Beiträge zum Thema: Was können wir an die nächsten Generationen weitergeben?

 
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signorina
signorina
Anzahl Beiträge: 898
Wenn die Kommentare zu den Einzelthemen verglichen werden, kommt man sehr leicht zu der Auuffassung, dass sie in der Gesamtbetrachtung nicht stimmig sind.

So wird die Rentenerhöhung als zu niedrig verurteilt, vergißt aber, dass eine höhere Rentenbais von der nachfolgenden Generation aufgebracht werden muss.

Die Supermärkte werden verurteilt, dass sie preiswerte Produkte anbieten. Ausser acht gelassen bleibt, dass diese eine Sicherstellung von Lebensmittel bis in die kleinste Nebenstrasse durchführen. Des weiteren bleiben Lebensmittel auch für „Arme“ noch erschwinglich und es werden Arbeitsplätze geschaffen. Wie sähe es aus, wenn die ganze Versorgung in der Hand von Bio-Bauern liegen würde?

Es wird eine Verteilung des „Gewinnes“ der erfolgreichen Unternehmen gefordert. Man vergisst aber, dass das Einkommen der Einkommensmillionäre in der BRD gerade mal 1% des Bruttozialproduktes ausmacht. Wie soll das funktionieren?

Werden von den Unternehmen Arbeitsplätze in die „ärmeren“ Länder verlegt, wird dies angeprangert, obwohl das ja wiederum dort zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen führt.

E10 wird abgelehnt. Die nachfolgenden Generationen werden aber nur mit E100 mobil bleiben können.

Man könnte diese „Unstimmigkeiten“ noch weiter fortführen.

Auch wird wohl nicht gerne gesehen, dass die Jugend bereits eigene Wege geht. Lassen diese sich etwa von den Eltern-/Großeltern davon abhalten Fastfood und Fleisch zu verzehren?

Ähnlich bei der Religion: An der Seligsprechung des Papstes nahmen überwiegend junge Leute teil. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese ihre Religion (Glaubensgemeinschaft) selber bestimmen wollen. Vielleicht, weil sie auch ihre Unabhängigkeit von den Eltern/Großeltern zum Ausdruck bringen wollen?

Wenn man der nachfolgenden Generation etwas hinterlassen will, was ihnen nützt, ist es eine gute Ausbildung verbunden mit selbständigem Denken und Handeln und frühzeitigem Loslassen.

Da wir mit der Lösung der kommenden Probleme wenig Erfahrung haben, würden wir ihnen nur im Wege stehen.

Vorleben können wir evtl. noch positives Denken und passive Förderung (Geldzuwendungen) und Unterstützung der Entwicklungsländer. Vor ein paar Tagen gab es eine Meldung, dass der Bildungsanteil in den Entwicklungländern gestiegen ist.

Wahrscheinlich ist die nachfolgende Generation froh, wenn wir uns mit den den Themen „Sex im Alter“ usw. beschäftigen und sie kann ungestört die großen Probleme selber angehen.

LG

Signorina
 
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Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Also, meine "nächste Generation" ist erwachsen und muss ihrer nächsten Generation (meinen Enkeln) nun das weitergeben, was ich an meine Kinder weitergegeben habe - und wie ich beobachte, klappt das ganz gut....

Merope, die sich darüber freut.
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Liebe Kirie,
ich vermute, dass die Liebe zu Luxus und großen Autos eine Art von Ersatz ist für nicht erhaltene Liebe. Gerade in reichen Familien werden Kinder oftmals mit materiellen Gütern überhäuft, wenn sie nur brav sind und stillhalten und den vorgeschriebenen Weg gehen. Das Kind an sich, die Seele eines Kindes zählt da wenig. Wer selbst 'entseelt' ist, kann kein Kind zu einem glücklichen Menschen erziehen, es ist wie mit einem Virus, das immer weitergegeben wird...

Wir bauten gestern aus einem Karton ein Postauto und der kleine 'fuhr' damit herum, brachte mir die Post (5 Pixibüchlein, die zur Post umfunktioniert wurden)...

Man braucht ein Kind nur 'tun lassen' was es in seiner Vorstellungswelt hat...

Du sagst es, die kleinen, feinen Dinge, darauf den Focus richten... das macht den Umgang mit Kindern so einmalig...

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Natürlich bestimmt das Kind die Quantität - ich meinte nicht in Bezug auf das Materielle, sondern, dass ich dem Kind zubillige von sich aus auf mich zuzugehen.

Ernstnehmen, das ist ein guter Punkt...

Mit dem großen Schlitten haben wir kein Problem, weil ich nur ein Fahrrad habe - danach fragt er aber oft und dann müssen wir in den Keller gehen um es anzusehen. Derzeit kann man ihn ohnehin nicht mit Autos beeindrucken, sondern mit landwirtschaftlichem Gerät und auch der Eisenbahn. In der Nähe meiner Wohnung gibt es eine Eisenbahnbrücke und wir mußten uns diese immer wieder ansehen - zum Glück fuhr der Zug meistens darüber - gestern sogar ein Güterzug! Welch eine Wonne. Und heute sind wir mit dem Zug ein paar Stationen gefahren.... Kinderglück, wie einfach ist es, ein Kind glücklich zu machen...!

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Ach Lefour, man kann einem Kind natürlich "Liebe" vorleben und zwar indem man es liebt. Nun ist das so eine Sache mit der Liebe... Man kann sie so und so definieren. Ich definiere sie so, dass ich es als sehr wichtig ansehe, auch zurücktreten zu können, um dem kleinen Menschen freien Raum zu geben, ihm zuzuhören, Anteil zu nehmen an dem was ihn interessiert und ihm einen Teil meiner Zeit zu widmen..
Die Quantität bestimmt das Kind, die Qualität liefere ich...

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Lieber Merlin, das mit dem Vorleben der Werte ohne Erwartungshaltung ist gut...

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Liebe Kirie, ich glaube mit der Aussage, dass Du Liebe weitergibst an Deine Kinder und Enkel ist doch alles gesagt...

Orlanda
 
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Merlin47
Merlin47
Anzahl Beiträge: 1616
Als Großeltern ist man in der komfortablen Lage, sich die Werte aussuchen zu können, die man gerne vermitteln möchte.

Es ist auch nicht so schwer, man braucht sie einfach nur ohne eine Erwartungshaltung vorzuleben.

Merlin
 
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Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
So lange meine Kinder nicht in diese Extreme
(Angst vor dem Alleinsein ODER Panik beim Gedanken an eine Partnerschaft) verfallen sondern den Mut haben, frei von allerlei Warnungen selbst auszuprobieren, welche Lebensweise zu Ihnen passt, ist mir nicht bange.

Ich sehe, dass sowohl meine Kinder und Enkel diesen Mut, diesen Lebenswillen und die Kraft dazu haben, ihr Leben zu gestalten. Dass dabei nicht alles immer völlig problemlos sein wird, ist bewusst und wird entsprechend in Überlegungen und Handlungen einbezogen.

Ich sehe einerseits zwar die Bedeutung der elterlichen Bedürfnisse, Werte zu vermitteln, fände es aber auch schade, wenn wir glauben würden, nur unser eigener Weg sei der einzig wahre. Damit würden wir die freie Entfaltungsmöglichkeit unserer Kinder erheblich einschränken.

Die nächste Generation wird ihren eigenen Weg gehen und wir - das ist meine Überzeugung - sollten sie gehen lassen, nachdem wir sie nach bestem Wissen und Gewissen bis ins beginnende Erwachsenenalter begleitet haben. Orientierungshilfe ist sicher nicht falsch; einen Stempel aufzudrücken, der sich aus eigenen Zweifeln und Ängsten generiert, wäre m.E. der falsche Weg.

Wir können unsere Kinder nur bedingt vor Fehlern bewahren, es würde schon genügen, ihnen die Erkenntnis zuzutrauen, dass sie daraus und lernen können, wie wir es (hoffentlich)auch getan haben.

Wir können Ihnen beistehen, wenn sie unseren Bestand wünschen und benötigen ohne sie endlos zu bevormunden. Vertrauen und Anerkennung statt Kontrolle. Sanfte Orientierungshilfe statt moralischem Druck.

emirena
 
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Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Sorry, liebe Orlanda,

irgendwie finde ich bei Dir immer wieder die Vorstellung, dass ein Mensch, der sich mit einem Partner zusammentun will, ANGST vor dem Alleinsein hat. Das andere von Dir beschriebene Extrem ist der Eremit, der nicht (mehr) in der Lage ist, zu mit einem anderen Menschen gut auszukommen.

Nach wie vor sehe ich das positiver:
Man muss weder auf der Flucht noch von Angst getrieben an einer Veränderung der augenblicklichen Lebensumstände interessiert sein.

Ich wünsche mir, dass wir es hinkriegen, der nächsten Generaton eine Vision davon zu vermitteln, dass vieles möglich ist jenseits von statistischem Material, unabhängig vom sogenannten Mainstream, frei von konstruierten Zwängen.

Ich wünsche der folgenden Generation, dass sie hinter all den (Klassen)kämpfen die (bedingte)Wahlmöglichkeit wahrnehmen kann, um das Eine vom Anderen zu unterscheiden und dennoch damit in Frieden zu leben, dass es EINE WELT ist, die wir uns teilen.

Ich habe Hoffnung, wenn ich mit meinen Kindern über ihre Zukunft diskutiere. Sie sind offen und zugleich werteorientiert. DAs jedoch entlässt uns Ältere nicht aus der Mitverantwortung für diese eine Welt.

emirena

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