Urlaub 2020 – Wie verhalte ich mich jetzt richtig?

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Erst seit wenigen Wochen ist das Corona-Virus – auch bekannt als SARS-CoV-2 – in Europa angekommen, doch die Auswirkungen sind bereits beispiellos. Zehntausende Tote allein in Italien, Frankreich und Spanien, unzählige Infizierte und stillgelegte Flughäfen, Hotels und Autobahnen.

Gerade um Ostern herum beginnt, mit dem zarten Frühling, eigentlich auch die Urlaubsphase. Doch die vielen Reisen, die in den nächsten Wochen geplant waren, müssen wegen der Ausgangssperre definitiv unterbleiben. Wie steht es aber mit dem Sommer und frühem Herbst, also den Monaten, die traditionell Hochsaison in punkto Reisen haben? Ist es überhaupt ratsam, an Urlaub im Jahr 2020 noch zu denken und was ist mit bereits geplanten Trips?

Wie könnte sich die Reisesituation entwickeln?

Das Corona-Virus hat Europa, Asien und den amerikanischen Kontinent fest im Griff. Bislang reagierten viele Länder mit Einreiseverboten für EU-Bürger oder explizit deutsche Staatsbürger. Jüngst kamen die USA und die Türkei dazu, zwei der beliebtesten Ziele bei Touristen. Bis zum Sommer gibt es drei Möglichkeiten:

1. Eine allmähliche Entspannung
Großbritannien, Deutschland, Italien und viele mehr haben strikte Ausgangssperren beziehungsweise Ausgangsverbote verhängt. Dadurch, dass Menschen nicht mehr reisen dürfen und sich nicht versammeln können, wurden die Übertragungswege reduziert und die Zahl der Neuinfektionen sinkt in Zeitlupe. Wenn sich diese Tendenz noch verstärkt, können viele der Verbote bis zum Hochsommer gelockert werden, was Reisen wieder erlaubt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass alle Einreiseverbote auch wieder aufgehoben werden.

2. Zuspitzung der Lage
Sollten die Isolierungsmaßnahmen in den nächsten Wochen nicht die gewünschte Wirkung haben und nach vorsichtigen Lockerungen die Fallzahlen wieder stark ansteigen, ist die Reisesaison 2020 vermutlich endgültig vorbei. Reiseverbote würden ausgedehnt und viele Länder würden Flug- und Zugreisen ihrer Bürger zum reinen Vergnügen vermutlich nicht zulassen.

3. Status Quo oder leichte Lockerungen
Wenn die Krankheitszahlen weder deutlich sinken noch fallen, werden die meisten Reisebeschränkungen beibehalten werden. Das gilt vor allem für die schwer betroffenen Länder wie Spanien und Italien, immerhin zwei der beliebtesten Urlaubsziele für Deutsche, Österreicher und Schweizer. In diesem Fall ist höchstens ein Urlaub im eigenen Land möglich, sofern die Ausgangsregeln in Deutschland gelockert werden.

Welche Möglichkeiten haben Sie jetzt als Urlauber?

Sofern Sie noch keine Reise gebucht haben, sollten Sie weiterhin abwarten, wie die Maßnahmen der Bundesregierung weitergestaltet werden. Bei einer Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen wären Reisen nicht sofort wieder möglich, vermutlich würde das noch einige Monate dauern. In Anbetracht dessen, dass einige Airlines und Reiseveranstalter derzeit kein Geld rückerstatten können, sondern nur Gutscheine ausstellen, ist Abwarten die sicherere Option.

Sollten Sie bereits Ihren Jahresurlaub geplant und gebucht haben, lohnt es sich Ruhe bewahren und die Buchung jetzt nicht zu stornieren. Der Grund: Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht absehbar, ob Reisen im Juli, August oder September stattfinden können, zu unsicher ist die Lage wegen des Corona-Virus. Daher würden Sie jetzt kein Geld zurückbekommen, da keine konkrete Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für die nächsten Monate nach April vorliegt.
Bei einer allmählichen Entspannung können Sie die Reise antreten und Ihren Urlaub genießen.

Sollte sich die Lage erneut verschlechtern und beispielsweise Länder Einreise- oder Quarantäneregeln aufstellen, werden Airlines Flüge stornieren müssen, wie es zum jetzigen Zeitpunkt der Fall ist.
Dann haben Sie ein Anrecht auf die Rückzahlung Ihres Geldes oder können Ihre Reise ohne Unkosten verschieben.

Fazit

Ihre Gesundheit ist das Wichtigste – denken Sie daran, wenn Sie für dieses Jahr noch einen Urlaub buchen sollten. In Ländern, die ein Hotspot der Krankheit sind, sollten Sie als Tourist nicht einreisen, sondern den Urlaub gegebenenfalls auf das nächste Jahr verschieben oder ein unbedenklicheres Ziel aussuchen. Auf der Webseite des Auswärtigen Amtes finden Sie immer die aktuellsten Reiseinformationen inklusive mögliche Warnungen.

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