Jadestern, das ist bei mir ebenfalls, daß derTitel Anlaß ist mich an der Diskussion zu beteiligen, und nicht die letzten Beiträge dazu. Dieser Titel scheint nicht nur mir eindeutig zu sein, außer man/frau nimmt das Wort Kompromisse aus dem Kontext.
Chapeau-Berlin hat das Thema klar überschrieben und in seinem Erstbeitrag erläutert und die Diskussion hat sich auch entsprechend entwickelt, bis nur noch das Thema Kompromisse ohne Kontext weiter diskutiert wurde. Nun wenn das Thema gar nicht mehr Thema ist und die Diskussion anderweitig sich verselbständigt, dann habe ich auch kein Interesse mehr daran. Nicht umsonst begann ich einen neuen Thread, mit dem Inhalt: "Rückschlüsse - von Kommunikation im Forum auf Kommunikation in Beziehung", auf grund eben solcher Erfahrungen. Natürlich ist niemand davon gefeit andere misszuverstehen. Mir erging es in dem letzten Beitrag von TrueSmile so.
Wenn nicht verstanden wurde, was ich zu diesem Thema zu sagen habe, dann versuche ich es etwas abgeändert.
Auf der Skala 1-10 gibt es solche, die für sich sagen - niemals Kompromisse bei der Partnerwahl, es kommt nur die große Liebe in Betracht, oder das andere extrem - Hauptsache einen Partner zu finden. Das wäre dann vielleicht auch eine Anlehnung an den Buchtitel - Es ist egal wen Du heiratest - denn da scheint eher das Thema der Eigenliebe im Vordergrund zu stehen. Dazwischen sind die vielen Abstufungen mit ihren individuellen Hintergründen.
Meine Erfahrung ist, dass ich mich mit meinem Wertesystem auch sehr täuschen kann. Einige no-goes bei der Partnersuche stellten sich als unbedeutend heraus, als die große Liebe mich ereilte. Und ebenso habe ich erfahren, daß eine große Liebe sich entwickeln kann, auch wenn sie anfangs nicht da war. Sie entstand dadurch, daß ich mich auf einen erstmal "suboptimalen" Partner einließ und offen war und nur Tod der Partnerin diese Beziehung beendete.
Problematischer empfinde ich in meiner Rückschlau die "große Liebe", die auf einem Schlag kam. Es stellte sich mit mehr zeitlichen Abstand als große Verliebheit heraus. Eine richtige tragefähige Liebe konnte sich nicht entwickeln. Der Zustand der Verliebtheit ist schön, aber in meiner Erfahrung auch störend. Sie machte mich blind und konnte dadurch den Anderen nicht richtig erkennen und wahrnehmen. Sie führte zu einigen Fehlern und Mißverständnissen.
Es ist mein Eindruck, dass die Qualität und Bewußtheit der Kompromisse, die ich bei der Partnerentscheidung mit mir eingehe, sich später bei den Kompromissen innerhalb der Partnerschaft zeigt und auswirkt. Ein ausschließen von Optionen in der Partnersuche kann auch ein ausschließen von Glück bedeuten.
Und damit verabschiede ich mich von diesem Thread.
Wilber