also Germaine, ich denke schon, dass jeder, der hier von der Verantwortung der Lehrer gesprochen hat, auch Erzieher mit einzubeziehen angedacht hatte.
Ich finde es ziemlich absurd, wie Verantwortlichkeiten hin und her geschoben werden. Es gibt selbstverständlich überall Defizite, angefangen bei manchen Eltern, bei manchen Erziehern und auch bei manchen Lehrkräften.
Allerdings halte ich Sammys nachdrückliche Frage für sehr wichtig: Wer soll denn nun alle "Mitverantwortlichen" beurteilen und bewerten?
Wer soll die Eltern bewerten, die angeblich unfähig sind???
Wer diese Kontrollfunktion im Schulbetrieb aktuell auszuüben hat, darüber habt ihr ja nun aufgeklärt. Okay, und wer garantiert dafür, dass bei diesen Leuten alles mit rechten Dingen zugeht? Es handelt sich auch hierbei wieder um Menschen, die nicht unfehlbar sind.
Ich bin mir absolut sicher, dass es da auch NICHT IMMER fair und korrekt zugeht. Paragraphen sind sicher unumgänglich, aber wie auch Merlin sagt, sollte man der Menschenkenntnis, der Lebenserfahrung und dem Bauchgefühl keine zu geringe Bedeutung beimessen. Und wer soll und kann das dann wirklich uneingeschränkt, also fehlerfrei, leisten? Man muss vorsichtig sein mit Machtbefugnissen und genau deshalb verstehe ich Sammys Kritik sehr gut. Er sagt ja nicht, dass Verbesserungen auf allen Ebenen überflüssig sind. Es ist nicht mit anderen und neuen Vorschriften und Gesetzen getan.
Eine bessere Förderung für alle - Kinder, Eltern, Erzieher UND Lehrer; mehr Hilfsangebote bei Überforderung einzelner Beteiligter, ja, aber bitte nicht gleich mit der Rasenmäher-Methode die eine Gruppe entmündigen, um neue, andere Ungerechtigkeiten auf den Plan zu rufen oder auszulösen.
Ganz vorsichtig muss man m.E. damit sein, den Pädagogenberuf als einen der anstrengendsten zu betrachten, auch wenn unsere Kinder und Kindeskinder natürlich eine ganz hohe Priorität haben müssen.
Mir sind die Anforderungen an diesen Beruf sehr bewußt. Auch ich kenne einige Lehrer persönlich und möchte diese Arbeit für mich selbst (trotz der Ferien) wirklich nicht machen, kann das auch nicht.
Aaaaber es gibt viele viele andere Berufe, die mindestens genauso anstrengend sind. Auch da kann man nicht einfach grob mit dem Rechen drüber gehen und von außen Wertigkeiten verhängen.
Bei aller Anerkennung meinerseits für die meisten Menschen, die den Lehrerberuf nicht als Job sondern als Berufung ausüben, darf man nicht andere Sparten als geringwertiger bezeichen.
Im "Bilkdungsbetrieb" ist es wie in einem Industriebetrieb: jede einzelne Leistung ist für den Gesamterfolg von Bedeutung.
Wenn man es hinbekommt, dass keiner übervorteilt und keiner ausgegrenzt würde, wäre das ganz sicher die beste Voraussetzung.
emirena