Beiträge zum Thema: Zunehmender, krankhafter Narzissmus: Ein Übel unserer Zeit?

 
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Ego hat es schon immer gegeben!

Doch ich beobachte seit langem, dass in unserer Gesellschaft immer mehr die pathologischen Charakterzüge des Narzissmus gefördert werden.-

Nicht nur unser Wirtschaftssystem, das Management, die Politik, nein, auch die überwiegende Anzahl von Menschen aus dem Alltag prägen dieses Bild.

Diese Gruppendynamik tangiert uns alle, so oder so
und nicht umsonst stehen die psychischen Erkrankungen inzwischen an erster Stelle.-

Der neue Narzisst lernt sehr früh, dass "Rücksichtslosigkeit und Diplomatie" im Umgang mit Menschen und Institutionen zur Wunschbefriedigung, zur krankhaften "Selbstverwirklichung" führen muss.-

ich habe immer mehr den Eindruck,, die Professionalisierung der Selbst-Darstellung, ist die ideale Art und Weise, das Sprungbrett der Karriere zu erreichen, -koste es, was es wolle!

In Wirklichkeit handelt es sich aber hier um ein schwaches Selbstwertgefühl,- in einer Zeit, in der "man" keine Schwächen mehr zu zeigen hat;

denn: " Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr."

Ist das nicht traurig, aber wahr???

LG Cardia
 
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Merlin47
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Hallo zusammen,

mit den Lebensbedingungen, der einfachen Menschen in der Vergangenheit habe ich mich ausführlich beschäftigt. Ich für meine Person bin jedenfalls dankbar, daß ich nicht in diese Zeiten hineingeboren wurde.

Es wird doch in diesem Thread eine Verschlechterung der Situation angemahnt, das setzt doch voraus, daß unsere augenblickliche Zeit in Relation zu einer vergangenen gestellt wird – oder?

Ich möchte daran erinnern, daß auch in Deutschland schon Menschen in großer Zahl verhungert sind (1816/17; 1848; 1918; 1946/47). Wenn man sich die Ursachen dieser Hungerkatastrophen betrachtet, unterscheiden sie sich nicht von denen unserer Tage. Neben den naturbedingten Faktoren spielten dabei auch immer menschliche Schwächen eine entscheidende Rolle.

Wenn man noch das psychische Befinden der Menschen betrachtet, dürften wir wohl einen großen Fortschritt gemacht haben, denn Zuwendung, Menschlichkeit und Anerkennung galt in der Vergangenheit nur für eine privilegierte Minderheit. An anderer Stelle in diesem Forum wurde das Buch „Daß weiße Band“ angeführt, indem eine Kindheit geschildert wird und da ließe sich noch „Die Schwabenkinder“ anfügen und die gute alte Zeit ist perfekt. Mein Großvater durfte noch die Kinderarbeit am eigenen Leibe erfahren.

Was wir nun global sehen, ist lediglich die Wahrheit über die Menschen und das Leben – das wir bisher einfach nicht gesehen haben oder nicht wollten. All´ die Grausamkeiten unserer Vergangenheit sehen wir, wie in einem Panoptikum in den Ländern, die diesen jeweiligen Entwicklungsstand durchleben. Krieg, Warlords, feudale Herren, Diktatoren und die grenzenlos Raffgierigen kennen wir aus unserer eigenen Geschichte, nur ziehen wir und jene daraus keine Schlüsse.

Völkermord, wie in Dafur gab es zu allen Zeiten, nur erfuhr es früher der Rest der Welt halt nicht. Wie in der Vergangenheit schauen wir auch heute noch zu, wenn andere verhungern – Hauptsache man ist selber satt. Ein Verhaltensmuster, bei dem wir uns von den Tieren nicht unterscheiden.

Viele Fehlentwicklungen in unserer Welt haben etwas mit den Fehlern in der Vergangenheit zu tun – deshalb kann die Zukunft der Menschen nicht isoliert aus einen Augenblick heraus betrachtet werden. Die Zeit führt linear aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft und so gestalten sich auch zwangsweise die Dinge.

Ich hatte ja schon öfters, darüber geschrieben, warum die Menschen im Großen nicht lernfähig sind und das dürfte sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Jüngstes Musterbeispiel war der Klimagipfel in Kopenhagen.

Tja, hier schließt sich dann der Kreis, denn wenn in absehbarer Zeit die Gletscher geschmolzen sind, welche die Flüsse der Kornkammer Indiens speisen – können wir ja unsere Genialität unter Beweis stellen.


Merlin
 
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Hallo Merlin,
habe ich etwas von "früher besser" gesagt?

Es ist doch so, dass bei 6 Milliarden Menschen, die auf dieser Erde leben, die Möglichkeiten der aus der Gesellschaft Ausgeschlossenen immer schlechter werden.

Dabei könnte, wie viele zeitgenössische Humanisten und Wissenschaftler sagen, die Erde sogar 10 Milliarden Menschen ernähren. Und insofern stimme ich der Aussage zu, dass jeder Mensch, der verhungern muss, in Wirklichkeit ermordet wird.

Es ist nicht schlimmer als früher, es sind nur andere Bedingungen.

Übrigens meine ich mit Hunger nicht nur den physichen, sondern ganz besonders auch den psychischen Aspekt. Es geht nicht nur um den Hunger nach Nahrung sondern um das Bedürfnis des Menschen nach Zuwendung, Anerkennung und Menschlichkeit.

Ich empfehle in diesemZusammenhang noch einmal ein Buch, das Dolce schon mal vorgestellt hatte:
"Biographie des Hungers" von Amelie Nothomb

emirena
 
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Hallo Merlin,

das mag auch vielleicht so sein,...

aber ich glaube doch, dass die soziale und mitmenschliche Verantwortung stärker war und auch bestimmte Werte, die doch immer mehr ins Abseits geraten, wie zum Beispiel, Bescheidenheit, Dankbarkeit, Höflichkeit,
Ehrlichkeit, Demut, Einfühlsamkeit und gar Selbstlosigkeit.

Es war "früher " auf keinen Fall alles besser, aber, was die ethischen Werte anbelangt, -anders.

Mir fallen heutzutage mehr auf: Überheblichkeit, Einbildung, Prahlerei,Hochmut, Unbescheidenheit, Anmaßung, Affektiertheit, Getue, Selbstherrlichkeit, Affigkeit, Wichtigtuerei, Übermut, Gezwungenheit,
Hybris, Vermessenheit usw.

Dazu mein Lieblingsgedicht:

Ausgelitten:

Der Anstand ( was ist das?) trägt die Hände in den Taschen.
Man hat vor nichts und niemand mehr Respekt.
Gefühl zerschlägt man so wie alte Flaschen.
Getan wird nur, was irgendwas bezweckt.
Die Zeit jedoch, dass jemand daran litte,
an diesen Defiziten, IST VORBEI.
Denn heute gibt es so etwas wie Sitte
nur noch als ein Ressort der Polizei.-

Wolfgang Funke, Dichter und Publizist

LG Cardia
 
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Merlin47
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Hallo zusammen,

wann soll das den mit dem Mangel an Mitmenschlichkeit usw. anders gewesen sein?

Ich erinnere da einmal, daß schon Jesus die Nächstenliebe erfolglos eingefordert hatte und vom Teilen sprach. Eventuell führt auch ein Blick auf die Gesellschaftsformen der Vergangenheit zu einer Ernüchterung. Der einzige Unterschied liegt darin, daß man sich heute mit dieser Frage mehr beschäftigt.

"Früher war alles besser, auch die Zukunft", wenn ich da einmal passend Karl Valentin zitieren darf.

Merlin
 
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Ohne eine Bewahrung ethischer Werte wird unsere Zukunft ins Chaos driften.

Da aber die Einstellung "nach mir die Sintflut" immer mehr Anhänger bekommt, ist es so unsagbar schwer, Menschen zu begegnen, die NICHT NUR nur bei den "Anderen", bei den Mode- und Klasse- und Rassefeinden die Schuld suchen, sondern ein bisschen auch bei sich selbst.

Viele sind sich dieser unheilbringenden Entwicklung gar nicht bewußt, Andere wissen ganz genau, was sie tun und welches Ziel sie dabei ansteuern. Teilweise ist man auch gefangen im Mainstream; wer sich bekennt, dieses Spiel nicht mittragen zu wollen, wird nicht selten angefeindet.

Und dazwischen gibt es Menschen wie Du und ich, die versuchen, ein kleines bisschen von den wirklich wichtigen Werten zu erhalten. Dies ist dann eine Gratwanderung, bei der man schnell zu beiden Seiten abstürzen kann, wenn man nicht extrem vorsichtig ist.

emirena
 
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Liebe Emi,

genau unter diesem mehr " Schein als Sein" und in einer gefühskalten Welt leiden die Menschen zunehmend schmerzhaft, auch ich.-

Nicht umsonst klagen immer mehr ältere Menschen darüber, wobei es den jüngeren gar nicht so sehr auffallen mag, weil sie schon so hineingewachsen sind
in diese " theatralischen Selbstdarstellungen" und das
ältere " Publikum" verzweifelt schmerzhaft daran.-

Um dann nicht " aus der Reihe zu tanzen, fällt auch auf, dass gerade auch viele 50 plusler sich diesem Wahn" anschließen, sprachlich, physisch und psychisch.

" Superstar " haben wir nicht nur in den Medien, sondern
allgegenwärtig.-

Die Selbstkritik kommt immer mehr abhanden, so nach dem Motto: Sich gut verkaufen, schlau daherreden und nix in der Birne.-

"Haste was, dann biste was." ( Wenns auch nur Schein ist ).

Die ( liebgewonnenen ) Traditionen gehen immer mehr verloren und Erfahrungen ( Vergangenheit ) zählen kaum mehr und Schwächen gehören nun mal zum Menschsein.

Doch haben wir ohne Vergangenheit, ohne bestimmte Werte überhaupt eine ( menschliche ) Zukunft?

LG Cardia
 
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liebe Cardia,

ich bin überzeugt, wenn man die "Dunkelziffer" in der Statistik berücksichtigen würde/könnte, sähe es noch extremer aus. Denn auch hierbei gilt:
seelische Leiden sind - heute mehr denn je - ein Tabuthema. Wer sich zu einem solchen Leiden offen bekennen würde, stellt sich nicht selten selbst ein Bein.

In einer von materiellen Werten (die leichter errreicht werden können, wenn man ethische Werte weitgehend ausschaltet) ziehen alle die den Kürzeren, die NICHT dem "Schein statt Sein" frönen. Menschlichkeit macht sich nicht bezahlt. So ist das; und viele rennen ohne Rücksicht auf Verluste hinter diesen vom gnadenlosen Egoismus gesteuerten "Idealen" her.

Da kann einem Angst und Bange werden. Auch wenn WIR den SuperGAU nicht mehr erleben sollten.
(oder haben wir den GAU schon?)

emirena
 
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Guten Morgen, Kibsolo,

da hast Du wohl recht, dass hier eine genaue Analyse dieses Begriffes angebracht wäre, der aber auch sehr, sehr schwierig ist.-

Fast alle beklagen sich heute über die Gefühlskälte, die Ellenbogenmentalität und den Mangel an Mitmenschlichkeit,.....

Der " Ich-Aktien-Marktwert" ist heute, vor allem im Berufsleben gefragt und so ensteht diese Gesellschaft und auch die daraus resultierenden psychischen Störungen!-
Die Bedrohung des Arbeitsplatzes und negativen Zukunftsprognosen führen zu einer verstärkten Selbstsorge und wendet sich aber auch immer stärker von Gefühlen und Sorgen um die Mitwelt ab.-

Emotionale Verhärtung und soziales Desinteresse führen dann zu einem Mangel an Mitmenschlichkeit;
es wird allenfalls nach außen hin " vorgeheuchelt"...


In den Letzten Jahren hat es einen Knick in Richtung übersteigerden Egoismus und Entsolidarisierung gegeben und...

das ist doch nicht verwunderlich;

denneine Gesellschaft, die nur auf Ansehen, Erfolg, Geld und Besitz ausgerichtet ist,...

KANN SO EINE GESELLSCHAFT GESUND UND ZUFRIEDEN SEIN???

2007 lagen die psychischen Erkrankungen noch an 4. Stelle und inzwischen stehen sie als KRANKMELDUNGEN bei den KRANKENKASSEN an 1. Stelle, vor Herzinfarkten und Ünfällen!!!!!

LG Cardia
und einen schönen Sonntag!
 
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kibsolo
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Zu der ganzen Diskussion möchte ich aus meiner Sicht mal Folgendes sagen: Der Begriff „narzisstische Gesellschaft“ sollte grundsätzlich hier in diesem Forum als eine analytische und nicht als diagnostische Äußerung verstanden werden. Sonst diskutieren wir aneinander vorbei. Eine Gesellschaft lässt sich nicht diagnostizieren wie ein narzisstisch kranker Mensch. Eine Gesellschaft lässt sich aber analysieren.
Es gibt sehr interessante Beobachtungen von Analytiker und Publizisten, aber auch von Soziologen, die die Gesellschaftsform, hier sowohl die europäischen als auch die amerikanischen Industrienationen eher noch als „infantile Gesellschaft“ begreifen. Der absolute Jugendwahn, die egozentrischen Verhaltensweisen, die Ablehnung der gesellschaftlichen Verantwortung, aber auch die Möglichkeiten, die diesen Weg ebnen, sie führen zu einer solchen Wandlung. Jauch verzockt bei Bedarf in jeder Sendung eine Million, Kohl versteckt gleich 20 Millionen (Spitze des Eisbergs), am Fiskus vorbei und hält sich für einen geschichtsträchtigen Staatsmann (vielleicht ein narzisstisch kranker Mensch??). Im Lotto kann jeder 40 oder noch mehr Millionen verdienen. Wo gibt es hier noch moralisches Vorleben? In jeder Gesellschaftsschicht gibt es die negativen Beispiele. Das Anspruchsdenken- und Verhalten ist über uns hinaus gewachsen.
Wahrscheinlich aber ist es auch ein Problem, zumindest für unsere Generation, diese Veränderung anzunehmen und damit umzugehen. „Back to the roots“ geht hier wohl nicht. Ich würde sagen, hier stecken wir auch ganz tief in einer Generationendiskrepanz.
Krankenkassen lassen sich hier leider (oder Gott sei Dank) nicht mehr Fragen, sie sind nicht auch noch für den (ideologisch krankhaften) Zustand der Gesellschaft zuständig. Diese „Solidargemeinschaft“ ist ja längst zum „Goldesel“ der ökonomisch Beteiligten am Gesundheitswesen geworden.
Im großen Zusammenhang gesehen, ist nach meinem Dafürhalten, eine Erkrankung (Diagnose) nicht dazu geeignet, ein Gesellschaftsübel zu benennen.
LG kibsolo
 
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Hallo Kirie,

..was Dir die Krankenkassen dazu sagen könnten,...
wäre noch interessanter.-

Heute geh ich in den Schnee ( Rodeln und Langlauf ).

Ich wünsche Dir ein schönes Winter-Wochenende!

LG Cardia
 
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Halo Kirie,

nein, da musst Du jetzt einem Dummen etwas auf die Sprünge helfen; denn ich weiß nicht so recht, was Du genau meinst.-

Ist denn das Internet der Weisheit letzter Schluss?- Oder was meinst Du?
Weißt Du, ich gehe da mit Günther Jauch konform, nämlich, dass das Internet auch verdummen kann, und nicht umsonst, wenn ich mir das manchmal so ansehe.....
...und bitte nicht das gesunde Ego mit den Negativ-Eigenschaften des Narzissmuss verwechseln, die für andere und den Betroffenen selbst immer schädlich sind.-

Die" Auswirkungen eines solchen Zeitgeistes können einen erstaunlichen Gestaltwandel" im Seelenleben des Menschen vollbringen und einer ganzen Gesellschaft... und

ich hatte geschrieben, nicht umsonst stehen inzwischen bei uns die psychischen Erkrankungen an *1. Stelle* und...

das ist doch wohl unbestritten, oder????

Woher kommt denn das " Burn Out-Syndrom?"
Weil alle ausgebrannt sind, sie immer mehr zum Schein darstellen müssen und sie keine Schwächen mehr zeigen können- oder gar dürfen, weil es tabu ist?

Also, Kirie, es ist mir nicht immer alles klar,
eher etwas schleierhaft...
und... die Gardinen bleiben noch dran!:)

LG Cardia
 
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Liebe Kirie,

Du weißt doch, Papier ist immer geduldig...

Es geht um den " Neuen, ansteigenden Gesellschaftsnarzissmuss", ein sehr komplexes Thema. um die neue " Blasiertheit." Dieses Wort ist heute fast nicht mehr im Sprachgebrauch.

Da brauche ich nicht nachlesen, sondern bekomme meine Eindrücke quasi im bunten Treiben des Alltags und in der Gesellschaft, oder?

LG Cardia
 
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Warum reagierst Du hier so besonders empfindlich,
Kibsolo, auf vermeintliche Kränkung hinsichtlich Deines Namens???

Warum nimmst Du es nicht mit Humor? ( So wie ich, als ich auf meinen ironisch angesprochen wurde.-)

Kibsolo, DU hattest doch geschrieben: Vermutlich
sind es weniger als 1%, also, nichts als Vermutungen.-( wenn auch wissenschaftliche Vermutungen?)

Ich hatte Dir doch auch die Quelle genannt über den *neuen* krankhaften Narzissmuss aus sozialpsychologischer Sicht und nicht aus wissenschaftlicher.-

Doch Du gehst in keinster Weise auf Argumente ein, die Dir nicht in den Kram passen.

Nachlesen kann jeder und ich meine nicht das gesunde Ego, sondern das absolut krankhafte, übersteigerte Ego!
Vom Narzissten wird übrigens das Krankhafte als normal empfunden und die eigene Denkweise als die alleinig richtige hingestellt.-

Ach, das weißt Du ja alles!

LG Cardia
 
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kibsolo
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Habe ich vergessen, muss es aber nachholen Cardia.
In vielen Diskussionen wird hier viel geschrieben.
Interpretiere aber bitte nicht meinen Nicknamen auf diese Art, denn dass ist wie an anderer Stelle erwähnt, "schwarz/weiß denken".
Ich glaube dieser Nadelstich sticht nicht.
 
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kibsolo
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Oh weh oh weh. Da wird ja drauf gehauen!
Natürlich habe ich mich über dieses 1% schlaugemacht, glaubt mir, ich behaupte es nicht nur einfach. Habe auch nicht behauptet, keine Ahnung zu haben.
Dieses eine Prozent ist was viele Wissenschaftler, die sich mit diesem Thema beschäftigen, dazu aussagen.
Mit in der Diskussion müssten jetzt andere Persönlichkeitsstörungen mit einbezogen werden, wie die histrionische Persönlichkeitsstörung oder das Borderlinesyndrom. Auch hier sind narzisstische Züge zu erkennen. Bei einer sorgfältigen Diagnose kommt man dann eben zu einem Prozent.
Nein nein Schreiberlinchen, dieser Schuss geht nicht nach hinten los.
Dieses Thema ist sehr komplex. Da gibt es nichts zu schießen.
 
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hallo Kibsolo,

..Du gibst also zu, keine Ahnung zu haben, aber stellst eine Vermutung in den Raum.- ( 1%) Sehr schön!!!

Was ist dann mit den anderen 80%, die mir immer im Alltag begegnen???

Ich möchte Dir jetzt aber nicht zu nahe treten, Dir und Deinem Namen. Der Name ist ja Programm:
" Bleib allein? "

LG Cardia
 
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Hallo Kibsolo,

es ist nicht nur mein Empfinden, ich habe mich hier auch auf den Historiker Christopher Lasch bezogen und ich empfehle hier das Buch von ihm:
" Das Zeitalter des Narzissmus."

Die Ansicht, Narzissmus sei nur eine Umschreibung für Egoismus und Selbstverliebtheit, ist nicht angemessen.
Hier ist eine genaue Analyse angebracht, aber sie ist sehr schwierig.

Machtstreben und Geltungsbedürfnis fallen doch auch unter übertriebenen Ehrgeiz und dies wiederum ist doch ein narzisstischer Charakterzug, oder?

Doch ich danke Dir, Kibsolo für Deinen Beitrag und das Du Dir Gedanken gemacht hast!

Für den Narzissten hat es keinen Wert, persönliche
Erfahrungen nach den Maßstäben von Idealen auszuloten.
Auch das Denken an vergangene Erfahrungen scheint sinnlos und dem eigenen Fortkommen hinderlich.-

Genau das, was Du schreibst ( Machtsreben usw.)
oder andere Wahrheiten werden durch Narzissten zu einem realitätsfremden Begriff herabgestuft und durch Glaubwürdigkeit ( die "eigene" Wahrheit) ersetzt, wenn es darum geht, sich vor anderen zu behaupten.-

Für allzuviele ist doch heute die Gesellschaft ein Spiegel, die eigenen Wunschvorstellungen von
Größe, Macht und Berühmtheit zu reflektieren, oder?

LG Cardia
 
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kibsolo
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Hallo Cardia,
Wie ich finde, hast du hier ein heikles Thema angeschoben und es besteht die Gefahr, Narzissmus als ein Gruppen- oder Gesellschaftsphänomen zu sehen. Es handelt sich aber hierbei um eine individuelle psychische Erkrankung (die auch behandelt werden soll).
Ich glaube kaum, dass der krankhafte Narzissmus ein Übel unserer Zeit ist.
Genaue Angaben zur Häufigkeit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung in der Allgemeinbevölkerung gibt es nicht, vermutlich sind aber weniger als 1% der Bevölkerung von dieser Störung betroffen. Der Mangel an Empathie, als besonderes Begleitsymptom, ist aber sehr auffallend (als Beispiel etwa das „Ekel Alfred“, aus „Ein Herz und einer Seele“).
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung reagieren besonders empfindlich auf Kränkungen. Sie empfinden nicht selten Verachtung für Andere, die ihren hohen Ansprüchen nicht genügen oder von denen sie sich nicht genügend gewürdigt fühlen.
Personen mit einer solchen Persönlichkeitsstörung glauben, dass sie überlegen, besonders oder einzigartig sind und erwarten von anderen, sie so anzusehen. Dies ist aber tatsächlich nicht der Fall, im Gegenteil.
Ich persönlich meine, dass die große Rücksichtslosigkeit in unserem Gesellschaftssystem dem Größenwahn des Kapitalismus zugrunde liegt. Geldgier und Machtstreben, auf Teufel komm raus (Gewinnmaximierung durch Globalisierung), auch noch mit dem Anspruch, dass es rechtens ist, dies wird der Menschheit vorgelebt.
Dadurch verändern sich zwar Verhaltensweisen der Menschen, sie werden egoistischer und rücksichtsloser, nicht aber die Krankheitsbilder. Diese wären sonst nicht mehr therapierbar, es sei denn, wir definieren sie neu, was wohl zu einer völligen Veränderung der Gesundheitsversorgung führen würde.
Wir alle haben narzisstische Charakterzüge, die aber durch Objektbeziehungswechsel im frühkindlichen Alter unterschiedlich ausgeprägt sind, bei wenigen eben krankhaft.
Und sind wir doch ehrlich, wer war nicht schon mal egoistisch.
LG kibsolo

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