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cantate
Anzahl Beiträge: 3
Als Neuzugängerin habe ich hier im Forum endlich ein
Thema gefunden, zu dem ich etwas aktuelles beitragen kann.
Als Voraussetzung: ich bin ehemalige Amerikanerin, in
Dtld aufgewachsen und habe als Norddeutsche,sehr stark skandinavien/SWorientierte, mit südlichen (erz)katholischen Ländern wie Spanien o Italien garnichts am Hut, wenngleich ich ihre Geschichte respektiere und die mediterrane Küche überalles schätze. Ich liebe auch die öffentliche Strassenkultur und das Leben im Freien,wie mans im Süden findet - allerdings kein Land, wo die Vormachtstellung der Kirche ungebrochen und das Rollenverständnis der
Frau stark traditionell und kirchlich behaftet ist.
Dennoch bin ich diesen Sommer mit meinem Sohn, der ein Auslandssemester in Barcelona macht, ein Stück des Jakobsweges entlanggewandert - und es war eine tolle Erfahrung. Erstens spricht er Spanisch und wir beide wandern gerne.. und interessieren uns für uns noch unbekannte Kulturen - weder er noch ich (stud Kunstgeschichtlerin u Päd) haben/hatten das geringste Interesse an einem religiös motivierten Pilgergang - wir sind eher naturbezogene Menschen ohne jegliche rel Bindung (am ehesten Buddhismus) und interessieren uns für interkulturelle Begegnung/Austausch.
-auch Kulturlandschaften, und die hat Nordspanien nun
einmal- faszinierend waren für mich folgende Dinge: zum einen der Weg als Ort der internationalen Begegnung,
zum zweiten, wie freundlich die Reisenden alle miteinander umgingen,welchen Respekt wir spürten,
vollkommen unabhängig von unserem Beweggrund diesen Weg zu gehen. Der Austausch mit anderen war
immer interessant und auf Augenhöhe, also urdemokratisch - wir hatten alle unsere Gründe diesen
Weg zu gehen , und das ist schon Grund genug , das wissen wir. Was uns erwartet, ist eine andere Sache
aber wir lassen uns drauf ein.
Jakob und ich waren freudig überrascht. Obwohl Hochsommer - unddas bedeutet 35 - 40 Grad und das
mit 12 - 14 kg Gepäck auf dem Rücken - trafen wir viele interessante Menschen mit denen wir sprachen.
Ich habe neben den blühenden Sonnenblumenfeldern,
Agaven und Feigenbäumen meine alte Liebe zu romanischer Kirchenarchitektur entdeckt und eine
große Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit erlebt in den
Pilgerherbergen. So wie jeder Moslem einmal nach Mekka gehen sollte - und auch plant - sollten wir alle
einmal im Leben die alten Wander/Pilgerpfade unserer
christlichen Tradition betreten und unter unseren Füßen
spüren - nicht weil wir katholisch sind - sondern weil
wir die noch vorhandenen positiven Teile unserer chistlichen Tradition neu beleben und neu interpretieren sollten. Und uns öffnen sollten für das intereurop Gespräch. Auch Glaube scheint noch ein Thema zu sein
für manche Jugendliche - und Loslösung v Institutionen.
Ich habe die spanische Landschaft und die spanische
Kultur - eine weitgehend von der Religion und rel Bauweise geprägten Kultur vielleicht mit anderen Augen
gesehen und mehr Verständnis dafür aufgebracht. Mein
Leben hat die kurze Pilgerschaft nicht grundlegend verändert wohl aber mir gezeigt, wie wichtig die \