Die Konsequenzen, lieber Dolce, sind schon fast gar nicht mehr denk-bar. Ohne Öl bzw. mit immer teurerem und somit unerschwinglicherem Öl wird sich alles ändern. Dass der Normalverdiener nicht mehr wird Autofahren können ist in meinen Augen das kleinere Übel. Es wird alles zusammenbrechen und die noch vorhandenen anderen Resourcen wie z. B. Holz werden "ausgerottet".
Es ist ein wahres Schreckensscenario sich auszudenken, wie in eiskalten Wintern alles dorthin strömt wo NOCH Bäume sind, um sich die lebenserhaltende Wärme zu verschaffen - obwohl 'grünes' Holz überhaupt nicht brennt, aber das weiß der zivilisierte Mensch kaum. Industrien werden zugrunde gehen, weil der Rohstoff Öl fehlt bzw. zu teuer wird, um damit zu produzieren. Nur auf ein paar 'noch' Reiche wird man nicht zählen können, die halten die Wirtschaft auf Dauer nicht am Laufen - das tun bis heute immer noch jene, die fast jeden Groschen umdrehen müssen, ehe sie ihn ausgeben.
Und es wird auch die Nahrung sehr knapp werden...
Ehe ich mich aber in solchen Visionen verliere, fällt mir ein, dass es da noch den Yellowstone Supervulkan gibt, der auch jeden Tag, jede Minuten in die Luft fliegen kann. Der Boden hebt sich dort stetig... Dann würden uns auch keine großen Ölvorräte mehr helfen... Und es soll ja im südlichen Teil des Pazifics ähnliche Superfeuerspucker geben und an anderen Orten brodelt es auch im Untergrund - die Eifel soll z.B. gar nicht so harmlos sein, wie allgemein angenommen wird. Dass man heute nichts sieht, heißt angeblich gar nichts. In der Eifel wird nicht einmal gemessen - aber das heißt auch nichts. Nicht das erste Mal, dass der Mensch etwas übersieht...
Was sind wir Menschlein doch für eine arme Brut! Wir blähen uns auf, erfinden einen Gott, der uns ähnlich sein soll, damit wir wie die Götter auftreten können...
Die Gier nach Macht und unendliche Dummheit zerstören den Boden auf dem wir leben. MORAL? Eine Erfindung der Menschen, sich selbst auferlegte Eingrenzung des Egoismus - aber leider nur von jenen praktiziert, die ohnehin nichts ausrichten können. Jene, die die Macht haben, haben keine Moral. Moral ist was für Hungerleider, für Habenichtse. Dafür kommt man vielleicht in den Himmel - der Reiche erkauft ihn sich...
Aber, ob arm, ob reich, am Ende landen alle in der Gruft. Dank jener, die wir schalten und walten lassen, wird es aber keine Auferstehung mehr geben.
Andreas Gryphius (1616-1664):
Was sind wir Menschen doch? Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen,
Ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht der Zeit.
Ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid,
Das Leben fleucht davon wie ein Geschwätz und Scherzen,
....
Gleich wie ein eitel Traum leicht aus der Acht hinfällt,
Und wie ein Strom verscheust, den keine Macht aufhält,
So muss auch unser Nam', Lob, Ehr und Ruhm verschwinden,
Was jetzt noch Atem holt, muss mit der Luft entflieh'n,
Was nach uns kommen wird, wird uns ins Grab nachzieh'n,
Was sag ich? Wir vergeh'n wie Rauch von starken Winden.
Nora
(immer noch in der Sonne,
denn das Leben geht weiter... noch...
- seit Gryphius sind immerhin schon einige Jahrhunderte vergangen und wir sind noch da...
noch...)