Beiträge zum Thema: Alkohool - IST der Sanitäter in der NoT. . . . .

 
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Merlin47
Merlin47
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Zitat von Germaine:
"Haste es aber mit Süchten zu tun, denen Du unterliegst, weil Du Probleme damit verdrängst, dann hat das in meinen Augen schon was mit fehlender Charakterstärke was zu tun. Wäre es anders, dann müßte ja jeder Raucher auch ein Spieler, Fernsehsüchtiger oder Alki sein."

Liebe Germaine,

Du solltest dieses Zitat nochmals aufmerksam durchlesen. Das Problem bei Süchtigen ist, daß sie sich ihre Sucht erst zuletzt bewußt werden. Jede Sucht ist also schon in sich ein ein Problem, das verdrängt wird.

Nun, über die Schnittmenge von Rauchern, Spielern, Fernsehsüchtigen und den Alkohol solltest Du auch nocheinmal nachdenken. Schau Dich einmal in einer Kneipe um, dann weißt Du auch warum.


Merlin
 
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Ehemaliges Mitglied
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Liebe Stobbs,
ja, ich habe mich für MICH mit ihm ausgesöhnt, im Gegensatz zu ihm. Ebenso habe ich für MICH die Trennung und Scheidung in die Wege geleitet. Ein halbes Jahr nach einer späten, von ihm gewollten Hochzeit (ich lieb dich so, ich will dich heiraten) habe ich sein Suchtproblem erkannt, und als sich seine Verwandtschaft bei mir entschuldigt hat, dass sie mich im unklaren gelassen haben, da saß ich schon in der Falle. Nie im Leben habe ich in so kurzer Zeit so viel gelernt, nie zuvor so viel gelitten.
Bei al-annon habe ich den Satz von der Höheren Macht kennen gelernt. Und mein Gebet an diese Höhere Macht war lange Zeit "ich weiß es nicht, warum du ihn mir geschickt hast, du wirst es wohl wissen". Heute weiß ich es auch, habe mich damit ausgesöhnt, bin daran gereift und es ist gut so, wie es ist.
Wenn dir daran gelegen ist, so können wir gerne privat mailen, hier im Forum möchte ich mich nicht weiter dazu äußern.
Ps: Ich glaube nicht, dass ich ihn während unserer vierjährigen Ehe dahin gebracht habe, wo er jetzt ist, das hat er ganz ohne mich geschafft!
 
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Ehemaliges Mitglied
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"Sucht" hat etwas mit "siech = krank" bzw. "siechen = an einer Krankheit leiden" zu tun.

Ich glaubte früher immer, es käme von "suchen"....
 
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Merlin47
Merlin47
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Sehr gut Sonnenschein, in der Nähe der Suchtprobleme von Alkohol und Nikotin liegt auch der Grund, warum sich Kneipenwirte so vehement gegen das Rauchverbot einsetzen.

Die Gründe für ein Suchtverhalten liegen aber nicht immer in der Flucht vor irgendwelchen Problemen begründet, sondern hat auch etwas mit unserem unterbewußten Belohnungssystem zu tun.

Die Einnahme von Drogen jeder Art erhöht den Adrenalinausstoß, was vom Körper als Belohnung verstanden wird. Man muß sich nur einmal ansehen, zu welchen Gelegenheiten Alkohol und Nikotin genossen wird. Ein gemeinsames Bier, nach getaner Arbeit oder eine Zigarette in der Pause sind dafür gute Beispiele.

Häufig wird der Griff zum Glas oder der Zigarette auch als kleiner Trick bei Gesprächen genutzt, um sich einen kurzen Augenblick der Besinnung zu verschaffen oder eine Pause zu überbrücken.

Bei Gesprächen mit Helmut Schmitt kann man diese Technik der Kunstpausen sehr gut beobachten. Manche brauchen auch etwas, um sich bildlich festzuhalten.

Es gibt viele Gründe, warum jemand zur Zigarette oder dem Glas greift.


Merlin
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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@Germaine,
es ist, glaube ich, umgekehrt: Sehnsucht kommt von Sucht.
Dass Leute, die dem Alkohol verfallen, "labil" sind ist eine Ansicht, die mit vielen Deiner Ansichten auf einer Ebene steht: Wie kommst Du darauf? Es gibt Menschen, die, kaum geboren, in unsägliche Verhältnisse gestoßen werden. Außerdem vermutet man, dass die Anlage zur Sucht genetisch bedingt sein soll.
Alle alkoholabhängigen Menschen, die ich kenne, haben ein Basisproblem, das jeden von uns in die Verzweiflung treiben könnte. Wer damit nicht fertig wird, ist sicher nicht "labil", sondern hat den Absprung noch nicht geschafft bzw. noch nicht den Weg in die Therapie gefunden.
Bei Rauchern übrigens ist es ähnlich: Auch hier ist die Sucht nicht eine Folge von Labilität, sondern die Folge, dass sich der Mensch noch nicht dazu aufraffen konnte, gegen die Sucht anzugehen. Alle Raucher, die ich kenne, sind extrem angespannt, haben irgendein Problem in der Seele oder können sich gegen gewisse Zustände im Umfeld nicht zur Wehr setzen. In die Sucht flüchtet derjenige Mensch, der den Kampf nicht wagt, sondern sich zurückzieht. Weil er es nicht erträgt, flüchtet er, betäubt sich.

Alkoholiker die ich kenne, sind erbarmenswürdige Menschen, meistens sehr sensibel und im nüchternen Zustand wunderbare Menschen. Im Rausch werden viele allerdings zu sehr unangenehmen Zeitgenossen. Sie spiegeln damit das, was sich in ihrer Seele abspielt, das, mit dem sie nicht fertig werden.

Es gibt verschiedene Abstufungen der Alkoholsucht: Bei vielen fällt es nicht auf oder erst sehr spät. Mancher Mensch, der merkwürdig ist, entpuppt sich bei näherem hinsehen als jemand, der "unter Dampf" steht. Da aber nicht jedes merkwürdige Verhalten gleich Alkoholsucht bedeuten muss, muss man mit jeder Mutmaßung vorsichtig sein.

Im letzten Stadium, wenn körperlicher und seelisch-geistiger Verfall eingesetzt hat, ist die Sucht nicht mehr zu übersehen. Es ist ein langsamer Tod von der ersten Verzweiflung, die mit Alkohol betäubt wird, bis zu dem Zustand, wo der Süchtige nicht mehr weiß, warum er sich betrinkt.

Alkoholsucht ist eine der größten Tragödien der Menschen. Sie tötet und zerstört mehr Leben als so mancher Krieg und sie wütet großteils im Verborgenen.

Nora
 
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Ja, die Süchte..........
Ob aktuell das Rauchverbot oder hier der Alkolhol. Ich möchte Cardia beipflichten, es kostet dem Steuerzahler immense Summen. In meinem Profil steht "geschieden", eine "gewitwet" gibt es ja nicht. Mein Ex, ein sehr faccetenreicher Süchtiger, für unseren Lebensunterhalt war ich während der ganzen Beziehung zuständig (selber schuld!), danach noch mein unfreiwilliger (oder in Anlehnung an einen freudschen Versprecher unfreuwilliger)Beitrag als Steuerzahler. Viele Entziehungskuren, lange Klinikaufenthalte, immer wieder, und jetzt sein Tod.
"Ich gestehe, ich habe gelebt", diese Worte wollte er haben, er hat sie auch bekommen.
Was bleibt für mich? Die positive Erkenntnis - ich wünsche ihm, wo immer er auch jetzt ist, die Ruhe, die er in diesem Leben nicht gefunden hat - und, meine Trauer ist lange vorbei. Ich habe ihn auf seinem letzten Weg begleitet, den zu seiner letzten Ruhestätte, ohne Groll und bin dabei zu der Erkenntnis gekommen, das ich es gut finde, mich so ein letztes Mal von ihm zu verabschieden. Dabei habe ich erkannt, ja, dieser Lebensabschnitt ist nicht nur vorbei, er ist auch aufgearbeitet.
Es ist gut so für mich. Allen, die ähnliche Katastrophen mit süchtigen Partnern erleben und erlebt haben wünsche ich einen ähnlich friedvollen Abschied aus so einem Lebensabschnitt.
 
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DolceVita
DolceVita
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na da ham sich wohl 2 Flaschen getroffen????

ich würde einmal annehmen wollen ,daß Alkoholsucht
( wie auch alle anderen wie.z.b. Drogen oder Rauchen
usw.) sich gegenseitig nichts schenken.
meist beginnt es harmlos und endet dann in einer für
die betreffende Person, im Dilemma.
Das Alkohol ein Nervengift und Zellgift ist,ist wohl
unbestritten.
Und das Aha-Erlebnis schreit nach mehr .
Über die Folgen sind sich die betroffenen meist nicht
bewusst,verharmlosen eher die Situation.
Sicher sind die Kosten für die Rehabilitation für die
Allgemeinheit hoch ändert aber an der Situation nichts.
Und wenn man sich verinnerlicht wieviele davon Rück-
fällig werden,so ist die Zahl derer hoch.
Es ist wie mit allem,der Wille zum wollen ist ent-
scheident.
Fakt ist auch,daß jeder Alkoholiker einer zuviel ist.
Aber der weg dort hin ist vielschischtig und für viele
unumkehrbar,weil der Mut und der Wille fehlt.
Meist geht Hilflosigkeit und Selbstaufgabe einher.
Das beste Suchtprogramm ist Null u. Nichtig wenn es
nicht angenommen wird.
Für einen Aussenstehenden ist es nicht leicht sich in
so einen Menschen reinzuverstezen. Da scheitern selbst best ausgebildete Heiler.
Und die Produzierende Industrie hat auch seinen
Anteil am verkümmern dieser Menschen.
Es wird Gewinner und Verlierer geben wobei die Ver-
lierer die Mehrheit stellen.

Alkohol macht die " Birne" hohl da ist sicher was dran.
Aaaber ich kenne auch Leute die ohne Alkohol "hohl"
sind.
Alles hat ne Vorgeschichte die bei einem Schluck oder
einem Glas beginnt .
Ich selbst war starker Raucher( mindestens 3 Schachteln am Tag) ich kann ein Lied singen aber ich
hatte den Willen dazu und das war nicht leicht.
Wenn der Körper zittert und nach Nahrung ( regelrecht)
schreit und du kämpfst dagegen an und du musst nein
sagen,Du bist echt am verzweifeln aber es geht.
Und dann kommt ja noch hinzu du bist irgendwo ein-
geladen und alles Raucht,das waren als Prüfungen für
mich,dachte oft hoffentlich zerbreche ich nicht daran.
Habe dann aber all die kreise gemieden bis ich mehr
oder weniger trocken war.

Heute kann ich leicht darüber reden aber ich weiss wo-
von ich rede.

Also Gesundheit ist unser Höchstes Gut....es grüßt
ein nichtrauchender DolceVita
 
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Tach Ronja,
wa kla datte mich faschteen tus. Abba die andan könn datt vieleicht nich so kapieen,weisse?
Un denkn dann,datt ich Dich am ankackn bin . . . .

Und als Pott-Ureinwohnerin liebe ich diese Sprüche und Sprache.
Au wenn i schon zwanzich Jaare beie Hessens hock un mich manchm n bißken bescheuat vorkomm,nä.

Jockeline, manchmal mit Kummer aber immer ohne Allohohl
 
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Ronja_R
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Keine Sorge, jocki, dat habbich schon kapiert! So blöd wie wir hier im Pott tun, sind wir eintlich nich. Wir tun nur so und führn die andern hintert Licht (bei uns auch Latüchte gesagt *gg*)

Und dir, liebe kirie, gönn ich den Ernst.....nicht des Lebens.....sondern so einen als Liebhaber ;-)

Darauf einen Dujardin (war vor Urzeiten mal Reklame für Cognac....erinnert ihr euch noch?)

Liebe grüße nach Hessen und ins Lipperland
Ronja
 
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... is der Kumma dann vobei -
trink dich zwei"

Hessische Grüße an den pott :-))

Jockeline

PS: mit POTT bist nicht Du gemeint,Ronja - aber das weißt Du wohl.
 
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Ronja_R
Ronja_R
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Da fällt mir am Rande noch so ein kleines Gedichtchen in allerbester Kohlenpott-Sprache zu Cardias Äußerung hinsichtlich "Sorgen und Likör"ein:


Hasse Kummer mit die Deinen,
trink Dich einen.
Lässt der Kummer auf Dauerzustand hoffen,
bleibze lieber gleich besoffen ;-)


Na ja.....und der Schnaps wurde auch im Bergmannslied lobend erwähnt und war für die Bergleute tägliche Medizin, was aber eher auf die Staubbelastung im Stollen zurückzuführen war.

Heimatkundliche Grüße vom Pütt (=Zeche)
Ronja
 
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Nur mal so:

Wir im Krankenhaus und auch die AA`s benutzen den Begriff: " Co-Abhängige"; denn sie sind meist vom Alkoholiker abhängig und.......

ich zitiere Günther Jauch:

" Nicht alle Informationen aus dem Internet sind richtig und das internet kann nicht nur schlau machen; es kann auch unheimlich verdummen, wenn sich nicht wirklich * fundierte, sachgerechte Quellen finden lassen".-

LG Cardia
 
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Liebe Jocki,
in der Tat!

Mit Alkohol haben sie keine Probleme, werden aber irgendwann zum Problem der anderen.-

Natürlich sind es oft besonders labile Menschen, die zur Sucht neigen und auch liebenswerte Menschen.-

Doch sie können noch so sensibel oder intelligent sein.......

Da beißt die Maus keinen Faden ab, ...

irgendwann haben sie alle ihren " Verstand versoffen" und... machen sich in die Hose und liegen unter dem Tisch usw.

Sie sind übrigens alle ( nach ihren Aussagen) nicht abhängig. Sie trinken nur mal gern einen.....

Nicht jeder Mensch mag Alkohol und deshalb kann auch nicht jeder abhängig werden.

Es heißt zwar: " Wer Sorgen hat, hat auch Likör"!
Dann müssten wirklich alle Menschen trinken und dem ist gewiss nicht so.-

LG Cardia
 
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AHHHH - die Signora Pinzetta ist wieder am Werk :-))

Stimmt natürlich, es heißt Co-Abhängig!!!
Leider stimmt es auch, daß viele hochintelligente Menschen mit ihrer Intelligenz nicht klar kommen, oder bei den anderen Menschen anecken und auf Unverständnis stoßen.
Genauso benötigen sie,die Abhängigen, den Kick - um ihren ständig vorhandenen,präsenten Gedanken und Ideen bei zu kommen.
Anders ausgedrückt: mein Ex beschrieb es so, daß er nur benebelt seine Gedanken nicht mehr wahr nimmt. In seinem Kopf hämmerte eine Gedankenfabrik und gab nie Ruhe!!!!!!!!!!!!!!!
Stell ich mir schon sehr schlimm vor - aber sicherlich gibt es ANDERE Wege . . . . .
Und als Oberhammer dann der Vorwurf, daß ER ja keine Alkoholprobleme hätte - - ICH bin diejenige, die damit nicht klar kommt!!!!!!!!!!!!!!!
Muß man/frau das verstehen????
Ein Graffitit sagt:
"MIT Alkohol habe ich keine Probleme ......"

Jockeline,
 
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Du, Stobbs, ich glaube, die Eifersucht haben wir schon mal diskutiert.
Das muss aber selbstverständlich nicht heißen, dass sie nicht noch einmal thematisiert werden kann.

Auf jeden Fall artet Eifersucht oft auch in eine Krankheit aus; der Eifersüchtige macht sich und anderen das Leben zur Hölle. Die Eifersucht hat - finde ich - viel Ähnlichkeit mit der Harmonie-Sucht. Beides läuft darauf hinaus, einen anderen Menschen mit "Haut und Haaren" besitzen zu wollen.
Übrigens kann ich mir gut vorstellen, dass krankhafte Eifersucht auch eine Alkoholsucht zur Folge haben kann.

Gefährlich sind sie alle.

Also ich bleib doch bei meinen relativ harmlosen Suchtvarianten.....
(der Viel-Schlaf-Sucht z.B., gähn)

emirena
 
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Hallo Ronja,
dass bei "ungeheilten" Alkoholikern früher oder später die Hirnzellen darunter leiden, ist wissenschaftlich belegt. So wird es wohl bei Deiner Kollegin auch gewesen sein.

Die Erfahrung mit abhängigen "Künstlern" habe ich auch gemacht und da ging es mir ähnlich wie Dir.
Wenn der Typ bzw. die Person dann auch noch die Gabe hat, trotz seiner/ihrer Krankheit Menschen zu blenden und mit Charme, Charisma oder einer ganz besonderen Begabung in seinen/ihren Bann zu ziehen, kann man schnell schwach werden. Da ist ein Ende mit Schrecken (und mit Trauer) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die richtitge Entscheidung.

EINE(!) Chance zu einem richtigen Entzug würde ich vielleicht einräumen - unter gewissen Bedingungen. Wenn ich dann aus der Entfernung merke, dass er wieder in das alte Muster verfällt, gibt es kein Pardon mehr.
Anders bei Trockenen, die wirklich konsequent sind. Da würde ich aber sehr genau hinsehen.

Mein Hinweis mit dem oft hohen IQ von Alkoholikern heißt im Umkehrschluß selbstverständlich nicht, dass es nicht auch viele "einfach gestrickte" Alkoholiker gibt.

emirena
 
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Ronja_R
Ronja_R
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Hallo emirena,

das mit dem "hohl im Kopf" habe ich auch anders gemeint. Es bezog sich direkt auf meine ehemalige Arbeitskollegin, wo man regelrecht merkte, dass die kleinen grauen Zellen vom Alkohol abgetötet wurden. Ein vernünftiges Gespräch war nicht mehr möglich, einzig Banalitäten bestimmten ihr Umfeld.

So wie du es siehst, mag es aber auch sein. Gerade Kreative stimulieren sich um in eine Schaffensphase zu verfallen. Einen künstlerisch begabten aber verkannten Maler hatte ich auch einmal zum Freund. Diese fremde Welt übte eine gewisse Faszination auf mich aus..... bis dann der Alkohol ins Spiel kam. Am Anfang war ich auch so blöd und tobte mein "Mutter-Theresa-Syndrom" an ihm aus. Gottseidank erkannte ich aber bald, dass das nicht funktionierte und er mich über kurz oder lang mit in seinen Sumpf ziehen würde. Ich weiß nicht wie es ihm heute geht, habe aber meinen Schritt zur Trennung nicht bereut und denke auch, dass ich nicht mehr für ihn hätte tun können.
Manchmal ist ein Ende mit Schrecken eben besser als ein Schrecken ohne Ende.

Ronja
 
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Deine kleine Botschaft an mich scheint mir einen Beigeschmack zu haben, Kirie.
Macht aber nix.
Kann auch sein, dass ich mich täusche. Wir täuschen uns schließlich alle mal. Also ich bin jedenfalls nicht frei davon.
emi
 
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"verwerflich, nichts dagegen zu tun"?
was heißt denn "nichts tun"? es kann ja wohl nicht bedeuten, dass es eine Pflicht gibt, sich selbst zu opfern, obwohl dadurch nachweislich nichts gewonnen wird.

Dumm nur, wenn die Co's das FALSCHE tun und damit dem Kranken eben NICHT helfen, sondern eher schaden - und sich selbst auch.
Nicht-Wissen schützt vor Schaden nicht. Da ist tatsächlich professionelle Hilfe gefragt.

Da es aber wohl häufig vorkommt, dass weder der Alkoholiker selbst noch der Partner die jeweilige Krankheit/Abhänigkeit sich selbst und anderen gegenüber eingestehen wollen und können, ist es auch mit der Behandlung wohl nicht so einfach. Diese scheitert folglich dann oft daran, dass man die Kompetenz professioneller Hilfe negiert und selbst alles besser zu wissen glaubt.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass es Co-Abhängiger heißen muss und NICHT Co-Alkoholiker. Ist mir aber auch egal.

emirena
 
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Ehemaliges Mitglied
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Hallo Ihr Lieben,
ich habe den Eindruck, dass da wieder mal einiges vermischt wird. Ist ja okay, fällt mir nur auf.

Zunächst mal, Stobbs, glaube ich nicht, dass "jeder" generell bedroht ist. So wie auch nicht jeder die Veranlagung zu Krebs in sich trägt.
Für mich selbst kann ich behaupten, dass ich Alkoholsucht-resistent bin, auch wenn ich früher schon mal einen über den Durst getrunken habe.
Aber auch damals war ich mir ziemlich sicher, dass ich anschließend den Ausgang finde.

Ronja, zu "hohl im Kopf"; das kann sicher in Einzelfällen zutreffen, ich habe oft gehört und auch selbst im persönl Umfeld erlebt, dass Alkohol-Kranke eine geradezu herausragende Intelligenz haben, hochsensibel und hochbegabt sind. GEnau das ist oft ihr Problem, dass sie deswegen eine Art Außenseiter werden. DAnn wird der Alkohol zum Werkzeug, um mit der eigenen komplizierten Welt fertig zu werden.

Heißt es nicht richtig Co-Abhängihger anstatt Co-Alkoholiker??? Wurde glaube ich auch verwechselt.
Ist aber ein beachtlicher Unterschied.
Und schließlich kommt es bei der Betrachtung auch noch auf den Standpunkt an: Geht es um einen Partner oder Angehörigen oder geht es um die Öffentlichkeit, die Gesellschaft, die "Kranke" mittragen muss.

alkoholfrei in den Arbeitstag verabschiedet sich
emirena

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