Liebe geht durch den Magen

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Das Sprichwort „Liebe geht durch den Magen“ ziert Kochbücher, Geschirr und Schneidebretter. Selbst T-Shirts verkünden die Botschaft, dass ihre Träger liebend gerne essen. Doch geht die Liebe wirklich deshalb durch den Magen, weil das Essen so lecker schmeckt? Gut möglich. In den 1950er Jahren war es noch üblich, dass der Herr des Hauses für’s Geld zuständig ist – die Dame revanchierte sich mit blitzblankem Haus, liebevoller Kindererziehung und, natürlich, mit schmackhaften Momenten am Esstisch.

Einer anderen Vermutung zufolge geht das Sprichwort auf das merkwürdige Kribbeln im Bauch zurück, das Verliebte von jeglichem Appetit befreit: „Schmetterlinge im Bauch“ lautet hier die Devise. Doch müsste es dann nicht heißen „Liebe flattert durch den Magen“?

Leib und Seele – ein untrennbares Team

Auch wenn die Herkunft des Mottos nicht endgültig geklärt werden kann: Fest steht, dass das leibliche Wohl eng mit der Gefühlslage verbunden ist. Babys brüllen lauthals und ungeniert, wenn im kleinen Magen Leere herrscht. Ist das Defizit beseitigt, nickt man zufrieden grinsend ein. Und nach der ersten Appetitlosigkeit der beginnenden Liebelei schlemmen die Beteiligten gemeinsam Eis oder knuspern Chips beim Filme-Abend. Später, sofern die Sache denn so lang gehalten hat, laden die jeweiligen Eltern zum Essen ein, um die Auserwählten der Sprösslinge kennenzulernen.

Gemeinsames Essen in der Familie hat seit jeher Tradition und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Beim Essen wird das Neueste berichtet, finden Lagebesprechungen statt und zu besonderen Anlässen fallen die Menüs besonders aufwändig aus. Man kennt den Geschmack der anderen, serviert das Gewünschte oder regt zu neuen Gaumengenüssen an.

Ein hervorragendes Beispiel für den Zusammenhang zwischen Liebe, angenehmen Gefühlen und dem Essen ist das Hochzeitsmenü. Wie sonst kaum wird hier mit Sorgfalt ausgewählt, geplant und nach Möglichkeit das Allerbeste angeboten. Und selbst am Lebensende wird den Dahingeschiedenen mit einem Leichenmahl gedacht. Für manche unverständlich, doch bei Speis und Trank scheint es erträglicher, Anekdoten und Erinnerungen als letzten Abschied auszutauschen.

Auch im geschäftlichen Bereich ist gemeinsames Speisen üblich. Kontakte werden geknüpft oder gefestigt, beim gemeinsamen Diner werden erfreuliche Abschlüsse getätigt. Betriebsfeiern zu Weihnachten festigen den Zusammenhalt. Das erledigt im Alltag auch schon die Kantine.

Zum Essen ausgehen oder daheim kochen?

Wenn Liebe also wirklich durch den Magen geht, mag sich so mancher die Frage stellen, ob es besser ist, selbst zu kochen oder auswärts zu essen. Im Alltag einer Partnerschaft ist das schnell geklärt, denn zum Essen zu gehen ist schon aus finanziellen Gründen mehr die Ausnahme als die Regel. Umso wichtiger, dass die Küchenausstattung so praktisch und komfortabel ist, dass das Kochen auch wirklich Spaß macht. Zum Glück ist es heute möglich, seine Küche mit wenig Aufwand in ein Paradies für Hobbyköche zu verwandeln – und natürlich auch für Profis. In einem Umfeld mit genügend Bewegungsfreiheit, bedarfsgerechtem Mobiliar und hochwertigem Kochgeschirr gelingen in der heimischen Küche selbst raffinierte Köstlichkeiten.

Wie so oft bestätigt auch hier die Ausnahme die Regel: Zu besonderen Anlässen oder schlichtweg (und besonders wirkungsvoll) als Überraschung ist die Einladung zum Schlemmen im Restaurant ein Zeichen besonderer Wertschätzung. Angenehme Atmosphäre und kulinarische Genüsse bei entspannter Plauderei signalisieren vor allem eins: Liebe geht durch den Magen!

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