Beiträge zum Thema: Uwe Tellkamp - Der Turm

 
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Ich hatte mir diesen fast 1000 Seiten fassenden Wälzer zu Weihnachten geschenkt und habe vor ein paar Tagen mit dem Lesen begonnen.
Mehr und mehr macht mir das Eintauchen in diese vergangene Welt der DDR und des Familienclans, der die letzten Jahre vor dem Mauerfall in ihrem "Elfenbeinturm" überlebt, Freude, weil sie so akribisch, fotografisch genau beschrieben worden ist.
Vielleicht hat jemand, der die DDR - entweder als Bürger oder als Westler - nicht mehr erlebt hat, nicht so viel von diesem Buch, aber ich weiß es auch nicht.

Demnächst mehr davon, wenn ich weiter gelesen habe.
 
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Liebe Jocki, dieses Viertel gibt es tatsächlich. Es heißt "Weißer Hirsch". Gib mal den Namen von Uwe Tellkamp bei Google ein. Du kommst sicher zu einer Seite, in der er in einem Video etwas zu seinem Buch erklärt. Man sieht auch während des Videos die Häuser dieses Viertels. Fand ich sehr interessant.
 
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So, den TURM habe ich schon seit längerem durch - oder fertiggelesen?
Fürwahr keine leicht Lektüre, nichts für mal abends im Bett ein paar Zeilen lesen.
Ich gebe Dir, liebe Kölnerin i.H. völlig recht, was ein gewisses Bedrücktsein angeht.
Für mich unvorstellbar, das Menschen in SO einem Land leben mußten. Alleine die Sache mit der Geige und dem dazugehörigen Geigenbogen - für uns hier völlig unverständlich!!!!

Was mich nun brennend interessiert:
ihr Forumianer aus Dresden, könnt ihr mir bestätigen, das es die von Tellkamp beschriebenen Straßen, Gebäude und diese komische Bahn in Wirklichkeit gibt?
Ich würde so gerne mal mit jemandem sprechen/schreiben, der dort gelebt hat und das alles kennt . . . .

Nachdem ich das Buch an die Seite gelegt hatte, war mir klar:
DRESDEN IST EIN MUß!!!!! Nicht nur die Semperoper und die Frauenkirche, nein - vor allem die Seitengassen und das, was nicht im Stadtführer steht..
Jockeline
 
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Ich habe nun auch endlich DER TURM (den?Turm) angefangen.
Gut die Hälfte habe ich durch - es fällt mir sehr schwer zu lesen.
Vielleicht, WEIL es so akribisch geschrieben ist, wie KiH schon sagt.
Die Wortwahl des Autors ist genial, teilweise zum "drin baden". Ich frage mich dann, warum mir manchmal die Worte fehlen - - - -
Es ist jedoch kein Buch, an dem ich ständig dran bleiben kann.

Mal schauen, wie lange ich brauche, bis ich es durch gelesen habe.
Und wie lange ich dann noch brauche, um es auch WIRKLICH verstanden zu haben.
Denn das ist schon ein ganz anderer Schuh!!!!
Jockeline
 
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Habe eben den "Turm" ausgelesen. Auf den letzten 200 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Bin völlig fertig!

Es soll ja jetzt auch verfilmt werden und Herr Tellkamp hat seine Zustimmung gegeben, aber 972 Buchseiten in einen 2stündigen Film zu pressen..... Weglassen wird man vieles müssen. Ich hoffe nur, dass nichts verdreht wird.
 
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Habe inzwischen mehr als zwei Drittel gelesen und bin immer noch gefesselt. Tellkamp hat einen solch schönen Schreibstil, der einem zugleich Distanz und ein Eintauchen in diese Welt von Gestern ermöglicht.

Was ich vor Allem mitnehme, ist, dass die Menschen in der DDR ständig igendwelchen Misständen, dräuenden kleinen und großen Katastrophen, menschenverachtenden Handlungen "ausgesetzt" waren und wenig Rückzugsmöglichkeit hatten neben der inneren Emigration, quasi kein Privatleben. (eine schreckliche Vorstellung)

Christian (wahrscheinlich der Autor selbst), der nach Beenden der EOS Medizyniker werden will und sich das Recht auf einen Studienplatz durch drei Jahre Dienst bei der NVA verdienen will, erlebt eine große Palette solcher menschenverachtender Handlungen. So schmieren Vorgesetzte Brötchen und als die Rekruten sie essen wollen, bemerken sie, dass sie u. a. Kot und andere Nettigkeiten als Brotaufstrich haben. Natürlich werden sie mit Gewalt zum Verzehr dieser Brötchen gezwungen..... (*schudder...*)

Um die DDR herum fängt der Ostblock bereits an zu bröckeln, weil Gorbatschow inzwischen an der Macht ist, und der Turm-Clan setzt große Hoffnung in ihn, aber im eigenen Land tut sich (noch) nichts.
 
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.... des hohlen Gelabers von Würdenträgern, des ständigen Auf-der-Hut-Seins gegenüber möglichen Informanten.
 
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Ich hatte heute durch eine Zugfahrt Gelegnheit, fast hundert Seiten zu lesen. Beklemmung kommt auf angesichts der subtilen Beschreibung der versteckten und offenen Denunziation, der gegenseitigen Bespitzelung, der Zensur durch andere und der Zensur in den eigenen Köpfen der Protagonisten, deren einzige Fluchtburg der "Turm" ist, der Familienclan.
 
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na, liebe sherry, was wolltest Du denn sagen?

Liebe Grüße

Kölnerin
 
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Hallo KiH,
ich habe dieses Buch auch gelesen, eher verschlungen, obwohl ich nicht aus dem Osten komme und auch noch nie dort war (also zur Zeit, als es noch "der Osten" war. vielleicht gerade deshalb. Außerdem hat der Tellkamp einen schönen Schreibstil und ich mag Wölzer, die man so vor sich hin lesen kann.
Liebe Grüße
Kerzenschein

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