Beiträge zum Thema: Affäre Hoeneß!

 
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ich sehe es wie FinCh:
"Unserer Gesellschaft sind Grundwerte wie Ehrlichkeit, Loyalität und Sparsamkeit* abhanden gekommen."
Allerdings bin ich skeptisch, was der Ruf nach Sparsamkeit des Einzelnen angeht. Diese Empfehlung möchte ich mehr "der Gesellschaft" geben, wo Gelder sinnlos verschwendet werden. Wer ist dafür verantwortlich? (eine rein rhetorische Frage)

Und, Merope, die "Steuerfachleute" möchte ich mal sehen, die sich mit "Verweigerung" gegen eine ungerechte Steuergesetzgebung WEHREN.
Wehren durch Verweigerung ist selten eine effiziente Methode, um Interessen durchzusetzen.
Das klingt für mich ein wenig wie Ghandis Aufruf, die zweite Backe hinzuhalten. Das auf den Steuerzahler bzw. -hinterzieher anzuwenden, erspare ich mir.

Auch kann ich den Ruf "auf die Straße zu gehen", allmählich nicht mehr hören.
Leute, die Welt hat sich in den letzten 50 Jahren weitergedreht; heute gibt es andere Methoden.
(was nicht heißen soll, dass die alten Demos keinen Sinn mehr haben. )

emirena
 
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Orlanda
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Makaber, aber es stimmt: Das Schweigen der Lämmer. Sie werden solange "gehalten", solange sie Nutzen bringen. Ihre Funktion ist aber nur die, der Herrschaft (Mammon) als Futter zu dienen...

Orlanda
 
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Zu dem Thema fällt mir noch ein

„Geld regiert die Welt“ und
„das Schweigen der Lämmer“

In verschiedenen Talk-Runden gab der RA und FDP-Politiker Kubicki einen Einblick in die Psyche der Steuerbetrüger. Als RA haben sich ja viele an ihn gewandt, um eine wasserdichte Selbstanzeige zu erstellen.

Fast Alle hatten eigentlich kein Unrechtsbewusstsein. Den Hinweis von ihm, dass es sich um eine kriminelle Straftat handelt, wiesen sie generell empört von sich.

Die Beweggründe zur Selbstanzeige sind also keine moralischen Einsichten sondern nur die Aussichten auf eine Gefängnisstrafe bzw. der Veröffentlichung.

Das Positive am Fall Hoeneß ist ja, dass es eine Art „Aufrüttler“ ist, mehr Gerechtigkeit einzufordern.

Wie kann es mehr Gerechtigkeit geben, wenn niemand sie einfordert? Ob im großen oder kleinen?

Es ist ja auch selten so, dass alle an einem Strang ziehen. Wer sich lieber auf einen Logenplatz setzt, sollte es ruhig tun.

Ob dies ein Vorbild für die nachfolgende Generation ist, ist nicht so ganz klar. Ich habe schon des öfteren erlebt, dass junge Leute diese „Stillhalte- bzw. Wegschau-Mentalität“ ihrer Altvorderen nicht mitgemacht haben.

Jedenfalls gibt der „Fall Hoeneß“ nicht nur Einblicke in die Steuerbetrügereien sondern auch noch in Korruption, Ausnutzen von Insiderwissen bei Aktiengeschäften, politische Verpflechtungen und generell um moralische Aspekte.

Es bleibt spannend.

Groß-E-Ponkt
 
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Orlanda
Orlanda
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Mit den Leuten, mit denen ich großteils zu tun habe und mit denen ich auch zusammenarbeite, braucht kein Mensch solidarisch zu sein, denn die sind es untereinander auch nicht! Da ist es am besten, man besinnt sich auf sich selbst und schaut, dass man möglichst bald weg kommt.

Sie wähnen sich alle dem Höchsten sehr nahe und führen dessen Visionen aus (Einstein: Visionen, die zu nichts führen sind Wahnvorstellungen). Sie sind alle Handlanger, Sklaventreiber und lernen wie man die Arbeitsknechte schön bei Laune hält und sie möglichst ohne Widerspruch ausbeutet. Früher hatten die Sklaventreiber eine Knute, die sie offen daher trugen. Heute kommen die Sklaventreiber in Engelskostümen und ihre Werkzeuge sind gut getarnt unter der Freundlichkeit versteckt.

Gestern sagte jemand, der Kapitalismus hätte nicht gesiegt, er wäre bloß übriggeblieben.
So verstehe ich das auch. Und zwar deshalb übriggeblieben, weil er zum Urverhalten der Menschen gehört. Nachdem glorreiche Ideen wie Humanismus, Kommunismus und auch die Ideen des Christentums nicht großflächig erfolgreich durchführbar waren, hat man nun das wieder, was den Bodensatz des Menschseins ausmacht: Die Ausbeutung anderer Menschen, um sich selbst zu bereichern.

Der Mensch ist des Menschen Wolf - einer der besten Aussprüche weil einer der wahrsten.

Orlanda
(wo ist meine Leere? ich muss noch kräftig üben und solche Gedanken dahinfließen lassen im Fluss ohne Wiederkehr. Das sind meine geistigen Glaubersalz-Tage... Wenn der Kopf rein ist, wird auch der Körper wieder bazillen- und virenfrei sein.)
 
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Es ist genau so wie du sagst, Orlanda. Ich habe die Lohndrückerei in ihren Anfängen auch noch selbst erlebt. Die neue Leitung entsorgte die "Alten" - auch mich und stellte dafür Praktikanten und Freiberufler ein.

Bin ich froh, dass ich das hinter mir habe - und meine Solidarität gilt denjenigen, die noch mitten drin sind.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Orlanda
Orlanda
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Ups! Ein Tippfehler: Ich meinte die 75-Stunden-Woche!
Arbeitszeiten Mo bis Fr 6 bis 19 Uhr, Sa. 6 bis 16 Uhr
(um die Jahrhundertwende in einem Radwerk (Eisenerzeugung).)
 
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Orlanda
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Ruben, bei dem Thema geht es doch nicht darum, wieviel jemand verdient, sondern darum, dass man in jedem Fall einen angemessenen Anteil an den Gemeinkosten eines Staates bezahlt. Wie das in Wirklichkeit aussieht, was mit dem Steuergeld gemacht wird, sollte kein Kriterium für Bezahlen oder Hinterziehung sein!

Vor ein paar Tagen äußerte sich mein Vorgesetzter meiner potentiellen Nachfolgerin gegenüber so (sie meinte, sie könnte sich in einer neuen Tätigkeit verbessern, vorallem auch gehaltsmäßig - sie ist eine der Frauen, die für einen sehr niedrigen Tarif eingestellt wurde, ihr aber sehr gute Leistung abverlangt wird!):
"Alle Leute, die schon lange in der Firma sind, sind prinzipiell überbezaht!"

Aus der Sicht der Führungsebene sind also alle noch nach dem alten Entlohnungsschema (nach dem man auch noch einigermaßen LEBEN konnte, d.h. Miete und andere Lebenshaltungskosten zahlen konnte!) eingestellten MitarbeiterInnen ÜBERBEZAHLT! Mit jedem Mitarbeiter, der ausscheidet, wird also jemand (wenn überhaupt!) eingestellt, der um ein vielfaches weniger verdienen wird. Manchmal wird die Arbeit aber nur anderen ebenfalls nicht gerade gut bezahlten Mitarbeitern aufgedrückt.
Das alles in einer Firma die gute Zahlen schreibt, sich ständig vergrößert und deren oberste Führung kräftig absahnt!

Mein schon seit langem vorhandenes Gefühl, dass ganz subtil irgendwann wieder die Zustände vom Anfang der Industrialisierung eingetreten sein werden, nimmt immer klarere Formen an. Mehr Arbeit, weniger Lohn - und es wird weiter gesägt an den sozialen Errungenschaften, bis wir wieder da sind, wo Menschen eine 50-STunden-Woche haben, nicht krank werden dürfen und jederzeit auf der Straße landen können.
Was mich aber mindestens ebenso erschüttert: Es gibt kein Paroli, kaum ein lautes Wort, keine Meinung, die geäußert wird. Alles ist still und arbeitet jetzt schon 12 Stunden täglich ohne Aufmucken. So, als wären alle geklont oder wären jetzt schon nur mehr Roboter, die das ausführen, was ihre Herren reich und reicher macht.

Es kochen die Gemüter hoch, wenn es um sensationelle Dinge geht, wie z.B. die Steuerhinterziehung eines Herrn Hoeneß. Aber bei den eigenen Dingen, die weniger sensationell, dafür aber höchst bedenklich sind, schweigt der Mensch....

Orlanda
 
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ruben7587
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über was ärgern wir uns ?
wieviel darf man verdienen ?, wer will das entscheiden ?
wann beginnt neid ?
.... und was habe ich davon ?

warum wird dem hoeni so viel geld gezahlt ?
wem ist seine arbeit so viel wert ?

wann hat man den punkt erreicht , an dem es nicht mehr um geld geht , weil man mehr hat , als man je ausgeben kann ?

ist es möglich , dass manche sachen einen selbstlauf nehmen , den man nicht mehr aufhalten kann ?

man sagt , dass gewisse damen dem ältesten gewerbe der welt nachgehen . ich frage mich , woher die kunden dafür das geld haben ? gibt es noch ein älteres gewerbe ????
 
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ruben7587
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über was ärgern wir uns ?
wieviel darf man verdienen ?, wer will das entscheiden ?
wann beginnt neid ?
.... und was habe ich davon ?

warum wird dem hoeni so viel geld gezahlt ?
wem ist seine arbeit so viel wert ?

wann hat man den punkt erreicht , an dem es nicht mehr um geld geht , weil man mehr hat , als man je ausgeben kann ?

ist es möglich , dass manche sachen einen selbstlauf nehmen , den man nicht mehr aufhalten kann ?

man sagt , dass gewisse damen dem ältesten gewerbe der welt nachgehen . ich frage mich , woher die kunden dafür das geld haben ? gibt es noch ein älteres gewerbe ????
 
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ruben7587
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ja , recht habt ihr . ich bin ganz sicher , dass die steuergroschen der steuerflüchtlinge nur und ausschließlich für soziale zwecke eingesetzt werden würden .
mit dem rest würde der beitrag der krankenkassen , der strompreise und die erhöhung der renten beglichen . das geld würde somit direkt dort hin fließen , wo es hingehört .

außerdem könnte damit der h4-satz erhöht werden , denn die junk's haben kaum noch was zu trinken .
schönen abend euch
 
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liebe Orlanda,
du hast dich zwar aus dem Thema verabschiedet - aber ich denk, man trifft sich sicher bei einem anderen Thema wieder - und möglicherweise liest du das ja auch noch.
Ich habe schon jahrelang keine Tageszeitung mehr - spare dabei nur Geld und verpasse nichts. Das Lokale steht im kostenlosen Wochenblättle und ich lese jeden Tag ein oder zweimal im Videotext die Nachrichten, da bin ich immer auf dem laufenden.
Es stimmt, sich immer nur mit der "bösen" Welt zu befassen, kostet unheimlich Energie - deshalb ist es gut, sich damit zu befassen, dass im unmittelbaren Umfeld Friede hergestellt wird.

Mir ist es auch inzwischen so was von egal, wenn man wegen "Augenverschließens" kritisiert wird. Ich richte mein Augenmerk bewusst auf das, wo ich was tun kann (und wenn ich heute auch nur für meinen Enkel beim Rotkreuzkurs den Verletzten gespielt habe ---- hat irre Spass gemacht.)

Schöne Zeit
Merope
 
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Orlanda
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Ja, liebe Merope, ich werde weiterhin mich einmischen, wenn Kinder vor meinen Augen mißhandelt werden oder man unsinnige Straßen plant. Ich werde auch in der Arbeit nicht den Mund halten und auch gegen die dort herrschende "Moral" angehen (mir kann ja nichts mehr passieren!).

Aber ich möchte mich nicht mehr aufregen über Hoeneß & Co oder dergleichen unsoziale Menschen oder anderen Krampf.

Das soll aber jeder halten wie er's mag.

Ich bin in meiner Entwicklung immerhin so weit, dass ich spüre, wie sehr z.B. die Beteiligung an diesem Thread mich Energie kostet. Ist es das wert? Es bringt doch nichts, außer dass man vielleicht Frust ablassen kann.

Ich finde, in einer Welt, in der ständig das Chaos herrscht, in der der Einzelne kaum mehr Geborgenheit und Ruhe findet, ist es wichtiger denn je, dass man diese bei sich findet. Und wie kann man das, wenn man sich ständig die Untaten diverser Mitmenschen vor Augen führt?

Ich lese unter der Woche kaum mehr eine Zeitung. Auch Nachrichten sehe ich nicht, weil ich abends nicht mehr den Nerv habe, mir zu dem nervigen Alltag auch noch die Katastrophen der Welt anzutun.

Gut, ich weiß vieles nicht, aber fehlt mir deshalb etwas? Von wievielen Katastrophen der letzten Monate habe ich nichts mitbekommen oder nur wenig? Hat es irgend Jemandem geschadet oder ist deshalb eine negative Veränderung eingetreten?
Die einzige Konsequenz ist wohl diese, das mein ohnehin angekratztes Nervenkostüm ein paar Aufregungen weniger zu verkraften hatte.

Ich behaupte, wir werden mit geistigem Müll zugedeckt, dass man schon gar nicht mehr weiß, wogegen man sich wappnen soll. Jeder Dreck landet einem vor den Füßen und der brave Staatsbürger hebt alles auf um es zu begutachten und sich auch treubürgerlich darüber aufzuregen.

Das einzige zu akzeptierende ist für mich der echte Protest und dann geht man auf die Straße, schließt sich einer Protestbewegung an oder schreibt zumindest Leserbriefe. Alles andere geht ins Leere.

Damit verabschiede ich mich aus dem Thema.

Orlanda
 
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Liebe Orlanda,
ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich künftig um nichts mehr kümmern wirst - sondern nur noch um die Sachen, die dir am Herzen liegen.
So mache ich es auch.
Man kriegt trotzdem mit, was läuft. Und zum Ausgenutzt-Werden gehören immer zwei. Dass jemand, der nicht mehr jedem Trend nachrennt automatisch seinen gesunden Menschenverstand verliert, halt ich für ein Gerücht.

Wehren kann man sich auf vielerlei Art - auch durch Verweigern.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Hallo Emirena,

Deinen letzten Ausführungen stimme ich voll zu.

E.
 
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das Problem dabei ist nur, wer sich um nichts mehr kümmern mag (was ich gut verstehe), wird gnadenlos ausgebeutet.
Dann heißt es nämlich: "die/der hätte sich halt wehren müssen..." (jeder hat eine Stimme)

DAS (Augen verschließen, weggucken, unsolidarisch sein) möchte ich mir nicht selbst vorwerfen müssen, auch wenn ich nur eine ganz klitzekleine Nummer bin.
Ich bin und bleibe für "Mitmischen".

Wer's nicht mag, soll sich doch bitte dann wirklich raushalten und nicht lamentieren.

emirena
 
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Orlanda
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Ich sage Euch eins: Mir ist dieses Herumreden um die Straftaten irgendwelcher bekannter Menschen auch ein Gräuel, aber wenn man sich das Forum ansieht, dann gedeihen scheinbar gerade "Anstoßnehm-Themen" am allerbesten.
Ich nehme mich davon nicht aus, weil ich ja auch mitmische.
Aber andere, nicht streitbare Themen haben längst nicht diese Erfolgstendenz!
Darüber zu grübeln erspar ich mir jetzt auch und suche lieber "die Leere"...

Was kümmert mich ein Hoeneß oder irgendein anderer Reicher - mir gilt es vorallem mein Leben zu regeln, vom Arbeitsstress runterzukommen, meine Gesundheit zu pflegen und zu schauen, wie ich möglichst gut den Rentenbeginn erreiche. Dann zählen andere Kriterien, ich muss nicht mehr in den Wahnsinn des heutigen Alltags eintauchen.
Reduzieren ist angesagt - in jeder Weise. Dabei werde ich sicher nicht ärmer, im Gegenteil, es gibt ein Fundament, an das ich wieder kommen werde.

Ich sehe es an meinem Arbeitsplatz: Das was heute ist, was heute beginnt, verheißt nichts Gutes. Und mir tun eigentlich alle leid, die in der Mühle bleiben müssen. Aber mein Soll ist bald erfüllt und die restlichen Jahre die mir bleiben (keiner weiß, wieviele das sein werden), möchte ich nicht damit verbringen, mir die Haare um irgendwelche Merkwürdigkeiten zu raufen. Ich möchte nicht "im Rennen" bleiben, muss nicht jung bleiben (werde mir auch in Zukunft nicht mehr die Haare färben, um die jugendliche Farbe zu behalten, sondern stolzes Grau tragen - 3 cm und einige Fäden sind schon zu sehen!), darf mich auf mich zurückziehen (und hoffen, dass dieser neue alte Mensch auch als solcher aufgenommen wird).

Dieser ewige Wettlauf - "in" bleiben, mit der Zeit gehen, ja nicht zeigen, dass einem der ganze neue Kram auf den Keks geht - steht mir bis oben hin!

Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich ab sofort das sein darf was ich bin: eine ältere Frau, die null Bock auf Jugendlichkeit hat - und auf irgendwelche Klatschereien und Sensationen, egal welcher Art.

Jetzt geh ich raus, damit mein Vitamin D aktiviert wird, schließlich will ich die Rentenkasse noch lange in Anspruch nehmen.

Orlanda
 
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auch das "an die Öffentlichkeit gezerrt werden" hat zwei Seiten:

einerseits nutzen Prominente gerne die aus einer Veröffentlichung resultierenden positiven Folgen zu Werbe- und Image-Zwecken;
andererseits müssen sie dann eben auch damit leben, daß es auch schädlich für das Image sein kann, eine Person von öffentlichem Interesse zu sein.

Jeder Promi ist sich über diesen Zusammenhang bewußt und hat das weitgehend auch selbst in der Hand. Er/sie tut gut daran, sich entsprechend zu verhalten.

emirena
 
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Sicherlich ist die mittelalterliche Methode des „an den Pranger“ stellen vorbei.

Aber heute gibt es ja mit dem Internet wesentlich wirksamere Mittel.

Man kann z.B. bei Hotels, Ärzten und sonstigen Unternehmen bzw. Personen Bewertungen sowohl abrufen als auch eingeben. Auch überlegt die Politik ernsthaft, Unternehmen, die im Lebensmittelbereich betrügen (Eier, Fleisch udgl.) im Internet zu veröffentlichen.

Diese Methode ist zeitnah und auch wirksam. Damit kann ich mich auch gut anfreunden.

Nur wer nicht wegschaut, kann andere vor Schädigungen Einzelner schützen.


Groß-E-Ponkt
 
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Das mag ja alles sein, liebe Orlanda (wobei ich nicht glaube, dass es nicht auch unter Reichen "anständige" Burschen gibt, genau so wie es Schweinepriester unter den Armen gibt).

Die Steuerfahndung hat ja, nach dem Auftauchen von SteuerCD's (worüber man ja auch streiten könnte, ob hier der Zweck die Mittel heiligt, schließlich steht dahinter auch der kriminelle Akt des Datendiebstahls) schon oft zuschlagen können und einige Leute zu deftigen Strafen verdonnert - aber die haben die Chance, nach Beleichung ihrer Schulden und Absitzen ihrer Strafen, wieder in ein normales Leben zurückkehren zu können.

Das hat ein Promi nicht: indem er so an die Öffentlichkeit gezerrt wird, wird man sich so lange er lebt, an seine "Missetat" erinnern.... (nicht umsonst verwies ich auch Ingrid van Bergen, man könnte auch noch den Vater von Steffi Graf nennen, wobei auch ziemlich viel Schmutz an Steffi selbst hängengeblieben ist, leider).

Ich weiß nicht, warum dieser Fall an die Öffentlichkeit gekommen ist - jedenfalls muss ich mich an keiner Schmuddeldiskussion beteiligen - und tue es auch nicht.

Für mich steht es in der Nähe von "kreuziget ihn"! Oder "die Hexe soll brennen."
 
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Orlanda
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Liebe Merope, was ist Gerechtigkeit?
Für Hoeneß sieht die sicher anders aus als für Menschen, die ihre Steuern zahlen.
Ich kenne diese Mentalität der Reichen: Sie hätten sich dieses Geld ja 'verdient' und sähen gar nicht ein, weshalb sie davon an jene etwas abgeben sollten, die nicht fähig sind, ebenso reich zu werden. Sie sehen in diesen Menschen gottgegebene Werkzeuge, um den eigenen Reichtum zu mehren. Man gibt diesen Menschen als reicher Mensch Arbeit und erwartet, dass sie zu einem Hungerlohn arbeiten.

Dass man als Reicher mit seinem Geld eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft hat, ist eine schöne Philosophie, der aber kaum ein Reicher zustimmen wird.

Geiz ist geil und je reicher jemand ist, umso notiger und geiziger wird er oder sie! Ich kannte eine Millionärin, die kaufte in der Apotheke teure Olivenöl-Kosmetik und lies sich dafür Rechnungen über medizinische Produkte ausstellen, die sie an ihre private Krankenkasse weiterreichte zur Erstattung. Betrug scheint in den Kreisen der Reichen zur Tagesordnung zu gehören.

Gerechtigkeit ist für Reiche die Methode, mit der sie sich der Verpflichtung entziehen können und dazu gehört der Steuerbetrug. Ihr Vermögen gehört nur ihnen und der Rest der Welt kann verrecken.

Glaubt jemand, dass ein Reicher, egal welcher Unter- oder Oberschicht er entstammt, edel gesinnt ist? Vermutlich kommt kein edel gesinnter Mensch jemals an so viel Geld, dass es sich lohnt, es in die Schweiz schaffen zu lassen.

Orlanda

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