Beiträge zum Thema: Tanzen gegen Gewalt

 
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@ Erinnerung

Wenn sich das Tanzen als Therapie für eine Gruppe seit Jahren bewährt, warum soll es dann für eine andere Gruppe wirkungslos, nutzlos, überflüssig sein??????

Merope
 
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@ Merope,

das von mir erwähnte "Tanzen" findet nicht als Massenbewegung bzw. Event auf der Straße statt, sondern in entsprechenden Räumlichkeiten.

Dort lässt sich dann zu der zu therapierenden Person ein direkter Kontakt aufbauen.

Und noch ein entscheidender Unterschied:

Es werden die "Täter" und nicht die Opfer angesprochen.


Groß-E-Ponkt


PS: Ein weiteres Beispiel, wie etwas "sinnfremd" verwendet wird.
 
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Bravo Orlanda,
ich war kein geschlagenes Kind und auch keine Frau eines gewalttätigen Mannes.
Aber was ich hier lese, also da sträuben sich mir wirklich ALLE Haare. Das ist Verblendung pur.

Ich wünsche allen Kindern, Frauen und Männern, daß sie einen Weg finden, ihre Wut wirklich rauszulassen und richtig im Sinne von Selbsthilfe zu kanalisieren!

emirena
 
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Liebe Orlanda,
ich kann dich verstehen. Diese Wunden heilen nie ganz.

Aber es gibt viele "Baustellen" . Soll man nur eines tun und alles andere lassen? Das Tanzen ist ja nur eine von vielen Möglichkeiten.

Und: Merlin - deine eingeschränkte Sicht in diesem Bereich wundert mich sehr.

Tanzen ist AUCH ein Ausdruck von Lebensfreude - aber Tanzen ist längst AUCH schon Therapie, wie Erinnerung und Kirie erwähnten.
Und Tanzen ist AUCH Ausdruck von Gefühlen: siehe Ballett, wor ganze Tragödien getanzt werden und unter die Haut gehen.

Und in vielen mystischen Traditionen gibt es den Tanz als Körpergebet.....

Schönen Tag noch
Merope
 
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Sprotte1946
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@ e. ;
Sicher ist es auch so zu sehen, denn es geht nichts verloren.

@ Orlanda;
Es tut mir Leid für Dich.
Herzliche Grüsse.
Sprotte1946
 
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Orlanda
Orlanda
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Dieses Thema und wie es hier besprochen wird, regt mich deshalb so auf, weil ich auch ein geprügeltes Kind war. Verprügelt von der MUTTER!

Sie schlug mich halbtot, brach mir fast die Wirbelsäule, als sie mich mit 2 1/2 Jahren mit Berserkerwut in den Tisch rammte, nur weil ich mich nicht anziehen lassen wollte.
Ich trug blaue Flecken in der Kindheit - keine blutigen Striemen, denn meine Mutter mochte kein Blut sehen, wie sie einmal meiner Oma erzählte. Deshalb drehte sie auch die Rute um, damit keine Striemen entstünden, hieb mit dem festen Stumpf auf mich ein.

Und nun kommen superkluge Menschen und tanzen gegen die Gewalt solch menschlicher Furien, wie meine Mutter eine war!

Ich stelle mir gerade eine Szene vor: Meine Mutter schlägt mich halbtot und unten auf der Straße tanzen die Menschen gegen die häusliche Gewalt.
Hätte es mir geholfen?

Wohl kaum. Meine Mutter hätte die Fenster geschlossen.

Was hätte geholfen? Z.B. ein Vater, der Mut genug hat, seiner Frau die Grenzen zu zeigen, Nachbarn die mein regelmäßiges Schreien aufgeschreckt hätte. Menschen im Umfeld, die genau wußten, was bei uns immer los ist...

Das ist zum Glück lange vorbei. Aber heute sehe ich immer noch diese Heuchelei, dieses Wegschauen. Und nun ist man gar auf die gute Idee gekommen, gegen die Gewalt zu tanzen.

Zünden wir doch auch noch Kerzen an für alle die geprügelten, geschundenen Menschen. Das hilft sicher.

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
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Also, liebe Merope, liebe Kirie, lieber Sprotte, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll: Was für ein haarsträubender Unsinn!!

Dass Menschen, die tanzen, Energie ablassen, Energie sammeln, ist nichts Neues. Aber wie kommt diese Energie an die Frauen, die aus ihrem Elend nicht rauskommen? Die sich klein und niedrig empfinden (es auch sind, wenn es sich um Kinder handelt) und als unwürdig ein normales Leben zu führen - ohne Gewalt....

Ihr denkt Euch etwas schön und schon strömen die elektromagnetischen Wellen in die Wohnhöhlen der geschlagenen und mißhandelten Menschen und geben ihnen unendliche Kraft zum Widerstand...?
Ich bin was ich denke, ja, aber ich kann anderen Menschen nicht mein ich unterjubeln. Wenn ich in der Lage wäre, einen angreifenden Mann übel zuzurichten, so helfen alle Kraftfelder und elektromagnetischen Wellen nicht aus, um meine Energie in eine verstörte Frau umzulenken, die sich nur duckt, um die Schläge abzufangen...

".... Und jeder geschlagene tanzende Frau wird Kraft zum Widerstand schöpfen, wenn sie ihrer Wut auf diese Weise Ausdruck verleiht.

Sicher, die gewalttätigen Männer werden weiter schlagen - aber vielleicht kommen sie in Zukunft bei einer solchen Frau an die falsche Adresse.." (Zitat Merope)

Wie soll denn DAS passieren? Die Frage ist, wie bringt man eine geschlagene Frau erst einmal zum tanzen? Sie schaltet doch die Realität aus und von Wut ist bei den Mißhandelten leider NICHTS zu spüren. Denn würden sie Wut empfinden, bräuchte es das ganze Brimborium des Tanzens nicht. Wer Wut empfindet geht in die Therapie, um eine Änderung herbeizuführen - oder haut dem Prügler eine Pfanne auf den Kopf!

Ist das aber die ganze Lösung eines Problems? Gilt es nicht, die Prügler/Prüglerinnen auch zu "heilen"?
Es ist eine unglückliche Verquickung zweiter zutiefst gestörter Menschen, die das ganze Unglück ausmachen: Opfer und Täter....

Tanz ist Kampf - bevor eine mißhandelte Person aber daran teilnimmt, muss erst in ihrem Kopf die Bereitschaft und die Erkenntnis vorhanden sein, etwas zu Ändern!
Und die wird nicht durch Schöndenken eingeleitet, sondern eher dadurch, dass die Öffentlichkeit endlich die Augen öffnet und Flagge zeigt - z.B. wenn man Zeuge einer Mißhandlung wird, als Nachbar, als Passant, als Fahrgast in der Bahn etc. Möglichkeiten gibt es viele...

Ich habe das GEfühl, mit dieser Tanz-Idee hat man eine Möglichkeit erdacht, sich nicht wirklich engagieren zu müssen. Man bleibt friedfertig und sanft - man tanzt ja nur - man überschreitet keine Grenze, muss sich nicht verausgaben. Ach, die guten Menschen, die sich für Andere einsetzen! Kein Aufwand an Emotion notwendig, man bleibt in einem buddhistisch angehauchten Glibberbrei und stößt keinen vor den Kopf....

Mit Sanftmut gegen GEwalt!
Das machen ja auch z.B. die geprügelten Frauen. Sie sind auch sanftmütig und hoffen auf die Läuterung des Prüglers. Irgendwann, wird er es einsehen, aber er liebt sie doch, die zusammengeschlagene Frau, nicht wahr?...

Orlanda
 
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Merlin47
Merlin47
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Schade nur, dass man die Gewaltopfer nur auf Frauen reduziert – da war Jesus schon einmal ein Schritt weiter.

Was ist mit der sicherlich weit größeren Menge der schweigenden Kinder? Opfer, bei denen auch häufig Frauen zum Täter werden.

Ich weiß nicht, ob ich bei dem Gedanken an all dieser Opfer Tanzen möchte. Tanzen ist für mich ein Ausdruck von Lebensfreude und nicht der Kontemplation.


Merlin
 
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Die Videos, liebe emirena, wo bereits tanzende Gruppen gefilmt wurden, sehen aber gar nicht devot aus - sondern der Tanz ist eher Kampf!

Gerade sah ich in Phönix einen Bericht über Kämpferinnen in La Paz, Bolivien - und ich hörte die Kommentare von Männern und Frauen dazu: Fabelhaft.

Die Hintergründe zu erklären, würde zu weit führen - aber seit es diese Sportart gibt, hat sich das Bild der bolivianischen Frau grundlegend geändert, sie wird mehr und mehr von der Magd zur Respektsperson.

Zur Gewalt gehören immer zwei: Täter und Opfer. Und je mehr das Opfer lernt, diese Rolle abzulegen, um so schwerer hat es der Täter. Und die Tänze, das ist nun wirklich kein Wiener Walzer!

SChönen Abend noch
Merope
 
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Guten Abend, Sprotte (ohne Herr),

ich kann und will Deiner Auffasssung in diesem Punkt gar nicht grundsätzlich widersprechen.

Du glaubst (denkst?) also, daß die elektromagnetischen Wellen, die durch das "denkende Tanzen" ausgelöst werden, auf gewalttätige Männer treffen und deren VErhalten verändern?

Vielleicht ist es aber auch umgekehrt:
die elektromagnetischen Wellen, die durch prügelnde Männer ausgelöst werden, treffen auf die Opfermentalität bestimmter Frauen und bewirken, daß diese, anstatt mal zurückzuschlagen (nicht unbedingt wortwörtlich zu nehmen), sich eine Ersatzabwehr gegen Eingriffe in Persönlichkeitsrechte suchen!???

Immer schön nach dem Motto "Hauptsache, man glaubt daran". Ich tendiere weniger dazu, zu glauben oder zu beten und ziehe soweit möglich aktive Gestaltung meiner Lebenssituation vor. Und deswegen tanze ich, wenn ich tanze, aus reiner Lust an der Freud, anstatt aus Protest.

Wie immer - jeder wie er möchte!

emirena
 
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Sprotte1946
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@ e. ,
Liebe emirena,
nach meiner Auffassung geht es nicht um das Beten, sondern um das Denken, denn wenn wir denken, erzeugen wir elektromagnetische Wellen. Da in unserem Universum nichts verloren geht, existieren diese Wellen und erzeugen Kräfte.
Es ist ein Versuch, eine physikalische Tatsache zu beschreiben, auch wenn es vielleicht in die Metaphysik hineingreift.
MfG
Sprotte1946
 
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guten Abend, die Damen...
Also wer hat denn nun da etwas falsch verstanden?
Glaubt ihr denn wirklich, daß die prügelnden Männer kommen, um selbst zu Tanzen?

Nein, es kommen die Frauen, die verprügelt worden sind ODER auch die Menschen, die mit den Verprügelten Mitleid haben. Mitleid hilft selten.

Tanzen verändert? Ja, kann sein, aber wen verändert es in diesem Zusammenhang? Doch nicht die Gewalttäter! Wenn es gelänge, die Gewaltopfer durch Tanzen zu selbstbewußt zu machen, wäre das ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich glaube jedoch nicht daran, denn wenn sie , die Opfer, wirklich etwas ändern wollten und sich das auch zutrauen, würden sie ganz andere Maßnahmen ergreifen.
Warum sie das nicht tun? Sie fühlen sich hilflos und ausgeliefert, sie haben resigniert und sie verhalten sich entsprechend. Sie demonstrieren diese Haltung sogar noch.

Da kann man ja nichts machen, werden sie vielleicht denken, ist halt mein "Schicksal".
Genau dr falsche Ansatz. Man - halt nein - meistens frau, zeigt tanzend ihre devote Haltung, nicht ihre Wut.
Alles geht weiter wie bisher.

Aber natürlch, warum sollen sie nicht ein bisschen Spaß beim Tanzen haben!? Keiner hat was dagegen.

Merope, lass doch selbst etwas "stattfinden", wenn Du es möchtest und es für sinnvoll hältst!
Einfach machen!!

emirena

Wie heißt nochmal der Spruch mit dem geprügelten Hund, nachdem noch getreten wird???
 
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Ich denke, kirie - so ist es auch gemeint! Und jeder geschlagene tanzende Frau wird Kraft zum Widerstand schöpfen, wenn sie ihrer Wut auf diese Weise Ausdruck verleiht.

Sicher, die gewalttätigen Männer werden weiter schlagen - aber vielleicht kommen sie in Zukunft bei einer solchen Frau an die falsche Adresse.

ich find es nach wie vor schade, dass hier nichts stattfindet.

Schönen Abend
Merope
 
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Orlanda
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Ich frage mich, inwieweit das Getanze der Demonstranten helfen soll Gewalt zu unterdrücken? Das sind doch nur fromme Ideen, die unwirksam bleiben müssen, weil sie an den Ursachen nichts ändern.

Freilich, man könnte vor den REgierungspalästen tanzen, um die Regierenden wach zu rütteln, endlich für ALLE Menschen menschenwürdige Verhältnisse zu schaffen - muss man aber dazu tanzen? Reichte es nicht, in Sprechchören zu sagen, was zu sagen ist?

Es müßten schon die Jugendlichen dazu erzogen werden, dass sie später Eltern sein können, die aus ihren Kindern nicht schon von Anbeginn an seelische Krüppel machen.

Jeder weiß, dass z.B. prügelnde Ehemänner oftmals nach der Tat der Mißhandlung reuevoll schwören, es nie mehr zu tun. Werden diese Männer sich von tanzenden Demonstranten abhalten lassen, das näcshte Mal wieder zuzuschlagen?

Werden prügelnde Kids zu sanften Lämmern, nur weil irgendwo Menschen tanzen - gegen die Gewalt? Diese Kinder und Jugendlichen haben von Anbeginn an nichts Anderes gelernt als mit Gewalt sich das zu verschaffen, was ihnen bisher vorenthalten blieb. Wie soll ein Kind, dass selbst verprügelt wurde, aus der Gewaltspirale ausbrechen? Wegen ein paar tanzenden Demonstranten?

Ich wundere mich oft über die Blauäugigkeit und Naivität mancher Menschen. Gut gemeint, sicherlich, aber genauso könnte man sagen "wir spendieren Eismaschinen, damit die Gletscher am Nordpol nicht mehr schmelzen"...

Zum Thema Prügelnde Ehemänner möchte ich noch bemerken, dass es leider in vielen Fällen keine Kläger gibt, weil die Verprügelten leider nicht bereit sind, gegen ihre Partner Anzeige zu erstatten oder auszusagen. Viele Frauen glauben, der Mann liebe sie und würde halt nur manchmal aus der Rolle fallen.

Der Ursprung liegt am System: Viele schauen zu, wenn nebenan Kinder oder Frauen verprügelt werden. Man mischt sich nicht ein.

Während auf der Straße die Menschen gegen Gewalt tanzen, erwarten irgendwo Frauen und Kinder die Heimkehr eines prügelndes Ehemannes und Vaters. Ob diese den Sinn der ganzen Aktion verstehen?

Ein wenig erinnert mich das an Hokuspokus oder den Tanz um Regen...

Orlanda
 
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Hallo Röschen,
ich finde das seeehr mutig von Dir, Dich zu outen.
Gib die Hoffnung NIE auf; die meisten Männer sind keine Schläger!

emirena
 
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ja da gehe ich doch völlig mit Herrn Merlin konform!

Erstens fehlt beim Demo-Tanzen der Adressat und zweitens ist es so unspektakulär, dass diejenigen, die gemeint sind, wahrscheinlch nicht hingucken.

Bei Ghandi war das ja anders. Da guckte schon alles was Rang und Namen hatte. Ein echter "Hingucker" im Sinne von blankem Entsetzen (was ja die Massen zum Hingucken animieren kann) war das zwar auch nicht, aber doch etwas, was die Volksseele berühren konnte.
Er hätte ja verhungern können..

emirena
 
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Merlin47
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Liebe Merope,

bei der Idee vom gewaltfreien Widerstand stimme ich dir zu, so hatte ja auch Gandhi Indien aus der Kolonialherrschaft geführt. Bei diesen Beispielen gab es aber einen konkreten Adressaten für die Botschaft einer gewaltfreien Revolution.

In Afrika und in seiner Heimat Indien richtete sich Gandhis Widerstand gegen die Institutionen des Britischen Empires, die auch die Verhältnisse ändern konnten. Hingegen ist die Gewalt gegen die Schwachen ein weltweites menschliches Problem. Welche Instanz sollte dies ändern können und mit welchen Maßnahmen?

Jesus hatte schon vor zweitausend Jahren, dieses Ideal angestrebt – wie man sehen kann ohne Erfolg. Selbst die christlichen Kirchen schaffen es nicht, diesen wesentlichen Punkt der Lehre Jesus in ihrem engsten Kreise des Klerus durchzusetzen (siehe der Missbrauch von Minderjährigen).

Das animale Erbe der Gewalt steckt in uns allen und jeder hat mehr oder weniger Mühe, diese Last immer wieder zu überwinden.


Merlin
 
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damit hast Du vollkommen Recht, Merope,
die jüngste deutsche Geschichte wurde von mir ein wenig vernachlässigt. Aber was heißt ausreichend (Schulnote 4)? Mir reichts. Ich treibe mich nun mal lieber in der Antike rum.

Dass "der Keim für die Protestbewegung in der DDR in der Nicolaikirche in Leipzig gelegt wurde", wird von mir ja auch gar nicht bestritten, aber ich bestreite dennoch, das es das BETEN war, das die Wende einleitete.

Ich habe nun wirklich auh nichts gegen friedlichen Protest, ganz im Gegenteil. Ich behaupte aber, dass allzu friedlicher Protest wenn überhaupt, dann gaaanz laaangsam wahrgenommen wird und sich irgendwie bemerkbar macht. Es geht auch nicht darum, daß ich einen unfriedlichen Protest für besser geeignet hielte. Nein, wirkich nicht. Was ich meine ist dies:
Tanzen genügt nicht, wenn damit nicht die Leute, die Gewaltpotential in sich tragen, erreicht werden.
Vielleicht erreicht man diese Übeltäter eher mit Kraftsport, wo sie sich austoben können, oder mit sanfter Anleitung zu Verantwortung, mit Gesprächen von Mensch zu Mensch etc; und zwar nciht erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

emirena
 
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Das gemeinnützige Projekt

„Tanzen gegen Gewalt“ (dance against violence)

gibt es schon seit einigen Jahren. Damit soll vor allem die steigende Gewaltbereitschaft der Jugendlichen eingedämmt werden.

In öffentliche Einrichtungen, Schulen und Vereine wird den Jugendlichen die Möglichkeit geboten, Tanz-Kurse zu besuchen.

Es dient zur Unterstützung der Arbeit gegen Jugendkriminalität und verfolgt keine eigenen wirtschaftlichen Interessen .

Das, was jetzt am 14.2. veranstaltet wird, ist also keine eigenständige Erfindung. Wirtschaftliche Interessen (und politische) kann ich da nicht ausschließen.

Wirklich aktiven Demonstranten ist es egal, wo eine Demo abgehalten wird. Sie reisen überall hin.

Groß-E-Ponkt
 
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Deine Fragestellung, liebe emirena, beweist, dass du dich mit der jüngsten deutschen Geschichte nicht ausreichend befasst hast. Das kann man immer noch tun - das Internet ist voll davon.

Mit "Glauben" hat das gar nichts zu tun. Tatsache ist, dass der Keim für die Protestbewegung in der DDR, die schließlich zur Wende führte in der Nicolaikirche in Leipzig gelegt wurde.

Es gibt noch mehr Ereignisse, wo friedlicher Protest schließlich zum Erfolg führte. Z. B. 1974 die Nelkenrevolution in Portugal.

Schon vergessen?

Schönen Tag noch
Merope

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