Beiträge zum Thema: Man wird nie fertig!

 
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hallo, bin das 1. Mal hier - und überhaupt das 1. Mal in einem Forum. Habe etwas "rumgestöbert" und das Gefühl, es sind immer nur ein paar User die sich hier äußern oder täuscht mein Eindruck. Außerdem mußte ich erstmal gaaaanz lange zurück blättern, um überhaupt mitzubekommen, um was es überhaupt noch geht - ist das normal ??
Gruß, Hasenzahn
 
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Orlanda
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Liebe Erinnerung, wenn Du DAS Barock meinst, das die Kunstrichtung des 17./18.Jdhts. darstellt, dann ist das zwar auch nicht mein Geschmack, wenn es um meine Wohnung geht, aber doch die Krönung unserer mitteleuropäischen Kultur!

Die alten Barock-Schlösser, -Kirchen und -Gärten sind wirklich imposant... Herrlich auch die Musik des Barock, die Opern...

Aber es war keine Zeit, in der ich gelebt haben wollte - Kriege, Seuchen, die 'letzten' Scheiterhaufen brannten noch und es galt noch die Leibeigenschaft...

Orlanda
 
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@ Orlanda,

und was ist mit dem bayrischen oder österreichischen Barock??



E.
 
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na, ALT ist ja noch lange nicht gleich "Gelsenkirchener Barock". Weder beim Möbel noch bei den üppigen Damen.

Und wie ist es nun mit Jockelines Ruhrpott-Slang?
Also wenn der als Gelsenkirchener Barock durchgeht, überleg ich mir das nochmal.

Nichts ist unmöglich.

e.
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
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Für den, der es mag ich es wahrscheinlich das Höchste; ich mag es nicht.

Obwohl einer kleiner Kontrapunkt zur Moderne ein altes Möbelstück, das hat schon was, finde ich.
MfG
Sprotte1946
 
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Orlanda
Orlanda
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Als ich Zwanzigerjahre las, konnte ich es nicht glauben! Endlich begann man den ganzen Schwulst der Jahrhundertwende und davor abzuwerfen, endlich gab es den wundervollen Bauhaus-Stil und dann DAS was da gerade beschrieben wurde?

Mein Gott, den Menschen war wohl nicht zu helfen...!

Noch einmal fassungslos!

Orlanda
 
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Ich auch nicht, Jockeline!

Stell Dir vor, Dir fällt nichts Neues mehr ein?

Groß-E-Ponkt
 
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booaahhhh . . .
watt meinze, watte allet in son altn Küchenschrank reintun kannz.
Vonne Omma ihrn gutn Beschteck mitte Löffels un Gabels bis zue Sossjeere . . .

Sogaa die Blaagns kannze da ma kuez ainschperrn.

Sicherlich geht es aber hier NICHT NUR um Wohnungen, sondern um das Leben.
Auch hier kann man sich immer wieder neu "einrichten" - - nein,SOLLTE man sich immer wieder erneuern.
Was mir vor 10 Jahren noch sehr genehm erschien, hat heute oft keine Bedeutung mehr.
Ja, selbst 2 Jahre erscheinen mir HEUTE viel länger als mit 35 z.B.

Ich möchte eigentlich NIE fertig werden :-)

Jockeline
 
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Hier habe ich mal etwas zum "Gelsenkirchner Barock gefunden. Eigentlich doch ganz interessant:

...... "Der Begriff stammt im wahrsten Sinne von der Straße, und das sogar schon aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Um 1925 wurde die Bahnhofstraße in Gelsenkirchen zur ersten Flanier- und Einkaufsmeile des Ruhrgebiets ausgebaut.

Die Stadt, damals ganz Avantgarde, ließ Kaufhäuser in expressionistischer Architektur errichten. Mitten im Zentrum lagen allerdings auch Zechenanlagen und genauso alte wilhelminische Prachtbauten, ein typischer Stilmix, wie ihn nur eine gerade einmal 50 Jahre alte Industriestadt wie Gelsenkirchen hervorbringen konnte.

Das war ein besonderer Wildwuchs - üppig und wohl auch etwas überladen. Und so machte das Schlagwort vom Gelsenkirchener Barock erstmals die Runde.

Im Revier fanden die Menschen daran offenbar Gefallen. Sogar Mädchen mit üppigen Körperformen sollen mit dem Begriff umschrieben worden sein.

„Viele Legenden ranken sich um den Namen“, sagt die Historikerin Wiltrud Apfeld vom Kulturzentrum „die flora“ in Gelsenkirchen.

„Möglicherweise schwang zu Beginn sogar noch Stolz mit.“ Die Stadt war einst wirklich fortschrittlich, weiß sie aus ihren Recherchen.

Seinen Aufstieg zum Synonym eines Einrichtungsstils und einer kleinbürgerlichen Lebenswelt verdankte der Begriff dann jedoch einem einzigen Möbelstück: dem Wohnküchenschrank.

Prototypen dieser industriell gefertigten Prunkmöbel stammten aus den zwanziger Jahren, sie orientierten sich an historisierenden Salonmöbeln des späten 19. Jahrhunderts - waren dabei aber, wie Spötter anmerkten, „nie von einer Schreinerhand berührt worden“.

In den dreißiger Jahren und dann vor allem nach Kriegsende erlebten die Kolosse vom Fließband einen ungeheuren Siegeszug, als Gegenmodelle zum nüchternen Bauhaus-Stil und zum filigranen Nierentisch-Ambiente.

Vor allem in den Arbeitersiedlungen an Ruhr und Emscher waren sie beliebt, da passte der schon kursierende Begriff vom Gelsenkirchener Barock nur zu gut. Außerhalb der Region schwang Hohn mit.

.............

(Aus der FAZ, sinnigerweise aus der Rubrik "Wirtschaft". (Nein, nicht die Eckkneipe))

E.
 
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versteh ich nicht ganz, wie Du das mit dem "fassungslos sein" meinst, Orlanda.

e.
 
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Orlanda
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Ist das Gelsenkirchener Barock etwa eine Art "Gegenfüßler" zum Bayrischen Jodlerstil?

Beides macht mich fassungslos....

Orlanda
(hollodiridüliö!)
 
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"Gelsenkirchener Barock" ist genau die Art von Wohnstil und Ambiente, das man beim besten Willen nicht ertragen kann.

Das kann sehr verschieden sein; deswegen ist ein Ranking sinnlos. Wenn "es" einem begegnet, hat es wenig Sinn, so zu tun, als wäre es egal.

Kein Problem haben die, denen es wirklich egal ist.

Der Mond von Wanne-Eickel soll ja ROT sein!?
Das hat sich auch bis ins cosmopolitische Frankfurt am Mee rumgesprochen.

Kennst Du auch das sogenannte "Frankfurter Bad", Erinnerung? Für mich ist das ebenfalls Gelsenkirchener Barock.

emirena
 
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Jetzt hätte ich doch mal gerne gewusst, was der

"Gelsenkirchener Barock" ist.

Und wieso ist das sogar in Frankfurt bekannt?

Groß-E-Ponkt


PS: Vom Mond von "Wanne-Eikel" habe ich ja schon gehört.
 
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"Mir ist so eine Geisteshaltung genauso fremd, wie ein Trinkgeld von 75 Cent, wenn die Rechnung 64 Euro hoch war."

oh, Silberstaub, war das etwa der gleiche Mann wie bei mir vor zig Jahren?

Die Rechnung machte ca. 120 DM, widerwillig legte er schließlich nach längerer Diskussion eine Mark hin.

Aber vorher groß tönen, ich lade Dich ein meine Liebste und Du kannst das Restaurant auswählen (zum Geburtstag)
Er war gut situiert.

Aber zurück zum Thema.
Will man denn "fertig werden"?
Ist eine Frage der Mentalität.
Ich möchte zwischendrin soweit fertig werden, daß ich mich in Ruhe auf die nächste VEränderung vorbereiten kann.

Gelsenkirchener Barock geht bei mir gar nicht; noch nicht mal, wenn ich die Freiheit hätte, eigene Räume nach meinem Gutdünken zu gestalten.
Denn der "Gelsenkirchener Barock" ist hauptsächlich im Kopf.

e.
 
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Orlanda
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Ich kann Eure Überlegungen durchaus nachvollziehen. Bei mir waren es jedesmal Umzüge, die nicht nur Ausdruck einer (inneren) Veränderung waren, sondern auch Veränderungen beim Wohnen herbeiführten. Nun stehe ich sozusagen wieder auf der "Schleuder", in drei Jahren endet mein Berufsleben und dafür habe ich schon ganz konkrete Pläne, die naturgemäß eine Veränderung meiner Wohnung und teilweise auch deren Inhalt zur Folge haben werden.

Die Wohnung ist für mich Ausdruck des Inneren eines Menschen. Meine Wohnung enthält viele Dinge die zu meinem Leben, zu meinem Wesen gehören, sind das Bücher, besondere Möbelstücke oder auch Geschirr.

Vieles mußte ich aber loslassen, mich davon trennen, entfernen, weil es nicht mehr "ins Bild" paßte, nicht mehr gebraucht wurde, sich selbst "verabschiedete, kaputt ging, oder einfach nur Neuem den Platz wegnahm.
Die Vergangenheit, das Alte aber ganz ausschließen möchte ich nicht - das hieße ja, dass dieses, mein vergangenes Leben nichts enthielte, was wert ist, erhalten zu werden!

Wahrscheinlich ist die Gratwanderung zwischen totaler Nostalgie und dem Wunsch nach Neuem die wahre Kunst im Leben als auch in der Gestaltung einer Wohnung.

In der Küche habe ich z.B. einen über 100 Jahre alten Tisch, der einst in einer Herrschaftsküche stand und dessen Transport von Ostdeutschland bis zu mir mich 100 Euro gekostet hat. Eine Arbeitsfläche, eine große Schublade und ein Abstellfach darunter manchen diesen großen, stabilen Tisch zu einem wundervollen Arbeitsfeld. Hier kann man sogar einen Strudelteig zur ungeheuren Dimension ausziehen...!

Ebenso lieb ist mir ein Stuhl von 1930. Einen alten weiß lackierten Waschtisch, einen hohen Blumentisch und einen alten weißen Küchenstuhl aus dem 40iger Jahren des vorigen Jhdts. fand ich in der Ecke des Hühnerstalls meiner Schwiegermutter. Gereinigt, neu gestrichen und poliert sind diese fünf Teile nun Schmuckstücke meiner Wohnung. Sie haben, wie ich, viel erlebt (oder noch mehr!) und sehen (wie ich) trotz ihres Alters so recht passabel aus!

Uralte Bücher stehen neben modernen Taschenbüchern im Regal. Auch hier verbindet sich Altes mit Neuem, umspannt die gesamte Breite eines Lebens und zielt über den Augenblick hinaus, indem sich hier der Endpunkt des Vergangenen und der Startpunkt des Zukünftigen zusammenfinden.
Genau so möchte ich mein Leben verstehen und das drückt sich in den "äußeren Räumen" aus, die ich bewohne.

"Man wird nie fertig!" - Auch das ist eine Regel des Lebens. Wenn wir uns dem Fluss hingeben, haben wir auch die Veränderungen zu akzeptieren. Mich zieht es aber nicht in die reißenden Bereiche des Flusses, sondern ich tümple gerne in stillen Buchten, wenn sich dies ergibt. So sehe ich auch keine Notwendigkeit, mein Leben allzusehr zu ändern - oder auch meine Wohnung. Ich bin froh, wenn alles paßt und läuft und ich meine Kraft und Energie in andere Dinge legen kann.

Ich hoffe, dass die physischen Anteile meines Lebens (Körper, Wohnung etc.) in ihrem derzeitigen Zustand bis zu meinem Lebensende standhalten und mir erhalten bleiben.
Kleine Reparaturen schließe ich ein, sorgsamer Umgang mit den Resourcen wird mich und mein Drumherum begleiten bis totalen 'Materialermüdung'....
Ich hoffe, dass ich in diesem Bereich noch lange nicht "fertig" bin!

Orlanda


Orlanda
 
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ich glaube das ist Mentalitaetssache. Es gibt Leute die wohnen immer noch wie vor 30 Jahren. War ja alles teuer und ist noch gut.
Ich glaube aber, dass so eine Einstellung sich dann nicht nur auf die Wohnung beschraenkt. Die wollen dann ueberhaupt keine Veraenderung im Leben.

Ich liebe einfach die Veraenderung und liebe eine neue Herausforderung. Das hat sich auch im Alter nicht geaendert.
Ich glaube auch, dass der Mensch in verschiedenen Lebensituationen eine Veraenderun braucht.
Wenn in einer Partnerschaft 2 Menschen aufeinander treffen, von denen der 1 die Veraenderung liebt und der 2. nicht, kann das ganz schoen nervig werden. Fuer beide!
Vielleicht ist das ja auch Sternzeichen bedingt.
 
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Daisy59
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"Bewegung ist Fortschritt" ist auch genau meine Devise. In der Partnerschaft muss man aber sehen, wenn einer die "Triebfeder" ist, dass er den anderen nicht damit überfordert.
Ich habe mich so oft gefragt, warum manche Leute schon 20 mal an den gleichen Urlaubsort, ins selbe Hotel fahren.
Ich dachte immer, dass denen nix einfällt.
Inzwischen weiß ich, dass man auch einfach öfter an denselben Ort fährt, weil es schön ist.
Dann gibt es noch die Ferienwohnungen, die ja immer am selben Ort sind. Der Eine mag das, der Andere nicht.

O je, jetzt bin ich, glaub ich, etwas vom Thema abgewichen. Ich finde es allerdings total schön und spannend, in der Wohnung immer mal was zu verändern, zu verbessern.

Kleine Anekdote: gestern war mein großer Bruder nach 4 Wochen wieder mal hier und hat sofort gesagt: "Na, der Esstisch steht ja immer noch am selben Platz". Er kennt mich, ich bin eine Liebhaberin der wohnlichen und auch anderen Veränderungen.

So, jetzt verändere ich mich und gehe weg vom Computer raus in die Sonne!

Daisy
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
Zur Zeit lese ich das Buch " Zurück vor den Urknall " vonMartin Bojkowald, darin heisst es unter anderem sinngemäss, dass Bewegung und Zeit sich gegenseitig bedingen.
Ich glaube, dass man sich mit der Zeit an bestimmten Dingen " absieht " und einfach etwas Neues, etwas Anderes braucht.

In der Partnerschaft, glaube ich, liegen Phasen der Entwicklung zu Grunde; wobei vielleicht der andere Partner sich in eine andere Richtung entwickelt oder aber die Entwicklung des anderen Partners nicht mitmachen kann oder auch will.

Ich glaube, dass wir den Wechsel brauchen zwischen Beständigkeit und Bewegung; einfachstes Beispiel: Wer freut sich nicht, in den Urlaub fahren zu können und den Urlaub zu geniessen? Wenn der Urlaub beendet ist, freut sich auch fast jeder, wieder zu Hause zu sein, im " eigenen " Bett schlafen zu können.
MfG
Sprotte1946

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