Beiträge zum Thema: Yes we can again!!!!!!

 
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DolceVita
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Morsche Fangemeinde,

Sensatinoelle Entscheidung.
Barack Obama bekommt den Friedensnobelpreis 2009
für Seine " außergewöhnlichen Bemühungen für die
Zusammenarbeit zwischen den Völkern.
Eine besondere Rolle soll dabei eine Welt ohne Atomwaffen gespielt haben.
Wer das meint,soll sich die Realitäten in der Welt vor
Augen führen.Solche Stimmen wurden während der Verleihung laut.
Er ist Hoffnungsträger für eine friedliche Welt ( was man von seinem Vorgänger) nicht sagen kann.
Er ordnete den Truppenabzug im Irak an ( wobei noch
lange ) kein innerer Frieden zusehen bzw. wahrzunehmen ist.Ohne den ganzen Militärschrott zu
vergessen.
Er bot den nach der Atombombe strebenden Staaten
Iran u. Nordkorea direkte Gespräche an.
Zwei besondere Höhepunkte in seiner kurzen Amts-
zeit war die Rede in Prag u. Kairo.
In Prag formulierte er die vision einer Atomwaffenfreien
Welt.
In Kairo reichte er der Islamischen Welt die Hand zum
Frieden.

Frage von mir:,reicht das aus um so eine ausserge-
wöhnliche Auszeichnung zu erhalten und das innerhalb
so kurzer Zeit.Der Messias auf Erden????
Meiner Meinung nach habe ich für Frieden ein anderes
empfinden als nur Reden.Taten müssen her und zwar
Sichtbar.
Auch was Afghanistan angeht bekomme ich Gänse-
haut.

Wie denkt Ihr darüber,würde ich gerne einmal erfahren.

In Peace............DolceVita
 
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Hallo Emi,

ich wende mich hier speziell an dich aber auch an alle anderen friedliebenden Menschen, weil ich verstehen kann, dass das formale Prinzip der Nichteinmischung laut UN für dich eine Seelenqual darstellt.
Glaube mir, auch meine Seele ist in diesem Falle mehrfach gequält., gerade bei meinem Verständnis der allumfassenden Liebe.
Allerdings bin ich mittlerweile (das war also nicht immer so) der Meinung, dass wir durch unser Wirken im „Kleinen“ die Grundlagen dafür legen können, dass sich insgesamt etwas ändert im Bewusstsein aller Menschen. Leider ist die kritische Masse vielleicht noch nicht groß genug, oder aber sie findet nicht zusammen. Dies ist natürlich sehr, sehr sehr unbefriedigend, ich weiß.
Wenn sich aber unsere Gedanken mit Frieden beschäftigen, werden auch Taten für den Frieden daraus entstehen.
Ich nehme hier immer gerne das Beispiel: „Stell dir vor es ist Krieg keiner geht hin“
Wenn man diese Denkweise verinnerlicht, wird man auch entsprechend handeln.
Also „Man gibt seine Söhne und Töchter nicht ab an die Kriegsmaschine.
Oder etwas anderes: Stell dir vor du gibst dein Geld nicht einer Bank, sondern gibst es direkt und ohne Umweg in den Kreislauf der Wirtschaft. Also kauf bei deinem Bäcker /Metzger usw. in der !*%§?+#-~! Stell dir vor was du zum Leben tatsächlich benötigst, dann beschäftigt man sich auch mit diesem Thema auch ohne Verzicht zu üben in angemessener Weise.
Ausreisser nach oben oder unten wird es natürlich dort immer geben.
Oder beschäftige dich mit alternativen Wirtschaftssystemen, es gibt hier viele Ideen, die vielleicht noch nicht ganz ausgereift sind, aber Schritte in die richtige Richtung sein können.
Unser falsches Wirtschafts- und Finanzsystem ist Förderer von Krieg und Unterdrückung.
Auch befördert unser Wirtschaftssystem die Ausbeutung der Mutter Erde.
Diese Vorstellungen kann man über seine Netzwerke verbreiten, man kann für diese Vorstellungen auf die Starße gehen usw. Auf diese Weise wird sich über kurz oder lang (ich weiß, dass in dieser Zeit viele Unschuldige ihr Leben lassen müssen) eine kritische Masse räumlich und auch in die Zukunft gerichtet aufbauen und es werden Veränderungen kommen.
Diese Änderungen umfassen dann im Idealfall das ganze Spektrum des Lebens und der Lebensumstände.
Leider braucht es dazu viel Geduld, Einsatzwille und tatsächliches Handeln.
Die Einmischung in der Form wie sie derzeit fast überall geschieht ist eine Mitursache der Katastrophen dieser Welt.

P.S.

Heute morgen habe ich zufällig im Radio eine Werbung der Bundeswehr gehört nach dem Motto:
Du suchst einen innovativen und krisensicheren Beruf? Du möchtest Karriere machen?
Die Bundeswehr bietet viele Berufsbilder, komm zur Bundeswehr.
Wenn ich so was höre gehe ich sofort auf die Barrikaden und sage allen die sich in meinem
Direkten Umfeld bewegen, was diese Werbung meiner Ansicht nach bedeutet. Und das man
Nicht auf diese Rattenfänger hereinfallen darf. Die Begründung dazu sind die täglcihen Horrormeldungen die durch Kriege verursacht werden.
Hier wird den jungen Leuten eine strahlende Zukunft suggeriert, die Nebensächlichkeiten wie Krieg oder Waffenentwicklungen, Waffenschiebereien usw. werden da natürlich nicht erwähnt, das sind ja sozusagen nur die unvermeidlichen Randerscheinungen.

Fizzlipuzzli
 
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Hi Emi,

leider ist die Diskussion hier etwas abgebrochen.
Wahrscheinlich weil sich aus dem Thema Friensnobellpreis ein ganz anderes Thema entwickelt hat.
Das Thema das entstanden ist läßt mir einfach keine Ruhe. Es treibt mich sozusagen regelrecht um, genau wie zumindest einige Andere hier auch.
Ich werde mich bei Zeiten hier nocheinmal melden, weil ich weiß das meine Antworten auf deine und unser aller Fragen nur unvollständig sind.

Bis bald Fizzli
 
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Ach so, noch etwas

Die friedliche Revolution von vor zwanzig Jahren
hat den Vorläufer in Ghandi.
Es war in unserer Zeit die erste friedliche Revolution, die Ghandi angeführt hat.
Wir hier in Deutschland befinden uns somit was Frieden betrifft in guter Gesellschaft.
Wir können stolz sein darauf, das sollte die Ost/West-Diskussion verstummen lassen.
Es waren nämlich beide Teile daran beteiligt. Wessis wie Ossis.
Es gab in beiden Teilen Deutschlands eine Menge Politiker/Menschen die die Sache mit Geduld verfolgt und vorbereitet haben.
Letztendlich hatten die Menschen und Politiker auch den Mut mit friedlichen Mitteln die Sache zu Ende zu bringen.
Gott sei Dank gab es auch einen Gorbatschow und seine Fürsprecher in der Sowjetunion und in Amerika
ähnliche Verbindungen.
Auch diese Menschen haben an der Einheit Anteil.
Da kann ich nur sagen: Es geht doch, wenn die Menschen nur wollen.
 
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Tch auch DolceVita,

alles klar, mit again und hope. Hatte von dir auch nichts anderes erwartet. Ich bin halt manchmal ein WortKlauber.
Ich denke, hier bei den Beiträgen hat sich herausgestellt, dass die Mehrzahl es als einen Fehler der Kommission ansieht, dass Obama den Preis bekommen hat. Das war ja auch ursprünglich deine Frage.
Selbstverständlich schweift man bei so einem Thema auch einmal davon ab, weil es ja komplexe Zusammenhänge gibt.
Ich freue mich jedenfalls über den regen Austausch zum Thema.
Deine Vorstellungen teile ich uneingeschränkt.
Ich werde mich auf jeden Fall mit meinen bescheidenen Mitteln für diese Vorstellungen überall einsetzen, auch hier im Forum.
Auch wenn meine Ansichten ab und an nicht auf Gegenliebe stoßen. Zum Beispiel, dass auch jedes Volk seiner Verantwortung gerecht werden sollte/will.
Das Nichteinmischung möglicherweise auch Leid verlängert.
Wenn allerdings jedes Volk dieser Welt (Idealfall) den Frieden will, wird es sich gegen Ungerechtigkeiten der eigenen Führung wehren, am besten so wie Ghandi es vorgelebt hat, bei der Loslösung vom EmPire.
Auch Gandhi kam dadurch in große Gewissenskonflikte, zumal weil er die Abspaltung Pakistans nicht verhindern konnte.
Hätte er die Loslösung Indiens vom Empire nicht betrieben, wäre es möglicherweise nicht zur Abspaltung des Islam und Pakistans gekommen, wer weiß?
Wenn, wenn, wenn...........
Für mich steht fest, dass Krieg niemals ein Mittel sein kann Frieden zu erreichen. Aus diesem Grund bin ich gegen die Entscheidung der Kommission, obwohl meine Meinung (zur Zeit - man weiß ja nie) dort nicht zur Kenntnis genommen wird.

Gruß

Fizzlipuzzli
 
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DolceVita
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Tach Fizzlipuzzli,

In die Vergangenheit will ich mit dem Wort( Again )
nicht blicken.
Das beseitigt ja die Misstände nicht.
Meine Gedanken schweifen dabei um ( Wach Rütteln)
was ja den ganzen Globus betrifft .Und wie kann ein
einzelner( Siehe Obama ) dazu beitragen.
Es sind sicher enorme Anstrengungen notwendig um
eine Kehrtwende herbeizuführen.Und die kann ein einzlner nicht stemmen.Er kann auf Ungereimtheiten
seine Aufmerksamkeit lenken,aber einlösen müssen
wir das gemeinsam.

"Hope" steckt ja in jedem von uns,aber es muss Sichtbar sein,daß sich was bewegt.
Mein Augenmerk liegt in der Zukunft ( wobei ein Blick
zurück ) manchmal so nicht verkehrt ist. Bremser haben wir genug zu denen will ich nicht gehören.

Was mir vorschwebt ist eine Atomwaffenfreie Welt.
Und das Gewalt der Vergangenheit angehört.
Und das muss Amerika erst einmal so manches be-
seitigen. Und es müssen sichtbare Ergebnisse erkenn-
bar sein.Genauso wie Taten folgen müssen.
Worte allein reichen nicht aus.

In voller Zuversicht...............DolceVita
 
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Bikemike, so naiv bin ich bestimmt nicht, dass ich glaube, dass es den Amerikanern um Menschenrechte geht.
ABER MIR geht es um Menschenrechte - und um Solidarität mit allen Unterdrückten und Entrechteten!!!! Und ich bin sicher, mit dieser Einstellung bin ich nicht alleine, auch wenn es mir manchmal so vorkommt.

Euch klugen Leuten hier unterstelle ich nicht, dass Euch das Unrecht egal ist.

Ich denke, dass sowas wie ein "Weltgewissen" nicht utopisch ist. Es könnte so eine Art Überlebensstrategie sein. Auch nach Ghandi oder Martin Luther King werden sich hoffentlich noch außergewöhnliche Menschen erheben, die nicht aufgeben, für mehr Gerechtigkeit auf ihre eigene Art zu kämpfen. Vielleicht ist es aber auch zu spät. Dann haben wir Pech gehabt. Aber man sollte es wenigstens versucht haben und nicht sagen müssen, es war uns egal.

Unsere Welt ist schwer krank. Es sind Gefühlskälte und Gleichgültigkeit, die mir Angst machen.
Denken und mitfühlen kostet nichts und jeder hat die Möglichkeit, sich entsprechend "einzubringen". Der eine mehr, der andere weniger.

"Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an". Das ist es, was mich trotz allem hoffen lässt.

emirena
 
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....war noch nicht fertig.

In meinem Rechtsempfinden ist es das Gleiche, ob man in der U-Bahn wegguckt, wenn ein Mensch mißhandelt oder gar getötet wird oder ob auf dieser Erde, die uns allen gleichermaßen gehört und für die wir alle eine ca Sechs-Milliardenste-Verantwortung haben, Menschenrechte missachtet werden.

Vielleicht muss sich die Menschheit erst (wieder) mal selbst auslöschen und die Erde zu Grunde richten, damit es einen neuen Anfang geben kann?

Und dann geht alles von vorne los. Die gleichen Machtspiele, die gleichen Grabenkämpfe, resourcen-verschlingendes Wachstum um jeden Preis usw. usw.

Was ist der Mensch, der sich für die Krone der Schöpfung hält, doch unfähig.

emirena
 
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hallo Fizzli,

danke für Deinen Crashkurs in "Völkerrecht" etc.
Alles das, was Du geschrieben hast, ist formal richtig, klar.
Aber ist nicht auch die UN deshalb entstanden, weil "Einmischung" unter gewissen Voraussetzungen notwendig ist?

Du sagst, das "Volk" muss sich selbst darum kümmern, zu seinem Recht zu kommen. Das sagst sich allerdings relativ leicht, wenn man nicht direkt betroffen ist.

Im Fall von Afghanistan bin ich durchaus gegen einen Einsatz deutscher und anderer Soldaten, aber die Rechte der durch die Taliban unterdrückten Frauen kann ich nicht einfach für nicht relevant erklären.

Oder nimm Birma. Wenige Militärs führen dort eine Schreckensdiktatur, das Volk lebt in bitterster Armut, die Hlfe aus dem Ausland landet in den Börsen der Millitärs und kommt nicht dort an, wo sie benötigt wird.
Wo ist die UN? Die Krux ist doch die, dass die Machtverhältnisse (Geld, Wirtschaft, Resourcen) keine tief-menschlichen "Hilfen" zulassen.

Andere Baustelle:
Völkermord, und nichts anderes war der Holocaust, kann m.E. aus ethischen Erwägungen nicht geduldet werden in einer Zeit, wo die Globalisierung unaufhaltsam fortschreitet.

Gerade in einer weitgehend globalisierten Welt kann es m.E. nicht angehen, Menschenleben zu "opfern" und kriminellen Mächten dadurch einen Freibrief zu geben.
 
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Hallo an alle,

hat zwar eigentlich nichts mehr mit Obama zu tun, aber trotzdem.

Ich habe mir gerade auf BR 3 nochmal den Film Ghandi angeschaut.

Da waren ein paar gute Bemerkungen dabei die dieser große kleine Mann gesagt hat.
Zum Beispiel sinngemäß:

Bevor ein Volk im eigenen Land von einer guten fremden Macht regiert wird nimmt es lieber eine schlechte Regierung des eigenen Volkes an.
Verändern wird das Volk dann die Bedingungen
im eigenen Volk schon selbst, und wenn die Schmerzen auch groß sein mögen.
Wie gesagt sinngemäß.

Fizzlipuzzli
 
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Nochwas:
Afgahnistan ist UN-Mitglied seit 19.11.1946

der Iran seit 24.10.1945

der Irak seit 21.12.1945
 
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Es wäre natürlich noch viel mehr zu sagen.

Mal sehen wie es weitergeht.

Zum Abschluß nur noch eines.

Auch unsere Soldaten in Afgahnistan haben Rechte, Menschenrechte und das Recht, dass das Volkerrecht beachtet wird.
Und dass Sie nicht den Kopf zerschossen und zerbombt bekommen, für einen völkerrechtswidrigen Krieg.
 
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Hallo Emi, hier eine versuchte Antwort auf den 14.10.09.

Das Volk muss selbst Missstände beseitigen auch wenn es um Leben und Tod geht?

Meine Ansicht und Antwort:

Ein eindeutiges ja, obwohl ich dazu sagen muss, dass mir dieses eindeutige JA auch sehr schwer fällt. Aber es hat mehrere Gründe.

Die Lebensverhältnisse der Menschen haben sich immer unterschiedlich entwickelt,
ebenso die kulturellen, religiösen und auch moralischen Ansichten.

Auch in unserer abendländisch geprägten Kulturlandschaft ist Kultur, Religion und Moral
ein fließender Prozess.
Auch bei uns gab es finsteres Mittelalter und Aufklärung. Rechte für das „Volk“ mussten hart
erkämpft werden und es gab in vielen internen Kriegen und Aufständen viele Tote.
Doch der Kampf hat sich gelohnt, die Veränderungen haben stattgefunden bis hin zum heutigen Völkerrecht mit Interventions- und Gewaltverbot gegenüber anderen Staaten.
Ebenso ist hier sehr wichtig die Haager Landkriegsordnung.

Hier ein kleiner Auszug zum Interventionsverbot und der territorialen Integrität. (Wer mehr wissen will, sollte googeln oder Wikipedia nutzen.)

Kapitel VI:
Grundprinzipien des Völkerrechts
Es ist den Staaten und den Internationalen Organisationen verboten, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen.
Aus der Tradition des Völkerrechts heraus gehört die Wahl des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Systems eines Staates sowie die Bestimmung der Außenpolitik zu den innere Angelegenheiten

Territoriale Integrität
Einführung
In gewisser Weise dient der Rechtsgrundsatz der territorialen Integrität der Staaten, allein schon von der Begrifflichkeit her, der weiteren Konkretisierung des zu allgemeinen Rechtsgrundsatzes der souveränen Gleichheit der Staaten. Nichts desto Trotz ist auch diese Begrifflichkeit noch sehr allgemeiner Natur. Sie kann – und muß, soll sie in der Tat eine operationale Kategorie abgeben – noch weiter konkretisiert werden. Im einzelnen sind derartige Konkretisierungen des Rechtsgrundsatzes der territorialen Integrität das Verbot von Staatshandlungen im Ausland, der Rechtsgrundsatz der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten bzw. das Interventionsverbot sowie schließlich der Komplex der im Völkerrecht geltenden nachbarrechtlichen Pflichten der Staaten.
Grundsatz
Das Prinzip, welche sich hinter dem Schlagwort der territorialen Integrität verbirgt, ist das Verbot von Staatshandlungen im Ausland, durch die unerlaubterweise in die Gebietshoheit des betreffenden Staates eingegriffen wird.
Daraus geht für mich hervor, dass die Einmischung in innere Angelegenheiten eines anderen souveränen Staates, eine Verletzung unseres ohne Zweifel fortschrittlichen Rechts ist.
Bei einer Einmischung verstärkt man eher die Sanktionen einer Regierung das eigene Volk zu unterdrücken. Warum? Weil die eingreifende Macht von der angegriffenen Macht als Aggressor dargestellt werden kann, gerade in moslemisch geprägten Kulturen.
Übrigens ist im Völkerrecht ausdrücklich erwähnt, dass Schlichtungsversuche und Diplomatie
Anzuwenden sind, wenn Menschenrechtsverstöße in einem souveränen Staat sichtbar werden. Auch ist die Vermittlung durch mehrere Staaten der Gemeinschat und anderer Staaten vorgesehen.
Soviel dazu.
Zur Frage 1945.
Hier hat das Regime Hitler einen Angriffskrieg gegen mehrere souveräne Staaten geführt.
Also ist dies eine völlig andere Situation. Die angegriffenen Nationen hatten das Recht zur Selbstverteidigung, welches auch im Völkerrecht niedergelegt ist. Bitte die Situation nicht verwechseln oder vergleichen.
Zumindestens einige der Schuldigen sind ja nach Kriegsende für Ihre Verbrechen auch in den Nürnberger Prozessen verurteilt worden als Kriegsverbrecher. Letztendlich ist die UN daraus entstanden.
Zu Burkas in Europa: Wir haben nach unserem Recht die Möglichkeit Burka zu tragen oder nicht.
Wenn jemand dazu gezwungen würde, wäre das eine Verletzung des Völkerrechts, wodurch wir wiederum das Recht der Selbstverteidigung hätten.

Also keine Angst bitte.
So das ganze hat jetzt etwas länger gedauert liebe Emi, und ist natürlich immer noch nicht befriedigend gelöst, aber immerhin…
Ich würde jedem empfehlen ohne zu intervenieren oder aggressiv zu sein, verschiedene wichtige
Gesetzestexte zumindest anzulesen.
Menschenrechte, Völkerrecht,Haager Landkriegsordnung, Grundgesetz der BRD
Wichtig wäre auch sich einmal anzusehen, wie sich unser Recht entwickelt hat.

LG an alle

rechtestöbernder Fizzlipuzzli
 
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Hallo DolceVita,

da hast du aber ein Thema angefangen, Mannomann, und wir schweifen schon wieder andauernd vom Thema Friedensnobelpreis ab.

Mir fällt da gerade noch etwas ein bzw auf.
Das letzte Wort heißt ja again!!!!!
Hier erhebt sich die Frage, wie du das again !!!!!
gemeint hast. Welche Gedanken hattest du dabei?

Again kann ja auch Wiederholung des Alten heißen, oder auch weiter so.
Vielleicht sogar noch Schlimmeres?

Dieses Wort macht mich in diesem Zusammenhang genauso nachdenklich wie das von Obama so oft benutzte Wort Hoffnung.

Grübel-Fizz
 
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Ja einen wunderschönen guten morgen Kirie

Ich muss dir völlig recht geben mit der Wut und so weiter.
Ich weiß, dass meine Ansichten möglicherweise nicht überall auf Verständnis treffen, ist ja auch so eine Unmöglichkeit wie die Quadratur des Kreises.
Wo`s Menschen gibt - da menschelts eben.

Und du hast vollkommen recht; im Kleinen funktionieren Veränderungen und wirken nach außen, wenn man beharrlich bleibt.

Dann kann man auch etwas Freude empfinden und Freude
geben.

in diesem Sinne

ein immer um Freude bemühter

Friede-Freude Fizz
aber nicht Eierkuchen
 
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na also, das ist doch eine Antwort, mit der sogar ich mich arrangieren kann. Dich danke Dir, Bikemike. Ich erwarte ja keine Wunder, aber ich will eine wirklich thematische Auseinandersetzung. Nur weil ein Thema komplex ist, ist das ja noch kein Argument, es zu verdrängen.

Es sei denn, man bekennt sich dazu, dass man nichts damit zu tun haben will. Das akzeptiere ich auch. Aber dann muss man sich ja auch nicht an der Diskussion beteiligen.

Also ich bin zwar nicht in allen Aspekten überzeugt aber was die Diskussion betrifft, zufrieden.

emirena

PS: die Holocaust-Antwort fehlt trotzdem!
 
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das glaube ich Dir gerne, Bikemike, dass Du weder belehren, bekehren, überzeugen willst. Obwohl - überzeugen wäre mir schon Recht.

Trotzdem bleibt meine Frage: ist "Raushalten"* unter allen Umständen der richtige Weg? Die beiden beispielhaft von mir angesprochenen Punkte "holocaust" und "Ruanda" möchte ich für mich gerne zu Ende denken, auch wenn ich nichts mehr daran ändern kann. Und mich interessiert auch, wie Dein zu Ende gedachter Gedanke ist.

*Wo genau denkst Du, man muss sich raushalten?
Wo denkst Du, muss man Partei ergreifen? Darf man zusehen, wie anderen Menschen Leid geschieht, wie andere Menschen möglicherweise zu Tode kommen? Wo ist die Grenze?

emirena
 
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bikemike, ich spreche natürlich NICHT von Import von Kultur oder Religion. Was "Besatzer" da im afrikanischen Kontinent verbrochen haben, billige ich selbstverständlich nicht.

Was die Beschneidung von Mädchen betrifft, entsteht bei mir der Eindruck, dass Du NIEMALS mit einer betroffenen Person gesprochen hast. Es gibt da Buch und Film eines Models: Wüstenblume
Nicht nur für Frauen zu empfehlen, sondern auch für Männer, die Frauen wenigstens ein bisschen verstehen wollen. Ich nehme doch an, dass das bei Dir der Fall ist.

So, zu Afghanistan oder anderen Ländern, wo Völkermord oder Ähnliches auf der Agenda steht, konntest Du mich nicht überzeugen - und ich bin umgekehrt aber auch nicht davon überzeugt, dass Intervention eine Lösung darstellt. Meine dicken Fragezeichen sind vorerst nicht auszumerzen.

emirena
 
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Hallo Emi,

ich werde auf dein Statement antworten, es kann allerdings etwas dauern.
Ich muss das erst ins Reine Schreiben, wegen möglicher Zeitüberschreitung.

Bis dahin

Fizzlipuzzli
 
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Machtspiele unter verschleihernden Deckmäntelchen werden selbstverständlich auch von mir nicht gebilligt, Fizzli.
Trotzdem sehe ich da ein unlösbares Problem.
Das Volk muss aus eigener Kraft Missstände beseitigen? Auch wenn es um Tod oder Leben geht?
Wie war das 1945 bei uns? Wie war es in Ruanda? Und was ist mit der Beschneidung? Völkermord zulassen und "nur" verbal etwas entgegensetzen? Wieviel Millionen Menschenleben dürfen "geopfert" werden?

Natürlich habe ich auch keine Patentlösung. Aber zwischen Schwarz und Weiß gibt es eben noch ganz viele Nuancen. Kompletter Rückzug kann dem Fanatismus Tür und Tor öffnen. Und eines schönen Tages laufen europäische Frauen auch in der Burka rum....
Vielleicht polemisch und überzogen - mag sein - aber trotzdem in den möglichen Konsequenzen nicht ganz von der Hand zu weisen.

Was die Menschenrechte in der sogenannten westlichen Welt angeht, hast Du vollkommen Recht. Es gibt noch viel zu tun. Im Augenblick habe ich allerdings den Eindruck, dass die Entwicklung rückwärts geht.

emirena

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