Habe inzwischen mehr als zwei Drittel gelesen und bin immer noch gefesselt. Tellkamp hat einen solch schönen Schreibstil, der einem zugleich Distanz und ein Eintauchen in diese Welt von Gestern ermöglicht.
Was ich vor Allem mitnehme, ist, dass die Menschen in der DDR ständig igendwelchen Misständen, dräuenden kleinen und großen Katastrophen, menschenverachtenden Handlungen "ausgesetzt" waren und wenig Rückzugsmöglichkeit hatten neben der inneren Emigration, quasi kein Privatleben. (eine schreckliche Vorstellung)
Christian (wahrscheinlich der Autor selbst), der nach Beenden der EOS Medizyniker werden will und sich das Recht auf einen Studienplatz durch drei Jahre Dienst bei der NVA verdienen will, erlebt eine große Palette solcher menschenverachtender Handlungen. So schmieren Vorgesetzte Brötchen und als die Rekruten sie essen wollen, bemerken sie, dass sie u. a. Kot und andere Nettigkeiten als Brotaufstrich haben. Natürlich werden sie mit Gewalt zum Verzehr dieser Brötchen gezwungen..... (*schudder...*)
Um die DDR herum fängt der Ostblock bereits an zu bröckeln, weil Gorbatschow inzwischen an der Macht ist, und der Turm-Clan setzt große Hoffnung in ihn, aber im eigenen Land tut sich (noch) nichts.