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Orlanda
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Hochverehrte Frau Emirena von der Jury,
es ehrt und beglückt mich zutiefst, mich von Ihnen als zugelassen für "Deutschland sucht das Super-Kopftuch" betrachten zu dürfen und teile Ihnen hiermit untertänigst mit, dass es mir eine außerordentliche Freude ist, mich im Kreise der Kopftuchträger- und -trägerinnen befinden zu dürfen.
Ich erlaube mir die Frage, ob denn auch nicht deutsche Kopftuchträger und -trägerinnen teilnehmen dürfen und ob ein etwaiger Kopftuchträger- und Kopftuchträgerinnen-Stammbaum vorgelegt werden muss, um in die Endqualifizierung zu gelangen.
Da meine Vorfahren in außerdeutschen Tälern unter dem Kopftuch lebten, würde ich mich schnellstens auf dem Weg machen, um genaueres über diese Vorfahren ausfindig zu machen. Es handelt sich aber in erster Linie um weibliche Kopftuchträger, die eine lange Tradition lebten, indem sie spätestens nach dem Hinscheiden des Ehegatten zum schwarzen Kopftuch griffen und dieses bis zu ihrem eigenen Tod nie mehr ablegten. Vermutlich wurden sie mit dem Kopftuch beigesetzt, um ihnen die Möglichkeit zu geben, auch im jenseitigen Leben mit Anstand und Würde, getreu ihrer Tradition zu leben.
Eine Blutlinie meines Stammes führt ins Reich der Briten, wo schon im frühen Mittelalter die Frauen am Hofe König Artur's Kopftücher getragen haben und sogar Merlin der Zauberer trug bisweilen ein Tuch über dem Kopf, das er aber gerne als Kapuze kaschierte!
Orlando, der durch die Jahrhunderte geisterte und in femininer als auch maskuliner Version auftrat und dessen Lebensgeschichte die hochverehrte Dichterin Frau Virginia Woolf in einen Roman faßte, trug auch das Kopftuch und kann als Urvater des Kopftuchtragens auf der britischen Insel vermutet werden. Leider ist von den Kopftüchern außer ein paar wenigen Stofffitzeln, die die Mäuse übrig gelassen haben, nichts mehr vorhanden, so dass einige Experten Orlando's Kopfbedeckung in das Reich der Fabel verweisen.
Freundlichst und mit hochachtungsvollen Grüßen
Ihre ergebene
Orlanda von Kopftiachlampfing an der Isar
(nix ..hut!)