Beiträge zum Thema: Wohnraum...

 
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Liebe emirena,

das "Jedem nach seinen Bedürfnissen" wäre sehr schön ---- dies ist nämlich der Kerngedanke des Kommunismus.

Aber leider hats nicht nur in der DDR nicht geklappt, sondern weltweit - die Menschen sind nun mal leider nicht so gestrickt, dass sie gern teilen (oder nur, wenn sie das größte Stück behalten ).

Ich häts auch lieber ein wenig gerechter - aber wir beide kennen doch die Menschen, nicht wahr :-)

Grüßle
Merope
 
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Hallo Merope,
nur weil Ähnliches in der ehemal. DDR nicht geklappt hat, heißt das nicht, daß es unter bestimmten Bedingungen, über die man natürlich gründlich nachdenken muss, auch nicht klappen wird.
Ich maße mir nicht an, zu wissen, was genau in der DDR alles falsch gelaufen ist, aber ich SEHE vieles, was heute falsch läuft.
Die Vorzeichen und Vorbedingungen in der ehemaligen DDR sind sicher nicht ohne weiteres mit dem HIER und JETZT vergleichbar.

Ich bin überzeugt davon, daß die Wirtschaft aus anderen Gründen "den Bach runter geht/gehen kann", nämlich dann, wenn DIE WIRTSCHAFT gottgleich alles rechtfertigen kann und darf, egal wie sehr es gegen die Menschenwürde verstößt. Hauptsache Gewinnoptimierung; wen von den privilegierten 10.000 stört es schon, wenn viele einzelne Menschen dabei vor die Hunde gehen?

Nein, ich sehe das anders: Wenn Menschen von ihren Existenz- und sonstigen Ängsten befreit wären, wenn sie eine reelle Chance an Teilhabe und ein menschenwürdiges Leben hätten, wären sie auch leistungsbereiter (von einigen Ausnahmen natürlich immer abgesehen). Dumm nur, dass Existenzängste für viele die Normalität sind. Wenn jeder Mensch eine Perspektive hätte, sähe die Welt anders aus, das ist meine Überzeugung.

emirena
 
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Hallo emirena,
in der DDR hat Ähnliches nicht funktioniert:
Es gab "Planstellen", die mit bestimmten Gehalt verbunden waren - ob man viel oder wenig gearbeitet hat, das Geld war immer das Gleiche, kein Wunder, dass sich viele nicht mehr anstrengten und die Wirtschaft den Bach ab ging.
 
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vielleicht müssten die Schwarzarbeiter dann nicht mehr schwarz arbeiten und es gäbe weniger prekäre Arbeitsverhältnisse?
Weil dann Erwerbsarbeit ausüben kann, wer mag, und wer nicht mag, muss nicht und nimmt den Arbeitswilligen die Arbeit nicht weg?

Gewisse Ungerechtigkeiten wird es wohl immer geben; schließlich ist es jetzt, so wie es ist, auch ungerecht.
Was geht in Menschen vor, die lieber SELBST WENIGER haben wollen, als anderen auf gleichem Niveau auch MEHR zuzugestehen?
Ich versteh es nicht ganz.

Mal ein Beispiel: Eine Rentnerin, die sich eine Luxusrente von sagen wir mal 850 Euro redlich erarbeitet hätte, könnte es als ungerecht empfinden, wenn jemand, der nach derzeitigem Gesetz und Recht nur 750 kriegen würde und evtl. nach neuem Recht und Gesetz plötzlich ebenfalls 850 Euro beanspruchen könnte. Also findet sich diese reiche Rentnerin mit 850 lieber mit der Sitation ab, als dass sie der 750 Euro-Rentnerin ebenfalls 850 Euro gönnt???

Mit dem Wohnraum ist es das Gleiche.

Hallo? Haben wir sie noch alle?

Wir wollen Menschenrechte, aber eben doch verschiedene?

emirena
 
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Ich möchte noch auf einen anderen Punkt hinweisen, der es mir auch höchst ungerecht erscheinen ließe, wenn jeder auf 1.400 Euro Rente hoffen könnte.
Das sollte wirklich nur für die gelten, die ihr ganzes Leben lang versicherungspflichtig gearbeitet haben.

Aber lt. Statistik - und ich halte die Dunkelziffer für noch viel höher, ist der Anteil an Schwarzarbeit in D so um die 10 %..

Zwei Beispiele, die ich persönlich kenne: ein Fließenlegergeselle arbeitet offiziell stundenweise für 600 Euro, für die er auch Beiträge zahlt. Darüber hinaus arbeitet er bis zu 30 Stunden in der Woche schwarz für 18 Euro/Stunde - bar auf die Hand.

Eine Putzfrau mit 10 Putzstellen a 3 - 4 Stunden zu 10 bis 12 Euro bezieht nebenher Sozialhilfe....

Und ich kenne noch ein paar andere Schwarzarbeiter, die nicht nur Peanuts nebenher verdienen, sondern richtig toll Kohle machen.

Ich denke, wenn diese Leute dann im Alter auch noch absahnen könnten, würden viele - auch ich, das sehr ungerecht empfinden.
 
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Ehemaliges Mitglied
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ich bin da absolut gleicher Meinung, Merlin!
Mehr noch; ich bin sogar überzeugt davon, daß es ein
angemessenes bedingungsloses Grundeinkommen für ALLE geben sollte. Ich habe mich mit diesem Thema ausgiebig auseinandergesetzt und die Gegenargumente, dass dann viele gar nicht mehr arbeiten würden, finde ich völlig unbegründet und haltlos.

Sicher würde es einige geben, die nur "faul" sind; aber die gibt es in jedem System, so oder so.

Ich bin für dieses bedingungslose Grundeinkommen; wer mehr tun will, um mehr zu verdienen, der kann, muss aber nicht. Verbunden wäre das mit Bürokratie-Abbau und menschenwürdigerer Behandlung dort, wo heute häufig mit Schikane Druck ausgeübt wird, der zu nichts führt.

Ganz wichtig ist es natürlich, dass Menschen nicht nur ernährt werden, sondern auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Bei der derzeitigen "Grundsicherung im Alter" ist das kaum möglich.

Wahrscheinlich müssen wir hier gar nciht lange auf Gegenstimmen oder gar auf heftige Kritik warten, die Ausdruck von Habgier, Neid und Missgunst sind.
Warum ist das so???
Nun, vielleicht traut sich nun keiner mehr!?

emirena
 
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Merlin47
Merlin47
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Liebe Emirena,

aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, dass insbesonders viele Frauen eine Rente weit unter 1.000 Euro beziehen und was dies bedeutet. Gerade deshalb glaube ich, dass 1.400 Euro eine angemessene Rente wäre, mit der man sich einen einigermaßen sorglosen Lebensabend gestalten könnte.

Das Leben in der Gesellschaft besteht ja nicht nur darin den notwendigsten finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können – sondern auch in der Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.

Im Interesse der Frauen hoffe ich, dass Du unter der lebenslangen Arbeit nicht nur den Broterwerb verstehst. Ich fürchte, dass in der Zukunft eine lebenslange Arbeitsbiographie bis zum 67 Lebensjahr nicht selbstverständlich sein wird.

Ich denke da an das Heer der Minijober, Aufstocker, Zeitarbeiter, Scheinselbständige und sonstige Leute, die sich mit prekären Arbeitsverhältnissen durchschlagen müssen. Das derzeitige Rentensystem wird diesen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht gewachsen sein.

Was uns an dieser Veränderung hindert, ist die Habgier, der Neid und die Missgunst der Menschen.


Merlin
 
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Ehemaliges Mitglied
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gute Idee!
Von 1400 und mehr Rente können viele, die ihr Leben lang gearbeitet haben, nur träumen.
Ich bin ebenfalls überzeugt davon, daß es realisierbar wäre - und sein sollte.
Dass jemand, der sein ganzes Leben lang gearbeitet und Beiträge geleistet hat, am Ende so dasteht, als hätte er nie gearbeitet (Grundsicherung) ist eine Schande für unser Land.

emirena
 
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Merlin47
Merlin47
Anzahl Beiträge: 1616
Eventuell sollte man das derzeitige Rentensystem einmal grundsätzlich überdenken. Wer bisher eine zu geringe Rente bezieht, muss dann zur Behörde gehen und eine zusätzliche Grundsicherung beantragen. Warum kann man diesen Menschen den Gang zur Behörde nicht ersparen und gleich eine höhere Rente auszahlen?

Eine Weichenstelle hätte man schon zu Zeiten Blüms einleiten müssen, denn solche Systeme lassen sich nicht von einer Legislaturperiode zur anderen verändern. Bei gutem Willen wäre da sicherlich eine Grundrente von mindestens 1.400 bis maximal 2.000 Euro je nach Beitragszahlung realisierbar.

Leute mit hohem Einkommen könnten sich ja darüber hinaus noch selbst einen höheren Lebensstandard im Alter sichern. Wenn in dieses System wirklich alle solidarisch Einzahlen müssten, gäbe es auch nicht das Problem, das Lothar zu den Selbständigen beschrieben hatte.

"Der Nächste ist jener, der unserer Hilfe bedarf."



Merlin
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
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Und über 5€ mehr für Hartz-IV -Empfänger wird monatelang diskutiert, aber die notleidenden Banken, die in Griechenland oder sonstwo investiert haben und möglicherweiseihr eingesetztes Kapital verlieren, nachdem sie vorher exorbitante Zinsen eingestrichen haben, bekommen innerhalb von wenigen Stunden 100 Mrd. € oder mehr.

Für mich ist das ganze System entmenschlicht, weil der Arbeiter, der die eigentlichen Werte schafft, zum Kostenfaktor geworden ist.
Dieser Turbo-Kapitalismus gehört in meinen Augen abgeschafft.
Jetzt, kurz vor den Wahlen hat sogar die FDP* dieses Thema für sch entdeckt, nachdem die Schweizer sich im Volksentscheid für die Deckelung von Managergehältern ausgesprochen haben.

*FDP ist eine Abkürzung, und zwar für " Fast Drei Prozent ".
MfG
Sprotte1946
 
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zitronenclan
zitronenclan
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@ emirena, das Büchlein habe ich auch gelesen.
Immer wieder und besonders zur Zeit sehr aktuell!
 
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zitronenclan
zitronenclan
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Auf diese Petition bin ich zufällig gestossen.
Habe auch die Diskussion dazu verfolgt.
Besonders menschenverachtend kann man die Beiträge von "Meschuggi" und von "Der_Max" bewerten.
Auffallend ist, das sämtliche Beiträge von "Meschuggi" sehr selten, von "Der_Max" so gut wie nie gelöscht werden.
Anders verfahren wird dagegen, wenn die Posting der Beiden mal kritisiert werden, diese Beiträge werden i.d.R. alle von der Moderation gelöscht.
Alle Anliegen von einfachen Menschen, bis hin zur Mittelschicht werden, falls sie sozial bedingt sind, von den Beiden knallhart niedergebügelt, egal wie berechtigt sie sind.
Inzwischen vermutet man hinter den Beiden. wohl zu Recht, beauftragte Lobbyisten.
 
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zitronenclan
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Auf diese Petition bin ich zufällig gestossen.
Habe auch die Diskussion dazu verfolgt.
Besonders menschenverachtend kann man die Beiträge von "Meschuggi" und von "Der_Max" bewerten.
Auffallend ist, das sämtliche Beiträge von "Meschuggi" sehr selten, von "Der_Max" so gut wie nie gelöscht werden.
Anders verfahren wird dagegen, wenn die Posting der Beiden mal kritisiert werden, diese Beiträge werden i.d.R. alle von der Moderation gelöscht.
Alle Anliegen von einfachen Menschen, bis hin zur Mittelschicht werden, falls sie sozial bedingt sind, von den Beiden knallhart niedergebügelt, egal wie berechtigt sie sind.
Inzwischen vermutet man hinter den Beiden. wohl zu Recht, beauftragte Lobbyisten.
 
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Ehemaliges Mitglied
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mir schwillt manchmal der Kamm, wenn ich höre, wie gönnerhaft manche Leute anderen Leuten ein "menschenwürdiges" Dasein/Wohnen/Leben zugestehen. Oft ist das reinste Show. Schaut alle her, wie sozial ich eingstellt bin.

Was "menschenwürdig" ist und was nicht, lässt sich nicht abgehoben und ohne Berücksichtigung der jeweiligen Situation und des jeweiligen Lebensumfeldes, auch nicht ohne Berücksichtigung der Vita und der Gesundheit des einzelnen Menschen beurteilen.

Aber genau das geschieht. Großes Palaver darüber, was doch alles GUTES getan wird; die Tafeln zum Beispiel. Ich finde es nicht menschenwürdig, wenn jemand, der ein Leben lange gearbeitet hat, hingehen muß, um das zu essen, was andere nicht mehr mögen.
Ja, sie sind im Moment sicher ein Segen für einen armen Menschen, aber sie dienen zugleich als Rechtfertigung denen, die solche Zustände zu verantworten hätten.

Stimmt, es gab nie und wird wohl nie Gerechtigkeit geben.
Und nun ist auch noch der Autor von
"Empört euch" gestorben.

Ich WILL mich empören; ich will NICHT sagen "das Gerede nützt sowieso nichts". Ich will auch die bescheidenen Initiativen nicht kritisieren oder gar verurteilen, aber ich will, so oft mir danach ist, meinen Mund aufmachen. Eine Stimme wird vielleicht überhört, aber ein großer Chor kann irgendwann nicht mehr überhört werden. Ein kleiner Trost zwar, aber immerhin.....

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Und was ist mit den Frauen, die heute alt sind, Kinder großgezogen haben, nebenbei zum Putzen gingen und heute eine Rente beziehen, die kaum ein menschenwürdiges Leben zuläßt?

Geld wird in diesem Staat verjubelt und jene, die eh schon genug davon haben, verteilen auch das, das ihnen nicht gehört unter sich.
Ich kenne einige Herrschaften, die nie ins Rentensystem einbezahlt haben und trotzdem heute ein gute Rente bekommen - weil es Ende der Neunzigerjahre eine gute politische Entwicklung gab. "Man kann sie nicht verhungern lassen" hieß es und die großen Köpfen von damals sahnen ab. Sie bekamen in den 90iger Jahren nicht nur führende Positionen in westdeutschen Unternehmen, sondern führten sich weiterhin auf, als gehörte ihnen die Welt. Heute gehören sie zur Riege der bestens bezahlten Rentner in der Bundesrepublik...

Hat jemand gesagt, dass es Gerechtigkeit gibt? Gerechtigkeit ist genauso wie Freiheit ein schöne Utopie. Bestenfalls kann man sie für sich selbst erkämpfen, aber dafür muss man auch manchmal Federn lassen. Loslassen.

Orlanda
 
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Genau das ist die Frechheit, von der wir seit langer Zeit reden. Wir, das sind nicht nur Leute, die keinen guten Beruf haben oder hatten. sondern wir sind zum großen Teil Selbstständige. Einige mußten ihre Firma aufgeben, da sie nicht bezahlt oder anderweitig betrogen wurden. Um zu retten was zu retten war, setzten sie zum Teil ihre Alterversorgung ein und schafften es später nicht mehr, diese wieder entsprechen aufzubauen. Sie bekommen kaum Rente und sind genau in der Situation, dass sie sich keine menschenwürdige Wohnung mehr leisten können.
Wir bauen jetzt gemeinsam mit diesen Leuten, die eine riesige Fülle an Fachkraft und Erfahrung haben, im Ausland ein Ökodorf auf, in dem jeder noch einen menschenwürdigen Lebensabend verbringen kann.
In Deutschland ist das leider wegen der hiesigen Bauland-Preise nicht möglich. Außerdem erlauben die Baugesetze nicht die Errichtung dieser kostengünstigen Gebäude.
 
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Merlin47
Merlin47
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Man bedenke einmal, dass die Umzüge von den Kommunen bezahlt werden und da frage ich mich, ob da nicht am falschen Ende gespart wird.

Ich habe auch immer Kopfschmerzen, wenn ich höre, dass irgendeine Behörde etwas verlangt oder meint.

Es geht da nicht um eine imaginäre Meinung einer Institution, sondern um die Meinung und Entscheidung eines ganz konkreten Angestellten oder Beamten dieser Behörde.

Das ganze bürokratische System wird dann noch durch eine organisierte Unzuständigkeit gesichert. "Ich kann da leider nichts ändern – ich tu hier auch nur meine Pflicht", ist dann eine beliebte Formel zu diesem System.


Merlin

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