Liebe Zoi,
ich kann gut verstehen, was Du meinst.-
Je älter wir werden, desto mehr wird uns bewusst, dass unser Leben endlich ist.- Es dauert 70 Jahre, manchmal etwas mehr.
Auch ich habe in den letzten Jahren immer mehr Menschen verloren ( alle im Alter von 40-60 ).
Der erste sterbende Mensch, den ich begleitet habe, war mein Vater und ich bin 8 Tage und Nächte fast mit gestorben und...
ein Stück von uns stirbt doch immer mit, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren.-
Da hast Du jetzt ein Thema angeschnitten, dass von fast allen Menschen verdrängt wird; denn, wenn wir uns alle bemühten, den eigenen Tod ins Auge zu fassen, und
unsere Ängste anderen mitzuteilen, uns überhaupt mit solchen Gedanken vertraut zu machen, dann..
denke ich, wären um uns herum nicht so viele zerstörerische Kräfte am Werk.-
In unserem Unterbewusstsein können wir den eigenen Tod nicht begreifen. Wir halten uns fast für unsterblich; doch den Tod eines anderen erkennen wir schon.
In meinem beruflichen Leben habe ich unzählige Menschen im Sterben begleitet und ich kann Dir sagen:
Sie reagieren alle gleich, egal ob Atheist oder gläubig.
Wenn die Menschen nicht mehr ansprechbar sind reagieren sie oft schon vorher; nur verstehen wir es oft nicht, weil wir es nicht wahrhaben wollen, und die Sprache der Sterbenden nicht verstehen wollen oder können.-
Für mich sind die drei wichtigsten Fragen meines Lebens:
" Wo komme ich her? "
Wozu lebe ich?"
Wo gehe ich hin?"
Alle Menschen ( Ohne Ausnahme!), die bewusst sterben,
wollen immer " NACH HAUSE ."
Was immer auch damit gemeint ist...
Wir überhören diese Worte nur zu oft...
Der Anblick eines friedlich sterbenden Menschen
erinnert mich immer an einen fallenden Stern, an einen
unter Millionen Lichtern am weiten Himmel; er flackert auf und verschindet für immer in der endlosen Nacht.-
Mir persönlich beantwortet die Bibel diese Fragen, das muss nicht für jeden so sein...
" Die kleine Wahrheit hat klare Worte,
die große Wahrheit hat großes Schweigen."
Herzliche Grüße,
Cardia