Beiträge zum Thema: Heiraten noch im Alter - unzeitgemäß?

 
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Ehemaliges Mitglied
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Hochheider, auch wenn Du nicht explizit mich gemeint hattest, kann ich ja trotzdem auf Deine Worte reagieren. So lange ich immer wieder die gleichen Vorurteile lese, werde ich immer wieder reagieren.
Mit oder ohne zuvor genehmigen Antrag.

Da schreibst oft, was "wir" alles tun oder nicht tun.
Dein "Wir", das bin nicht ich! Und es ist mir ein Bedürfnis, das klarzustellen, wie es Dir ein Bedürfnis, Deine Meinung mitzuteilen.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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Lieber Merlin, Deine Aussagen über "Vereinnahmung der Persönlichkeit" ist nicht von der Hand zu weisen und ich sehe darin auch eine Gefahr bei besonders "innigen" Beziehungen.
Aber es muss auch einen dritten Weg geben: Dass man seinem Partner gegenüber loyal ist und trotzdem nicht zum "Doppelten Lottchen" wird.

Ich verstehe Deinen Einwand auch so, dass Du genau das aussprichst, was sicherlich viele Männer nach anfänglichem Engagement in den Rückzug scheucht. Vermutlich haben mehr Männer Angst vor Vereinnahmung als Frauen? Vielleicht liegt das an dem, wie Mütter ihren Söhnen gegenüberstehen. Ich kenne jedenfalls sehr viele Sohn-Mütter, die sehr vereinnahmend sind. Auch in meinen Beziehungen (zwei) gab es eben die klammernde Mutter, die jeden Sonntag den Sohn zu sich befahl - telefonisch mit klagender Stimme. Der Sohn verkroch sich nicht nur vor mir, sondern auch vor ihr - ging sonntags nicht mehr ans Telefon, weil er immer seine Mutter dahinter vermutete.

Ich weiß nicht, weshalb der Ausspruch "für immer" in unserem Alter so bedrohlich ist. Mit 20 oder 30 könnte ich das verstehen, aber mit 60 oder 70 handelt es sich ja nicht mehr um eine so große Lebensspanne, dass man Angst haben könnte. Vielmehr bedrückt mich der Gedanke, dass ich einen lieben Mann nun schon in einigen Jahren verlieren könnte oder auch ich eine schöne Gemeinsamkeit schon bald verlassen müßte, weil mein Leben zu Ende ginge. Für immer heißt für mich heute, dass ich getrost die nächsten Jahre erwarten darf und außer den zu erwartenden Mißlichkeiten keine Erschütterungen in der Partnerschaft mehr befürchten muss. Der Mensch mit 60 oder 70 ist ausgereift und wird sich nicht mehr so sehr verändern, wie das zwischen 20 und 60 geschieht.

Ich glaube, dass wir, wenn wir uns im Alter auf eine gute, vertrauensvolle Partnerschaft mit einem "erwählten" Partner einstellen, das gönnen, was uns allen zusteht: Ruhe und Frieden im Alter zu finden. Wenn ich heute ein Haus baue, dann ist es für die Zeit, die mir noch verbleibt. In einem Jahrzehnt oder in 15 Jahren wird das kaum mehr möglich sein. Dann möchte ich das genießen, was ich mir geschaffen habe.

Wichtig erscheint es mir noch zu erwähnen, dass ich keine materiellen Interessen habe, da ich für mein Alter gut vorgesorgt habe - auch für ein partnerloses Alter...

Orlanda
 
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Hochheider
Hochheider
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Liebe emirena,
Ausnahmsweise geht es einmal nicht um deine Person.
Keiner will dir was ...schmunzel
Es ging mir um die Realität wie ich sie halt sehe.
Wir suchen uns Kaputt mit unseren überzogenen
Vorstellungen.
Wer ist denn bereit sich vor dem Spiegel zu stellen
und zu sagen :
ich suche nun schon ein ganzes Jahr-und finde
nichts !
Was kann ich ändern und was nicht,
Diese Situation lassen wir erst garnicht aufkommen
sondern verdrängen sie,indem wir sagen,ich suche
garnicht so richtig,
oder wenn der (die) Richtige kommt.
Nochmal :
Das ist nur meine Meinung-nicht mehr !
Viele Grüße HH
 
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Orlanda
Orlanda
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Lieber Hochheider, dass ich meine Ansprüche zurückschrauben muss, um eine Beziehung führen zu können, glaube ich nicht. Denn das ist es ja, was ich bisher immer getan habe: Ich habe meine Ansprüche zurückgeschraubt und was hatte ich davon? Im Zustand der Verliebtheit schaut man so manchen Esel als Geliebten an (wie im Sommernachtstraum) - am Ende bleibt Esel aber Esel. (Ich will nicht sagen, dass die Männer meines Lebens Esel waren - manch einer glich eher einem bösen Drachen oder einer Chimäre...)

Ich glaube auch nicht, dass meine Ansprüche so unerfüllbar und abwegig sind, dass sie nicht erfüllbar wären - sicherlich nicht für jemanden, der so ganz anders gepolt ist und anders tickt. Aber manchmal trifft man ja auch gleichgesinnte Menschen.

Man muss sich auch alleine wohlfühlen, darf nicht vollkommen verbohrt sein in seinem Wunsch, einen Partner zu finden. Einfach locker bleiben - wenn's paßt, dann paßt es, und wenn es nicht paßt, dann paßt es auch!

Orlanda
 
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Ehemaliges Mitglied
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das mag schon sein, lieber Merlin, daß "die guten Vorsätze und Willensbekundungen der holden Weiblichkeit (nur der Weiblichkeit?) in der Praxis meist nach kurzer Dauer eine wundersame Wandlung durchlaufen".

Sicher steckt in diesen alten Geschichten (und Märchen) oft eine Menge Lebenserfahrung, aber die eigene Lebenserfahrung ist im konkreten FAll doch noch etwas aussagefähiger, wenn man in der Lage ist, das eigene Mitwirken an solchen Erfahrungen selbstkritisch zu betrachten, anstatt mit Schuldzuweisungen oder Resignation zu reagieren.

Lass' Dir also in Zukunft nicht die Sinne vernebeln! (Und wenn doch, bitte hinterher nicht jammern)
Es kommt IMMER auf die richtige Mischung an!

emirena, nur grippal vernebelt
 
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Hochheider, ich kann Dir mal wieder nicht zustimmen, wie Du Dir sicher schon denken kannst.
Also meine "Hormone" sind durchaus noch in Wallung zu bringen und ich habe auch Männer kennengelernt, denen es genauso geht.

Wenn allerdings nur "Die Schönheit und weitere Attribute" (Zitat HH) dabei entscheidend sind, ist wohl nichts zu retten.

An Wunder glaube ich weniger, vielmehr an die mathematische (Un-)Wahrscheinlichkeit.
Trotzdem kommt es vor, daß man nach Jahren Lottospielen einen Gewinn verzeichnen kann. WEnn man aber vorher aufgibt......

Ich biege mir da gar nichts zurecht, sondern bleibe offen und lasse die Dinge geschehen. Die Resignation überlasse ich anderen. Während ich die Dinge geschehen lasse und offen bleibe, achte ich darauf, dass es mir gut geht.

emirena
 
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Merlin47
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Liebe Emirena,

die guten Vorsätze und Willensbekundungen der holden Weiblichkeit höre ich sehr wohl, aber in der Praxis geht da meist nach kurzer Dauer eine wundersame Wandlung vonstatten.

In den alten Mythen und Sagen gibt es dazu sehr schöne Allegorien, wie zunächst die Sinne vernebelt und dann auf subtile Weise der armen Seele ihrer Freiheit beraubt wird.

Ich denke, daß in diesen alten Geschichten oft eine Menge Lebenserfahrung steckt, besonders wenn es um Liebe und Leidenschaft geht. Wie man sehen kann, hat sich in diesen Dingen über die Zeit auch nichts verändert.

Der Gefahr ins Auge zu blicken, ist eine geläufige Redewendung, an welche jeder Mann denken sollte, auch wenn sie noch so schön und verheißungsvoll erscheinen. Eventuell ist das ja aber auch die Mischung, auf die es ankommt?


Merlin
 
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Hochheider
Hochheider
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Ja,
so ist es.
Die Schönheit und weitere Attribute sind im Alter so
rarr geworden,das diese "Wallung"kaum passieren
wird.
So nach der Erkenntnis :
wer will uns denn noch...lach.
Besser ist ,man denkt :Wunder gibt esimmer wieder
oder es lebt sich doch als Single ganz gut.
Wir biegen uns es sozurecht wie es passt.
Viele Grüße HH
 
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Ehemaliges Mitglied
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Das war mir schon klar, Merlin, dass es Dir nicht um "die materielle Besitznahme, sondern um die Vereinnahmung einer Persönlichkeit" ging.
Mein Kommentar dazu war hauptsächlih auch darauf bezogen.

Und was den umstrittenen Punkt des (Ehe-)Versprechens betrifft, würde ich niemals etwas fordern oder einklagen, was ich nicht freiwillig angeboten bekomme. Und sogar dann wäre ich zurückhaltend.

Umgekehrt wäre ich unter ganz bestimmten Umständen aber dazu bereit, meinen eigenen Anspruch auf Freiheit und Unabhängigkeit zu Gunsten einer Gemeinschaft, die notwendige Freiräume für beide zuläßt, zu überdenken.

Wenn ich mich auf Grund besonderer Umstände zu einem solchen Schritt entschließen würde, schließt das eine Rückversicherung für die Ewigkeit eindeutig NICHT ein. Auf diese Art von Absicherung ist gepfiffen. Es ginge mir dabei um eine Art Bekenntnis NACH AUSSEN. Selbstbestimmt und für die Zeit eines gemeinsamen Weges.

Nochmal, ich brauche keine Garantie.
Nach reichlich Erfahrung als Single-Frau wäre eine solche Forderung doch wohl mehr als armselig.

Die Frage, inwieweit man eigene Ansprüche "herunterschrauben" muss, um den gewünschten "Erfolg" herbeizuführen, stellt sich, wenn überhaupt, frühestens dann, wenn man einem Menschen begegnet, der die Hormone (welche auch immer) in Wallung bringt.

Ob diese Einstellung "zeitgemäß" ist oer nciht, ist mir sowas von egal.....

emirena
 
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Ehemaliges Mitglied
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Einspruch, Hochheider

ich laß mal das heiraten außen vor.
Mir geht es jetzt NUR um die Aussage, Ansprüche zurück oder alleine bleiben.
Ich bin überzeugt, in unserem Alter haben wir andere Ansprüche wie mit 20 oder 30. Das ist auch gut so.
Da wir alle mittlerweile unsere Erfahrungen gemacht haben, wissen wir, was wir uns zumuten können und was nicht.
Wer meint, seine Ansprüche runter schrauben zu MÜSSEN, soll das tun - darf dann aber nicht jammern *heul*

ICH wußte genau, was ich will - und war NICHT bereit, auf etwas zu verzichten, nur um sagen zu können: mein Mann :-)))
Ich hatte mich mit dem Single-Leben arrangiert, aber niemals die Hoffnung auf einen passenden Partner aufgegeben.
Und siehe da . . . :-)))

Merlin, da ist auch nix mit "Leibeigenschaft" oder Besitzdenken - zum Glück.
Natürlich hat jeder so seine Macken, die sich im Laufe des Lebens manifestieren.
Die gehören aber doch auch dazu,oder nicht?!
Und ob Gefühle und Schwüre (bis das der Tod euch scheidet . . . . quatsch hoch drei!!!!) bis an den Rest des Lebens halten . . . muß auch gar nicht.
Weiß ich denn, ob ich morgen noch lebe???? Nein! ! ! !
Also genieße ich das HEUTE - und HEUTE weiß ich, daß es mir gut geht und ich mich, trotz Nebel, wohl fühle. Aufgehoben und geborgen - und wenn ich mag, auch beschützt :-)
Ich kann von meinen täglichen Sorgen abgeben und stelle dann fest, wie klein und meistens lächerlich sie doch sind.
Gemeinsames "drüber sprechen" und anschl. lachen - - - hilft ungemein,

Jockeline, mal eben den Nebel wegpustend :-))
 
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Merlin47
Merlin47
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Es ist schon merkwürdig, einerseits wird hier die Sache mit dem Besitzanspruch und der verlorenen Familie in Frage gestellt und anderseits wird genau das in den Beiträgen zum Ausdruck gebracht.

Es geht mir nicht um die materielle Besitznahme, sondern um die Vereinnahmung einer Persönlichkeit. Wir hatten hier ja schon öfters über die schleichende Leibeigenschaft in manchen Beziehungen geschrieben.

Es reicht anscheinend nicht aus, wenn jemand seine Liebe und Zuneigung entgegenbringt. Nein, man erwartet eine Rückversicherung dessen Gefühle bis in alle Ewigkeit.

Wie das mit den Gefühlen und den damit verbundenen Schwüren so ist, haben hier sicherlich schon viele selbst erfahren dürfen. Ich sehe da nun nicht, was an diesen Gedanken antiquiert sein soll.

Eventuell strengt sich der eine oder andere Partner für eine Beziehung auch etwas mehr an, wenn er nicht alles mit Brief und Siegel vermeintlich in der Tasche hält.

Sicherlich gibt es für manchen auch gute Gründe im Alter nochmals zu heiraten, aber halt nicht für mich.


Merlin
 
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Hochheider
Hochheider
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Das sehe ich genauso wieOrlanda,
...die meisten gezielten Begegnungen sind zum
Scheitern verurteilt.
Das liegt wohl daran,das wir viel zuviel erwarten.
Da gibt es normal nur zwei Möglichkeiten :
1. Wir schrauben unsere Ansprüche zurück ,oder-
2 . Wir haben uns damit abgefunden alleine zu bleiben
und sind nach einer gewissen Zeit zufrieden mit diesem
Zustand.
Die Aussage :wenn der oder die Richtige kommt,
halte ich für Selbstbetrug.
viele Grüße HH
 
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für mich weise ich Merlins Verdacht schon von der Hand!

Und auch beim Thema "unterschiedliche Einstellung zur Sexualität" mag ich mich nciht in die Schublade "Frauen fühlen anders" einordnen lassen.

Vermutlich wird zu oft der Denkfehler gemacht, daß man annimmt, ein Mensch ist von der Jugend bis ins Alter exakt der Gleiche. Für mich selbst kann ich sagen, daß ich sehr unterschiedliche Phasen durchlaufen habe. Alles zu seiner Zeit; es war okay. Heute lebe ich bewußter, was nicht heißt - extra für HHH! - dass "ältere Frauen" keine Lust mehr auf SEx hätten.

Sie haben möglicherweise nur keine Lust mehr, für "das bisschen Sex" den ganzen Kerl mit zu ertragen.

Meine kluge Freundin sagte mal:
"leider hängt an jedem P enis ein Mann dran"

Recht hat sie, deswegen ist es die normalste Sache der Welt, dass frau sich gut überlegt, mit welchem Mann sie die schönste Nebensache der Welt erleben will und mit welchem lieber nicht.
Huk, ich habe gesprochen.

emirena
 
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Orlanda
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Liebe Kirie, meine Innereien sind ohnehin irgenwie nicht an ihrem Platz - mache seit gestern Qigong und alle fünf Elemente wüten in mir. Vielleicht lege ich mich deshalb so ins Zeug?

Es ist alles gut. Morgen werde ich mein Qi auf meinen Balkon loslassen und ihn in Winterruhezustand bringen. Ich spreche nicht von meinem Dirndlbusen, in Bayern auch als Balkon bezeichnet, sondern von dem echten, gemauerten Anhängsel meiner Wohnung...
Ansonsten müßt ich ja vom Frühling und nicht vom Winterruhezustand schreiben. Klar, was ich über Sex von mir gegeben habe, erweckt bei manchen Lesern vielleicht den Verdacht, dass bei mir die Winterruhe eingetreten sei. OH nein, so weit bin ich trotz allem noch nicht. Es geht nur um's Prinzip und als Holztyp poche ich darauf!

Orlanda
 
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Orlanda
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Ach Kirie, ich hab's nicht ganz einordnen können, aber mei, dachte ich mir, wenn ich etwas geschrieben habe, was Kirie noch nicht weiß, soll's mir doch Recht sein!

Aber auch so ist es Recht. Ich weiß, ich schreib schon wieder zuviel... Immer wenn ein Thema einen Punkt im eigenen System trifft, geht die Post ab...

Hilfe! Ich hör jetzt auf und tu etwas Gescheites!

Schönen Abend Euch allen...

Orlanda
 
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Orlanda
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Liebe Silberstaub, ich gebe Dir Recht - in uns ist noch viel mehr archaisches als wir uns das eingestehen möchten.
Aber ich glaube nicht, dass Frauen weniger Sexualtrieb haben als Männer - wie das gerne von manchen Männern dargestellt wird.

Miteinander reden, JA! Und die Chemie muss stimmen. Mit dem Kopf läßt sich das nicht steuern. Deshalb sind die meisten gezielten Begegnungen auch zum Scheitern verurteilt...

Orlanda
 
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Orlanda
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Lieber Merlin, Deine Vermutung "Ich denke, daß es vielen etwas reiferen Damen mit der Heirat mehr um den Besitzanspruch auf einen Partner und die Ordnung eines verlorenen Familienverbundes geht", ist nicht von der Hand zu weisen. Natürlich möchte ich nicht in einem wilden Tohuwabohu mit einem Mann leben. In jeder Partnerschaft, die etwas taugt, gibt und nimmt man gegenseitig. Ich möchte, wenn ich mich in den späten Jahren einem Mann und dessen Leben zuneige, nicht irgendwo im Nirwana hängen, sondern auf seine Wahrhaftigkeit und Loyalität bauen können, so wie er auch das von mir erwarten kann. Warum kann man das nicht in Form eines schönen Festes, mit einem feierlichen Versprechen tun und alle sollen es wissen?

Von den wilden, unabhängigen und chaotischen Beziehungen habe ich die Nase voll. Ich möchte ein langweiliges, unspektakuläres und friedliches Leben. Dieses ewige sich beweisen müssen, den Partner immer wieder erobern müssen finde ich in meinem Alter nicht mehr zeitgemäß. Ich will einen Mann, der fest an meiner Seite steht und keinen Clown, der im Alter immer noch nicht weiß, woran sein Herz hängt. Es geht zuviel Energie verloren, wenn man in einer jener unsäglichen Beziehungen lebt, in der es keine festen Punkte gibt.

"Wir sind Mann und Frau - vor aller Welt" - welche Aussage sagt mehr aus über das Gefühl der Zusammengehörigkeit?

Ja, vielleicht ist es ein Märchen. Auf jeden Fall ist es das, was ich möchte. Auf das, was vom Tellerrand eines Mannes fällt, lege ich keinen Wert...

Orlanda
 
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Orlanda
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Lieber Hochheider, ich möchte Sex nicht in einem unbedingten Zusammenhang mit Moral oder Unmoral sehen. Sex ist, wie Du schreibst, eine natürliche Sache.
Den Körper des Menschen nicht nur als eine simple Hülle zu sehen, sondern als etwas, das mit Respekt behandelt werden soll, hat nichts mit Religiosität zu tun. Auch biologisch betrachtet, ist der Leib ein Wunderwerk - für schnöde Triebbefriedigung viel zu schade...

Aber natürlich darf das jeder sehen wie er/sie will und mag. Mich stört nur dieses ewige Vorsichhertragen dieser - fast möchte ich schon sagen - Forderung nach Sex mancher Männer. Da wird nicht kapiert, dass dies viel mehr verhindert als es wahrhaft Gutes schafft...

Orlanda
 
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Hallo Merlin,

gut, dass Du wieder auf die eingangs in Frage gestellten "Formalitäten" zurück gekommen bist.
Ich teile Deine Meinung hinsichtlich der Bedeutung von "Formalitäten" (Trauschein) grundsätzlich: ein Blatt Papier oder eine Eintragung in den Statuten von Ämtern kann natürlich niemals ein Garant für Liebe, Glück, oder Harmonie sein.

Ich habe "es" deshalb bisher nur einmal getan, und zwar bevor ich selbst (mit 17) ausreichend über einen solchen Schritt nachgedacht habe/nachdenken habe können.

Dennoch ist auch dies eine Unterstellung Deinerseits:
"Ich denke, daß es vielen etwas reiferen Damen mit der Heirat mehr um den Besitzanspruch auf einen Partner und die Ordnung eines verlorenen Familienverbundes geht" .
Sicher gibt es solche FRauen ebenso wie es Männer gibt, die ihrerseits auf unterschiedliche Arten von "Versorgung" aus sind.

Es gibt aber auch die anderen, z.B. jede Menge "reifere Damen", die genau das weder aktiv noch passiv wollen, nämlich Besitzansprüche und die Wiederholung der "Ordnung eines verlorenen Familienverbundes".

Ich selbst meine, obwohl ich im kirchlihen Sinne nicht gläubig bin, dass die Institution Ehe besonders im Zusammenhang mit Kindern shon Sinn macht.

Auch später, wenn die Zeit der "Aufzucht" vorbei ist, kann es Gründe für eine Ehe geben, z.B. wenn man dem Partner damit sagen möchte "in guten und in schlechten Zeiten werde ich soweit möglich an Deiner Seite sein" Es ist dann eben doch ein meistens ehrlich gemeintes Versprechen, das u.U. viel Freude und Kraft spenden kann.

Aber für ein solches Versprechen sollte man sich schon ziemlich sicher sein. Trifft das nicht zu, lässt man es lieber bleiben.

Ganz eindeutig würde ich mit einem solchen Schritt nicht einen Schwur zur "Leibeigenschaft" trotz verloren gegangenem Zusammengehörigkeitsgefühl verbinden wollen. Für beide Beteiligten nicht.

Wie Du, Merlin, schon schriebst: alles hat seinen Preis (auch die Witwer-/Witwenrente). So oder so. Und jeder hat das Recht, sein "Konsumverhalten" selbst zu bestimmen und muß sich über die Konsequenzen seines Tuns selbst im Klaren sein.

Märchen spiegeln nicht selten verborgene Wahrheiten wieder. Es gibt shöne Märhen mit Happy-End und es gibt ziemlich brutale.

Mein Fazit: ich vertraue hauptsächlich meiner eigenen Menschenkenntnis und meiner eigenen Lebenseinstellng und -erfahrung.

Sollte sich ein Vertrauensverhältnis zu einem anderen Menschen einstellen, wird man sehen, was man daraus macht.

emirena, zwanglos
 
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Hallo Hochheider,

Du solltest nichts in meine Worte hinein interpretieren,
was ich weder denke noch gesagt/geschrieben habe.

Du selbst wiederholst Deine festgefahrene Meinung über Frauen permanent und inztwischen kannst Du Dir wohl nichts anderes mehr vorstellen als "Alles ,was ich selber nicht so brauche ist nicht richtig
oder Komisch oder nicht nötig".
Es ist Deine Interpretation und, was mih betrifft, ist diese eindeutig falsch.

Dass es Dein Lieblingsthema ist, daran läßt Du ja keinen Zweifel. Es ist dabei völlig unerheblich, ob Du den Begriff kennst oder nicht, entscheidend sind Deine Gedanken und Worte (die selbstverständlich nicht verboten sind).

emirena

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