Testosteronmangel kann sexuelle Unlust verursachen

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Der Verlust der Libido, also des sexuellen Verlangens, wird leider immer häufiger zum Problem für viele Männer. In seltenen Fällen sind Gefäßerkrankungen, neurologische Beschwerden oder Leberzirrhosen ursächlich. Meistens liegt der nachlassende Sexualtrieb in einem Testosteronmangel begründet. Dieser wird oftmals durch verschiedene, miteinander verbundene Faktoren hervorgerufen. Im folgenden Artikel stellen wir Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten vor

Welche Symptome sind für einen Testosteronmangel charakteristisch?

Testosteron ist das bekannteste und wohl auch wichtigste männliche Sexualhormon. Es erfüllt mannigfaltige Aufgaben im Organismus. Neben der Libido ist es auch für weitere, als typisch männlich wahrgenommene Eigenschaften wie Kraft, Aggressivität oder Durchsetzungsvermögen zuständig. Das Wachstum der Bart- und Schambehaarung, der Aufbau von Muskelmasse, die Knochengesundheit und positive Einflüsse auf die Psyche sind weitere Vorzüge eines normalen Testosteronspiegels.

Die typischen Symptome eines Testosteronmangels sind zumeist unspezifisch und daher für Laien nicht unmittelbar zu deuten. Zu den häufigsten Erkennungsmerkmalen zählen neben der fehlenden oder nur schwach ausgeprägten Libido unter anderem:

  • Antriebslosigkeit,
  • Reizbarkeit,
  • Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen,
  • Probleme beim Muskelaufbau trotz entsprechenden Trainings,
  • Fetteinlagerungen, insbesondere am Bauch,
  • schwach ausgeprägter Bartwuchs,
  • fehlende Morgenerektionen und eine erektile Dysfunktion.
Welche Ursachen bedingen einen Testosteronmangel?

Die wohl häufigste Ursache für einen Testosteronmangel ist ein ungesunder Lebensstil. Hierzu zählt unter anderem der Konsum von Alkohol und Tabakprodukten, eine durch Bewegungsmangel ausgelöste Adipositas (Übergewicht) sowie eine nährstoffarme und unausgewogene Ernährung. Dadurch entstehen typischerweise Mangelzustände bei für die Hormonproduktion wichtigen Mikronährstoffen. Beispielhaft angeführt seien hier Zink, Vitamin D und Bor. Dieser schlechte gesundheitliche Allgemeinzustand geht oft mit typischen Wohlstandskrankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Bluthochdruck, die einen Testosteronmangel begünstigen, einher. Übrigens sind auch übermäßiger Stress und Schlafmangel echte Testosteron-Killer.

Oftmals ist auch der natürliche Alterungsprozess für einen Mangel an Testosteron ursächlich. In etwa ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel jährlich um ein bis zwei Prozent. Je nach allgemeinem Gesundheitszustand merken Betroffene dies früher oder später. Schuld an der im Alter schwindenden Hormonproduktion ist die nachlassende Hormonproduktion in den Hoden und der Hirnanhangdrüse. Der medizinische Fachterminus hierfür lautet Hypogonadismus.

Weitere mögliche Gründe für einen Mangelzustand sind außerdem Umweltgiftbelastungen, Hodenerkrankungen, Schilddrüsenfehlfunktionen, Depressionen, starkes Untergewicht, Steroidmissbrauch oder Medikamentennebenwirkungen.

Wie sollte man bei einem Testosteronmangel vorgehen?

Sofern viele der genannten Symptome bei Ihnen zutreffen, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Urologen oder Endokrinologen besitzen im Bereich der Männlichkeitshormone die notwendige Fachkompetenz. Mithilfe einer gründlichen Anamnese wird Ursachenforschung betrieben und eine Diagnose getroffen. Neben der Evaluierung Ihres allgemeinen Gesundheitszustandes wird der Arzt Sie zudem auf die im vorherigen Absatz genannten physischen und psychischen Erkrankungen hin untersuchen. Nach dem Stellen der Diagnose erfolgt eine entsprechende Therapie.

Generell können eine Ernährungsumstellung und ausreichend Sport die körpereigene Testosteronproduktion begünstigen. Lebensmittel, die sich erwiesenermaßen positiv auswirken können, sind vor allem gute Fett- und Proteinquellen wie Weidebutter, Avocado und Olivenöl sowie Eier und hochwertiges Fleisch aus artgerechter Haltung. Auch Zinkquellen (wie Kürbiskerne) und Knoblauch (durch ihren sekundären Pflanzenstoff Allicin) sind empfehlenswert. Im Bereich Sport ist vor allem intervallartiges Training mit knackigen, sehr anstrengenden Belastungsphasen und anschließenden kurzen Ruhephasen förderlich. Krafttraining und Sprintübungen sind hierfür prädestiniert.

In besonders schweren Fällen eines Testosteronmangels kommt auch eine Hormonersatztherapie infrage. Hierbei wird Betroffenen unter ärztlicher Anleitung Testosteron in Form von Gels, Injektionen oder Pflastern verabreicht. Sofern bei einer Blut- oder Haarmineralanalyse Defizite bei den Spiegeln von Zink, Vitamin D und Bor festgestellt werden, kann auch über die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel nachgedacht werden.

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