Was ist Ghosting und wie kann ich das verhindern

Tastatur mit Herz

Bild von athree23 auf Pixabay

Ghosting beschreibt den Umstand eines direkten, kompletten Kontaktabruches.
Seit sich viele Menschen durch SMS, Mail und Dating-Plattformen kennenlernen, hat sich die Bereitschaft zum abruptem Kontaktabruch erheblich verstärkt.

Erste Gefühle machen sich breit. Vertrauen baut sich auf und das Gefühl, den anderen schon etwas zu kennen. Dann der abrupte Abbruch. Keine Nachricht kommt mehr rein, keine Nachricht wird beantwortet. Noch nicht einmal gelesen wird die Nachricht. Auch telefonisch ist die Person nicht mehr erreichbar oder sogar die Nummer bereits gesperrt. Derjenige ist einfach nicht mehr erreichbar. Er verschwindet wie ein Geist.

Gründe für Ghosting

Wer unfähig ist, sich mit dem Partner auseinanderzusetzen, hat mit Ghosting die Möglichkeit, ohne weiteres Nachdenken eine bestehende Situation komplett sofort zu beenden. Alles ohne Folgen oder darüber nachdenken zu müssen, wie es dem anderen dabei geht. Mag das bei einem gerade begonnen Kontakt noch nachvollziehbar und für beide Seiten zu akzeptieren sein, so ist es mit zunehmender Intensität folgenreicher.
Vielleicht sind im Vorfeld schon Warnzeichen erkennbar gewesen. Wenn immer nur noch einer redet und der Partner immer stiller wird oder gar nicht zu Wort kommt, kann das schon ein erstes Warnzeichen sein. Dieses nicht eingehen auf den Partner ist oftmals ein Grund für den anderen, jeder Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, da der Partner ja sowieso nicht zuhört.

Wie gehe ich mit Ghosting um?

Der vom Ghosting betroffene Partner erfährt dabei totale Unsicherheit und er macht sich Sorgen. Was ist passiert? Lebt derjenige noch? Ist er vielleicht schwer krank? Gibt es einen neuen Partner? Was habe ich falsch gemacht? Alle diese unbeantworteten Fragen können einen zermürben. Für labile Betroffene kann es langfristige psychologische Schäden nach sich ziehen. Gerade wenn die Beziehung bereits sehr innig war und vielleicht auch eine Abhängigkeit zum Partner bestanden hat, ist bei diesem plötzlichen Ende für einige der Weg zum Psychologen unausweichlich. Misstrauen schleicht sich ein und das eigene Selbstwertgefühl braucht lange, diese Ungewissheit zu verarbeiten. Oftmals steht es dem gelungenen Anfang einer neuen Beziehung im Weg. Es muss nicht an einem selber gelegen haben, dass es zu diesem abruptem Abgang gekommen ist. Es ist ganz wichtig, sich davon zu lösen, dass einer selbst schuld daran ist. Es gehören immer zwei Personen zum Spiel und es ist nie einer alleine. Bei vormals starker Abhängigkeit vom Partner hilft ein solider Freundeskreis oder Familie, die einen auffangen können.

Was kann ich also tun, um Ghosting möglichst zu verhindern?

Ein schnelles persönliches Kennenlernen hilft, Hemmungen abzubauen, Vertrauen zu schaffen und sich darüber klar zu werden, ob es der richtige Partner ist und keine Luftschlösser zu bauen.
Das Thema nach den ersten Gesprächen offen anzusprechen ist ebenfalls hilfreich. Oftmals hat der zukünftige Partner bereits ähnliche Erfahrungen gemacht. So ist auch ein gemeinsames Ghostingerlebnis eine Gemeinsamkeit mehr und das darüber sprechen kann helfen, es diesmal nicht dazu kommen zu lassen.

Autor