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Orlanda
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@Jockeline
Ich erinnere mich noch gut an das GEfühl, an die Sehnsucht, nach der Arbeit nach Hause zu kommen und einen geliebten Menschen vorzufinden. Auch an den Schmerz, wen es nicht so war.
Heute freu ich mich auf meine vier Wände, auf die Ruhe, auf die Möglichkeiten, die ich habe, um den Abend zu gestalten - manchmal auch einfach auf mein Bett, um zu Lesen und dann einzuschlafen. Da ist keine Sehnsucht mehr nach einem Mann.
Ich weiß nicht, was und wo die Normalität ist und was ungewöhnlich ist. Dann versuche ich mich zu erinnern, das alte Gefühl wieder herbeizuholen, aber es ist nicht mehr da. Wo ist es geblieben? Ist es tatsächlich weg, war es tatsächlich, wie manche behaupten, nur ein Gefühl aus der Kindheit, der kindliche Wunsch nach Geborgenheit, die Angst vor dem Alleinsein? Die Panik, die dieses Gefühl ausgelöst hat und die ganzen Dramen, waren sicher nicht normal...
Manchmal denke ich, es ist, als ob man einen Krieg überlebt hat und sich verwundert fragt, wie es sein kann, dass man noch lebt und dass die Erinnerung nicht mehr schmerzt, weil man sie verarbeitet hat.
Dann merke ich, wie gut es mir geht. Bedürfnislosigkeit ist die Basis für ein glückliches Leben. Einen Apfel, der mir auf einer Wanderung durch Bauernland vor die Füße rollt, hebe ich aber gerne auf...
Orlanda