Ich denke, das kann man nicht verallgemeinern, wieviel die Liebe aushalten kann. Es hängt ja ein Mensch dran, eigentlich zwei. Was ich sagen will ist, der Eine kann sicher mehr aushalten, der andere weniger.
Natürlich tut Dein Beispiel weh, und hinterlässt auch Narben, aber so ist das Leben nun mal. Bevor Du das erkanntest, hat es aber doch sicher auch viel Gutes gegeben, das solltest Du dir bewusst machen. Und es liegt an Dir, der Erinnerung daran mehr Zeit einzuräumen, als der Enttäuschung.
...ja, man darf überzogen reagieren, da man in dem Augenblick ja noch nicht weiß, dass es überzogen ist. Wenn man seine Emotionen immer unterdrückt, werden sie sich irgendwann auf eine andere Art ihren Weg suchen. Sollte sich hinterher rausstellen, dass man etwas falsch interpretiert hat, dann spricht man endlich drüber. Und dann überlegt man vielleicht, wie es überhaupt zu diesem Missverständnis kommen konnte und wie es zu verhindern gewesen wäre.
Ich habe den Eindruck, Stobbs, Du solltest Dir nicht jede Begegnung zu sehr zu Herzen nehmen. Jeder hier hat seine eigene Geschichte. Die Meisten sind sehr verletzt worden. Viele können das nicht vergessen.
Wer aber nicht vergeben kann, kann auch nicht neu anfangen, steht sich sozusagen selbst im Weg.
Für mich war diese Erkenntnis die größte Hürde.
Wenn man dann versucht, an ein Treffen positiv heranzugehen, ist man verletzbar, das stimmt. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Vielleicht kannst Du mal versuchen, ein neues Kennenlernen einfach auf Dich zukommen zu lassen. Ohne gleich zu überlegen, wie es weitergehen könnte. Einfach den Moment genießen.
Wenn Dein Gegenüber Dir völlig gegen den Strich geht, hat das natürlich keinen Zweck, dann ist es nur fair, klar zu sagen: Tut mir leid, passt irgendwie nicht.
Ansonsten ist es doch schön, neu Leute kennen zu lernen, nette Gespräche zu führen, Meinungen auszutauschen. Das war dann doch schon mal ein schöner Nachmittag, oder Abend, was auch immer. So gesehen, kannst Du das bekommene genießen, denn egal was dabei heraus kommt, der oder Diejenige hat Dir immerhin einen Teil seiner/ihrer Zeit geschenkt.