durch sein GEschrei nur stört...

Was soll man noch sagen? Vielleicht ist das nur ein weiterer Schachzug der Natur, um eine unnatürlich lebende Population einer Spezies zu eliminieren? Das Abhandenkommen des Brutpflegetriebs? Das, woraus sich alle sozialen Eigenschaften der höherentwickelten Tiere und auch der Menschen entwickelt haben?
Tiere ohne Brutpflegeinstinkt sind auch sehr unsozial, d. h. haben keine Bindung zueinander (z.B. Reptilien - aber sogar Krokodile bewachen ihre Eier und Krokodilmütter tragen ihre Jungen im Maul ans Wasser!)...

Orlanda
 
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Orlanda
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Ich habe vergessen den Text zu kopieren, ehe ich ihn versenden wollte und nun ist er weg.
Das nervt mich so, dass ich es nun lasse...

Orlanda
 
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Ehemaliges Mitglied
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Mutter ist und bleibt Mutter, egal ob vor oder nach 1992.

Diese Mütterrente ist keine Wohltat und wäre auch vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe durchgegangen; es wäre sonst eine diskriminierende Ungleichbehandlung!

Geld ist auch genug da, es wird nur oft genug falsch verteilt.-

Unser Rentenhproblem besteht nicht nur darin, dass es zu viele ältere Menschen gibt, sondern auch darin, dass es immer weniger Kinder gibt....

Cardia
 
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Merlin47
Merlin47
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Liebe Orlanda,

was hat sich denn nach deiner Meinung an der Auffassung aus den 60iger und 70igern Jahren geändert? Es wäre nichts einzuwenden, wenn Frauen nicht "nur" mehr Mutter sein wollten, aber die Statistik zeigt eben, dass sie "nicht mehr" Mutter sein wollen. Etwas, das ich zwar gut nachvollziehen kann, aber auch seine unvermeidlichen Konsequenzen hat.

Das Mehr bei der Mütterrente halte ich für gerecht, wobei man jedoch einmal über die grundsätzliche Finanzierung der Rente nachdenken sollte.


Merlin
 
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in diesem Punkt bin ich natürlich völlig Deiner Meinung, Orlanda, und ich finde es schon sehr verwunderlich, dass nun vor allem durch die Medien so eine Art Hatz auf die betreffenden Frauen eröffnet wurde. Viele derer, die die Mütterrente ablehnen, werden irgendwann von genau diesen Kindern "durchgefüttert und fianziert". Es ist anzunehmen, dass viele der Kritiker selbst keine Kinder haben, die für die Altersversorgung zur Kasse gebeten werden.

Begründet wird die Ablehnung dann manchmal so:
Die Frauen hätten ja gewusst, worauf sie sich einlassen und eine bewusste Entscheidung getroffen.

Ja, man kann alles so hindrehen, wie man es möchte..

emirena
 
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Orlanda
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Mir ist es egal, ob sie das als GEschenk oder sonst was titulieren. Richtig ist, dass es ein Recht ist, das Frauen in Anspruch nehmen können, die zur Erziehung der Kinder (zukünftiger Renten- und Steuerzahler!!!) ihr Anspruchdenken zurückgestellt haben.

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit: Man war Ende der 60iger, Anfang der 70iger als Frau mit Kindern nicht hoch angesehen. Mutter sein, für Kinder da sein, galt als höchst unmodern und man unterstellte den Müttern manchmal mangelnde Intelligenz.
Die kinderlosen Frauen genossen das Leben und oftmals auch die Anerkennung manches fremden Ehemannes, weil ihr Leben so unkompliziert war und sie mithalten konnten, was eine Frau mit kleinen Kindern eben nicht konnte oder wollte!

Die heutigen Frauen im gebärfähigen Alter wollen nicht mehr nur Mutter sein und das aus guten Gründen. Ob das aber für die Kinder gut ist, wird sich in der Zukunft zeigen...

Orlanda

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