Beiträge zum Thema: Cafe Sokrates

 
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der "geheimnisvolle Schöpfer" hat sich, zu dem Schluß könnte man kommen, wenn man die Ausführungen von Max Planck überdenkt, dann sich selbst erschaffen.

Ich will aber nun nicht weiterfragen, jedenfalls nicht "laut". Es führt weder mich weiter, noch die, die mir etwas erklären wollen. In diesem Erklären-Wollen sehe ich, das möchte ich betonen, KEINE AGRESSION und auch keine Bevormundung, aber auch keinen Sinn.

Trotz all dieser Erklärungen "glaube" ich nicht an ein Geistwesen namens Gott. Das Gute und das Böse ist sicherlich in jedem Menschen, völlig unabhängig davon, ob er Christ ist oder nicht.

Ich vermag kein Heil darin zu sehen, dass Menschen an Gott glauben, wünsche jedoch allen, die dies tun,
so viel Heil wie möglich!

Macht euch keine Sorgen, ich kann damit leben, daß ich vieles verstehen möchte, aber nicht alles verstehen will.

Übrigens erinnert mich der Mythos der Selbsterschaffung an Chepri als dem Alten Ägypten, der sich auch selbst erschaffen haben soll.

Chepri = Aton = Sonne, meist in der Form eines Mistkäfers dargestellt, der die Welt aus einer vor sich hergerollten Dungkugel entwickelt haben soll.
Bitte nicht falsch verstehen, es ist auch für mich natürlich nur ein Mythos.

emirena
 
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Cardia, danke für dieses Zitat.

Ich stelle nur fest, je tiefer man in die Materie Physik eindringt, um so größer wird das Staunen. Es gibt kaum einen großen Physiker, der die Existenz eines "höheren Wesens", ganz gleich wie wir es nennen, leugnet, oder er müsste blind sein.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten: Seit ich das "verinnerlicht" habe, hat sich meine Lebensqualität entscheidend verbessert.

Merope, die sich einfach nur "gut aufgehoben" fühlt.
 
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Max Planck ( Physiker 1858 - 1947 )

Und so sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms dieses:

Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entseht und besteht NUR aus einer Kraft, welche die Atomteichen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält.

Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente noch ewige Kraft gibt, so müssen wir einen bewußten, intelligenten Geist annehmen.-

Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie.

Nicht die SICHTBARE und vergängliche Materie ist das Wahre!

Da es aber Geist für sich allein nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.-

Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht,
diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen,
wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT!
 
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So ist es, Jocki, es gibt das Böse und das Gute, auch in jedem Menschen.-

Das Wort vom Kreuz ist denen, die nicht glauben Unsinn, dabei birgt es das Leid, den Tod und auch die Auferstehung, den Sieg über Leid und Schmerz und vor allem die HOFFNUNG in sich.-

So steht es geschrieben:
" Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Klugen verwerfen". Jes.29/14
" Wo ist nun ein Weiser? Wo sind all die Gelehrten und Philosophen dieser Welt?
Hat Gott nicht all ihre Weisheit als Unsinn entlarvt?

Obwohl sich die Weisheit in seinen Werken zeigt, haben die Menschen mit all ihrem Scharfsinn nicht erkannt; denn...

der Glaube soll nicht auf Menschenweisheit gegründet sein, sondern allein auf Gottes Kraft.-

"Wer kann die Gedanken des Herrn erkennen, oder wer könnte sein Ratgeber sein?"

Wir wissen alle, dass wir nur Gast auf dieser Erde sind.

Täglich werde ich mit unendlichem Leid von Patientenschicksalen konfrontiert( und meine Schwiegertochter auf der Kinder-Intensiv-Station auch...)

Wenn die Medizin am Ende ist, dann hilft nur noch, die Hand halten und oft nur schweigend präsent zu sein, dann...
spüre ich diese Macht Gottes und die Nähe Jesus und...
eine unendliche HOFFNUNG.-
Cardia
 
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. . . . . warum läßt Gott zu, daß Kinder gequält werden?? Daß Kriege entstehen??"

Es ist doch so: wo Licht ist, ist auch Schatten.
Wir dürfen nicht außer Acht lassen, daß es neben "Gott" auch noch den "Teufel" gibt.
Wir zweifeln eher die "Göttlichkeit" an als das "Böse".
Und das gibt es in JEDER Religion . . .

Wobei das "Böse", "teuflische" nicht immer gleich zu erkennen ist.
Oftmals kommt es in einem wunderschönen Gewand daher . . .

UND: wir Menschen sind doch mit dem FREIEN WILLEN ausgestattet!!!!!!!!!!!!!!
JEDER kann für sich entscheiden, was gut und/oder böse ist.
JEDER trägt erst mal für seine Taten die VERANTWORTUNG (siehe Orlanda, mit der ich übereinstimme - jedenfalls was DIESES Thema angeht *schmunzel*)
Denn es wäre doch ZU EINFACH, alles auf etwas "göttliches" abzuschieben . . . .
ICH kann nichts dafür - - das ist Gottes Wille - - oder so ähnlich . . .

Jockeline
 
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Ein schöner Spruch! Ich meine, man sollte nur mit Menschen reisen, die einem innerlich nahe stehen und ähnliche Ansprüche haben. Wenn das nicht möglich ist, ist es besser alleine zu reisen...

Ich denke da mit Grauen an meine wunderbaren Solo-Gänge in den Bergen. Da ist nichts als der Wind in den Felsen, die Stimmen der Dohlen, der eigene Atem und das Knirschen der Schuhsohlen auf dem steinigen Weg.

Dann plötzlich menschliche Stimmen: Eine schnatternde Horde, die man noch nicht sehen, dafür aber umso besser hören kann. Manche Menschen schleppen ihre ganzen Banalitäten einschließlich Handy in die Stille der Bergwelt...

Auf dem Weg zum Ochsenkamp ein Paar: Die Frau telefoniert schon die längste Zeit, erzählt irgendwelche banalen Alltagsdinge. Ich "gebe Gas" und überhole sie. Zum Glück bleiben die beiden immer wieder stehen...
Erst weit oben, in den Felsen, die den Weg säumen, verliert sich die laute Stimme... Armer Mann, denke ich mir, ich würde die Frau mitsamt ihrem Handy hier 'versenken'...

Alleine reisen, alleine zu gehen ist wunderbar... Nichts, was die Ruhe stört und den Genuss trübt...

Orlanda
 
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Emi, ich möchte Dich nicht überzeugen, doch mein PC streikt und ich war noch nicht am Ende.-

Nämlich: Welchen Sinn hat das Leid?
 
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Cardia, ich danke Dir für den Versuch einer Antwort.
Sie überzeugt mich nicht.

Was hat denn Jesus' Opfer durch den Tod am Kreuz bewirkt? Wem hat es geholfen? Als ehemalige Konfirmantin kenne ich einge Auslegungen von Bibeltexten, aber das ändert nichts an meiner Einstellung und deswegen würde ich das Thema für mich nun gerne beenden.

emirena
 
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Im Prinzip nichts dagegen, Boidorix,

aber ich finde es jetzt wieder NICHT weise,
so einfach in den Raum zu stellen, dass das Verständnis der anderen von Gott "völlig falsch" ist.

Wenn Du einfach nur sagst, dass Du an Gott glaubst, finde ich das völlig okay, aber in Deinen Erläuterungen finde ich weder einen Sinn noch einen roten Faden. Von Logik ganz zu schweigen.

Dass wir ENDLICH (in der physikalisch-menschlichen Daseinsform) sind, ist keine Antwort auf meine Frage; das weiß jeder, der einen IQ größer als Brot hat, unabhängig davon, ob er an Gott glaubt oder nciht.

emirena
 
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Hallo Emi,

Warum müssen Menschen,- auch unschuldig- oft so schwer leiden?"

Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt, als ich viel zu früh meinen Vater ( den ich sehr geliebt habe ) durch qualvolles Leiden vor seinem Tod und im Sterben begleitet habe,...als ich sechs nahe Angehörige auf einen Schlag durch einen Unfall verloren habe,...als ich mein erstes Kind verlor, noch ehe es viel von der Welt sah,... als mein bester Freund 40 Jhr. lang vom Hals ab gelähmt war,...und ich selbst eine schwere Krankheit bekam... und andere Krisen...

Ja, ich muss es zugeben, da haderte ich und fragte immer wieder nach dem " WARUM?"

Diese Frage möchte ich Dir nicht einfach und " billig " beantworten:
Die Frage drängt sich auf: Das soll ein liebender Gott sein, der " Karfreitag " mit diesem Schmerz zulässt?

Doch das Kreuz erinnert an eine Tatsache: Leid und Schmerz gehören zu einer " gefallenen " Welt. Warum Gott diesen Weg wählte und seinen Sohn sterben ließ,
so heisst es in der Bibel,-
um das Leiden in der dieserWelt, stellvertretend zu überwinden.

Ob Gott das Leid will?
Ich kann nur sagen, dass er es zulässt.

" Der Gerechte muss viel leiden" heisst es in Ps. 34
Doch es steht auch: " Durch alles Leiden hilft Gott."

In der Tat erscheint das Leiden sinnlos. Auch gute und unschuldige Menschen werden nicht verschont.-

Wir Menschen würden jegliches Leid verdrängen und möchten nicht davon behelligt werden.
Wir haben viel Mühe Schmerz und Leid zu akzeptieren.

Wir leben in einer schmerzgedämpften Kultur. Wir versuchen Leid aus unserer Wahrnehmung auszugrenzen oder zumindest auf ein erträgliches mass zu reduzieren.
Nun stellt sich die Frage. " Hat das Leid einen Sinn?"
 
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Cardia,
mit der Physik stehe ich ja auf Kriegsfuß, habe den Mut zur Lücke.
Spannend finde ich physikalische und andere natur- und auch geisteswissenschaftliche Zusammenhänge trotzdem.

Verzeih mir also bitte meine Frage:
warum lässt ein "liebender Gott" zu, dass getaufte, unschuldige Kinder jenseits aller Glaubens- oder Nicht-Glaubens-Bekenntnisse (da zu jung) Opfer von Schwerverbrechern werden oder verhungern müssen? Es ist nur ein Beispiel von vielen, die mir einfallen, etwas banal vielleicht, aber ich habe auf solche Fragen noch nie eine Antwort erhalten, mit der ich etwas anfangen kann.

Und auch wenn ich mich jetzt als Laie in verschiedenen Wissenschaftlichen Bereichen oute, glaube ich doch, dass ich ganz gut logisch und strukturiert denken kann. Fühlen kann ich auch; jedenfalls genauso gut, wie die meisten anderen.

Wenn es jedoch so wäre, dass "man sich nicht den Gesetzen und der Ordnung des Universums aussetzen kann, ohne zu dem Schluss zu gelangen, dass hinter diesem allen ein Schöpfer stehen muss. ", dann müssten ja alle Wissenschaftler an Gott glauben.
Ich denke, dass es einige tun, aber bestimmt nicht alle.

emirena
 
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Hallo Bröckchen,

richtig, die Pharisäer waren und sind die " Gesetzestreuen" - ohne wirklich daran zu glauben.-

Da hast Du eine Erfahrung gemacht, wie ich schon sehr viele und...

"deshalb steh ich hier und kann nicht anders;" denn ich glaube nur an einen liebenden Gott ( alles andere haben Menschen sich selbst eingebrockt...) und,...
dass er der Vater unser alller ist.-

Cardia
 
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Aus dem physikalischen Gebiet der Optik und dem Text einer Diplom-Physikerin:

" Die Relativität der Wahrnehmung."

Was bedeutet Sehen im physikalischen Sinne?

bekannt ist, dass man einen Körper nur dann sehen kann, wenn auf diesen Licht fällt, so dass es in unser Auge reflektiert werden kann: Kein Licht,- keine Reflektion,- keine Sichtbarkeit.-

Verlässt man sich also nur auf sein Auge, so sieht man innerhalb der elektromagnetischen Strahlungen doch sehr verlassen aus.-Wobei die Differenz von einigen Zehntausendstel eines Millimeters in der Wellenlänge den Unterschied zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit ausmacht.-

Für jede andere Art von Strahlung sind wir regelrecht " blind "
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass es noch andere Strahlungsfelder als das elektromagnetische geben muss.

Wie viele Strahlungen unbekannter Art mag es noch geben?
80-90% der Dunklen Materie des Universums sind unklar und nicht sichtbar.Also, würden wir Wesen, die auf einem anderen Strahlungsfeld leben, gar nicht wahrnehmen, selbst, wenn sie neben uns stünden.-

" Man kann sich nicht den Gesetzen und der Ordnung des Universums aussetzen, ohne zu dem Schluss zu gelangen, dass hinter diesem allen ein Schöpfer stehen muss.
Wenn wir die Schöpfung genauer erforschten, würden wir ihn auch besser kennen lernen."
 
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Liebe Emirena, ich verstehe Glaube so, dass man etwas annimmt, von dem man glaubt, es sei so, ohne dass man irgendwelche Beweise einfordert. Für dieses Glauben ist die Grundlage das Vertrauen, ich muss nichts verstehen...

Beim Wissen ist schon ein Beweis notwendig, ob dieser nun von außen kommt oder aufgrund meiner persönliche Erfahrung zustande kommt, bleibt gleich. Wissen hat damit zu tun, dass ich etwas verstehe, logisch nachvollziehen kann.

Aber man kann natürlich auch so tief 'ungeprüft ' glauben, dass man meint zu wissen...

Letztendlich ist es aber auch eine philosophische Frage inwieweit Glaube und Wissen miteinander zu tun haben, sich ausschließen oder ein und dasselbe sind...

Grundsätzlich gilt: Es soll jeder glauben oder nicht glauben was er will oder nicht will und das natürlich auch dem Mitmenschen zugestehen.

Aber: Wenn auch das stakkatoartige Wiederholen einer Gottesexistenz auf den ersten Blick harmlos wirkt, so kann der misstrauische Leser doch auch darin eine gewisse Aggression erkennen - es gibt für die Taktik den Begriff "Sprung in der Platte"... ich wiederhole so lange und immer wieder, bis das Gegenüber es akzeptiert und letztendlich mir zustimmt... (das hab ich im letzten Kommunikationskurs gelernt).
Wer nicht fest am Boden steht, den kann ein Wind oder Luftzug schon seiner Standfestigkeit berauben oder ihn fortwehen...

Jetzt geh ich Radfahren und hoffe, dass ich nicht allzuviel Gegenwind habe, mich nichts vom rechten Weg ins Abseits pustet...

Orlanda
 
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Zitat Orlanda:
"Aber der Glaube an Gott oder Götter hat doch die Menschen auch nicht "befreit"!"

Da gebe ich Dir Recht, Orlanda.

Evtl. könnte man sagen, dass der Glaube den einzelnen Menschen von seiner Angst oder seiner gefühlten Sinnlosigkeit befreit, indem der Glaube glauben lässt, mensch könne einen Teil der Verantwortung abgeben. Das kann für den Einzelnen beruhigend und tröstlich sein.

Die ganze Menschheit hat noch kein Glaube "befreit" bzw. erlöst. Jetzt kann man natürlich wieder darüber streiten, ob das in naher oder ferner Zukunft "mit Gottes Hlfe" noch passieren könnte.
Ich glaube es nicht. Wer es glauben will und wem es mit diesem Glauben/Wissen gut geht, soll es gerne tun.

Die Krux an dieser Diskussion ist doch, dass keiner so recht weiß, was denn genau der Unterschied zwischen Glauben und Wissen ist. Denn wer glaubt, glaubt ja auch zu wissen.

emirena
 
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@Cardia: "....Da die Welt immer mehr aus den Fugen gerät und das Gerede vom Humanismus, sich nicht als tragfähige Grundlage erweist, macht sich allerortens die Daseinsangst und Sinnlosigkeit mehr und mehr breit.-"

Aber der Glaube an Gott oder Götter hat doch die Menschen auch nicht "befreit"!
Daseinsangst und das Gefühl der Sinnlosigkeit sind nicht Folgen des Nichtglaubens, sondern des Nichtwissens. Nichtwissen war und ist aber die Grundlage für das, was die Menschen jahrhundertelang unter die Fuchtel der Kirchen gezwungen hat bzw. zwingt!

Der christliche Glaube hat der Daseinsangst die vage Hoffnung auf einen Himmel entgegengesetzt und der Sinnlosigkeit des Lebens die Pflicht zu Gehorsamkeit und Arbeitsleistung für die Obrigkeit. So hofft(e) der Christenmensch aus dem von ihm erlebten Schlamassel durch Gefügigkeit und Gehorsamkeit die Daseinsangst und die Sinnlosigkeit des Lebens zu überwinden.

Warum gerät den die Welt aus den Fugen bzw. gerät sie heute schlimmer aus den Fugen als früher?
Das sind doch alles nur Allgemeinbehauptungen. Früher wußten die Menschen nichts, weil es keine Medien gab, die die Kunde von den Gräueltaten in alle Welt verbreiteten.
Die Welt ist heute nicht besser und nicht schlechter als sie immer schon war, weil auch der Mensch immer noch der gleiche ist, wenn auch mit anderen Möglichkeiten und Fähigkeiten.

Manchmal scheint es mir, als sei der Glaube an Gott im Menschen doch nicht so stabil verankert, wie das gerne dargebracht wird. Deshalb braucht der Gläubige die ewige Bestätigung des von ihm Geglaubten. Jeder Einwand, es gäbe keinen Gott stupst an den Rest Zweifel in der Seele und verursacht ein kleines Erdbeben... Wie fest muss mein Glaube sein, dass er unerschütterlich ist? Und jeder Einwand, es gäbe keinen Gott, bringt dann die Bestätigungmühlen von A bis Z zum laufen...

Beim Nichtgläubigen mag der ewige Hinweis auf Gott und sein Walten Urängste schüren, denn dieser Christengott ist von Anfang an ein unerbittlicher und grausamer Gott - halt immer so, wie ihn die Kirche gerne eingesetzt hat... Zuviel Unheil ist schon im Namen Gottes geschehen. Man kann dem Grauen ein freundliches Mäntelchen umhängen, es bleibt doch das Grauen...

Der Fehler im "System" ist vielleicht auch, dass immer wieder behauptet wird, die Europäische Kultur sei eine Kultur des Christentums. In gewisser Weise wurden freilich viele kulturelle Leistungen durch das Christentum möglich - aber es ist nicht zu vergessen, dass die Leistung aus der Bevölkerung herausgepresst (z.B. Fronarbeit für die Klöster und beim Kirchenbau) wurden - später auch aus fremden Völkern. Große kulturelle Leistungen wurden aber auch dadurch erbracht, dass sich der Geist der Menschen erhellte und aus der Finsternis des Christentums und des damit verbundenen Aberglaubens herausfand.

Es ist wie es ist - Religion/Christentum ist nichts als ein Teil eines Ganzen - ein Teil, der nicht ständig als Flagge vorneweg getragen werden muss...

Orlanda
(jetzt reichts. Für mich ist das Thema somit beendet.)
 
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Hallo Cardia,

das blose "Gerede" vom Humanismus kann natürlich auch keine tragfähige Grundlage sein.

Trotzdem glaube ich, dass Humanität eine Basis für das menschliche Miteinander sein könnte.
Dass es bisher nicht soweit kommen konnte, dass die Humanität "Land gewinnt", hängt u.a. auch damit zusammen, dass Gläubige aller großen Weltreligionen seit Jahrtausenden die Wahrheit für sich alleine gepachtet zu haben glauben.

Oje, wenn wir jetzt beginnen, über den Sinn "des Lebens" zu diskutieren, sehe ich schwarz.
Ich kann mir auch "nur" über den Sinn meines Lebens Gedanken machen. Sinnlosigkeit macht sich da zum Glück selten breit.

Für mich hat jedenfalls jeder Mensch die gleiche Existenzberechtigung, aber keine Berechtigung, hoheitsvoll herabzublicken auf andere.

emirena
 
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" Es ist aber das Herz, das Gott spürt, und nicht die Vernunft."

Bekenntnisse von Diplom-Physikern heute:

Nachdem in den materialistischen Lehren Gott keine Existenzberechtigung hat und-
es ein Leben der Seele nach dem Tod nicht geben soll, so...
bleibt nur der Nihilismus als Sinn des Lebens übrig, nämlich die heroische Verzweiflung.-

Da die Welt immer mehr aus den Fugen gerät und das Gerede vom Humanismus, sich nicht als tragfähige Grundlage erweist, macht sich allerortens die Daseinsangst und Sinnlosigkeit mehr und mehr breit.-

Wir reden hier weder von einem richtenden Gott, wie er oft in der Kirche dargestellt wird, noch den dogmatischen Gott mancher Sekten.-

Wissenschaftshörigen möchten wir naturwissenschaftlich zeigen, dass die ...

Natur uns schon mit der Nase auf die Tatsache stupst, dass Gott existiert.-

Was bedeutet " Sehen " im physikalischen Sinn?

Einen Körper kann man nur sehen, wenn Licht auf ihn fällt, so dass unser Auge reflektiert werden kann.

Lassen wir den Körper aber in einem dunklen Raum, so werden wir ihn nicht sehen, auch wenn er da ist...

" Kann es nicht sein, dass wir Gott nicht sehen, weil wir im Dunkeln sitzen?"
 
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Hallo Orlanda,
ich verstehe Dich gut; ich mag auch nicht so besonders gerne über Glaubensthemen diskutieren. Aber wenn das Thema schon angesprochen wird (das ist erlaubt), darf dazu auch ein Kommentar erfolgen (das ist auch erlaubt).

In Boidorix Eingangstext sah ich allerdings keine Provokation, sondern seine Ansicht zum Thema Weisheit.

Was nun Deine Entgegnung betrifft, fand ich diese nun auch wieder nicht so extrem, aber trotzdem eindeutig vom Versuch gekennzeichnet, Dein Weltbild zu erklären zu wollen und von dem Wunsch getragen, Gottes-Gläubige von der Nichtexistenz Gottes mit sachlichen Argumenten überzeugen zu wollen.

Vielen Dank für Dein Kompliment; ich weiß gar nicht, ob ich tatsächlich zu salomonischen Urteilen fähig bin. Aber ich bemühe mich.

emirena
 
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Liebe Emirena,
danke für Deine salomonische Sichtweise. Ich werde an mir arbeiten und mich nicht mehr provozieren lassen.

Aber ich finde es schon merkwürdig:

Das war der Ausgangstext:
"...@Boidorix: "... Aufghoben sein in dem Wissen, eines höheren Wesens, eines Schöpfers, eines liebenden Gottes, ausgehend davon, sehen viele Alltagssorgen kleiner aus, als sie sind ..."

Ich schrieb dazu: "....Und was hat das mit Weisheit zu tun? Ich würde es eher als Fähigkeit bezeichnen, sich die Welt schönzureden und seine Verantwortung auf ein Phantom zu verlagern, in der Hoffnung, dass das Gehorsamsein auch belohnt wird..."...


Das hat Cardia kommentiert und und versucht, ihren Glauben an Gott dargelegt und die Existenz Gottes zu 'beweisen'.

Ich frage mich, warum kann jemand, der an Gott glaubt, nicht auch jene Meinung akzeptieren, die da sagt, es ist kein Gott? - Wo man doch selbst großen Wert darauf legt, dass bei einem selbst der Glauben an Gott akzeptiert wird!

Die Geschichte zeigt, dass über die Jahrhunderte hinweg, seit das Christentum zum Machtfaktor wurde, Menschen, die nicht glaubten, mehr oder weniger gefährdet waren, weil Christen es nicht hinnehmen, dass da jemand NEIN sagt, ich glaube nicht.

Man sollte, wie das in Firmen üblich ist (in meiner auf alle Fälle), vermeiden über Glaubensfragen zu schreiben oder auch dieses "hier ist ein Gott und der waltet über allem und geschützt UNS" ständig irgendwo einfließen zu lassen. Denn das gibt den Nichtgläubigen das REcht Nein zu sagen und schon entsteht wieder ein "Glaubenskrieg"...

Wie jemand, der glaubt nicht lesen mag, dass ich die Existenz Gottes widerlege, so ist zu akzeptieren, dass ich nicht mag, wenn ständig Gott+Glauben im Raum schwebt...

Orlanda

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