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Orlanda
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Lieber Hochheider,
Dein Text läßt in mir die Frage hochkommen, wieweit soll man die Welt und ihren Schmerz an sich herankommen lassen bzw. wie weit sollte man sich darauf einlassen?
Was mir immer schon gefällt (nicht nur an einem so entspannten Tag wie heute), mir aber manchmal gar nicht gelingt, ist die buddhistische Sichtweise der Dinge. Emotionen überlagern manchmal - wie dicke uralte Erdschollen - alle guten Vorsätze, drücken sie in den Untergrund. Und erst ein mächtiges seelisches Erdbeben bringt sie wieder an die Oberfläche...
Ich betrachte meine Beteiligung im Forum im Großen und Ganzen auch als Übung, denn hier wird man oftmals ganz schön an die Grenzen des Erträglichen gebracht. Aussteigen ist wohl die einfachste Sache - sich kurzzeitig entziehen zum Nachdenken, Analysieren und zur Ruhe kommen, die etwas schwierigere und vielleicht in manchen Augen auch eine etwas "degradierende".
Aber Mensch sein heißt ja - und so sehe ich auch den Sinn des Lebens - ständig dazu zu lernen, nach Stürzen immer wieder aufzustehen und weiter zu gehen... Ehe ich die Augen schließe, möchte ich einigermaßen Klarheit haben und die Gewißheit, dass das Leben gut und sinnvoll war....
Nichts zu schwer nehmen, zu akzeptieren, dass es viele Dinge gibt, die uns und unserer Natur widersprechen, Mitgefühl mit allen Wesen zu haben und zu erkennen, dass alle Menschen nichts Anderes wollen als glücklich und zufrieden leben zu können.
Aber nicht hadern mit sich und der Welt und nicht unter allen Umständen die Welt ändern zu wollen... Die Dinge geschehen lassen...
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Sonntag und begebe mich in ein schönes Buch, das ich mir schon vor Jahren gekauft habe: "Unsere Gefühle, Schlüssel zu Freude und Glück - Erklärungen zur Lehre Buddhas" - herausgegeben von Brigitte Thelen... (auch hier: nicht alles für die pure Wahrheit halten, sondern als Nahrung für die Seele betrachten. Die Seele pickt sich das heraus, was ihr gut tut und was für sie die Wahrheit ist...)
Orlanda