Beiträge zum Thema: Alkohool - IST der Sanitäter in der NoT. . . . .

 
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Ronja_R
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Leider wird Alkoholsucht in unserer Gesellschaft zwar als Krankheit angesehen, aber gegenüber anderen Süchten verharmlost.
Ich hatte eine Arbeitskollegin, die mittlerweile seit gut 30 Jahren trinkt. Sie selber nach außen hin eine Modepuppe, ansonsten aber zunehmend hohl im Hirn. Zunächst denkt man noch, dass sie das irgendwann in den Griff bekommt, besonders nach einer Entziehungskur. Doch dann merkt man, dass das alte Schema wieder aufgenommen wird. Ich weiß nicht wie oft ich für diese Kollegin Arbeiten übernehmen mußte und eigene Projekte dafür zurückgestellt wurden. Zum Schluß hab ich sie nur noch gehasst, weil sie sich unter dem "Vorwand der Krankheit" vor Arbeit und erst Recht Verantwortung drückte. Die Kollegen meiner Abteilung machten alle 3 Kreuze als sie endlich versetzt wurde. Wir haben es nur nicht verstanden, weshalb unser Arbeitgeber (Öffentlicher Dienst) so lange brauchte um sie schlußendlich loszuwerden. Sie hatte bereits 5 Entziehungskuren sowie mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie hinter sich als sie endlich "gehen durfte".
Für diejenigen, die tagtäglich brav zur Arbeit gehen, war das irgendwie ein Schlag ins Gesicht. Alkoholismus mag ja eine Krankheit sein, aber muss sie auch auf den Schultern der anderen Kollegen ausgetragen werden? Reicht es nicht, dass sie dem Sozialstaat und den Krankenkassen schon teuer genug zu stehen kommt?
Ich bin weißgott kein Gesundheitsfanatiker, sondern genieße auch mein Glas Wein und esse gern, aber irgendwo halte ich doch Maß. Mein Eindruck ist, dass es gerade in den letzten Jahren immer mehr Süchtige und psychisch Kranke gibt, die dadurch den Anforderungen des Alltags entfliehen und sie lieber an die "Doofen" abgeben, die Verantwortung tragen wollen.....und die diese Klientel im Endeffekt auch noch finanzieren.

Ronja
 
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Ja, schon wieder erst mal ein leeres Feld............
Danke, Cardia, danke Jocki, heute gehts mir gut, habe eben einen Teil meines lieben "old ladies clubs" mit Wiener Schnitzel und Spargel abgefüttert, dazu ein leckeres Gläschen Wein. Unser Thema - die vergangenen Zeiten - und wieeee wertvoll diese Freundschaften waren und sind - mit NICHTS aufzuwiegen. Glücklich, ein wenig weinseelig und dem Herrn - oder auch der Höheren Macht dankend, dass diese Zeiten hinter mir liegen. Der Wein schmeckt mir und ich muss nichts mehr wegräumen um einem alkoholkranken Partner den Griff zu erleichtern.......... (sowieso völlig sinnlos)
Einen schönen Abend für alle
einfach ich, Konsil
 
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Hallo Konsil, willkommen im "Club" ;-)

Du bist einen sehr steinigen Weg gegangen - alle Achtung!!!
Aber Du hast es geschafft.
Ich hoffe, die Narben sind mittlerweile verheilt und Du genießt das Leben "danach" in vollen Zügen . . .
Ohne Angst, Dein "Liebster" ist wieder mal abgestürzt - keine Ausreden mehr für ihn finden und und und . . . .
Doch Du mußt auch auf DICH aufpassen, daß Du nicht wieder in so eine Lage reinrutschst - aber ich denke, das weißt Du selber.

Jockeline
 
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und... typisch für die Alkoholiker ist es, dass sie Konflikten aus dem Weg gehen und... eine krankhafte Harmonie*sucht* haben.-
 
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liebe Kirie,

sorry, aber" Co-Alkoholiker" sind die ANGEHÖRIGEN des Alkoholikers und nicht sie selbst.-

Sie heißen deshalb Co, weil sie falsch helfen und,- eben sooooo viiieeel Verständnis für den Alkoholiker haben.-

LG Cardia
 
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Hallo, liebe Konsil,

es geht oft 30, 40 Jahre gut und irgendwann kann * kein * Alkoholiker sein Leben mehr meistern und er wird zum teuersten Kosten- und Sozialfall.-

Auch, wenn sie sich oft nach außen anders geben, so sind sie doch rücksichtslos sich selbst und anderen gegenüber und sie lügen, dass sich die Balken biegen;-
am meisten belügen sie sich jedoch selbst.

Außerdem ist es nicht nur eine physische Sucht, sondern auch eine psychische und den Ver-
fall der Gehirnzellen kannst Du gut zunehmend beobachten.-

Es ist eine Krankheit und es gibt viele verschiedene Alkoholiker, Alpha-, Delta, Spiegel,- Gesellschafts,- und Quartalstrinker.

Jedoch helfen kann sich * nur * der Alkoholkranke allein und sonst niemand.

Mein Respekt gilt den * wirklich * " trockenen Alkoholikern ", nicht allen Alkoholikern, die doch oft sehr rücksichtslos sich selbst und ihrer Umwelt gegenüber sind.-

Co-Alkoholiker unterstützen immer * die Sucht und genau das ist der Punkt:
Wenn sie " im Dreck liegen", dann wirds richtig teuer und zwar für uns alle und nur wenige schaffen es;

denn Alkohol ist noch schlimmer oder genauso schlimm, wie andere Drogen.

Es wird nur gesellschaftlich viel mehr verharmlost!

* Alkohol ist dann nicht mehr der Sanitäter, sondern der Totengräber*!

LG Cardia
 
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sorry, die leeren Fenster sollten nicht sein, daran erkennt man wohl die "Neue im Forum".
......ja, die Co-Abhängigen, sie können sich auch einreihen in die Süchtigen!!!
Bei der Al-Annon (Angehörigengruppe) habe ich den sehr harten, aber zutreffenden Satz "der Alkoholiker ist wie eine Kartoffel, erst wenn er im Dreck liegt, dann gehen ihm vielleicht die Augen auf" kennen gelernt.
Zusehen zu müssen, wie der Menn, den frau liebt nicht loskommmt, sich selbst und alle anderen belügt, Angst, Verzweiflung durchwachte Nächte mit völlig sinnlosen Suchaktionen und tags darauf im Beruf klarkommen zu müssen, den riesen Stein in der Brust mitschleppend.............
bis hin zu der Erkenntnis so will und kann ich nicht leben - für ihn kann ich nichts mehr tun - ICH muss jetzt für mich etwas tun - und dieses "Etwas" beginnt mit der Trennung.
Ein langer, sehr schmerzlicher Weg - und die Erkenntnis, das es zwei "Wahrheiten" gibt, die seine und die meine. Dann, wenn frau ein Stück des Weges gegangen ist (ich hatte immer die Begleitung guter Freunde) auch das Erkennen - durch diese harte Schule auch viel gelernt zu haben und schlußendlich eine neue Sicht alkoholkranke Mitmenschen zusehen.
War es schon die in der Kindheit geprägte Meinung alle Alkoholiker in einen Topf zu werfen, so habe ich heute Respekt vor alkoholkranken Menschen, die ihr Leben meistern, ihrer Arbeit nachgehen und sich selbst "erhalten"- im Gegensatz zu denen, die sich des Staatesd/der Gemeinschaft und aller möglichen Schlupflöcher bedient.
Nur meine Meinung, meine Erfahrung, sicher nicht allgemein gültig!!!
 
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'tschuldigung, Stobbs;
ich würde das anders formulieren:
"wie kann man es vermeiden, Co-Abhängiger zu werden" anstatt "wie kann man es werden".

Helfersyndrom, falsch verstandene Liebe sind m.E. die Ursachen. Das hat nun auch wieder mit unseren anderen Themen etwas zu tun, z.B. mit dem Loslassen-Können. Da lügt sich mancher lieber selbst in die Tasche und aalt sich dem Irrtum, "gebraucht zu werden". Dieses falsche "Gebraucht-Werden-Wollen (Müssen)" hat ja auch schon wieder gewaltiges Sucht-Potential.

sehn-süchtig auf das WE in Süddeutschland
emirena, ohne Co ...?
 
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Liebe Stobbs,
Du magst Recht haben mit der Annahme, daß wir ALLE irgendwelchen Süchten ausgesetzt sind.
Fernsehen und Internet gehören auch dazu.
Doch ich glaube, DIESE Süchte aufzugeben fällt nicht so schwer wie Alkohol,Drogen,Tabletten und so.
Denn das tut körperlich so RICHTIG WEH!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich weiß das zwar nicht aus eigener Erfahrung, kenne aber viele Menschen, die sic h mit dem Thema SUCHTabhängigkeit auseinandersetzen mußten. . . .
Wie Emi schon sagt, der Betreffende muß es SELBER WOLLEN!!!!!
Sonst wird das nichts. Und mit "Liebe" und/oder "Verständnis" kannst du grad gar nichts ändern. Im Gegenteil, du wirst zum Co-Abhängigen. Brauchst irgendwann selber Hilfe,genau wie der Süchtige.
Ein Arzt sagte mir mal:"Du mußt den Abhängigen fallen lassen, der muß ganz unten sein und im Dreck liegen - damit er wieder zu sich selber kommt."
Erschreckend, aber wahr.
Von einem ehemaligen Junkie habe ich folgende Worte gehört:"Wenn du einmal süchtig bist,bleibst du es bis ans Ende deines Lebens. Nur die ABHÄNGIGKEIT kannst du besiegen!!!!"
Und ich ziehe meinen Hut vor jedem, der es geschafft hat.
Jockeline
 
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STobbs, ich bin für "Genusssucht", dabei kann man sich auf die Dinge beschränken, die nicht zwangsläufig krank machen müssen.

Nein, mal ohne Spaß - das ist nicht lustig. Mir tut das für jeden Betroffenen irgendwie Leid; aber erstens hilft dieses Mit-Leid keinem weiter (im Gegenteil) und zweitens kann ich nicht jedes Problem auf meine eigenen Schultern laden.

Der Süchtige muss sich vor allem selbst davon befreien WOLLEN. Nur dann hat er eine dauerhafte Chance - habe ich mir sagen lassen.
Ein Entzug ist wohl eine Belastung, die kaum eine Beziehung aushalten kann. Das muss man sich (ich versuche, mich neutral auszudrücken) schon sehr gut überlegen!

Sanitäter? Nee, eher Kurpfuscher. Die vermeintliche Hilfe ist ein Trugschluß; das wissen alle im Grunde genommen genau. Es ist Selbstbetrug.

Mein Respekt all denen, die es geschafft haben!

Wünsche ich KEINEM!
emi die Nüchterne

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