Beitrag aus Archiv
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Liebe Jockeline,
es geht nicht darum, ob jemand fähig ist eine Fremdsprache zu lernen oder seinen Beruf vorzüglich ausübt - das geht bis ins hohe Alter. Es geht darum, die eigenen, festgefahrenen Ansichten immer wieder zu hinterfragen. Schau Dich mal um hier: Die Meinungen sind festgefahren, "ein Zigeunerschnitzel ist ein Zigeunerschnitzel" und darum sind auch "Negerküsse" keine Diskriminierung, sondern eher lustig. Und überhaupt: "Neger" empfinden das ja angeblich auch nicht als diskriminierend... Sie sind ja auch viel unkomplizierter, nicht wahr? Und schon wieder folgt ein Klischee dem anderen.
"Wenn ich Afro-Amerikaner sage, ja was ist denn, wenn der "Neger" nicht aus Amerika, sondern aus Afrika stammt?"
Wir merken nicht, wenn wir diskriminieren, weil wir es schon so in uns haben, dass wir unbekümmert dahinplappern. Im übrigen sind wir ja auch so locker und immer fröhlich, dass uns nichts berührt. Warum sollen nicht andere Menschen ebenso sein, allen voran die "Neger", die doch auch so fröhlich und so hochmusikalisch sind, nicht wahr?
Sich einmal vielleicht mit der Historie der Diskriminierung der afrikanischen Menschen auseinander zu setzen, das wäre doch zu viel verlangt, nicht wahr? Und es würde unsere schöne heile Welt hier doch gewaltig stören (lach und heißaßa!).
Und so geht es mit vielen Themen: Weil wir das doch schon immer so machten oder dachten, darum ist es so und wir wünschen in unserem Alter doch keine Änderung mehr.
Es gibt keine Argumente gegen das diskriminierende Wort, immer liegt irgendwo im Hinterstübchen des Gehirns ein Argument bereit, weshalb die einfahrene Denke und Sprache die richtige ist.
Natürlich gibt es das auch bei jüngeren Menschen, aber bei über 50ig-Jährigen ist das fast die Regel - Ausnahmen bestätigen das.
Orlanda