Beiträge zum Thema: Ist ein Foto wirklich alles?

hallo Freundin,
über Deine Frage, ob gesundheitliche Einschränkungen ins Profil gehören oder nicht, denke ich Folgendes:
m.E. ist es genauso wie mit einem Foto; jeder muss selbst entscheiden, inwieweit er sich im "Profil" outet.
Ich hätte alle Hochachtung, wenn jemand seine Behinderung offenlegen würde und könnte mir vorstellen, daran nicht meine Entscheidung FÜR eine Interaktion festzumachen. Andererseits hätte ich auch Verständnis dafür, wenn ich von einer solchen Einschränkung erst nach dem ersten Mailkontakt erfahren würde.
Es ist immer eine Frage der Prioritäten, die der Einzelne setzt. Unabdingbar ist in meinem Verständnis nur eines: Ehrlichkeit - und das bedeutet nicht, dass ich vom ersten Moment an eine komplette Biografie erwarte.
emirena

da ist sie endlich, die Frage nach dem Vermögen und/oder Einkommen. Mir scheint, für eine entsprechende Offenlegung (am besten mit Grundbuchauszug, bankbestätigtem Scheck und Steuererklärung der vergangenen 10 Jahre) würden einige hier sogar auf ein Foto verzichten. Wie erbärmlich.

Für manche scheint es unbegreiflich zu sein:
Liebe kann man nicht kaufen. Man bekommt sie geschenkt - oder eben nicht.

emirena

Aber wie denkt Ihr über gesundheitliche Einschränkungen, Behinderung etc? Muss das ins Profil der Ehrlichkeit halber?
Oder muss derjenige nicht befürchten, völlig durchs Raster zu fallen? Handicap?

Also, ich finde, Vermögensfragen gehören nicht ins Profil, sondern nur Dinge, die die Persönlichkeit und die Ansprüche beschreiben. Aber wenn einer Schulden hat und deshalb seiner Angebeteten keinen Lebensstandard bieten kann, wäre es schon gut - allerdings auch seeehr mutig! -, wenn er dies offenbaren würde. Verlangen würde ich das nicht. Ich würde es sogar für gefährlich halten, Vermögensdinge ins Profil zu schreiben, aldieweil doch auch Leute mit zweifelhaften Motiven angezogen werden könnten.

Selbstverständlich sagt ein Profil nie alles. Und vieles zeigt sich erst auf den zweiten und dritten Blick. Profile sind ja nur zur Erstorientierung da. Der Mensch ist viel komplexer als in die paar zur Verfügung stehenden Zeilen und Bilder passt. Trotzdem sind sie ein wertvoller Anhaltspunkt. Was nützt mir z.B. ein traditionell verhafteter, denkfauler und/oder sportlich ehrgeiziger, rauchender u.s.w Mann, der meine Interessen langweilig und für Hirngespinste hält? Das sind Groborientierungen, die im Profil schon abgeklärt werden können. Deshalb: Besser so genau und offen wie möglich. Eine Garantie für Erfolg sind sie trotzdem nicht.

böse Zungen sagen:
Männer können im Allgemeinen besser gucken als denken (wenn es um eine potentielle Partnerin geht).
Ich stimme diesen bösen Zungen nur bedingt zu. Es gibt - wie immer - solche und solche.
emirena

Ansichtssache!
Ihr mögt alle Recht haben, und den Menschen, der zu einem passen könnte, möchte man auch gerne ansehen wollen, das ist verständlich.

Erfahrungen mit schönen Menschen/Frauen haben sicher schon einige gemacht. Wenn alles andere passt, ist es sicher optimal. Wenn nicht, ist es hilfreich, selbst "einfach gestrickt" zu sein.
Meine Erfahrungen mit einem "schönen Mann", dazu auch noch geistreich, charmant, liebenswürdig sein konnte, der in guten Momenten die passende Lebenseinstellung hatte, die uns beiden viel Spass und Freude bescherte, haben mich eines Besseren belehrt. Das dicke ABER - er war einfach dem Leben und seinen Anforderungen in der Realität nicht gewachsen. Er hätte mich irgendwann mit in sein tiefes schwarzes Loch/in den Abgrund hineingezogen.

Was nützt eine solche Schönheit?
Ich habe mich entschieden, anderen Kritirien mehr Bedeutung beizumessen. Um herauszufinden, ob diese Kriterien passen oder nicht, würde mich ein Foto möglicherweise in die Irre führen. Meine Berufserfahrung allerdings sagt mir, dass der Mensch sich gerne durch Bilder "verführen" lasst. Mir genügt deshalb irgendein Bild, egal wie aussagefähig andere dies halten oder nicht. Später - finde ich - kann man alles Erwünschte nachreichen.

Wie immer ist dies nur meine subjektive Meinung zum Thema, nicht mehr und nicht weniger.
emirena

Hallo, ich würde mich auch gerne einmischen, denn ich ärgere mich regelmäßig über die anonymen bildlosen aussagearmen Profile, bei denen ich nur raten darf, welche Persönlichkeit sich dahinter verbirgt. Das hat auch schon zu erheblichen Missverständnissen und Falscheinschätzungen geführt. Ich will doch was vom andern! Ich will jemanden kennen lernen, der zu mir passt. Da muss ich mich selbstverständlich auch offenbaren. Klar ist nicht jeder ein Adonis, aber will ich den denn auch? Wichtig in einer Beziehung sind doch andere Dinge, z.B. ähnlicher Bildungslevel, ähnliche Interessen, Weltanschauungen, Charakter usw. Und - das erfahre ich immer wieder - das strahlt auch aus den Augen der Menschen, die sich mit einem Foto vorstellen, ob sie wollen oder nicht. Wenn dann auch noch ein ausführlicher Profiltext das Ganze untermauert, dann kann man schon ziemlich gut eingrenzen, ob man zu dem anderen passt. Ich kenne hochinteressante Männer, die äußerlich keine Schönheiten sind (waren), wie z.B. Erich Fried, Sartre, (klein, dick, schielend) und einen wunderbaren ehemaligen Freund, der sehbehindert ist und stottert, dabei aber vor Intelligenz und Phantasie sprüht. Ich will mich doch vorstellen. Ich will doch, dass der zu mir passende Partner mich erkennen kann. Also: Mit zu viel Anonymität schade ich mir schließlich selbst. Und: Warum sollte es verwerflich sein, sich mit seiner Schokoladenseite zu zeigen?
Mein Appell an alle, die den richtigen Partner finden wollen: Zeigt Euch!