@SchauAuf1tv
man sollte vielleicht auch mal die andere seite betrachten...
Stand: 05.09.2022 14:24 Uhr
Immer wieder tauchen offene Briefe oder Deklarationen auf, die den menschengemachten Klimawandel anzweifeln - unterschrieben von Wissenschaftlern. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf: Die vermeintlichen Experten sind gar keine Klimaforscher.
Carla Reveland
Von Carla Reveland
Eine Datenanalyse vom Institut für strategischen Dialog (ISD) und der Koalition Climate Action Against Disinformation (CAAD) zeigt, dass Desinformationen zum Thema Klima gezielt verbreitet werden, um Klimamaßnahmen zu verhindern oder zu verzögern.
Der Bericht "Leugnen, Täuschen, Verzögern" kommt zu dem Schluss, dass sich "Junk-Wissenschaft, Klimaverschleppung und Angriffe auf Klimaexperten" durchsetzen konnten, weil nicht genügend gegen Desinformationen im Internet vorgegangen wurde. Wenige Akteure sind für sehr viele der verbreiteten Desinformationen über das Klima verantwortlich - viele von ihnen haben einen wissenschaftlichen oder akademischen Hintergrund und könnten so Glaubwürdigkeit für ihre Analysen beanspruchen. Sowohl strukturell als auch inhaltlich überschnitten sich viele Konten von Corona- und Klimaskeptikern.
Vermeintlich wissenschaftliche Beweise
Immer wieder kursieren angeblich wissenschaftliche Dokumente, welche die globale Erderwärmung in Zweifel ziehen. So war ein Beitrag des österreichischen rechten Medienportals "AUF1" in einschlägigen Kanälen eines der erfolgreichsten Telegrambeiträge der vergangenen Woche. Im Titel des Videos heißt es: "Klima-Wahn: Über eintausend echte Wissenschaftler wehren sich gegen CO2-Lüge".
Darin geht es um ein Schreiben mit dem Titel: "Es gibt keinen Klimanotstand". Mehr als 1107 Unterzeichner hat der Brief weltweit, darunter zahlreiche Wissenschaftler. In dem Schreiben werden Behauptungen aufgestellt, die belegen sollen, dass es keinen Klimanotstand gebe. So heißt es etwa, dass die Erwärmung langsamer stattfinde als angenommen und die Klimapolitik sich auf unzulängliche Modelle verlasse. Außerdem sei CO2 essenziell für das Leben, eine Zunahme von Umweltkatastrophen nicht bewiesen und eine Null-CO2-Politik schädlich und unrealistisch.
Ein nahezu identisches Schreiben mit etwa der Hälfte der Unterzeichner kursierte bereits 2019. Herausgegeben ist die "World Climate Declaration" von der "Climate Intelligence Foundation" (CLINTEL). Laut DeSMog, einer Plattform für investigativen Umweltjournalismus, ist CLINTEL eine in den Niederlanden ansässige Klimawissenschafts-Leugnergruppe, die 2019 von dem pensionierten Geophysik-Professor Guus Berkhout und dem Journalisten Marcel Crok gegründet wurde.
nachzulesen unter
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/desinformationsstrategien-zum-klima-101.html