Private Altersvorsorge wird immer wichtiger

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Ausreichend gute Altersvorsorge – wichtig für ein selbstbestimmtes Alter

Als Altersvorsorge wird die Summe derjenigen Maßnahmen bezeichnet, mit denen finanziell für den sich an das Erwerbsleben anschließenden Lebensabschnitt vorgesorgt wird. Der bislang berufstätige Arbeiter und Angestellte wird zum Rentner, der Beamte zum Pensionär und der Selbstständige bezeichnet sich als Privatier. All diesen Situationen ist gemeinsam, dass an die Stelle des bisherigen Erwerbseinkommens die Rente als das Einkommen aus der Altersvorsorge tritt.

An diesem Punkt hakt es in diesen Jahren und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den zukünftigen Jahrzehnten. Die vom Gesetzgeber vorgesehene Altersvorsorge ist als gesetzliche Altersrente auch nicht annähernd hoch genug, um den Einkommensverlust zwischen Erwerbs- und Renteneinkommen auch nur annähernd auszugleichen. Fachsprachlich wird von der „Rentenlücke“ gesprochen, die trotz verschiedener Bemühungen des Staates nicht kleiner, sondern größer wird. Besonders bitter wird die finanzielle Situation im Alter für Witwen und Hinterbliebene, weil deren gesetzliche Rente nochmals deutlich niedriger als die ohnehin schon niedrigen Hauptrente ist. Und zur Altersvorsorge gehört auch die finanzielle Versorgung bei Pflegebedürftigkeit. Für die gesetzliche Pflegeversicherung gilt dasselbe wie für die gesetzliche Rentenversicherung: die Leistungen des Versicherers sind unterm Strich auf der ganzen Linie unbefriedigend, weil sie in vielen Fällen den notwendigen Bedarf nicht decken respektive finanzieren.

Unausweichliche Abhängigkeit vom Staat ohne private Altersvorsorge

Die Situation, im späteren Alter auf öffentliche Transferleistungen wie Grundsicherung oder Sozialhilfe angewiesen zu sein, lässt sich durch eine zusätzliche, eigene private Altersvorsorge vermeiden; aber auch nur so. Nur derjenige, der seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten, in dem Sinne finanzieren kann, ist auch im späteren Alter unabhängig in seiner Lebensgestaltung. Er braucht auf gesetzliche sowie staatliche Vorgaben und Zwänge nicht zu achten oder Rücksicht zu nehmen. Das macht die private Altersvorsorge nicht nur angenehm, sondern geradezu notwendig.

Gemeint sind damit die
• private Rentenversicherung zur Ergänzung der gesetzlichen Rente
• private Pflegeversicherung zur ergänzenden Finanzierung der anfallenden Pflegekosten

Der Staat unterstützt die private Altersvorsorge sowohl im Renten- als auch im Pflegebereich mit einer Bezuschussung
• der Riester-Rente als einer privaten Zusatzrentenversicherung
der Pflegetagegeldversicherung Pflege-Bahr als einer privaten Pflege-Zusatzversicherung

Staatliche Hilfe ohne private Altersvorsorge immer subsidiär

Für das Sozialsystem in Deutschland gilt der Grundsatz, dass der Staat jedem Bürger hilft, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Das gilt sowohl für die Einkommens- als auch auf die Pflegesituation im Alter. Jede Hilfe der öffentlichen Hand ist subsidiär, das heißt nachrangig. Der Staat hilft nur und erst dann, wenn sich der Betroffene mit seinem Einkommen und Vermögen nicht mehr selbst helfen kann. Oder anders gesagt: der Bürger muss sich solange selbst helfen, wie er das kann. Unter Berücksichtigung von gesetzlichen Grenzen muss das eigene Vermögen genutzt, es muss sozusagen aufgezehrt werden; Vergleichbares gilt für das Renteneinkommen. Von wirtschaftlicher Unabhängigkeit oder von einem selbstbestimmten Alter ist dann nicht mehr die Rede. Jegliche staatlichen Hilfen decken sich weitgehend mit der gesetzlichen Pfändungsfreigrenze. Doch bis es soweit kommt, muss sich der Rentner erst einmal selbst geholfen haben.

Vielfältige Vorsorgemöglichkeiten für ein sorgenloses Alter

In der heutigen Zeit hat der Erwerbstätige eine große Auswahl an unterschiedlichen Möglichkeiten, um für das Alter privat vorzusorgen. Art und Umfang richten sich naturgemäß nach seinem Arbeitsverdienst. Einerseits gilt es, die Einkommenssituation für den regelmäßigen Lebensunterhalt zu verbessern. Das geht nur mit zusätzlichen Einnahmen. Das Spektrum reicht vom Sparplan über die nach wie vor sichere Kapitallebensversicherung bis hin zur Wertpapieranlage. Diese und weitere Möglichkeiten beschreibt Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management GmbH in einem Interview. Im Hinblick auf eine mögliche spätere Pflegemöglichkeit muss die Differenz zwischen den tatsächlich zu erwartenden Pflegekosten und dem gesetzlichen Pflegegeld anhand des Pflegegrades durch eine oder einige private Zusatzversicherungen ausgeglichen, in dem Sinne kompensiert werden.

Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte die Kombination aus privater Renten- und privater Pflegezusatzversicherung gewählt werden. Beides zusammen ist wie der Garant für ein unbeschwertes, sorgenfreien sowie autarkes Leben im späteren Rentenalter.

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