Beiträge zum Thema: Der „WIR“ - Menschen - Typ!

 
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Erinnerung, der Vollständigkeit halber möchte ich meine WIR-Auffassung noch im Hinblick auf eine Beziehung ergänzen. (bisher ging es ja überwiegend um ein WIR von vielen verschiedenen Menschen)

Das ist jetzt meine ganz persönliche Einstellung zu einem Zweier-WIR:
Nach Jahren des mehr oder weniger völlig unabhängigen Single-Daseins sehne ich mich heute wieder nach einem WIR.
Nicht um jeden Preis allerdings; es sollte ein gemeinsamer Lebensentwurf möglich sein.
(Was man noch dazu braucht, ist ja allgemein bekannt.)

Wie dieser Lebensentwurf aussehen könnte, kann im Einzelfall nur von allen Beteiligten gemeinsam "erfunden" werden.
Ohne Kompromisse wird es wohl selten gehen; entscheidend ist nur, beide WOLLEN eine gemeinsame Idee umsetzen.

Eigentlich ganz einfach, oder?

emirena
 
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Hallo ERinnerung,
das ist es, was ich meine:

wenn ich mich einer Bewegung, einer Partei, einer Gruppe oder einem Verein anschließe, dann kenne ich deren Beweggründe, Inhalte usw.
Kenne ich diese Inhalte nicht und besteht noch Klärungsbedarf, werde ich noch auf Distanz gehen oder mich ganz abwenden; je nach Sachlage, die ich im Einzelfall prüfen muss, um eine Entscheidung zu treffen.

Wenn die Dinge für mich geklärt sind, bin ich selbst die Aktive, die sich zu einer Gemeinschaft bekennt. Die passive Rolle ist nicht meine; ich lasse mich nicht fernlenken sondern steuere selbst wohin ich will.

Ja, manchmal muss man Dinge überzeichnen, um sie verständlich zu machen. Leider hilft aber auch das nicht immer.

Was mögliche Kindheits- oder sonstige Traumata betrifft, kann ich natürlich nur von einer Vermutung sprechen, die keineswegs immer zutreffen muss.

emirena
 
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nein, HH, es ist für mich soo NICHT okay!
Ich fühle mich von Dir nicht "immer" angesprochen, nur von Deinem WIR, wenn mit diesem WIR nicht eine klare Definition verbunden ist

Wenn Du also z.B. sagst "WIR FRAUEN" bin ich automatisch angesprochen, denn ich bin ja eine Frau.
Nur eben eine, auf die Deine Aussage nicht automatisch zutrifft. Das werde ich mir weiterhin erlauben, Dir höflich aber bestimmt mitzuteilen.

Wenn Du sagen würdest, WIR BLONDEN Frauen, ist für jeden offensichtlich, daß Du mich nicht gemeint haben kannst.

Weder wirst Du mich dazu bewegen können, Dein WIR pauschal hinzunehmen noch wird es mir gelingen, Dir klarzumachen, was ich meine. Es ist wie es ist.
DAS ist für mich OKAY!

emirena
 
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Hallo Emirena,

danke für Deine gute Darstellung über die „WIR - Form – Anwendung“.

Ich habe diesen „FRED“ auch ganz bewusst in dem “Fach Plauderecke“ angesiedelt. So war es dann auch möglich, durch bewusste Überzeichnung darzustellen, welche Auswirkungen diese „Baby – Sprache“ haben kann.

Cardia hat ja auch gut dargestellt, wie diskriminierend dies bei älteren Menschen ist.

Ob hinter dem „WIR“ noch eine unverarbeitete „Kindheit“ steckt, vermag ich jetzt nicht zu sagen. Es ist nur auffällig, dass immer dann in diese „WIR – Form“ gewechselt wurde, wenn keine passenden Argumente parat waren.

Übrigens hat sich auch eine „WIR“ - Plattform aufgestellt. Korrekte Bezeichnung:

„WIR - Menschen im Wandel“.

Das gesteckte Ziel umfasst die Tätigkeitsfelder

- nachhaltiges Konsumverhalten, durch das ethische Werte unterstützt werden: ressourcenschonend, ökologisch, sozial und fair, menschheitlich orientiert und die globale Lage im Blick.

- bewusste Lebensweise:
Bio-orientierte moderne Ernährung, Bewegung, Yoga, komplementärmedizinische Ansätze und Therapien, Achtsamkeit.

- Bewusstseinswandel und neues Paradigma:
Weltzentrische Ethik, Philosophie, Spiritualität und Wissenschaft; Kooperation statt Konkurrenz, „Wir-Kultur“

Bei dem Grundprinzip steht nicht länger das "Haben", sondern ein Neugewinn des "Seins" bzw. das Streben nach Sinngewinn im Vordergrund



Ob jetzt hinter dieser neuen „Wir – Kultur“ tatsächlich etwas Vernünftiges steckt, vermag ich noch nicht zu sagen.

E.
 
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meine Antwort war gerade nicht gefragt -
ich äußere mich trotzdem:

"WIR" möchte ich nur dann sagen oder denken, wenn ich WEISS, daß ich es mit einem oder mehreren Menschen zu tun habe, die ähnlich denken wie ich, ähnliche Lebenseinstellungen oder Visionen etc. haben.

Da ich das aber in aller Regel nicht voraussetzen kann, versuche ich Menschen erst kennenzulernen, um dadurch zum WIR zu gelangen.

Zugegeben, für mich war das auch ein Lernweg; früher bin ich mit WIR lockerer umgegangen, ohne nachzudenken. Heute weiß ich, es steht mir nicht zu. Ich fühle mich auch selbst überrumpelt und bevormundet, wenn ich in ein WIR einbezogen werde, das nicht meinem eigenen Lebensentwurf entspricht.
Wie kommt jemand dazu, in meinem Namen zu sprechen? Habe ich jemandem ein Mandat erteilt?

Es gibt keine homogene Massen von "WIR Frauen". "WIR Deutschen" usw.
Diese Tatsache zu ignorieren (und sei es nur verbal),
ist in meinen Augen ein Zeichen von fehlender Achtung gegenüber anders Denkenden. Wer anders denkt als ich, ist nicht automatisch im Unrecht. Er ist NUR ANDERS.

emirena
 
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@ hh,

hiermit ziehe ich meine Frage mit dem Ausdruck des größten Bedauerns zurück.

Ich bekenne, meine Erwartungshaltung, einmal eine sachliche bzw. fachliche Antwort zu erhalten (gleichgültig, bei welchem Thema) ist einfach unrealistisch.

E.
 
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@ hh,

wenn ich Dich jetzt richtig verstehe, denke ich für mich, und Du denkst für "WIR".

Kannst Du dieses "WIR-Denkmuster" einmal differenziert beschreiben?

E.
 
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Na siehst Du, hh,

vorher ein wenig "selbst gedacht"....

und schon funktioniert es. Aber nur dann!

Deshalb.."weiter üben". Übung macht bekanntlich den "MEISTER".

E.
 
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mit diesen diskriminierenden Beispielen hat es Cardia glaube ich auf den Punkt gebracht.

Diese WIR-Manie weist in meinen Augen ein wenig auf ein nicht ausgelebtes Familien-/Mutter-/Vater-ICH hin. Das muß dann unbedingt nachgeholt werden, indem man Kinder, Alte, Kranke so behandelt, als müsse man für sie mit-denken, weil sie es alleine nicht können. Womöglich fehlt da die praktische Erfahrung. Da muß vielleicht ein Lehrbuch her. Stattdessen.

Es kann sich aber m.E. auch, wie von E. erwähnt, um eine Persönlichkeit handeln, die sich (nur) in der Gruppe stark fühlt.

emirena
 
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Ja liebe Kirie,

diese "Geschichten" habe ich nicht aus "Google" gefischt, aus keinem Buch zitiert und auch bei keinem "Schreib-Crash-Kurs" vorgesetzt bekommen.

Sie sind auf eigenem "Mist" gewachsen.

Aber, nachdem sich doch einige Radfahrer hier geoutet haben, könnte ich mir schon vorstellen, dass sich einige Teilnehmer zu so einer Sternfahrt finden lassen.

Ihr könnt dann ja z.B. von einem Startpunkt in der Mitte Deutschlands starten.

E.

PS: Vorsorglich sage ich aber, dass ich mich heute an so weiten Strecken nicht mehr beteilige.
 
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Ja, liebe Cardia,

die von Dir geschilderte "WIR" - Situation habe ich in der Familie auch noch in einigen Fällen miterlebt.

Das ist für die abhängige Person besonders diskriminierend.

Sollte ich mal in dieser Situation sein, wünsche ich mir auch entsprechendes Fachpersonal, welches es so wie Du handhabt.

E.
 
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Ergänzung zum Beispiel 2:

Aktuell wird davon berichtet, dass nun auch die Spanier beginnen, ihre Konten leer zu räumen, um ihre Ersparnisse in Sicherheit zu bringen.

Die Kurse der zweitgrößte Bank Spaniens stürzten allein heute um 24 % ab, obwohl diese Bank/Sparkasse erst vor einer Woche verstaatlicht wurde. Würde der spanische Staat diese Aktien nicht aufkaufen, wäre der Verlust noch größer.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein Domino-Effekt einsetzt. Nicht nur in Griechenland und Spanien.

Ich weiß ja nicht, was ihr macht. Aber ich werde mir heute noch einige EURO's von der Bank holen und in meinen Safe legen. Transaktionen auf mein Schweizer Konto kann ich heute noch online erledigen.

Morgen kann ich dann in aller Ruhe Samen für meinen Gemüsegarten besorgen und so langsam alles einsäen. Des weiteren den Holzvorrat für den Kaminofen auffüllen (notfalls habe ich auch noch mehrere Kisten voll von alten Büchern und einige Bäume im Garten).

Meinen Schmuck werde ich zu Tauschzwecken noch behalten, genauso wie die vielen Flohmarkt-Gegenstände. Fahrräder habe ich auch zwei, kann also auch noch eins tauschen.
(Anmerkung an Kirie: Danke für den Hinweis. Eine neue Luftpumpe muss ich mir nämlich auch noch besorgen, die alte ist nicht mehr ganz "dicht".)

Ich merke, ich bin ganz schön autark.

Und wenn dann alles ganz weit unten ist, kann man die Aktienmehrheit bei einigen ausgewählten Unternehmen für jeweils „einen Apfel und einem Ei“ bekommen.

„Es kütt wie et kütt“.

E.


PS: Wer keine Aktien, kein großes Geldvermögen, dafür aber viele Schulden hat, kann der kommenden Entwicklung ganz gelassen entgegensehen.
 
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Liebe Erinnerung,

das erinnert mich stark an meine Berufsspezies von früher ( auch heute mag es noch ein paar Unverbesserliche geben...)

Beispiel 4:

"So, jetzt stehen wir mal auf!"


" Nun messen wir mal Fieber!"

" Jetzt waschen wir uns!"

Als " Ich-Typ " sage ich:

"So,ich helfe Ihnen jetzt beim Aufstehen!"

Nun messe ich mal Fieber!"

Jetzt wasche ich Sie!"

Cardia
 
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Beispiel 3:

Jemand sagt, WIR machen eine Bootsfahrt. Die gesamte Menschheit fühlt sich angesprochen und versammelt sich in einem Boot / Schiff / Floß.

(Theoretisch muss das Boot / Floß nicht größer sein, als der Bodensee, damit alle Menschen stehend Platz haben. Sind mehrere Decks vorhanden, kann es noch erheblich kleiner sein.)

Während eines Sturmes auf irgendeinem Ozean kentert das Boot und die gesamte Menschheit versinkt in den Fluten.

Das Ende der Menschheit? Mitnichten! Es gibt ja immer noch ein paar Unverbesserliche „ICH – Typen“.

Die fühlten sich natürlich nicht angesprochen und überlebten, weil sie die Bootsfahrt nicht mitmachten..

Manche dieser Überlebenden haben dann ihre drei „ICH's“ abgespaltet und so drei Real-Personen „hergestellt“ und schwupps, wuchs die Menschheit wieder rasant an.

E.
 
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Beispiel 2:

Jemand folgt in der jetzigen Finanz-Krise den Empfehlungen einiger „Gurus“ und spricht:
„Jetzt wollen WIR mal rechtzeitig alles Geld von der Bank abheben.“

Das ging dann wie ein Lauffeuer rund um den Globus (wie jetzt in Griechenland) und innerhalb von Stunden haben die Banken kein Geld mehr. Das Finanzsystem ist hinüber.

(Gorby's Spruch: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben! ..bewahrheitet sich erneut).

Kleiner Tipp: Unbedingt mit dem ganzen Familienclan zum Geldautomaten gehen,
abschirmen und erst freigeben, wenn er leer ist.

Nur wer etwas zum Tauschen hat, hat gute Chanchen für die Zukunft.

E.
 
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Beispiel 1:

Eine begeisterte Radfahrerin möchte eine Radtour machen. Ziel München, Ankunft Mitte Juni 2012. Unbedarft gibt sie dieses Vorhaben im Internet bekannt mit der Aussage:

„WIR machen eine Radtour nach München, geplanter Ankunftszeitraum Mitte Juni. Anschließend feiern WIR auf dem Rathausplatz.“

Durch diese Mitteilung fühlen sich alle Radfahrer aus der EU angesprochen und es startet ein Heer von Radfahrern zu dieser Sternfahrt.

Autofahrer haben keine Chance, während dieser Sternfahrt rechtzeitig zu ihren geplanten
Terminen nach München zu kommen. Gegen die anschließende Feier in München wäre das
Oktoberfest nur so etwas wie eine Dorfkirmes.


E.

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