Die private Krankenversicherung im Rentenalter

Normalerweise kann man das Alter beruhigt auf sich zukommen lassen, doch wenn es um die spätere Krankenversicherung geht, sollte man sich schon frühzeitig Gedanken über die optimale Lösung machen. Denn die gesetzliche und private Krankenversicherung sind nicht nur unterschiedlich teuer, sondern sie bieten auch unterschiedliche Leistungen. Möchte man im Alter von vielfältigen Leistungen profitieren, so sollte bereits in jüngeren Jahren eine private Krankenversicherung abgeschlossen werden – sofern man überhaupt so viel verdient, dass man in eine solche eintreten kann.

Vorurteile gegenüber der privaten Krankenversicherung

Private Krankenversicherung = teure Krankenversicherung? Der privaten Krankenversicherung wird noch immer nachgesagt, dass bei dieser im Laufe des Lebens die Beiträge immer weiter steigen. Dies stimmt zwar tatsächlich, jedoch sollte man sich auch die Gründe für den Preisanstieg klar machen. So sind die Behandlungskosten in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen, da die Geräte immer innovativer werden und die behandelnden Ärzte entsprechende Fortbildungen zum Bedienen der modernen Gerätschaften besuchen müssen. Und wer genau hinsieht, wird merken, dass der Preisanstieg nicht nur die privaten, sondern auch die gesetzlichen Krankenkassen betrifft. Dabei wurden bei den gesetzlichen Versicherungen die Leistungen sogar noch gekürzt.

Rechtzeitiger Abschluss

Wer sich für eine private Krankenversicherung interessiert, muss diese bereits in jungen Jahren abschließen, um im Alter nicht allzu hohe Beiträge bezahlen zu müssen. Junge Menschen zahlen nämlich mehr Geld ein, als es für ihr gegenwärtiges Gesundheitsrisiko nötig wäre und der Überschuss wird verzinst angelegt. Tritt dann das Rentenalter ein, so werden jene sogenannten Altersrückstellungen dafür genutzt, um die Beiträge verhältnismäßig gering zu halten. Man zahlt somit als Rentner in der Regel mehr als in einer gesetzlichen Kasse, dafür erhält man aber umfassendere Leistungen und kann bei der medizinischen Versorgung einiges sparen. Ab dem 55. Lebensjahr kann man jedoch nicht mehr in eine private Krankenkasse eintreten, da in diesem Fall nicht mehr genügend Altersrückstellungen gebildet werden könnten. Ebenso kann man ab dem 55. Lebensjahr nicht mehr von einer privaten in eine gesetzliche Krankenkasse wechseln. Hat man die Altersgrenze überschritten, so kann man als privat Versicherter nur noch in den Basistarif wechseln, um weniger bezahlen zu müssen.

An die Angehörigen denken

Wer in einer gesetzlichen Krankenkasse Mitglied ist, sollte sich dessen bewusst sein, dass für mitversicherte Angehörige mit dem Eintritt des Rentenalters die Versicherung erlischt. Ab jenem Zeitpunkt tritt die Familienversicherung außer Kraft und die zuvor mitversicherten Kinder oder Ehegatten müssen sich von nun an selber versichern – und zwar auch dann, wenn sie nur ein geringfügiges oder sogar kein eigenes Einkommen haben.

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