Warum gesunder Schlaf so wichtig für das Wohlbefinden ist

Pixabay.com © geralt CCO Public Domain Wer nachts nicht richtig schläft, kämpft den ganzen Tag mit Konzentrationsproblemen, Erschöpfung und Müdigkeit.

Millionen Menschen weltweit sind von Schlafstörungen betroffen. In Deutschland beispielsweise leiden unter den 50- bis 60-Jährigen 35,8 Prozent der Frauen und 27,2 Prozent der Männer an Schlafproblemen. Der medizinische Begriff für Ein- und Durchschlafstörungen lautet Insomnie.

 

 

Die Beschwerden sind vielfältig, darunter

  • häufiges Aufwachen,
  • langes Wachliegen,
  • sehr frühes Aufwachen morgens,
  • Einschlafprobleme,
  • Beeinträchtigungen am Tag durch Müdigkeit.

Problematisch ist nicht nur der fehlende Schlaf in der Nacht, sondern auch die Beeinträchtigung am Tag. Die Gedanken der Betroffenen drehen sich praktisch rund um die Uhr um die Schlafstörungen. Tagsüber wird mit Schrecken an die Nacht gedacht, umgekehrt an die zu erwartende schwierige Alltagsbewältigung bei großer Müdigkeit.


Wie viel Schlaf wird benötigt?

Generell ist es von Mensch zu Mensch verschieden, nach wie vielen Stunden Schlaf man sich fit und leistungsfähig fühlt. Schlafmediziner geben die Empfehlung, nicht mehr und nicht weniger als sieben bis acht Stunden zu schlafen. In der Regel liegt die übliche Schlafdauer von Erwachsenen zwischen sechs und neuneinhalb Stunden. Von problematischen Schlafstörungen wird von Ärzten gesprochen, wenn mindestens drei Mal wöchentlich Probleme beim Ein- und Durchschlafen über einen Zeitraum von einem Monat auftreten.


Auswirkungen schlechten Schlafes auf den nächsten Tag

Schlaflosigkeit verursacht zahlreiche Symptome, die im Laufe des Tages zum Ausdruck kommen. Dazu gehören:

  1. Tagesmüdigkeit
  2. Erschöpfung
  3. Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  4. Gereiztheit
  5. Stimmungsschwankungen
  6. eingeschränkte Leistungsfähigkeit
  7. Motivations- und Energiemangel
  8. Antriebslosigkeit
  9. Unwohlsein

Eine Insomnie bringt viele Menschen aus dem Gleichgewicht, Familie und Freunde werden dadurch oftmals vernachlässigt, Depressionen können die Folge sein.

Pixabay.com © Pexels CCO Public Domain Eine häufige Ursache für Schlaflosigkeit sind schlechte und/oder alte Matratzen.

Gründe für Schlaflosigkeit

Während kurzfristige Schlafstörungen keinen Grund zur Besorgnis darstellen, sollte im Fall von Regelmäßigkeit ein Arzt aufgesucht werden, um Krankheiten wie beispielsweise Apnoe (Atemstörungen) oder das Restless-Legs-Syndrom (periodische Zuckungen der Beine oder Arme im Schlaf) auszuschließen. Zu den Hauptursachen für Schlaflosigkeit zählen ungünstige Lebensgewohnheiten, beispielsweise hoher Kaffee-, Alkohol- und Tabakgenuss. Darüber hinaus sind häufig Schichtarbeit und Jetlag der Grund für Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Weiterhin spielt die Schlafumgebung eine große Rolle, wozu Lärmbelästigung, ein schlechtes Raumklima und unbequeme Betten gehören. Gerade Betten verfügen über eine große Bedeutung: Viele Menschen denken gar nicht daran, dass sich das Komfortbedürfnis im Laufe der Jahre deutlich ändert. Über eine neue Schlafzimmereinrichtung sollte man sich spätestens ab der zweiten Lebenshälfte Gedanken machen, Anregungen dazu finden Interessenten hier.


Welche Vorteile bringt ein guter Schlaf?

Unser Organismus ist nachts aktiv im Einsatz: Zur Stärkung unserer Abwehr schüttet er immunaktive Stoffe aus, sodass viele Ärzte bei Krankheiten jeder Art vom „gesund Schlafen“ sprechen. Schlafmangel hingegen erhöht die Anfälligkeit für zahlreiche Erkrankungen. Zudem schüttet der menschliche Körper beim Schlaf Somatropin (ein Wachstumshormon) aus. Dies sorgt für die Reparatur von Haut- und Gewebezellen, Wunden und für die Stärkung der Knochen.

Wer gut schläft, ist am nächsten Tag zufriedener und ausgeglichener. Dies ist unter anderem im Straßenverkehr von höchster Bedeutung, denn Müdigkeit ist – mit Ausnahme von Alkohol – die Hauptursache für Verkehrsunfälle.

Im Schlaf wird viel geträumt und somit die Erlebnisse eines Tages verarbeitet. Dies sorgt dafür, dass unser Gehirn nach einer geruhsamen Nacht topfit für Neues ist. Wer genug schläft, dessen Gedächtnis funktioniert deutlich besser. Grund dafür ist, dass das Gehirn am Tag Erlerntes nur zwischenspeichert. Erst nachts wird es gefestigt und gelangt in den Langzeitspeicher. Diese Erkenntnis machen sich viele bei der Sprachenerlernung zunutze und üben beispielsweise Vokabeln kurz vor dem Schlafengehen.

Ein schlechter Schlaf steht in engem Zusammenhang mit der Gewichtszunahme. Tatsächlich gibt es Untersuchungsergebnisse, dass Menschen, die nur wenig schlafen, deutlich mehr wiegen als ausreichend Schlafende. Weiterhin haben Personen, die unter Schlafproblemen leiden, mehr Appetit, infolge dessen essen sie meist auch mehr.

Wer Gewicht verlieren möchte, sollte für eine gute Schlafqualität sorgen!

Menschen, die über einen guten Schlaf verfügen, können höhere sportliche Leistungen erbringen. Umso mehr man schläft, desto höher sind die Geschwindigkeit, Reaktionszeit, mentale Leistungsfähigkeit und Genauigkeit beim Sport. Durch Studien nachgewiesen wurde, dass eine längere Schlafdauer die sportliche und körperliche Leistungsfähigkeit steigert.

Wer schlecht schläft, unterliegt einem höheren Risiko für Herzerkrankungen. Durch 15 Studien wurde eine deutliche höhere Gefahr für einen Schlaganfall oder andere Herzprobleme bei Menschen nachgewiesen, die weniger als sechs Stunden täglich schlafen. Nicht ausreichender Schlaf kann außerdem die Insulinsensitivität verringern und den Blutzucker beeinflussen. Eine Studie mit jungen Männern, die sechs Nächte hintereinander nur vier Stunden schliefen erbrachte Symptome von Prädiabetes, die eine frühe Phase der Typ-2-Diabetes darstellt. Gleiches wurde bei Personen festgestellt, die weniger als sechs Stunden nachts schliefen.

Einige natürliche Tipps für einen besseren Schlaf

  • Verzicht auf die Nutzung elektronischer Geräte etwa 20 Minuten vor dem Schlafengehen;
  • Aktivierung der rechten Gehirnhälfte durch Entspannung, zum Beispiel in Form von ruhiger Musik hören, Tagebuch schreiben oder ein Instrument spielen;
  • Yoga-Übungen machen, die den Schlaf fördern;
  • Massagen oder ein Eincremen des Körpers;
  • Geschlechtsverkehr vor dem Einschlafen, da dieser das Hormon Oxytocin freisetzt, das eine schlaffördernde Wirkung besitzt;
  • Aromatherapien

Pflanzliche Mittel als Ein- beziehungsweise Durchschlafhilfe

– Baldrian kann die Einschlafzeit verkürzen

– Hopfen sorgt für Müdigkeit und verringerte innere Anspannung

– Lavendel und Passionsblume wirken entspannend

– Melisse zur Beruhigung von Atmung und Herzschlag

– Beruhigungs- und Schlaftees

– Bäder mit ätherischen Ölen

Synthetische Arzneimittel

Es gibt einige synthetische Arzneimittel, die zur Kurzzeittherapie bei Schlafstörungen geeignet sind. Doxylamin zum Beispiel ist zu diesem Zweck zugelassen, eine halbe Stunde vor dem Schlafen nimmt man es zu sich. Ein weiteres Medikament ist Diphenhydramin, das sowohl zur Beruhigung als auch bei Schlafproblemen eingesetzt wird. Die Wirkungszeit beträgt zwischen 30 und 60 Minuten.

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