Jugendliche „Sünden“- wenn Tattoos oder Piercings von damals nicht mehr „cool“ sind

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Laut einer Studie ist jeder fünfte Deutsche in der Bundesrepublik tätowiert. Vor allem ältere Menschen und Frauen, also zwischen 25-34 und 35-44 lassen sich tätowieren. Auch Piercings sind überaus beliebt. Doch rund 19 % der Deutschen bereuen ihre Piercings oder Tattoos, suchen gezielt im Internet nach Informationen zu einer dauerhaften Tattooentfernung. Die Gründe dafür sind oftmals persönlicher Natur, zum Beispiel wenn das Tattoomotiv nicht mehr gefällt oder der jetzigen Einstellung entspricht. Da auch sehr gerne Namen des Partners tätowiert werden, möchten die Träger diese nach einer Trennung schnell loswerden.

Wie kann man Piercings dauerhaft entfernen? 

Egal ob im Bauchnabel, der Brustwarze oder der Nase. Die Träger kommen manchmal einfach ins Grübeln oder möchten zum Beispiel aus beruflichen Gründen ihr Piercing loswerden. An Stellen wie den Ohren kann das Piercing ganz einfach herausgenommen werden, beizeiten wird das Loch einfach wieder zuwachsen. Wer sich jedoch das Zungen- oder Nasenpiercing herausnehmen möchte, sollte entweder beim Piercer des Vertrauens nachfragen, etwa was die Pflege betrifft oder einen Hautarzt aufsuchen, um eventuelle Entzündungen oder Reizungen der Haut zu verhindern.

Tattooentfernung: wie vorgehen? 

Gerade in den Neunzigerjahren war das allseits bekannte „Arschgeweih“ Alltag auf deutschen Straßen. Kein Wunder, dass die Trägerinnen diese Sünden nun wieder rückgängig machen wollen. Die gängigste Methode, um unschöne Tattoos loszuwerden, ist die Laserbehandlung. Diese sollte man nur bei fachkundigem Personal durchführen lassen, die dafür speziell qualifiziert sein müssen. In einem ersten Gespräch wird die Tätowierung genau untersucht, bei manchen Farben (bunt oder weiß) kann es länger dauern, diese zu entfernen. Dunkle Farben lassen sich in der Regel gut entfernen. Prinzipiell dauert es mehrere Sitzungen, bis ein Tattoo vollständig entfernt werden kann. Damit sich die betroffene Haut gut erholen kann, sollten zwischen den Terminen rund 45 Tage liegen. Nach jeder Laserbehandlung sollte die Haut ausreichend gepflegt und eingecremt werden. Aufenthalte in praller Sonne/Sauna sollten vermieden werden. In bestimmten Fällen darf eine Tattooentfernung jedoch nicht erfolgen, zum Beispiel bei einer Schwangerschaft, HIV-Erkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. All diese Punkte werden im Vorgespräch erörtert. Die Laserbehandlung zählt in der Regel als kosmetische Behandlung und wird daher von den Krankenkassen nicht bezahlt.

Tattoos und Piercings im Job

Besonders Job können Tattoos und Piercings für Probleme sorgen. Wird zum Beispiel eine Ausbildung im Bankwesen angestrebt, im öffentlichen Dienst oder bei einer Versicherung mit viel Kundenkontakt arbeitet, kann Probleme mit sichtbaren Tattoos und Piercings bekommen. Gerade bei Tattoos an den Händen oder auch am Hals gibt es dann Probleme, da man sie nicht durch Kleidung verdecken kann. Hier hat der Chef/die Firma das Sagen, da sie bestimmen kann, welche Kleidung oder welches Erscheinungsbild gewünscht ist. Möchte man sich karrieretechnisch also in diesem Bereich fortbilden, sollte eine Entfernung mit dem Laser schon im Vorfeld in Betracht gezogen werden. Auch Piercings sollten während der Arbeitszeit (oder auf Dauer) ganz heraus genommen werden, da viele Banken/Versicherungen Wert auf ein „seriöses“ Äußeres legen. Sehr oft gelten Tattoos und Piercings als unfein, rebellisch und mitunter sogar als „asozial“ und der unteren Schicht zugehörig. Früher wurden sie zudem häufig mit dem Gefängnis assoziiert.

Wer seine Tattoos oder Piercings entfernen möchte aus „Angst“ vorm zukünftigen Arbeitgeber, sollte vor allem im Kreativbereich vorbeischauen: ob Werbetexter, Grafiker oder Theaterbereich. Gerade in diesen Branchen schätzen Chefs Kreativität und Individualität, so dass Tattoos und Piercings zur Persönlichkeit zählen. Wer Selbstständig ist, muss sich diesbezüglich weniger Sorgen machen, je nach Kundenstamm sollte er jedoch zum Beispiel Tattoos abdecken oder auffällige Piercings herausnehmen.

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