Ab wann ist eine Beziehung „toxisch“? Und was bedeutet toxisch?

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Bild von Jerzy Górecki von Pixabay

Der Begriff wird eigentlich für giftige Stoffe verwendet. Eine Beziehung, die toxisch ist, wirkt sich schädlich aus. Der persönliche Lebenslauf nimmt eine negative Wende an. Ohne die andere Seite ist man in jedem Fall besser dran. Es können selbstverständlich beide Partner betroffen sein, sodass sich einvernehmlich getrennt wird. Meist lässt sich jedoch das schwache Geschlecht ganz unbewusst auf die Opferrolle ein. Es handelt sich um eine Konstellation, die einfach ungünstig gewählt ist. Eine toxische Beziehung sollte lieber bald wieder aufgegeben werden, bevor die Psyche langfristig beeinträchtigt wird. Schwerwiegende Folgen sind garantiert nicht wieder gutzumachen. Wenn sich absichtlich so verhalten wird, trifft sogar der emotionale Missbrauch zu. Aus Angst verlassen zu werden, wird der Partner oder die Partnerin klein gehalten. Wichtige Warnhinweise deuten schon frühzeitig daraufhin, dass etwas nicht stimmt und müssen unbedingt ernst genommen werden, bevor es zu spät ist.

Das Opfer in der Beziehung

Dem Opfer bricht nach und nach das soziale Umfeld weg. Für andere Beziehung bleibt keine Zeit mehr, weil der Partner alles vereinnahmt. Beim Treffen klingelt immer wieder das Telefon, um zu fragen, wann man zu Hause ist. Wird sich der Freiraum einfach genommen, fängt die Eifersucht wieder an. Ständig wird unterstellt, untreu zu sein. Der Streit wirkt künstlich inszeniert und entzieht sich jeglicher Grundlage. Freunde und Familie sind genervt und gehen zunehmend auf Distanz. Ist die Erkenntnis endlich gekommen und die Trennung geschafft, steht das Opfer nicht selten ganz alleine da. Es liegt nahe, sich erneut darauf einzulassen, was häufig sogar beabsichtigt ist. Der Teufelskreis lässt sich nur schwer durchbrechen, wenn keine Hilfe mehr vorhanden ist. Erste Warnhinweise müssen ernst genommen werden, bevor es zu spät ist.

Die Schuldfrage

An einer toxischen Beziehung sind immer zwei Seiten beteiligt. Bis zu einem gewissen Grad wird sich die Opferrolle selbst zugeschrieben. Wer sich kontrollieren lässt, besitzt nur ein geringes Wertgefühl. Dem Täter geht es genauso, weshalb die Schuldfrage nicht eindeutig beantwortet werden kann. Die ständige Angst verlassen zu werden, motiviert dazu, die emotionale Gewalt anzuwenden. Meist sind genau diejenigen betroffen, die eh schon Probleme haben, feste Freundschaften und stabile Bindungen aufzubauen. Ob sich mit Absicht so verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig sagen und ist auch nicht wirklich von Bedeutung. In jedem Fall sollte eine toxische Beziehung lieber schnell beendet werden. Beide Seiten sind damit besser dran.

Eine gesunde Beziehung

Eine gesunde Beziehung baut sich mit dem Vertrauen auf. Wenn ein Partner Probleme hat und ständig mit der Angst kämpft, verlassen zu werden, hilft es darüber zu sprechen. Häufig liegen die Wurzeln in der Kindheit und gehen nicht selten auf die frühzeitige Erfahrung von Gewalt zurück. Geduld und Zuwendung können alle Wunden heilen. Es kommt nur auf den richtigen Partner an der eigenen Seite an. Auch ein stabiles Umfeld aus festen Freunden und authentischen Bindungen wirkt sich präventiv aus, damit eine toxische Beziehung gar nicht erst entstehen kann.

Hilfe in der Not
Eine toxische Beziehung ist in jedem Fall immer künstlich inszeniert. Damit kann niemand wirklich glücklich werden. Der Partner verhält sich absichtlich ungerecht, um die eigene Person klein zuhalten. Häufig wirken die Anfeindung daher geholt und sind vollkommen haltlos. Wichtig ist, offen damit umzugehen. Es wird sich immer wieder bewusst gemacht, dass es so nicht stimmt. Das Selbstwertgefühl muss unbedingt erhalten bleiben. Man hat doch garantiert mehr verdient.

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