Beiträge zum Thema: Geschieden, verwitwet oder ledig?

 
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Merlin47
Merlin47
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Wer blättert wohl nicht in den Profilen oder riskiert einen Blick auf die Mitglieder, die sich gerade im Netz tummeln. Neben einem freundlichen Bild prangt dann ein Stempel "geschieden", "verwitwet", "ledig" oder "getrennt lebend".

Was sollen mir diese Prädikate sagen? Hat der Geschiedene etwas aus seiner Situation dazugelernt und hat er sich nun auch wirklich aus der zerbrochenen Partnerschaft gelöst?

Ja und wie ist es mit dem Verwitweten, müsste ich da wohl den neuen Partner mit einem übermächtigen Schatten teilen? Ist jemand ledig oder lebt in einer getrennten Beziehung stellt man sich dann auch so seine Betrachtungen an.

Es dürfte eigentlich klar sein, dass es in unserer Altersgruppe wohl kaum jemand geben wird, der keine Vergangenheit hat. Wie wichtig sind also solche Kästchen bei der Suche nach dem neuen Glück?


Merlin
 
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Feuerkiste
Feuerkiste
Anzahl Beiträge: 2
Noch schlimmer ist es wenn ein potenzieller neuer Partner,meine Vergangenheit hinterfragen und ausdiskutieren will.Meine Meinung:,,Mein Vergangenes Leben,ist mein's''.Ich will von meinem Gegenüber auch nicht alles wissen,erst recht nicht was er für sich behalten will.
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Liebe Naehmadam, Thomas Bernhardt schrieb in seinen Lebenserinnerungen: Die ersten drei Jahre eines Menschen sind dazu da, um ihn kaputt zu machen.
Naja, so krass ist es normalerweise nicht, aber es ist schon was dran: Jedes Kind kommt mit allen positiven Möglichkeiten zur Welt, doch das, was davon nach drei Jahren noch vorhanden ist, ist leider oft verschwindend gering.
Ein Führerschein für Eltern wäre manchmal nicht schlecht - oder ein Psychotest vor der Zeugung.

Kaum jemand ist ohne seelischen Defekt - es ist wie eine Erbkrankheit die von einer Generation zur anderen weitergegeben wird (Tochter depressiv, Mutter alkoholkrank & schizoid, Vater Alkoholiker, Großmutter neurotisch, Großvater jähzornig und kriegsgeschädigt, Urgroßmutter....).
Ich erlebte das in einer Familienaufstellung. Viele waren da in dem Glauben, ihre Familienangehörigen seien 'normale' Menschen. Was aber am Ende zutage kam, waren ge- und verstörte Menschen durch alle Generationen hindurch. Oftmals gedeihen und wuchern diese Störungen in einem Umfeld von Nicht-Kommunikation und Fehlinterpretationen.

Wie leicht sich manches aufklärt und für allgemeine Beruhigung sorgt, sobald die Menschen anfangen darüber zu sprechen, ist eine der erstaunlichsten Erkenntnisse, die ich aus diesen Familienaufstellungen erfahren habe.

Orlanda
 
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Naehmadam
Naehmadam
Anzahl Beiträge: 4
Boah, war das interessant, was ihr da alles geschrieben habt! Doch zur Kindheit gibt´s schon noch was zu sagen: Sie prägt uns, vor allem unsere ersten 3 Jahre! Diese Kleinkindjahre bestimmen, auf welchen Partner wir abfahren, wie wir in bestimmten Situationen reagieren. Sie prägen uns und machen uns beziehungsfähig oder -unfähig. Und immer wieder sind es die gleichen Schemata, nur halt mit anderem Partner. Nach Gesprächen/Therapien kann man dann das z.T. negative Muster früher erkennen und ggf. ausbrechen.
Diese Kindheitserlebnisse, die wir unbewusst erfuhren, die uns gekränkt, geschwächt haben, treten später in ähnlichen Situationen immer wieder zu Tage und können mitunter zu Depressionen führen.
Verwitwet - das hat das Schicksal entschieden.
Geschieden/ getrennt - dafür sind beide Partner verantwortlich - auf dass es in einer darauf folgenden Beziehung besser werde :-)
 
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Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
nee, Orlanda, ich habe Dein "der Mensch" nicht auf mich bezogen!

Zur Beantwortung Deiner Frage:
ich empfinde Dein "DER MENSCH" so ähnlich wie "alle Menschen" oder zumindest wie "fast alle Menschen".
In meinem Verständnis wirkt das ein wenig so, wie eine sich selbst erfüllende Prophezeihung (Deinerseits, weil Du wegen dieser Vorwegnahme oft immer wieder an die ähnliche Charaktere gerätst.)

Auch noch zu Deiner Frage nach meiner Auslegung
"der Philosophen": bei jenen habe ich eine solche verallgemeinernde Formulierung nicht wahrgenommen. Allerdings kenne ich keinen der Philosophen, die publizieren oder publiziert haben, persönlich.

Aber da sieht man mal wieder, wie verschieden sogar die selben Wörter unterschiedlich belegbar sind!

emirena
 
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Nice-Live
Nice-Live
Anzahl Beiträge: 238
Ja - Kirie - wiee recht Du hast - Bleib wie Du bist ;-) . . und paß auf, dass Du nicht unter die Räder kommst - Ich versuche es auch - Ehrenwort ;-)

:-)
N.L.
 
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Nice-Live
Nice-Live
Anzahl Beiträge: 238
Nein, nein - liebe Orlanda es ist nicht schwer mit uns . . . aber DU kannst es schwer machen ;-)

Wie bitte, soll man wissen wen Du meinst, wenn Du keine Namen nennst ??

Aber egal, ich mache mir über Deine Beiträge eben auch meine Gedanken, das kann ja nicht schlimm sein, oder ?

Na ja - Ich denke, das Wort "Altlasten" sollte man nicht so kleinkariert sehen. Das ist einzig und allein eine Redensart bei der "fast" Jeder weiß, was gemeint ist !

Altlasten sind aber nicht immer zwangsläufig als Negativ zu betrachten !
N.L.
 
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Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 2271
Hallo Orlanda,

wir stimmen schon darüber überein, dass es sich bei einer beendeten Beziehung nicht nur um eine "Ehe" handeln muss.

Diese beendeten Beziehungen, (auch durch den Tod eines Partners) oder eben durch Traumata aus der Kindheit hinterlasen emotionale Spuren.

Bei dem Einem mehr, bei dem Anderen weniger.

Was ich aber nicht für besonders einfühlsam halte, ist, hierfür einfach den Begriff "Altlast" zu verwenden.

An anderer Stelle wurde kritisiert, dass die "deutsche Sprache" oft "verschandelt" wird.

Für mich persönlich bedeutet so eine "Worthülse" in Verbindung mit Emotionen weiter "sprachlich" keine höhere Plattform.

E.
 
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Orlanda
Orlanda
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Liebe Nice-Live, ich meinte auch nicht Deinen Beitrag, sondern den von Erinnerung.

Mann, ist das schwer mit Euch!

Orlanda
 
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Nice-Live
Nice-Live
Anzahl Beiträge: 238
Wenn ich von einer Altlast einer Ehe rede, dann meine ich nicht die be-lastete Kindheit oder traumatische Erlebnisse. Dann meine ich wirklich Schuldenberge, gescheiterte Existenzen - Lasten eben, die ich kaum einem Anderen zumuten kann - es sei denn, es finden sich zwei, die ihren gemeinsamen Schuldenberg abbauen wollen !
Ich meinte sog. Rosenkriege, die einen Menschen zerstören!

Aus einer belasteten Kindheit kannst Du Dich jederzeit befreien, traumatische Erlebnisse selbst verarbeiten!
Aufhören, ständig Mutter und Vater die Schuld zu geben !

Wir können aber alle anfangen diese Dinge als eine Art "Weiterentwicklung" zu betrachten. Hätte ich dieses Elternhaus nicht gehabt, wäre ich nicht an dieser Stelle, wo ich Heute gelandet bin !

Jede gescheiterte Ehe MUSS keine Altlast sein, wenn Du verstehst, dass ALLES zu Deinem Zwecke passierte, um auf Deinem individuellen Wege weiterlaufen zu können.
Ich bin mir ziemlich sicher . . . wenn Du Dich wie ein Sch. . .n benimmt, dann ziehst Du auch Schw. . .e an ! Alles was wir tun, kommt in geballter Ladung irgenwann zurück.

Ich selbst habe eine Ehe geführt aus der Ich und Er "reich" rausgegangen bin - Es gab niemals Rosenkrieg - alles ist im Einvernehmlichen passiert.
Ich bin heute noch dankbar, dass ich diese Ehe führen durfte, denn ohne sie hätte ich nie erfahren, wie es ist - auf eigene Beine zu stehen -
Er hat mich aus "Liebe" losgelassen, weil ich meiner Glückseligkeit folgen mußte.
Wir sind heute noch "Freunde" - Allerdings sieht das seine heutige Frau nicht so gerne . . . denn sie ist eifersüchtig . . . und ich lasse ihn gehen. Die Verbindung in Gedanken ist aber stärker !
N.L.
 
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Nice-Live
Nice-Live
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Liebe Kirie, ich möchte es nicht versäumen, Dir zu sagen, dass ich als erstes Deine Einflechtungen nicht "gleich verstanden habe - aber im Nachhinein finde ich Deinen Beitrag seehr interessant - denn Was kann eine "Altlast" auch sein? Ja - natürlich auch alte Lasten !! Eine Ehe kann zur
" Last "geworden sein und sie entschwindet, wenn sie beendet wird, -
Soo ist es wohl . . . und ich kann Dich NUR beglückwünschen, wenn Du Dich aus solch einem seelischen Druck befreien konntest !!! Gratulation !
Zitat:
würdelos????hä???? besondere" monströse Worthülse= was soll das denn heßen???hä

Lach - einfach Kirie, halt ;-)
N.L.
 
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Orlanda
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Aua! Aua! ....

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
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Eine Altlast kann alles Mögliche sein: Eine be-lastete Kindheit, traumatische Erlebnisse, die nicht verarbeitet wurden in allen möglichen Lebensaltern. Vermutlich sind aber Altlasten aus Ehen nichts weiter als unverarbeitete Altlasten aus den frühen Jahren des Lebens?
Wenn eine Ehe/eine Partnerschaft scheitert, hat das oftmals wenig mit der gegenwärtigen Ehe zu tun, als vielmehr mit dem, was die Partner vor der Ehe geprägt hat. So hat ein Aufarbeiten der Eheprobleme oftmals erst Sinn, wenn die ursächlichen "Altlasten" bearbeitet wurde.

So gesehen trägt jeder Mensch mehr oder weniger verarbeitete Altlasten mit sich herum, ob er nun verheiratet war, mit oder ohne Partnerschaft gelebt hat.

Orlanda
 
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Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
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Auf eine beendete Beziehung wird je nach Tiefe und Echtheit mit Schmerz, Zorn, Trauer, Ohnmachtsgefühlen udgl. reagiert.

Diese Empfindungen aber mit der monströsen Worthülse „Altlast“ zu bezeichnen, finde ich persönlich extrem würdelos.

Erinnerung
 
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Nice-Live
Nice-Live
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Dass jeder in irgendeiner Weise mit Altlasten nach einer Ehe rauskommt, ist klar.

Verletzungen, Schuldenberge, verlorene Existenz, evtl. im Alter noch minderjährige Kinder und, und, und - Hm ??

Ein Mensch der sein Leben weitgehenst geordnet hat, wird kaum nochmals in der Lage sein, dies alles in Kauf nehmen zu wollen oder zu können !
Das Leben ist zuu kurz um noch einmal auf einem Müllberg Platz nehmen zu wollen !


N.L.
 
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Orlanda
Orlanda
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Liebe Emirena, ich schrieb doch nicht "alle Menschen"... Wie empfindest Du denn die Behauptungen, die z.B. Philosophen anstellen oder wenn in anderen Schriftstücken allgemeine Aussagen gemacht werden?

Klar gibt es immer Ausnahmen.

Aber gewisse Regelmäßigkeiten gibt es auch! Leider fühlst Du Dich ständig von allen möglichen Aussagen, die nicht explizit auf eine andere bestimmte Person ausgerichtet sind, als Angriff auf Deine Einzigartigkeit.

Beim Schreiben meines Textes habe ich in keiner Weise an Dich gedacht!

Orlanda
 
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Ehemaliges Mitglied
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liebe Orlanda,
mir fällt es immer wieder auf - Du sprichst von
DEM MENSCHEN.
Und immer wieder erkenne ich mich in DEM von Dir beschriebenen Menschen überhaupt nicht wieder, ganz im Gegenteil.

".....dass der Mensch manchmal aus irgendwelchen Gründen immer an dieselben Menschentypen gerät, die immer wieder dasselbe Muster aufweisen."

oder

"Das größte Hindernis bei der Partnerfindung im fortgeschrittenen Alter ist das viele Denken, meine ich. Die Unbeschwertheit der Jugend denkt nicht, sondern nimmt was verlockend erscheint.
Und ein weiterer Fehler ist, dass man Partnerfindung nicht ausreichend definiert"

Ich weiß, daß Du weißt, dass nicht alle gleich sind.
DER Mensch hat tausend Gesichter, Facetten, Charaktere usw

emirena
 
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Merlin47
Merlin47
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Zitat Tiffany: "... sprichst Du "Altlasten" an, welche -lächel- einer vom Anderen irgendwie mit Hände vor erwartet, möglichst verarbeitet , eingepackt mit Schleifchen usw..u.unter keinen Umständen ins Spiel gebracht werden sollten/dürften ..."

Liebe Tiffany,

nein, da hast Du mich nicht richtig verstanden. Es geht nicht um meine Erwartungshaltung, sondern um Fragen, die sich jedem aufdrängen, ob er das nun will oder nicht. Letztendlich ist es dann ja mehr oder weniger die Vernunft, wie mit diesen Gedanken umgegangen wird.

Es bleiben von den Altlasten auch immer ein paar Restposten übrig, die sich nicht mehr tilgen lassen und da ist es für mich doch auch wichtig, ob ich selbst mit diesen Dingen in einer neuen Partnerschaft umgehen könnte.

Eine Scheidung ist immer mit dem Scheitern verbunden, egal wie weit man selbst dazu beigetragen hatte. Wer möchte sich da nicht eine solche Erfahrung in einer neuen Beziehung ersparen? Darin dürfte dann auch der Grund liegen, warum sich beim Wörtchen "Geschieden", die Intuition warnend zu Wort meldet.


Merlin
 
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Orlanda
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@Sprotte: "... Ich will und kann keinem Menschen etwas suggerieren; ..."

Das hat ja, lieber Sprotte, nichts mit Suggerieren zu tun, wenn ich Eigenschaften an einer Neu-Eroberung entdecke, die ich aus der Vergangenheit kenne und mit der nicht zu leben ist!
Darum meine ich ja, dass der Mensch manchmal aus irgendwelchen Gründen immer an dieselben Menschentypen gerät, die immer wieder dasselbe Muster aufweisen.
Vermutlich ist man es auch ein wenig selbst, der dem Anderen ein Bild vermittelt, das ihn meinen läßt, man sei die Richtige.

Das größte Hindernis bei der Partnerfindung im fortgeschrittenen Alter ist das viele Denken, meine ich. Die Unbeschwertheit der Jugend denkt nicht, sondern nimmt was verlockend erscheint.
Und ein weiterer Fehler ist, dass man Partnerfindung nicht ausreichend definiert: Will ich wirklich jemanden, der einst an meinem Grab weint oder will ich nur ein wenig Spaß und Unterhaltung haben? Es würde schon reichen, hätte man dieselbe Mentalität, dieselben Interessen und denselben Humor... Alles was den "Ballon" aber am Boden hält (Sicherheitsdenken, Festhaltenwollen, Alltag leben wollen etc.), verhindert das freie Schweben...

Orlanda
 
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Ehemaliges Mitglied
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...auch im Grundbuch können Altlasten irgendwann gelöscht werden, wenn sie nicht mehr valutieren.
Manchmal bleiben sie einfach stehen und verursachen Generationen später noch gewisse Probleme.
(Drum prüfe, wer in Abteilung 2 des Grundbuches unter Nutzen und Lasten eine Eintragung vornimmt.)

emirena

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