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Orlanda
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Wenn man den Apparat, der hinter Not, Hunger und Armut in der Welt existiert, betrachtet oder zu erfassen versucht, stellt man fest, dass man als Einzelner in der Gesamtheit nur wenig ausrichten wird können. Die Verschwendungen von Geldern, die geschehen, könnten zwar Löcher stopfen, können aber nicht das Elend gänzlich verhindern.
Würde es keine Raumforschung, keine teure Entwicklung von Waffen etc. geben, würde es trotzdem Not und Elend in der Welt geben, weil es ja nicht der Geldmangel ist, der Kinder in den Ländern der Dritten Welt verhungern läßt, sondern Mißwirtschaften, verfehlte Politik und gezielte Ausnutzung von Mensch und Resourcen.
Man doktert immer an den Symptomen herum, weil es nichts und niemanden gibt, der die absolute Autorität hat, global eine Revolution durchzuführen, die der Not und dem Elend ein Ende bereiten würde.
So gesehen komme ich wieder auf das zurück, was ich für mich als Lösung erkannt habe: In seinem Umfeld dafür sorgen, dass Ungerechtigkeiten, Not und ungute Zustände weitgehend ausgeräumt werden. Zur Demo gehen und gemeinsam mit anderen Menschen Zeichen setzen, lautstark die Meinung sagen, auch wenn man damit in der Firma seiner Karrieremöglichkeit schadet.
Ich kann nicht die Führung (des Unternehmens, der Welt) daran hindern, etwas durchzuführen, was zwar noch rechtens, aber schädlich ist; aber ich kann für mich NEIN sagen und mich weitgehend bei der Durchführung entziehen. Manchmal allerdings hat ein striktes Nein und die Verbindung mit anderen Menschen (Betriebsrat) auch schon dazu geführt, dass ein Vorhaben gescheitert ist...
Ich habe mich z.B. geweigert, in unserer Kantine die neu eingeführte Frischmilch (von einer Molkerei, die den Bauern keinen gerechten Preis zahlt) zu kaufen und habe mich dafür (lautstark) eingesetzt, dass es nun wieder Milch von artgerechter und biologischer Herstellung gibt. Ich gebe nicht klein bei, bin zwar nicht immer erfolgreich, aber doch wieder viel zu oft, als dass ich es nicht doch versuchte, Änderungen herbeizuführen. Das zeigt mir, dass es wenig hilft zu lamentieren, aber ein aus der Reihe treten und Nein sagen im Umfeld erfolgreich ist...
Orlanda