Die meisten Kinder verbleiben im Elternhaus bis sie ihre Ausbildung bzw. ihr Studium erfolgreich beendet haben. Beim Auszug sind sie in der Regel zwischen 20 und 30 Jahre alt und werden dann erstmals ihr Leben alleine bestreiten (müssen). Während sich viele Kinder über diese Herausforderung freuen und voller Begeisterung ins Leben starten bleiben die Eltern oftmals traurig betrübt zurück. Denn bislang war der Nachwuchs ihre zentrale Lebensaufgabe, die nun von heute auf morgen (wenn auch nur räumlich) wegbricht.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt
Doch so traurig dieser „Abschied“ auch sein mag – er ist auch der Startpunkt für einen neuen Abschnitt im eigenen Leben. Denn von nun an kann die gesamte Aufmerksamkeit wieder auf die eigenen Bedürfnissen und Vorlieben gelenkt werden, ohne dass Rücksicht auf die Kinder genommen werden muss.
Daher sollten alle Eltern den Auszug der Kinder als Chance sehen, das eigene Leben wieder uneingeschränkt genießen zu können. Zudem durchlebt der Nachwuchs mit dem Auszug einen sehr wichtigen Entwicklungsschritt im Bezug auf die eigene Selbständigkeit und Verantwortung.
Wichtig ist, dass sich die Eltern ihren Alltag neu gestalten und ihn mit besonderen Aktivitäten füllen. Denn nur so werden sie die Zeit des Abschieds gut überstehen und sich bereits kurze Zeit später an dem „neuen Leben“ erfreuen können.
Wichtige Tipps für die neue Alltagsgestaltung
Im Folgenden werden nun wichtige Aspekte aufgeführt, die nach dem Auszug der Kinder aus dem wohl behüteten Zuhause berücksichtigt werden sollten. Somit wird der Schwerpunkt der „Trauer“ auf den neuen Lebensabschnitt gelenkt, der voller Aktivitäten und Flexibilität auf Mutter und Vater wartet.
1. Loslassen
Beim Auszug der Kinder sollten die Eltern auch emotional loslassen können. So muss sich immer vor Augen gehalten werden, dass das Elternhaus ein Ort der Reife ist in dem die wichtigsten Lebensgrundlagen erlernt werden. Im Rahmen der elterlichen Liebe reifen die Kinder stetig heran, bis sie letztendlich zu mündigen und selbständigen Menschen herangewachsen sind. Mit dem Auszug beginnt nun ihr eigenes, selbst bestimmtes Leben in dem sie ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen nachgehen können.
Mit dem emotionalen Loslassen ermöglichen die Eltern ihren Kindern diese Abnabelung von dem eigenen Zuhause und unterstützen sie zeitgleich für das eigenständige Leben in der großen, weiten Welt.
2. Wohnraum umgestalten
Das freigewordene Kinderzimmer kann nun nach den eigenen Vorlieben gestaltet werden. Ob als Hobbyraum, als Büro oder Entspannungszimmer: Wer das Kinderzimmer produktiv verändert gibt dem Raum einen ganz neuen Wert. So kann der „Verlust“ des Kindes besser verarbeitet und die neue Räumlichkeit voll und ganz genossen werden.
3. Freiraum bewusst genießen
Der neu gewonnene Freiraum sollte bewusst erlebt und auch intensiv durchlebt werden. Denn von nun an können die Eltern ihren Tagesablauf selber bestimmen ohne dabei Rücksicht auf die Kinder nehmen zu müssen. Wer diesen Freiraum bewusst genießt wird auch die Vorteile dieses Lebensabschnitts deutlich schneller erkennen.
4. Alte und neue Hobbies pflegen
Ob Sport, Reisen, Basteln oder Freunde treffen: Nach dem Auszug der Kinder steht den Eltern wieder viel Zeit zu Verfügung, die sie für ihre eigenen – eventuell auch neuen – Hobbies sinnvoll nutzen können. Diese kinderlose Zeit bietet viel Spielraum für die eigenen Interessen und ermöglicht somit ein sehr ausgeglichenes und harmonisches Gleichgewicht in der eigenen Gefühlswelt.