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Orlanda
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Liebe Merope, sag, warst Du das die in einem anderen Thread M. Mitscherlich erwähnte mit ihrem Buch "Die friedfertige Frau"?
Der Inhalt dieses Buches berührt ja die aktuelle Diskussion hier. Die Autorin würde sich hier sicher sehr kritisch äußern zu dem, was Du hier preisgibst.
Ein kleiner Auszug:
"...Die neue Mütterlichkeit als Rettungsphantasie und das überharmonisierende, Konflikt vermeidende Verhalten mancher Frauen in der Frauenbewegung (und nicht nur dort, sondern bis heute! Anm.Orlanda) zeigen, welche neuen GEfahren drohen und dass vieles, was Frauen bisher erreicht haben, durch eine politische "Wende" wieder rückgängig gemacht werden soll (siehe die neue Idee des Erziehungsgeldes, wenn Mutter nicht arbeitet!)....
... Der Rückzug mancher Frauen in romantische Nostalgie, in mystische Vorstellungen, in religiöse Sekten oder auch in die Astronomie könnte man, psychoanalytisch gesehen, auch damit erklären, dass die heutige Generation junger Frauen sich in ihrer frühen Kindheit nicht mit den Müttern der Kriegs- und Nachkriegsjahre, die gelernt hatten ein selbständiges Leben zu führen, identifiziert hat, sondern mit den Müttern der fünfziger Jahre, die sich in ihre frühere unkämpferische, untergeordnete Rolle wieder einfügten und die regressive antiaufklärerische Konsolidierung der Familien- und Geschlechterverhältnisse durch ihr Verhalten unterstützen..."
Merkwürdig ist, dass vieles von damals, 1978, auch heute noch oder wieder Gültigkeit hat!
Heutzutage ist es aber großteils nicht mehr der Mann, der als "Feind" der selbständigen, gleichberechtigten Frau auftritt, sondern sehr viele Frauen...
Das Buch finde ich SEHR lesenswert - auch für heutige Frauen aller Altersklassen...
Ich bin krank und mache vielleicht Schreibfehler, gehe auch gleich zu Bett..
Orlanda