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signorina
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Nachfolgend mal in Geschichtsform etwas zur
Entstehung der Religionen. (Teilauszüge)
Eigentlich war der Primitiv-Mensch eine sehr eigenartige Kreatur. Wie die anderen Tiere auf der Welt aß, trank und schlief er. Wie alle anderen wünschte er Wärme wenn er fror und Kälte wenn es heiß war. Aber im Gegensatz zu anderen Kreaturen stellte er Fragen. "Warum" war eine der ersten Worte, die er gebrauchte.
Als Fragesteller war der Frühmensch sehr sehr gut. Aber beim antworten hat er es nicht so genau genommen.
Stellen Sie sich eine Steinzeithöhle der Jäger und Sammler an einem Steilufer der Donau vor. Der Älteste, der jetzt nicht mehr jagen ging, saß in der Höhle und hatte jede Menge Zeit um sich Geschichten auszudenken, wurde dadurch zum großartigen Geschichtenerzähler. Einmal am Lagerfeuer fragte ein Grünschnabel:" Und, warum kommt die Sonne jeden morgen und geht abends weg?
"Ach mein Kind, das ist doch einfach zu beantworten. Die Sonne im Himmel ist ein Feuerrad. Der Sonnengeist reitet auf ihn um uns von oben anzuschauen. Nachts bewahrt er ihn in der großen Halle der Dunkelheit und geht dann schlafen. Wenn er einmal, keine Lust hat oder wütend ist dann wird er nicht ausreiten und die Sonne würde nicht scheinen. Das ist doch klar".
"Ohje, ohje" sagten die anderen. "Wenn die Sonne nicht scheint wie können wir dann jagen gehen? Wir würden dann verhungern!".
"Hm", sagte der Geschichtenerzähler, " Das weiß ich auch nicht. Aber wir können etwas tun damit er nicht zu faul oder wütend wird."
"Was sollen wir denn tun?" fragte der Grünschnabel.
"Sehr einfach. Früh morgens, wenn die Sonne herauskommt, gehen wir auf die höchste Bergspitze, damit wir der Sonne sehr nahe sind. Dann singen wir ein Loblied auf ihn, und damit er nicht faul ist. Das wird ihn gefallen und er wird sich dann nicht auf die müde Haut legen."
Aber wenn die Sonne einen Geist hat, der gelobt werden muss, dann muss der Mond doch auch einen Geist haben der nach Verehrung verlangt. So kam es, dass der Mondgeist auch verehrt wurde. Und die kleinen Sterne? Die werden dann wohl auch Geister haben, vielleicht nicht so groß wie die der Sonne und des Mondes aber immerhin. Und so nahm die Zahl der Geister stetig zu. Der zornige Geist des Donners und der Geist des Windes kamen dazu. Die Flüsse, der Wälder,. des Feuers, der Ozeane wurden in die Lobpreisung eingeschlossen.
Die Anbetung der Geister der Natur war also die erste Religion der Welt.
Der Geschichtenerzähler sagte dann eines Abends überraschend: " Es gibt ja nicht nur Naturgeister sondern auch andere"
"Was? Auch noch andere?" fragten die verängstigten Zuhörer. Denn eigentlich mochten sie die Geister nicht. Sie fühlten sich nicht wohl wenn es dunkel wurde. Dann hatten sie nämlich Angst vor den Geistern.
"Ja, ja. Es gibt sehr wohl andere Geister" sagte der Erzähler.
"Woher weißt Du es?
"Ich kann mich sehr gut erinnern. Einmal waren wir auf der Jagd. Da kam uns eine ganze Horde von Säbelzahntigern entgegen und wir wussten nicht wie wir uns retten sollten. Da erschien uns der Geist von meinem Großvater und der anderen verstorbenen Familienmitglieder und wisperte leise:" klettert auf den nächsten Baum und seid mucksmäuschenstill". Das taten wir auch und so wurden wir gerettet. Also, auf diese Art hat der Familiengeist uns gerettet."
Daraus entwickelten sich Statuen, für jede Familie, jeden Stamm, jedes Volk.
Folge: Sie beteten nicht nur die Naturgeister sondern auch Statuen an, die man jetzt abfällig "Götzen" nennt.
Damit war die Religion der Götzenanbetung geboren.
Später kamen weise Männer, die überlegten und sannen nach, dass die Wurzeln des Übels in dem Götzendienst lagen.
Und flugs dachten sie sich eine höhere Instanz aus und nannten ihn Gott.
So entstanden auf der Welt verschiedene Religionen die mehrere Götter oder nur einen Gott hatten. Später entwickelten sich Religionen, die den Missbrauch der Religionen durch die Priester, die für sich das Monopol für Gott beanspruchten, beanstandeten und schufen den Gott ab, wie z.B. im Buddhismus.
Im laufe der Zeit entstanden viele Religionen und verschwanden ebenso viele. Alle glaubten aber ihre Religion sei die einzig wahre.
Der heutige Mensch fragt immer häufiger wieso und warum. Er möchte fundierte Antworten haben.
Ihm genügt die Antwort nicht wie z.B. wenn der Papa dem Sohn sagt:" weil ich es sage". Die Aussage, die wahr sein soll, weil der Papa, Papst oder sonst irgendeine vermeintliche Autorität, einschließlich der Heiligen Schriften vieler Religionen, es behaupten, wird immer mehr von wenigen Menschen akzeptiert.
Das Zeitalter der Vernunft und des Verstandes bricht an. Die Menschen glauben nicht mehr alles, was man ihnen sagt.
Das Ende der Religionen?
LG
Signorina