Beiträge zum Thema: Cafe Sokrates

 
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es gibt weder einen Beweis für noch einen gegen Gott.
Ich finde, beide Parteien sollten sich die "Überzeugen-Wollen-Arbeit" sparen. Mit logischen Erklärungsversuhen kommt man da nicht weiter.

Ausdrücklich, Cardia, bei Dir hatte ich tatsächlich im Gegensatz zu vielen anderen, nie den Eindruck, Du würdest jemanden missionieren. Du hast immer nur von DEINEM Glauben gesprochen. Ich darf darüber denken, was ich will, will aber darüber gar nicht nachdenken. Ich finde das so völlig in Ordnung.

Dass ich nicht an einen Schöpfer-Gott glaube, ist ganz allein meine Sache; trotzdem kann ich im zwischenmenschlichen Bereich auch mit gläubigen Menschen eine friedliche Interaktion pflegen.
Oder etwa nicht?

Oftmals hat man hier im Forum (aktuell nicht unbedingt) aber den Eindruck, dass es regelrecht zu persönlichen Beleidigungen und sogar feindseligen Reaktionen kommen kann, wenn man die andere Meinung NICHT teilt. Glaubenskriege sind m.E. die am wenigsten nutzbringenden Kriege überhaupt.

emirena
 
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Bröckchen
Bröckchen
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Pharisäer - das waren doch die, die besonders glaubenseifrig taten ohne wirklich zu glauben?

Nun ein solcher bin ich nicht, eher ein Atheist (=es gibt keinen Gott). Vor allem aber habe ich nix mit den offiziellen Kirchen am Hut, ich will die Gründe hier nicht erläutern, es gibt einige.

Das heißt nun noch lange nicht, dass ich an gar nichts glaube. Ich bin eher eine Anhängerin des Göttinnenglaubens der ursprünglichen Matriarchate.

Auf jeden Fall aber hat niemand einen Grund, einem anderen in seinen Glauben oder auch Nichtglauben hineinzureden.

Ich habe selbst vor ca. 1 Jahr eine Erfahrung in der Johannischen Kirche gemacht, dass da "Etwas" mit im Raum war und mit mir Kontakt aufnehmen wollte. Ich weiß noch nicht wirklich, ob und was ich daraus machen will, es war jedenfalls eine eindrucksvolle Erfahrung.

Bröckchen
 
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Orlanda
Orlanda
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Liebe Cardia,
das ist eben, wie ich meine, der Denkfehler bei manch 'gläubigen' Menschen: Ich gebe, nur weil ich nicht an Gott glaube, doch meine Verantwortung NICHT ab!
Im Gegenteil: ich stehe für alles was ich tue, ICH trage die Konsequenzen!
Aber da ist nichts, was mich für ein falsches Verhalten straft - ICH habe die Folgen zu tragen! Das ist aber etwas Anderes, als wenn ein 'Rauschebart' über mich richtet - ein geistiger Übervater sozusagen...

Das ist uns in der Kindheit eingetrichtert worden, dass wir einer Obrigkeit gegenüber gehorsam sein müssen und den Thesen glauben müssen, sonst gibt es Strafe. Ein Kind, das nicht an die Worte der Eltern glaubt, kann nur ein böses Kind sein...!

Schau mal, wieviel Böses in der Welt geschieht - in ihrem Bewußtsein Böses getan zu haben, gehen die Menschen dann, z.B. nach einem Mord, beichten - wenn man die Reue glaubhaft rüberbringt, vergibt der liebe Gott und schon ist alles - nach ein wenig Buße - wieder in Ordnung.

Nein, so einfach ist es nicht! Wir müssen in uns selbst die Ordnung schaffen, wir können keine Verantwortung an den lieben Gott abgeben. Da ist nichts was uns vergibt, was uns rettet, wenn uns nicht die Opfer vergeben und wir uns am Ende selbst!
Wo bleibt da "Gott"? Er ist eine gedankliche Stütze für Menschen, die nicht alleine stehen können, die Angst vor dem Nichts haben. Gott ist nur eine menschliche Erfindung, um die Angst vor der Leere in uns selbst zu vertuschen!

Mag sein, dass ich recht spöttisch rüberkomme - das ist aber einfach eine Reaktion auf die salbungsvollen Versuche, Gott oder was auch immer für unnatürliche Wesen als Allheilmittel ALLEN Menschen aufzupfropfen - so als ob dieser "Gott" etwas Tatsächliches wäre! Tatsächlich ist Gott nur für den, der an ihn glaubt und das ist KEIN Beweis für die Existenz Gottes!

Wer mir mit der Gotteslehre kommt, erhält manchmal meine persönliche Antwort. Das ist alles. Jeder darf denken was er will und auch schreiben. Wenn das der anpreisende Gläubige darf, darf ich auch meinen Senf dazu geben!
Vielleicht fühle ich mich von diesem "da oben ist ein Gott und der führt und beschützt UNS" genauso unangenehm berührt, wie jemand der an Gott glaubt und von mir zu hören bekommt, dass ich das für einen IRRglauben halte. Denn selten hört man "Gott beschützt MICH", meistens heißt es "UNS" und das stört.
Da muss ich, wie Emirena bei Verallgemeinerungen sagt, betonen: FÜR MICH bitte nicht - ich gehöre nicht zu jenen Menschen, die sich vom Glauben an einen Gott einlullen lassen.

Die Nahtod-Erfahrungen lassen sich auch rational erklären. Das Gehirn ist ja noch irgendwie aktiv, nicht wahr? Wer sich je den Kopf stark angehaut hat weiß, dass man Funken und Lichter sehen kann, ohne dass dies bereits der himmlische Lichterregen ist! Das Gehirn ist imstande uns Bilder vorzugaukeln!
Nach einem Gehirntod gibt es kein Wiedererwachen, also kann der Mensch dann auch nicht mehr von seinen angeblichen Todeserfahrungen sprechen. Doch solange die Kopfmaschine noch irgendwie funktioniert, kann man auch wieder "ins Leben zurückkommen" und man interpretiert je nach Veranlagung und Fantasie, was man "gesehen und erlebt" hat...

Weißt Du liebe Cardia, jeder kann glauben was er will, aber wenn mit dem Glauben ständig hausiert und über allen Köpfen herumgefuchtelt wird, muss man damit rechnen, dass Menschen, die das ganze Spektakel NICHT glauben, ihre Meinung dazu kundtun - gleiches Recht für alle, meine ich!

Orlanda
 
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So, und jetzt bitte einen Pharisäer!
( Ohne mir die Welt schön zu reden und zu trinken!)
 
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Gerade Menschen mit * wirklichen * schweren Lebenskrisen und mit Nahtoderlebnissen, werden dies bestätigen ( ...und ich weiss, wovon ich spreche!)!

Interessant sind vor allem die Nahtoderlebnisse von Kindern und blinden Menschen....

Wer so etwas nicht selbst erlebt hat, der wird es kaum begreifen; er wird oft verständnislos abwehren und spotten.-

Es gibt nicht nur die materie, sondern auch das Inmaterielle....

@ Orlanda, wenn Du an nichts glaubst, dann hast Du doch auch keine Verantwortung, auch- nicht Dir gegenüber; denn das wäre ja sinnlos.-


Cardia,- kein Zufallsprodukt!-
 
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Guten Morgen allerseits,

" ich glaube nur an das, was ich sehe!"

Habt Ihr jemals den Wind gesehen???
Er ist zu spüren, zu fühlen und er ist bewegt, aber...
gesehen hat ihn noch kein Mensch......

Warum sind hier einige so aggressiv- ironisch und verbittert?

*Ist es soooo bedrohlich *, wenn Menschen an ihren Schöpfer glauben? Gerade diese Gewissheit und Erkenntnis verhärten eben nicht und geben Trost und Zuversicht.-

Immer werde ich Andersdenkende respektieren und tolerieren; doch...
@ Gundula und Orlanda, wo bleibt Eure Toleranz????

Cardia
 
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Orlanda
Orlanda
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Morgen, liebe Kirie, starte ich erstmal mit einem langen Frühstück, denn ich habe noch einen Tag Urlaub! Braucht's da noch viel Einbildungskraft um sich DAS vorzustellen?

Jetzt geh ich mit DH Lawrence ins Bett... Er liegt bereits im Sterben und folglich neigt sich auch das Buch seinem Ende zu - es wird also keine lange Nacht...!

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
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@Boidorix: "... Aufghoben sein in dem Wissen, eines höheren Wesens, eines Schöpfers, eines liebenden Gottes, ausgehend davon, sehen viele Alltagssorgen kleiner aus, als sie sind ..."

Und was hat das mit Weisheit zu tun? Ich würde es eher als Fähigkeit bezeichnen, sich die Welt schönzureden und seine Verantwortung auf ein Phantom zu verlagern, in der Hoffnung, dass das Gehorsamsein auch belohnt wird.

Die Ausstrahlung von sogenannten "Weisen" liegt vorallem in der Bereitschaft, den Weisen als solchen zu akzeptieren... Was ist ein Weiser ohne Zuhörerschar, was ist ein Gott ohne jene, die an ihn glauben?

Es gibt die Materie und es gibt das, was im Kopf des Menschen entsteht. Mit viel Einbildungskraft kann man fast alles glauben, auch wenn es nicht existiert...

Orlanda
 
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zugegeben, meine Frage ist eine Herausforderung - auch an mich selbst.

Zum Sonntags-Frühstück ein Interpretationsverscuch, der, wie immer, keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit erhebt:

Weisheit betrachte ich als die Fähigkeit eines einzelnen Menschen, schicksalhafte Erfahrungen, Erkenntnisse über die Widersprüchlichkeit der menschlichen Veranlagungen und die vielen kleinen unterschiedlichen "Wahrheiten" des täglichen Lebens zu überstehen, ohne für all das zwanghaft einen (externen) Schuldigen finden zu müssen und ohne selbst daran zu zerbrechen.

Mehr oder weniger "angeknackst" sind wohl die meisten. Manchen "Sprung in der Schüssel" kann man mit Sekundenkleber (Verdrängung) reparieren, andere Brüche sind auch durch geschickteste Handwerkskünste oder professionellen seelischen Beistand inreparabel.

Ein bisschen Weisheit wäre schon mehr, als man erwarten kann. Leben und Leben lassen, ohne sich selbst zu verleugnen.

Was Weisheit ganz bestimmt NICHT ist, scheint leichter erklärbar zu sein:
Weisheit ist nicht die Menge anerlerntes Wissen à la Google (oder Brockhaus) und auch nicht der IQ, der allzu oft mit Weisheit verwechselt wird.

Der Kaffee ist fertig......
Hier scheint die Sonne in mein Wolkenkuckucksheim und setzt Lichtakzente auf meine manchmal malträtierte Seele, die über ungeheuerliche Selbstheilungskräfte verfügt....

Schönen Sonntag wünscht
emirena
 
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okay Gundulabella,
aber was ist Weisheit für Dich?
 
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Diese Zitate gefallen mir besonders:

" Was könnte wichtiger sein als Wissen?" fragte der Verstand.
" Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen", antwortet die Seele.


" Der Erfolgssüchtige kennt und sieht nur eins: Sein Ziel.
Der Weise pflückt am Wege Blumen."
 
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Damit ihr mich richtig versteht:

ich sammle vorerst hier nur Meinungen, auch Zitate, zum Begriff Weisheit.

Danke erst einmal für die Beiträge, Merope, Cardia und Mondavia.

Eine Aussage habe ich meinerseits bisher nicht gemacht und würde mich über weitere Wortmeldungen freuen. Vielleicht helfen diese Beiträge ja ein wenig weiter (nicht nur mich)

emirena
 
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Hallo Emi,

Sokrates zählte damals zu den weisen Männern und er
sagte: " Ich weiss, dass ich nichts weiss und das ist gewiß!"

" Wenn du einen siehst, der sich für weise dünkt, da ist für einen Toren mehr Hoffnung als für ihn."
Spr. 26. V.12

Die Weisheit selbst spricht:

" Ich
die Weisheit, wohne bei der Klugheit und weiss, guten Rat zu geben.Wer mich liebt, wird sich von mir unter- und zurechtweisen lassen.
Er wird an Einsicht gewinnen, die zu tiefer Erkenntnis führt.-
Ich
liebe die Gerechtigkeit und das Recht.
Wer klug ist, der höre mir zu und wachse an Weisheit und lasse sich raten.-
Die Weisen halten mit ihrem Wissen zurück, aber der Toren Mund führt schnell zum Verderben."-

Allerdings, Emi habe ich den Eindruck, unsere Welt wird durch Geld und Dummheit regiert.-
Es heisst zwar:
Weisheit ist besser als Stärke und Geld, doch...
des Armen Weisheit wird oft verachtet und auf seine weisen Worte hört man nicht...

Cardia
 
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Schöne Frage, liebe Emirena,,,,

für mich erst einmal: alles so anzunehmen, wie es kommt und immer im Augenblick zu sein.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Obwohl ich nicht ganz überzeugt bin, dass das "Cafe Sokrates" eine Zukunft hat (schließlich ist mehr oder weniger das ganze LF-Forum ein (Pseudo-?) philosophisches Cafe,
schlage ich ein neues Thema vor; abseits von kriminalistischen Zusammenhängen:

Was ist Weisheit?
 
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" Die Welt ist bunt," liebe Opal, und jedes Thema hat etwas mit Kreativität zu tun und...
mit Emotionen.-

Einen Mörder, der ein Kind umbringt,- wie findest Du den?

Zum Glück sind die Menschen alle verschieden; der eine liebt z. B. die absolute Kleinschreibung, ( nicht nur, weil es schneller geht...) der andere mag es überhaupt nicht, so wie ich...

Cardia
 
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und ich frage mich, Opal, da ja das Thema bereinigt und vom Tisch ist - nachdem es fast Streit gab, warum du es nun wieder hervorkramst.....

Auch so ne Art Spannermentalität??????
 
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was hat das thema "gäfgen", bzw. "justiz und gerechtigkeit" mit kreativität zu tun? erwartungsvoll las ich die beiden eingangstexte - die kommentare sind teilweise zum kotzen. eine frau, die sich selbst als dreifache mutter bezeichnet, möchte in selbstjustiz diesem verbrecher die fingerspitzen scheibchenweise abschneiden, nur ein beispiel, und da frage ich mich, wieviel geistige primitivität hier eigentlich zum ausdruck kommt!

und das alles in einem café?
 
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...ist doch egal, von wem das Wort "Freiräume" kommt. Vielleicht war ich es. Jedenfalls meinen wir doch das Gleiche und sind uns darin einig, dass keine der bisherigen Schreiberinnen, weder sich selbst noch dem Partner, "Ketten anlegen" will.

Keine hatte etwas dagegen, dass Männer mal unter sich sein wollen, wie auch die meisten Männer nichts gegen einen Mädelstag einzuwenden haben.

In Cardias Betrag war von einer anderen Auslegung die Rede.
Aber egal wie Nähe bzw. Enge gelebt werden; es gehören zwei dazu. Wenn eine(r) Wünsche hat, die der/die Andere nicht erfüllen möchte, gibt es ein Problem, das man auf unterschiedliche Weise lösen kann.

Jedenfalls sind seit Sokrates rein gesetzlich betrachtet Frauen in einer besseren Position als damals, obwohl es auch noch weit in das 20. Jahrhundert hinein an Gleichstellung fehlte und obwohl es auch damals Ausnahmen gab, die die aktuelle Regel bestätigten.

Zwischen Schwarz und Weiß gibt es immer zahlreiche Nuancen.

emirena
 
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Hallo Gundi,

villeicht liest Du noch einmal genau,...
so zwischen den Zeilen....

Gegen Freiräume habe ich auch nichts, nur...
wenn sie zum " Fremggehen" missbraucht werden, dann hab ich was dagegen.-
Alle anderen können meinetwegen machen, was sie wollen!-

" Man sieht, dass es Spektakel gibt,
wenn sich´durcheinander " liebt "!"
W. Busch

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