Beiträge zum Thema: Was ist ein Wunder?

 
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Orlanda
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@Merlin: "... Bei all dem Nachdenken über das Wie und Warum, kann ein bedingungsloses und einfaches Staunen doch sehr erholsam für die gemarterten Gehirnwindungen sein..."

Hat Staunen wirklich etwas mit "Wunder" zu tun? Staunen ist doch erstmal nur eine Art Verblüfftheit - da habe ich noch nicht nachgedacht über das Wie und Warum. Aber glaube ich deshalb gleich an ein "Wunder"?

Ich kenne am eigenen Leib die Ergriffenheit, das Staunen, das nichtfragende sich Versenken - aber deshalb glaubt man doch nicht an Wunder? Man braucht nicht immer Erklärungen...

An Wunder glaubt m.E. eher der Mensch, der die Welt immer erklärt haben muss - und sei es nur dass da ein Gott sein müsse, der waltet und schaltet. Wenn nun die kindliche Einfalt keine weitere Erklärung findet, glaubt der Mensch an "Wunder" (die ja nach dem christlichen Glauben Gott oder auch die Heiligen geschehen lassen).

Ich meine, es gibt Dinge, die einfach da sind, die einfach geschehen. Manchmal erkennt man eine Ursache, einen Hintergrund, manchmal nicht...

An Wunder glaubten die Menschen früher, weil sie für viele Dinge keine Erklärung hatten, außer, dass der liebe Gott soeben ein Wunder geschehen ließ. Ein Wunder - etwas was außerhalb der damals bekannten Naturgesetze zu sein schien...

Kinder glauben nicht bewußt an "Wunder" - für sie ist die Welt wie sie ist, spannend, immer wieder Neues hervorbringend usw...

Orlanda
 
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Merlin47
Merlin47
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Bei meinen Enkeln kann ich noch erleben, wie schön der Glaube an ein Wunder sein kann. Eventuell könnten wir ja bei den Kindern diese verlorene Kunst wieder erlernen.

Bei all dem Nachdenken über das Wie und Warum, kann ein bedingungsloses und einfaches Staunen doch sehr erholsam für die gemarterten Gehirnwindungen sein – zumal es diese eigentlich garnicht gibt :-))

Ein wärmendes Kerzenlicht der Gefühle ist meist heilsamer für ein Seelenheil, als das kühle Neonlicht der Vernunft.


Merlin
 
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Orlanda
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Immerhin kann man darüber grübeln, ob die anderen Leute grübeln...

Orlanda
 
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@ hh,

Grübeln ist eine negative Form des Nachdenkens. Grübeln führt in eine Endlosschleife. Der/die Grübler/in machen sich Gedanken um Probleme und Situationen, für die es keine Lösung gibt.

Allerdings hat das Grübeln dann einen Vorteil, wenn man durch lauter Grübeln nicht an die Umsetzung von Plänen kommt, dann wird ein möglicher Misserfolg oder eine Ablehnung vermieden.

Ob das die "Grübelfee" genau so sieht?? Oder ist es meistens eine (vorbeugende) Unterstellung?

E.
 
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Hallo Merope,

oh, das war ein VErsehen meinerseits, entschuldige.
Ich meinte natürlich, daß man bei Astronomie schon mal ins Zweifeln kommen kann, ob es da nicht doch WUNDER geben könnte (weil das alles so gigantisch und unermeßlich ist).

Danke für die Aufklärung mit den Meteoriten: dann kann ich mich ja entspannt zurücklehnen und muß die nächsten 26 Mio Jahre nicht auf ein Wunder (daß es nicht geschieht) hoffen!

emirena
 
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@ hh,

meine Gedanken lassen sich eben nicht einsperren.

Kann man machen nix.

Warum grübelst Du soviel?

E.
 
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hallo Emirena,

nur noch eine Rückfrage: Du schriebst: "Daß man beim Thema Astrologie schon mal ins Zweifeln kommt, wundert mich nicht."

Klarstellung ich bin (Amateur)-Astronomin. Astrologie ist etwas ganz anderes - und damit habe ich nix am Hut.

A propos Meteoriten: Statistisch kommt alle 26 Millionen Jahre ein größerer auf die Erde runter - aber bis dahin haben wir noch etwas Zeit. Es gibt aber eine Menge sog. "Erdbahnkreuzer" - man kann also nie wissen :-))

Merope
 
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@ hh,

die kommt wahrscheinlich im Jenseits von allein. Hoffentlich aber nicht die Ebene darunter.

E.
 
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aus Deiner Sicht ist es nicht alles, HH!
Niemand hat dagegen etwas einzuwenden.
Bist Du mit dem Okay-Buch schon fertig, HH?
Dann hast Du ja auch gegen eine andere Sicht sicher nichts einzuwenden!?

Dein "ich sage Dir/ich sage Euch" klingt in meinen Ohren irgendwie so, als ob Du davon ausgehst, daß Deine Wahrheit die einzig wahre Wahrheit ist.

Und ich sage Dir: das ist nicht der Fall!

Fröhliches Lernen bis zum 60. (und was kommt dann) wünscht Dir

emirena, ü 60
trotzdem weiterhin lernfähig, aber auch kritisch
 
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Ich habe mir zum Begriff „Wunder“ die nachfolgenden Ausführungen sagen lassen:

„Die derzeitige Definition des Begriffes „Wunder“ ist eigentlich ganz einfach ist. Demnach ist ein Wunder eine (scheinbare) Durchbrechung der Naturgesetze, so wie der Mensch sie versteht.

Inzwischen hat der Mensch aus der Quantenphysik lernen müssen, dass die kleinsten Teilchen unserer Welt ganz eigenen Gesetzen gehorchen, die für uns Menschen unmöglich nachzuvollziehen sind.

Denn dass das Licht zwei gegensätzlichen Formen annehmen kann: elektromagnetische Welle und „handfestes Teilchen“, entsprach nicht den bisherigen (menschlich festgelegten) Naturgesetzen.

Also muss nach der bisherigen menschlichen Definition z.B. das „Licht“ ein Wunder sein.

Ob diese gegensätzlichen Formen des Lichtes auch tatsächlich mystische Wunder erzeugen können, kann zur Zeit aber niemand wirklich behaupten, aber auch nicht abstreiten.

Eine Reihe von namhaften Physikern kommen auch zu dem revolutionären Schluss, dass es eine physikalisch beschreibbare Seele gibt. Zur Zeit sind alle auf der Suche nach dem universellen Quantencode, in den die gesamte lebende und tote Materie eingebunden ist.“

Also, am besten, jeder genießt seine persönlichen Wunder, solange es noch geht.

E.
 
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Hallo Heydiehex,

schade, daß sogenannte "Seitenhiebe" oft nur gefühlt (oder eingebildet) sind.

Da scheint manchmal ein einziges falsches oder nur falsch verstandenes Wort zu genügen, um als böser Attentäter abgestempelt zu werden.

Es ist schon manchmal eine Gratwanderung.

Fühlst Du Dich seitengehiebt?
Erstaunlicherweise denkt ja keiner von sich selbst, daß er "Hiebe" verteilt.

emirena
 
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ja, die einen sagen so, und die anderen sagen anders.
Ist doch gut so.
Hier wurden ja nur "Meinungen gesammelt"

Schön, daß uns augenblicklich kein Meteorit "zu fällt".
Ist das jetzt ein Wunder?

Daß man beim Thema Astrologie schon mal ins Zweifeln kommt, wundert mich nicht.

emirena
 
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Viele sagen "Zufälle" gibt es nicht ? .-)

Das Wort Zufall: Das was dir zufällt! Woher auch immer.

Ich war früher auch mal so eine Art lebende Rechenmaschine - aber spätestens seit meinem Eintritt in die Astronomie hat sich das geändert.

Was soll's - ich bin glücklich dabei, mehr als vorher.

Schönen Tag
Merope
 
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eben - der Begriff WUNDER wird verschieden definiert.
Merope, in Deinem Beispiel sehe ich Glück und Zufall, aber kein Wunder.
Aber wer meint es hilft, an Wunder zu glauben, der kann es ja tun.

emirena
 
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Auf Wunder warten oder sie sehen, wenn sie geschehen - das ist doch ein Riesenunterschied!

Manches geschieht einfach auf völlig unvorhersehbare Weise. Gäbe es keine '"Wunder" so säße ich nicht hier, sondern wäre vor 6 Jahren bei einem Unfall auf der Autobahn auf der Strecke geblieben - so konnte ich mich fast unverletzt aus einem völlig demolierten Auto befreien.... Und ein Jahr später: Ziemlich heftiger Wind - wie von Geisterhand wurde mein Auto plötzlich langsamer, und 5 m vor mir landete ein großer Baum auf der Straße.

Ich seh das als Wunder - und als Zeichen, dass ich hier noch gebraucht werde - worüber ich mich freue.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Orlanda
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Liebe Emirena, das ist wunderbar (!) richtig ausgedrückt!

Orlanda
 
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Orlanda
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Naja, liebe Heydiehex, an die Kraft des Geistes glaube ich auch, auch an die Selbstheilungskräfte des Körpers. Aber deshalb gleich von Wundern zu sprechen?

Der Begriff "Wunder" kommt, soviel ich weiß, aus dem Bereich Religion und setzt "Gläubigkeit" und "Glauben" voraus. Aus meiner Sicht auch ein gewisses Maß an Einfalt und das lehne ich ab, weil es dem Menschen die Eigenverantwortung nimmt. Kindliches Glauben, glauben, dass ein Vater oder eine Mutter schon waltet und das brave Kind belohnt...

Das ist meine Sicht der Dinge - andere Menschen mögen anders denken...

Orlanda
 
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genau so sehe ich das auch, Orlanda!

Nicht an sogenannte Wunder zu glauben, hat überhaupt nichts damit zu tun, wunderbare Dinge nicht bewundern zu können. (Die Wortwahl ist Absicht)

Staunen, begeistert sein von Naturschauspielen, von Schönheit, von Kunst;
Schweben, weil der Augenblick großartig und einzigartig und erhebend ist; Liebe, Leidenschaft (Reihenfolge ist keine Absicht), all das steht keineswegs im Widerspruch zum Glauben bzw. Nicht-Glauben an Wunder.

emirena
 
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Orlanda
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Nun, staunen kann auch derjenige, der vorwiegend rationell denkt und die Dinge rationell sieht.
Einfalt versus rationales Denken?

An Wunder GLAUBEN hat m.E. nichts mit der Fähigkeit staunen zu können zu tun, als vielmehr die Gabe, in einfältiger Weise darauf zu hoffen, dass Dinge geschehen, die nach logischem Ermessen nicht geschehen können. Dass sie dennoch passieren, liegt am Zufall oder an einem Unbeachtet sein eines Vorgangs, denn man nicht beeinflussen konnte.
Wenn eine krebskranke Frau ihr Leben radikal ändert und damit die Krankheit besiegt (weil sie z.B. ihre krankmachende Familie verlassen hat), dann ist das kein Wunder, sondern ein Ausschalten der krankmachenden Faktoren.

Dies als Wunder anzusehen, nimmt einem die Pflicht, an dem Geschehen die aktive Teilnahme der Kranken zu sehen. Damit geht man den einfachen Weg und hofft, dass einem ebenso verfahren werden würde, dass ein "Wunder geschehe", d.h. ohne Anstrengung ein Erfolg erzielt werden könnte.

Orlanda
 
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Ich finde, wenn man alles nur rationell sieht, entgeht einem etwas - das Staunen-Können.

Oftmals schweben meine Besucher auf Engelsflügeln aus der Sternwarte oder "meinem" Planetarium - und ich schwebe auch.....

Und ich freue mich, dass mir ab und an ein paar Engelsflügel(chen) wachsen....

Gute Nacht
Merope

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