Beiträge zum Thema: Was ist eigentlich Religion?

 
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Ehemaliges Mitglied
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Was ist eigentlich Religion? Bringt die etwas?
Kann man sich seine Religion aussuchen?
Wie kann man Gott begegnen?

Eure Ansichten interessieren mich alle sehr.

Eurer Seven
 
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Orlanda
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Liebe Merope, vermutlich hat der Karma-Gedanke ursprünglich einen anderen Sinn gehabt. Vieles in den Religionen darf ja nicht wortwörtlich genommen werden, sondern ist eher eine Methapher.

Der Schuld und Sühne-Gedanke ist in vielen Religionen zu finden und er ist ja auch ein wichtiger Punkt im Leben eines Menschen. Wer "etwas angestellt" hat, möchte dieses wieder gutmachen. Das ist etwas völlig normales.

Wenn etwas in mir gräbt und wühlt, dann denke ich darüber nach, woher es kommt. Was habe ich getan, dass dieses ausgelöst wurde.
Das gilt aber immer nur für den Menschen persönlich, der dann mit sich und (wenn er möchte) seinem Gott in Klausur geht, um die Dinge in sich zu klären. Ob dieses "Böse" nun in diesem oder in anderen Leben (die ich weit von meinem heutigen Leben abgeschnitten habe) geschehen ist, hat in diesem Fall nicht die Bedeutung, die es gewinnt, wenn der Außenstehende zu Gericht sitzt über einen Mitmenschen, um ihm die Schuld an seiner heutigen Situation aufgrund eines "Karmas" zuzuschieben.

Was in "Klausur" mit sich zum Heilen führen kann, wird in der Gesellschaft der Menschen, die nichts Gutes im Schild führen, zur Katastrophe.

Orlanda

PS: "Frühere Leben" - kann das nicht auch eine Methapher sein? Ich spreche auch manchmal von meinem "früheren Leben", das 20, 30 oder 40 Jahre zurückliegt. Was damals geschah, hat seine Wirkung bis heute.
Man muss nicht erst sterben, um das Gefühl eines Lebens vor dem heutigen Leben zu haben. Und man kann diesen Gedanken pervertieren, indem man sich vorstellt, man wäre ein ägyptischer Pharao gewesen...
 
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Orlanda
Orlanda
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Weißt Du, liebe Erinnerung, manche Menschen neigen zur Speichelleckerei. Jemanden, der Kluges dahersagt, Meister zu nennen, ist meines ERachtens völlig unnötig. Respekt kann man auch ohne solche anbiedernden und devoten Begriffe demonstrieren.

Mir sind diese Erklärungen einfach zu "menschlich", zu sehr auf das menschliche Verstehen ausgerichtet. Was wissen wir schon? Wir können nur argumentieren, uns Dinge vorstellen und Begriffe definieren, die wir kennen oder an denen wir zumindest Ähnlichkeiten mit uns bekannten Dingen erkennen.

Die Schüssel (auch ein Mythos, siehe "der heilige Kral" oder die Kupferschalen der Hexen), in der alle Seelen hineinblumsen, wenn sie sich vom Körper gelöst haben, um dann wieder herauszuhüpfen, um mit einem neuen Körper wieder auf Erden zu wandeln, ist schön und einleuchtend, weil unser Verstand mit all dem etwas anfangen kann. Wir können uns ein Bild machen. Aber vermutlich ist es eben nichts als ein schönes Bild. Und brave, gläubige Staatsbürger freuen sich, dass ihnen ihr "Meister" so schöne Dinge erzählt...

Orlanda
 
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Der Reinkarnation-Glaube stammt aus dem Hinduismus und hat dort zu dem Kasten(un)Wesen geführt. Heute wird dieses Denken von "selber schuld" dort langsam überwunden, dafür kommt es durch die Hintertür über die Esoterik nach Westen.

Beim "Abbauen von schlechten Karma" helfen dir dann, gegen nicht zu geringes Entgeld, diverse selbsternannte Heiler und Meister ---- womit ich wiederum nix gegen seriöse alternative Heilmethoden gesagt haben will.

Da Buddha von Haus aus Hindu war, kam er natürlich am Reinkarnationsglauben nicht vorbei. Aber er spielt im Buddhismus keine große Rolle - zumindest im Zen-Buddhismus nicht. Ausschlaggebend ist einzig und allein das "Hier und Jetzt" und wie ich schon früher sagte: Unheilvolles Karma (was eigentlich nur "Tat" heißt) abzubauen durch heilsames Handeln.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Wieviel Hass und Dummheit die Menschen doch- elegant verpackt-
Religion nennen können.-

Cardia
 
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Hallo Orlanda,

Deinen Ausführungen kann ich voll zustimmen.

Wie ist eigentlich die Anschauung von PauloCoelhos bzgl. der "Anima Mundi", der Weltenseele, zu werten??

Diese Anschauung soll er ja während seines fünfjährigen Aufenthaltes in einem spanischen Orden ausgebildet haben.

Was mich besonders stört, ist, dass von ihm oft als "Meister" gesprochen wird.

Der "Meister hat gesagt....." usw. Das hat für mich schon wieder so einen Hang zu einer Sekte.

E.
 
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Orlanda
Orlanda
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Es gab eine Zeit, da war ich auch esotherischen Gedanken zugeneigt und glaubte an ein Wiedergeborenwerden.

Vermutlich geschieht das "Wiedergeborenwerden" aber nur auf materiellem Weg. Wir zerfallen in die Elemente und aus diesen können wieder neue Geschöpfe entstehen.
Die Welt ist ein einziges Verschlungenwerden, eigentlich ist alles eins - es verändert sich nur in der Form. Das ist auch im Großen wie auch im Kleinen so. Wie der Regenwurm, der vermoderte Pflanzenreste aufnimmt, sie sich einverleibt und als fruchtbare Erde wieder ausscheidet, mit der sich wieder Pflanzen ernähren. So ist das ein ewiger Kreislauf.

Auch wir zerfallen zu Erde, unsere Bestandteile werden von Pflanzen aufgenommen.
Was besteht von mir in fernen Zeiten in irgendwelchen Pflanzen oder Tieren weiter?

Es gab Kulturen, da legte man die Verstorbenen in die Wälder, damit sie von wilden Tieren aufgegessen würden. So glaubte man, dass die Menschen weiterleben.
So sehe ich das auch.

Mit dieser Sichtweise hätten wir vielleicht mehr Respekt vor der Natur und mehr Hemmung, die Natur zu zerstören.

In einer Dokumentation über die Krieggräber des zweiten Weltkriegs im Osten sah ich einmal ein Bild, das mir nie mehr aus dem Kopf geht, denn es symbolisiert Leben-Vergehen-und wieder Leben: Sie gruben auf einem alten Schlachtfeld nach Gefallenen. Unter einem Baum fanden sie die skelettierte Leiche eines Soldaten. Über ihm wuchs ein großer Baum. Die Wurzeln des Baumes waren derart im Schädel verzweigt, dass eine Exhumierung unmöglich war.

Ich finde den Gedanken, einst so in die Erde (wieder) einzugehen sehr tröstlich. Für mich fühlt sich das an wie ein weiches warmes Bett. Aus der Erde kommen wir und dahin kehren wir zurück. Ganz einfach...

Orlanda
 
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Also ich kann mich mit "Reinkarnation" nicht anfreunden.


Groß-E-Ponkt
 
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signorina
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Der Papst kommt Ende September nach Deutschland – und vorher ins deutsche Fernsehen!

Benedikt XVI. wird das „Wort zum Sonntag“ sprechen, teilte die ARD mit: „Am Samstag, 17. September 2011, um 22.55 Uhr nutzt das katholische Kirchenoberhaupt den traditionsreichen Sendeplatz im Ersten, um einige geistliche Worte an die Fernsehzuschauer zu richten.“

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Sicherlich wird er jeden, auch lefour, in seine Gebete einschließen.

Signorina
 
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signorina
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Die Kathedrale von Reims - Glaube, Macht und Schönheit

Film von Horst Brandenburg

Sie ist von Weltruf, Grazie, Stolz und Selbstbewusstsein, von kunstvoller Eleganz, eine Dame mit Stil, Haltung und einer atemberaubenden Biographie - "Notre Dame", die Kathedrale von Reims.

In ihrer 800jährigen Geschichte hat sie viel erlebt: kirchliche Rituale, Papstbesuche, die Krönungszeremonien aller französischer Könige.

Aber auch Naturkatastrophen, Revolutionen, Kriege und Zerstörung haben ihr zugesetzt, sie beinahe vernichtet. Aber sie ist immer wiedererstanden aus den Trümmern und steht heute als resolute Bastion und Mahnerin humaner kultureller Werte im Zentrum von Reims.

Ein maßgebliches Beispiel gotischer Baukunst, übersät mit mehr als 2500 Figuren, das Skulpturen-Wunder der Champagne.

Als spirituelle Kraftquelle und nationales Heiligtum der Franzosen ist die Kathedrale von Reims heute ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt.

Denn neben ihrer kulturellen Bedeutung ist sie auch zu einem Symbol des Friedens und speziell der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich nach dem 2. Weltkrieg geworden.
Fast einhundert Jahre nach ihrer massiven Zerstörung im 1. Weltkrieg präsentiert sich die "Große Dame" von Reims nun wieder in ihrer beispiellosen Pracht als Symbiose von Glaube, Macht und Schönheit.


War gestern in "Schätze der Welt" eine beeindruckende Sendung.

Besonders bemerkenswert, dass sie für Frankreich ein nationales Heiligtum ist, obwohl sich dort ja Kirche und Staat getrennt präsentieren.

Diese übergreifende Verbindung ist wirklich in den Köpfen der Franzosen verankert.

Signorina
 
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signorina
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Sarkozy: „Keine Zivilisation ohne Religion“

Frankreichs Präsident lobt bei Besuch in Saudiarabien religiöse Systeme.

PARIS/RIAD (r. b.). Da waren selbst die moslemischen Gastgeber erstaunt:
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, derzeit auf Tour durch die Arabische Halbinsel, betonte Mittwoch in Riad den Wert der Religion:

„Keine Zivilisation ist ohne Religion. Es waren die Religionen, die uns als Erste die universellen Prinzipien der Moral und der Menschenwürde beibrachten.“

Vor seinen saudischen Gastgebern setzte sich Sarkozy zudem für eine „Versöhnung der Zivilisationen“ und für einen „weltoffenen, toleranten Islam“ ein.

Für den Präsident einer weltlichen Republik mit einer seit 1905 per Verfassung garantierten Trennung von Kirche und Staat ist die Annäherung zum Allmächtigen, der über Konfessionen hinweg Brücken schlagen soll, spektakulär.

Doch für Sarkozy hat Leben wohl nicht nur materielle Dimensionen: In ähnlichem Sinn hatte er sich vor Weihnachten bei einer Audienz bei Papst Benedikt XVI. geäußert.

„Wer glaubt, hat Hoffnung“

„Frankreichs Wurzeln sind im Wesentlichen christlich (...) Ein Mensch, der glaubt, ist ein Mensch der Hoffnung hat.

Es ist im Interesse der Republik, dass möglichst viele Frauen und Männer hoffen. Die spirituelle Leere in den Vorstädten oder der Priestermangel hat die Franzosen nicht glücklicher gemacht.“

Sich selbst nennt Sarkozy einen nur gelegentlich praktizierenden Katholiken.

Finde ich sehr bemerkenswert, diese klare Aussage von Sarkozy aus 2008, besonders, da ja in Frankreich Kirche und Staat per Verfassung getrennt sind.

Signorina
 
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signorina
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Mehr ein Märchen oder doch ein Körnchen Wahrheit?

"REINKARNATION

Definition: Reinkarnation ist eine Form des Überleben, bei der die menschliche Seele oder bestimmte Aspekte des Selbst nach dem körperlichen Tod in einem neuen Körper wiedergeboren werden, wobei sich dieser Prozeß viele Leben hindurch wiederholen kann.

Der Gedanke an Wiedergeburt wurde vor allem in den westlichen Ländern in den letzten Jahren immer populärer. Ursprünglich stammt diese am weitesten verbreitete Vorstellung über ein Leben nach dem Tod jedoch aus den indischen Lehren. Daneben existieren noch der Glaube an die Auferstehung der Toten (Christentum, Judentum) und daß nach dem Tod alles aus sei (Atheisten). In unseren Breiten wird Reinkarnation größtenteils so verstanden, daß der Mensch die Möglichkeit bekommt seine Erfahrungen und Erkenntnisse „mitnimmt“ und somit in jedem neuen Leben an Reife, Spiritualität und Weisheit zunimmt. Der Reinkarnationsgedanke ist in unseren Gegend jedoch keineswegs neu. Schon in der Antike gab es bedeutende Vertreter dieser Lehre, wie zum Beispiel den Mathematiker und Philosophen Pythagoras (um 500 v. Chr.). Zwar entsprachen seine Vorstellungen nicht genau denen von heute – seiner Meinung nach durchläuft die Seele das gesamte Tierreich bis es wieder zum Menschen gelangt und der Kreislauf von vorne beginnt – aber sie ist ein wichtiger Vorläufer für die Ideen anderer Philosophen, z. B. Platon. Es läßt sich aus keiner der Quellen eindeutig herauslesen, ob Platon die Theorie der Seelenwanderung nur vertritt, oder ob er an sie glaubt. Vereinfacht lassen sich seine Vorstellungen auf 2 Systeme reduzieren:

Wahlsystem, welches besagt, daß die Seele einen Tier oder Menschenleib wählt, das ihren Taten im vorigen Leben entspricht. Die Seele wählt die Lebensumstände selbst aus und bestimmt damit ihr Schicksal.
Vergeltungssystem; Hier hängt das neue Leben ausschließlich von der Lebensführung im vorigen ab. Die Fehler von damals müssen nun gesühnt werden, somit ist das jetzige Leben abhängig vom letzten.

Die beiden Systeme widersprechen sich nicht zwangsläufig. Sie betonen nur die Wichtigkeit die das aktuelle Leben auf ein späteres hat oder haben kann."

Läßt sich die Seelenwanderung oder Reinkarnation eigentlich doch schon im jetzigen Leben beeinflussen?

Liebe Grüße

Signorina
 
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signorina
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Margot Käßmann hat ihr neues Buch „Sehnsucht nach Leben“ im März herausgegeben.

Sie beschreibt in dem Buch die zwölf grundlegenden Sehnsüchte der Menschen. U.a. Liebe, Geborgenheit, Freiheit, Frieden.

Passend zu diesem Thema aber auch die Grundsehnsucht, dass es einen Gott gibt, der uns hält, egal, wie tief wir fallen.

Ich finde dies insofern interessant, weil dadurch beleuchtet wird, dass nicht die Religion „erfunden“ wurde, um die Menschen zu „beherrschen“, sondern die Menschen WOLLEN an etwas höherem glauben.

Auch viele „Nichtgläubige“ schließen ja etwas überirdisches nicht aus.

LG

Signorina
 
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hallo Lefour,

deine Kommentare werden auch durch viele Wiederholungen und "hihihi's" nicht interessanter, sie nerven einfach nur.....

Merope
 
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Orlanda
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"...was wir wahrnehmen, bestimmen wir nicht mal selbst ..."

Nein, Lefour, dem stimme ich nicht zu. WAS ICH wahrnehme bestimme ich sehrwohl selbst!
Es ist wahrscheinlich die Kunst des Lebens, wahrzunehmen was man für wichtig hält und andere Dinge, die einem nicht relevant oder gar unschön erscheinen, auszublenden...

Orlanda
 
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Merlin47
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Auszug aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Artikel 137:

(1) Es besteht keine Staatskirche.

(2) Die Freiheit der Vereinigung zu Religionsgesellschaften wird gewährleistet. Der Zusammenschluß von Religionsgesellschaften innerhalb des Reichsgebiets unterliegt keinen Beschränkungen.

(3) Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes. Sie verleiht ihre Ämter ohne Mitwirkung des Staates oder der bürgerlichen Gemeinde.

(4) Religionsgesellschaften erwerben die Rechtsfähigkeit nach den allgemeinen Vorschriften des bürgerlichen Rechtes.

(5) Die Religionsgesellschaften bleiben Körperschaften des öffentlichen Rechtes, soweit sie solche bisher waren. Anderen Religionsgesellschaften sind auf ihren Antrag gleiche Rechte zu gewähren, wenn sie durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten. Schließen sich mehrere derartige öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften zu einem Verbande zusammen, so ist auch dieser Verband eine öffentlich-rechtliche Körperschaft.

(6) Die Religionsgesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind, sind berechtigt, auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen Steuern zu erheben.

(7) Den Religionsgesellschaften werden die Vereinigungen gleichgestellt, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen.

(8) Soweit die Durchführung dieser Bestimmungen eine weitere Regelung erfordert, liegt diese der Landesgesetzgebung ob.
 
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Orlanda
Orlanda
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Liebe Merope,
lieber Lefour,

wie gut, dass jeder Mensch als Individum eine gewisse Eigenmacht besitzt und sein Bewußtsein formen kann...
Interessant ist die Sehensweise der verschiedenen Menschen, weil sich auch hier wieder zeigt, dass es keine einzig gültige Wahrheit gibt. Sie ist immer geformt von der eigenen Wahrnehmung und dem was dazupaßt...

Orlanda
 
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signorina
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Hallo Merlin,

ich finde nicht, dass sich Deine Geschichten als Quatsch entpuppen, da sie ja immer einen feinen und humorvollen Hintergrund beleuchten.

Nun möchte ich aber noch den Autor dieser Geschichte vorstellen:

Prof. Dr. Vallabhbhai Patel,
Chirurg, Urologe, Philosoph + Künstler, geb. 1934 in Indien.
Abitur mit 14 Jahren, mit 19 Diplom für Zoologie.
Buchautor: Das Glück liegt diesseits des Todes.
Mitherausgeber der Zeitschrift: Aufklärung und Kritik
Operiert seit über 45 Jahren kostenlos bedürftige Patienten in Indien und Afrika. (und noch vieles mehr)

Ich finde, eine beeindruckende Biographie. Das "Alter" scheint wirklich an ihm vorbeizugehen.

Solche Informationen für jedermann findet man natürlich nur im Internet.

LG

Signorina
 
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Merlin47
Merlin47
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Liebe Signorina,

eine prima Geschichte – ich kenne das von meinen Enkelkindern – die auch immer alles wissen möchten. Ich finde es dann immer schade, wenn die Zeit der wundersamen Geschichten zu Ende geht und es nichts mehr zum Staunen gibt.

Erst die Tage wurde mein 7-jähriger Enkel und ich von seiner drei Jahre älteren Schwester belehrt, daß Opa nur Quatsch erzählt.

Schade, da sie bisher eigentlich Hexe oder Künstlerin werden wollte und wir im Sommer zusammen auf Kräutersuche waren. Nun ja, eventuell wird es ja noch wenigstens etwas mit der Künstlerin.

Es ist mir schon klar, daß Deine Geschichte als Parabel verstanden werden will – aber laß mich dennoch auch einmal einen Blick auf den realen Hintergrund richten.

Ich denke, daß am Anfang abstrakter Vorstellungen der Tod eines Menschen aus der eigenen Mitte war. Man kann diesen Ansatz auch bei den höher entwickelten Tieren sehen. Da sind zum Beispiel die Elefanten und einige Primaten, bei denen man aus ihrem Verhalten eine gewisse Ahnung vom Tod eines Artgenossen schließen kann.

Der Blick auf sich selbst und sein Dasein erscheint sinnvoller, ehe man dann auf die Kräfte der Naturgewalten eingeht. Der Blick auf die Gestirne wird sicherlich am Ende der elementaren Fragen gestanden haben.

Nun ja, eventuell sind das ja auch nur eine meiner Geschichten, die sich am Ende dann wieder nur als Quatsch entpuppen :-)))

Merlin
 
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signorina
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Nachfolgend mal in Geschichtsform etwas zur

Entstehung der Religionen. (Teilauszüge)

Eigentlich war der Primitiv-Mensch eine sehr eigenartige Kreatur. Wie die anderen Tiere auf der Welt aß, trank und schlief er. Wie alle anderen wünschte er Wärme wenn er fror und Kälte wenn es heiß war. Aber im Gegensatz zu anderen Kreaturen stellte er Fragen. "Warum" war eine der ersten Worte, die er gebrauchte.

Als Fragesteller war der Frühmensch sehr sehr gut. Aber beim antworten hat er es nicht so genau genommen.

Stellen Sie sich eine Steinzeithöhle der Jäger und Sammler an einem Steilufer der Donau vor. Der Älteste, der jetzt nicht mehr jagen ging, saß in der Höhle und hatte jede Menge Zeit um sich Geschichten auszudenken, wurde dadurch zum großartigen Geschichtenerzähler. Einmal am Lagerfeuer fragte ein Grünschnabel:" Und, warum kommt die Sonne jeden morgen und geht abends weg?

"Ach mein Kind, das ist doch einfach zu beantworten. Die Sonne im Himmel ist ein Feuerrad. Der Sonnengeist reitet auf ihn um uns von oben anzuschauen. Nachts bewahrt er ihn in der großen Halle der Dunkelheit und geht dann schlafen. Wenn er einmal, keine Lust hat oder wütend ist dann wird er nicht ausreiten und die Sonne würde nicht scheinen. Das ist doch klar".

"Ohje, ohje" sagten die anderen. "Wenn die Sonne nicht scheint wie können wir dann jagen gehen? Wir würden dann verhungern!".

"Hm", sagte der Geschichtenerzähler, " Das weiß ich auch nicht. Aber wir können etwas tun damit er nicht zu faul oder wütend wird."

"Was sollen wir denn tun?" fragte der Grünschnabel.
"Sehr einfach. Früh morgens, wenn die Sonne herauskommt, gehen wir auf die höchste Bergspitze, damit wir der Sonne sehr nahe sind. Dann singen wir ein Loblied auf ihn, und damit er nicht faul ist. Das wird ihn gefallen und er wird sich dann nicht auf die müde Haut legen."

Aber wenn die Sonne einen Geist hat, der gelobt werden muss, dann muss der Mond doch auch einen Geist haben der nach Verehrung verlangt. So kam es, dass der Mondgeist auch verehrt wurde. Und die kleinen Sterne? Die werden dann wohl auch Geister haben, vielleicht nicht so groß wie die der Sonne und des Mondes aber immerhin. Und so nahm die Zahl der Geister stetig zu. Der zornige Geist des Donners und der Geist des Windes kamen dazu. Die Flüsse, der Wälder,. des Feuers, der Ozeane wurden in die Lobpreisung eingeschlossen.

Die Anbetung der Geister der Natur war also die erste Religion der Welt.

Der Geschichtenerzähler sagte dann eines Abends überraschend: " Es gibt ja nicht nur Naturgeister sondern auch andere"

"Was? Auch noch andere?" fragten die verängstigten Zuhörer. Denn eigentlich mochten sie die Geister nicht. Sie fühlten sich nicht wohl wenn es dunkel wurde. Dann hatten sie nämlich Angst vor den Geistern.

"Ja, ja. Es gibt sehr wohl andere Geister" sagte der Erzähler.

"Woher weißt Du es?

"Ich kann mich sehr gut erinnern. Einmal waren wir auf der Jagd. Da kam uns eine ganze Horde von Säbelzahntigern entgegen und wir wussten nicht wie wir uns retten sollten. Da erschien uns der Geist von meinem Großvater und der anderen verstorbenen Familienmitglieder und wisperte leise:" klettert auf den nächsten Baum und seid mucksmäuschenstill". Das taten wir auch und so wurden wir gerettet. Also, auf diese Art hat der Familiengeist uns gerettet."

Daraus entwickelten sich Statuen, für jede Familie, jeden Stamm, jedes Volk.

Folge: Sie beteten nicht nur die Naturgeister sondern auch Statuen an, die man jetzt abfällig "Götzen" nennt.

Damit war die Religion der Götzenanbetung geboren.

Später kamen weise Männer, die überlegten und sannen nach, dass die Wurzeln des Übels in dem Götzendienst lagen.

Und flugs dachten sie sich eine höhere Instanz aus und nannten ihn Gott.

So entstanden auf der Welt verschiedene Religionen die mehrere Götter oder nur einen Gott hatten. Später entwickelten sich Religionen, die den Missbrauch der Religionen durch die Priester, die für sich das Monopol für Gott beanspruchten, beanstandeten und schufen den Gott ab, wie z.B. im Buddhismus.

Im laufe der Zeit entstanden viele Religionen und verschwanden ebenso viele. Alle glaubten aber ihre Religion sei die einzig wahre.

Der heutige Mensch fragt immer häufiger wieso und warum. Er möchte fundierte Antworten haben.

Ihm genügt die Antwort nicht wie z.B. wenn der Papa dem Sohn sagt:" weil ich es sage". Die Aussage, die wahr sein soll, weil der Papa, Papst oder sonst irgendeine vermeintliche Autorität, einschließlich der Heiligen Schriften vieler Religionen, es behaupten, wird immer mehr von wenigen Menschen akzeptiert.

Das Zeitalter der Vernunft und des Verstandes bricht an. Die Menschen glauben nicht mehr alles, was man ihnen sagt.

Das Ende der Religionen?

LG

Signorina

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